Autor Thema: Enklave Lägerdorf  (Gelesen 53080 mal)

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Offline ThK

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Enklave Lägerdorf
« am: Samstag, 12. September 2009 - 17:43:17 »
Seit gestern ist die Straße von der Breitenburger Fähre nach Lägerdorf für
jeglichen Verkehr gesperrt.
Die Sperre beginnt bei der Abfahrt nach Westermoor.
Es gibt durchaus unterschiedliche Meinungen warum die Durchfahrt nicht mehr
erlaubt ist.
Die Eine: Die Brücke über den Breitenburger Kanal ist defekt.

Die Andere: Die Straße hat sich zur Kuhle hin abgesenkt.

Ich kann beides nicht bestätigen, lediglich die Sperre habe ich selbst gesehen.
Ein Schild "Durchfahrt verboten" mit dem Hinweis 3km befindet sich in der
Großen Paaschburg Höhe Cirencester Park (ehemals Stadtpark).

Wer weiß mehr???

Capitano

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Re: Enklave Lägerdorf
« Antwort #1 am: Samstag, 12. September 2009 - 17:56:03 »
Laut NR von heute wurden Absenkungen der Straße bei der Grube Saturn festgestellt (alarmierende Messwerte). Montag soll weiter untersucht werden.

Angeblich soll man noch über Münsterdorf nach Lägerloch äh Lägerdorf kommen, aber bei Holcim überlegt man wohl schon wie auch diese Straße unter Kontrolle gebracht werden kann.

Martin100

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Re: Enklave Lägerdorf
« Antwort #2 am: Samstag, 12. September 2009 - 19:29:02 »
Hallo,

Die Andere: Die Straße hat sich zur Kuhle hin abgesenkt.

..
Wer weiß mehr???

Genau. Neben der Strasse gibt es schon seit langem Meßpunkte. Zumindest der Fahradweg hat auch Längsrisse,
ich glaube die Strasse auch.
Möglicherweise hat das Unglück von Nachterstedt die Verantwortlichen vorsichtiger gemacht.

Vor langer Zeit gab es schon mal einen Durchbruch des Moorkanales in die Kreidegrube.

Gruß Martin


Capitano

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Re: Enklave Lägerdorf
« Antwort #3 am: Samstag, 12. September 2009 - 20:21:49 »
Das ist aber schon fast 100 Jahre her, dass Grube voll lief. Die Grube war bis 1965 voll Wasser und ein wahres Paradies für Angler. Anglerkönig Kroll ist alten Lägerdorfern noch ein Begriff.

Ich kann mich erinnern dort noch Schlittschuh gelaufen zu sein. Als die Grube leer gepumpt wurde war ich mit meinem Vater dort, um Fische zu fangen.

bruellmuecke

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Re: Enklave Lägerdorf
« Antwort #4 am: Samstag, 12. September 2009 - 20:50:52 »
Die Staße hat schon länger ein Gefälle zur Grube (siehe letztes Bild), am Radweg treten die Schäden (der letzten Tage?) aber deutlicher zutage. Geflickt wurden die Kanten (zur Grube) in den letzten Jahren häufiger.

Die Hauptschadensstelle liegt nach Besichtigung heute (12.09.2009) wohl zwischen der Einfahrt zur Kreidgrube Saturn und der Stelle an der der Breitenburger Kanal (Moorkanal) an die L 116 tritt.

Sowohl auf dem Radweg als auch auf der Straße sind frische Risse zu sehen, auf dem Radweg ist auch einen frisch gesetzter Meßpunkt. In den Rissen waren keine Sandreste oder -sedimente und auch kein Bewuchs zu sehen. Die Entfernung vom Radweg bist zur Grubenkante beträgt geschätzte 30m.






Ein weitere, frisch ausgebesserte Stelle befindet sich in Höhe der nördlichen Rampe der Brücke über den Breitenburger Kanal.




Capitano

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Re: Enklave Lägerdorf
« Antwort #5 am: Samstag, 12. September 2009 - 21:00:42 »
Danke für die Fotos Brüllmücke, ich wollte mich heute auch schon aufs Rad schwingen, umd das zu erkunden, hatte dann aber doch kein Zeit. Freitag morgens bin ich da noch lang gefahren.

Wenn man die Risse so sieht muss man wohl mit einer dauerhaften Sperrung rechnen.

bertee54

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Re: Enklave Lägerdorf
« Antwort #6 am: Sonntag, 13. September 2009 - 00:18:25 »
Moin allerseits!

Mal 'ne Frage: Das Verkehrsschild der Sperre sagt doch, das ein Verbot für Fahrzeuge aller Art besteht, gilt das eigentlich dann auch für Fahrräder?
Ist wirklich eine ernstgemeinte Frage!

BerndT.

PS: Bin immer gerne dort längsgefahren!

DerDerbste

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Re: Enklave Lägerdorf
« Antwort #7 am: Sonntag, 13. September 2009 - 00:32:09 »
1. Das Zeichen gilt nicht für Handfahrzeuge, abweichend von § 28 Absatz 2 auch nicht für Führer von Pferden sowie Treiber und Führer von Vieh.
2. Krafträder und Fahrräder dürfen geschoben werden.

Letzteres wird wohl kaum jemand machen.

Martin100

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Re: Enklave Lägerdorf
« Antwort #8 am: Sonntag, 13. September 2009 - 09:52:35 »
Hallo,

Letzteres wird wohl kaum jemand machen.

Wenn der Berg rutscht ist man eh weg, ob geschoben oder gefahren.

Das Betreten allgemein müßte ja verboten werden, waren wohl keine Schilder greifbar.

Gruß Martin

Offline ThK

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Re: Enklave Lägerdorf
« Antwort #9 am: Sonntag, 13. September 2009 - 11:25:08 »
Da habe ich einmal am Samstag die Rundschau nicht, aus welchen Gründen auch immer,
und da steht das dann drin  kopfkratz

Danke Brüllmücke, für Bilder und Bericht.

Wenn diese Straße absackt, weil sie so dicht an der Kuhle ist, wie sieht es dann mit
der A23 aus?
Die neue Kuhle geht da ja auch schon ziemlich dicht ran. Kann man bei einem Spaziergang
um diese leicht und locker sehen.

Langsam wird es schwierig den Kontakt mit Lägerdorf aufrecht zu halten.

Wann ich wohl das nächste Mal zur Autobahn muss und plötzlich vor dieser Sperrung
stehe, weil man sie noch gar nicht auf der Rechnung hat. Oder umgekehrt, man fährt von der
der A23 ab und irgendwann kommt das Achja Erlebnis.

Capitano

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Re: Enklave Lägerdorf
« Antwort #10 am: Sonntag, 13. September 2009 - 11:47:32 »
Der Abstand zwischen Grube Heidestrasse und A23 ist ja doch etwas größer. Wird aber auch überwacht, soviel ich weiß.

Aber die Zukunft sieht in Lägerdorf sehr düster oder besser gesagt kreidebleich aus. Bald wird die neue Grube Moorstücken - 196 ha!! - in Angriff genommen, anbei eine Übersichtskarte von der Interessenvertretung Lägerdorf anlässlich der Bürgerbefragung vor einiger Zeit. Dabei geht auch ein guter Teil der Breitenburger Moores drauf und anscheinend interessiert sich niemand dafür. Aber im Durchsetzen von eigenen Interessen war die Zementindustrie schon immer gut.




wassolls

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Re: Enklave Lägerdorf
« Antwort #11 am: Sonntag, 13. September 2009 - 14:22:38 »
Vor Jahren hat man doch schon eine Straße in Lägerdorf gesperrt.
Diese ging direkt an einer Grube vorbei.

Offline ToRü | ToРуз

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Re: Enklave Lägerdorf
« Antwort #12 am: Sonntag, 13. September 2009 - 17:46:15 »
Eventuell sollte Holcim den LägerdorferInnen deren Häuser und Grundstücke zu einem ordentlichen Preis abkaufen,die Leute dann umsiedeln und aus Lägerdorf eine Grube machen. Würde viele Probleme auf allen Seiten lösen und man munkelt seit Jahren, daß die besten Kreidevorkommen direkt unter dem Ort liegen. Vielleicht etwas Radikal, aber manche Problemlösungen sind eben radikal.
« Letzte Änderung: Sonntag, 13. September 2009 - 17:48:24 von groundstar »
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
Toleranz und Moral ist immer die Toleranz und Moral der anderen.

Capitano

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Re: Enklave Lägerdorf
« Antwort #13 am: Sonntag, 13. September 2009 - 18:23:37 »
Holcim ist ein internationaler Konzern, genauer gesagt eine Schweizer Holding. Sie hat nur ein Interesse: Den Rohstoff Kreide in Lägerdorf ausbeuten. Lägerdorf als Gemeinde steht dem mittel-/langfristig entgegen.

Zitat aus Infoblatt der Interessengemeinschaft Lägerdorf: "Die Firma Holcim hat die Gemeinde jahrelang hingehalten, war nur gesprächsbereit, wenn sie Kreide haben wollte ..."

Vor einiger Zeit rutschte die Böschung an der Straße Sandweg ab und die Straße ist seitdem gesperrt. Die Holcim als Betreiber der Grube hat jegliche Verantwortung abgelehnt und "verarscht" die Lägerdorfer nach Strich und Faden. Der Lägerdorfer Bürgermeister ist übrigens ein "Ziehsohn" der Zementfabrik. Der Konzern wird alles tun, um eben keine angemessenen Preise für Häuser und Grundstücke zu zahlen.


Offline ThK

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Re: Enklave Lägerdorf
« Antwort #14 am: Sonntag, 13. September 2009 - 19:15:10 »
Der Abstand zwischen Grube Heidestrasse und A23 ist ja doch etwas größer. Wird aber auch überwacht, soviel ich weiß.

Aber die Zukunft sieht in Lägerdorf sehr düster oder besser gesagt kreidebleich aus. Bald wird die neue Grube Moorstücken - 196 ha!! - in Angriff genommen, anbei eine Übersichtskarte von der Interessenvertretung Lägerdorf anlässlich der Bürgerbefragung vor einiger Zeit. Dabei geht auch ein guter Teil der Breitenburger Moores drauf und anscheinend interessiert sich niemand dafür. Aber im Durchsetzen von eigenen Interessen war die Zementindustrie schon immer gut.




Wenn man dein eingestelltes Bild genau betrachtet, ist es genau zu erkennen,
dass die Gemeinde Lägerdorf einfach nur stört!

Holcim scheint den Faktor Zeit für sich gefunden zu haben.

Wenn die neue Grube Moorstücken kommen sollte, wird ein wirklich interessantes Naturgebiet zerstört.
Von dem Moorkanal ganz zu schweigen, den viele Paddler für sich entdeckt haben. Dort kann man noch
Natur sehen und erleben.