Autor Thema: Politische Wahlen 2009  (Gelesen 26240 mal)

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Offline Slartibartfass

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Re: Politische Wahlen 2009
« Antwort #15 am: Sonntag, 30. August 2009 - 20:53:09 »
Die Linke, eine Partei die zum größten Teil aus der PDS hervorging und die wiederum aus der ehemaligen DDR-Staatspartei SED, fährt so ein Ergebnis ein. Wie heißt es so schön, jeder ist seines Glückes Schmied.  :o
Was erwartest Du von einem Land, in der eine ehemalige, für Agitation und Propaganda zuständige FDJ-Sekretärin Bundeskanzlerin ist?

Der Großteil der Wähler der Linken sind wohl die Leute, die von der SPD entäuscht sind.
Es wird nie so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd.

Alex

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Re: Politische Wahlen 2009
« Antwort #16 am: Sonntag, 30. August 2009 - 20:58:10 »
Der Großteil der Wähler der Linken sind wohl die Leute, die von der SPD entäuscht sind.
Damit läßt sich aber nicht Alles rechtfertigen.

wutz

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Re: Politische Wahlen 2009
« Antwort #17 am: Sonntag, 30. August 2009 - 22:33:15 »
Sachsen





Saarland







Thüringen






Martin100

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Re: Politische Wahlen 2009
« Antwort #18 am: Montag, 31. August 2009 - 06:13:33 »
Hallo,
Hallo,


FDJ-Sekretärin Bundeskanzlerin ist?

Der Großteil der Wähler der Linken sind wohl die Leute, die von der SPD entäuscht sind.

Das ist zu kurz gegriffen. In den neuen Bundesländer ist die Linke/PDS auf kommunaler Ebene sehr
häufig vertreten. Und da sollen sie sehr bürgernahe Politik machen.

Das färbt irgendwann ab.

Gruß Martin

Paul Schrader

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Re: Politische Wahlen 2009
« Antwort #19 am: Montag, 31. August 2009 - 06:22:50 »
Irgendwie unglaublich, vergessen manche Menschen so schnell, oder wie ist dieses Ergebnis zu bewerten. Die Linke, eine Partei die zum größten Teil aus der PDS hervorging und die wiederum aus der ehemaligen DDR-Staatspartei SED, fährt so ein Ergebnis ein. Wie heißt es so schön, jeder ist seines Glückes Schmied.  :o

Sieht es hier denn anders aus?



ae8090

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Re: Politische Wahlen 2009
« Antwort #20 am: Montag, 31. August 2009 - 09:14:12 »
Die Linke, eine Partei die zum größten Teil aus der PDS hervorging und die wiederum aus der ehemaligen DDR-Staatspartei SED, fährt so ein Ergebnis ein. Wie heißt es so schön, jeder ist seines Glückes Schmied.  :o
Was erwartest Du von einem Land, in der eine ehemalige, für Agitation und Propaganda zuständige FDJ-Sekretärin Bundeskanzlerin ist?

Der Großteil der Wähler der Linken sind wohl die Leute, die von der SPD entäuscht sind.

Die bloße Mitgliedschaft in der FDJ ist aus meiner Sicht ebenso wenig diskreditierend wie bei älteren Mitbürgern/innen die Mitgliedschaft in HJ bzw BDM.  (Und ja, ich halte die Organisationen für vergleichbar!) Das gilt selbst dann, wenn eine besondere Funktion übernommen wurde.

Über die Politik von Angela Merkel lässt sich ja durchaus unterschiedlicher Meinung sein, aber dass sie sich glaubwürdig vom Kommunismus distanziert hat, dürfte außer Frage stehen.

Mich erinnert dieses Herumgereite auf ihrer FDJ-Zeit sehr an die Hetzkampanien einiger Konservativer gegen Herbert Wehner, die erst dann zumindest ein kleines bisschen abflauten, als ein gewissen Karl Theodor zu Gutenberg von der CSU, der Großvater des derzeitigen Wirtschaftsministers, eine Ehrenerklärung für Wehner im Bundestag abgab, weil auch er diese verlogene Hetze nicht mehr ertragen konnte.

Zur Linken:
Gewiss ging sie über den Umweg PDS aus der SED hervor. Aber sie ist nicht mehr die SED. Dass ich die Politik auch ihres demokratischen Teiles nicht mag, ist die eine Sache. Grundsätzlich aber halte ich sie in weiten Teile für eine zwar linke, aber durchaus demokratische Partei. Das Problem ist aus meiner Sicht, dass sie einen nicht zu unterschätzende meiner Meinung nach undemokratischen Teil hat (zB die kommunistische Plattform mit dieser Rosa Luxemburg Kopie vorneweg), dass sie auf offenen Listen DKPler, die nach wie die Stasi für eine caritative Organisiation halten, oder solche Leute wie den adligen Willi aus Hessen kandidieren lässt.

Und das größte Problem ist, dass die SPD ohne Not diese Partei hoffähig gemacht hat, dass sie zugunsten dieser tlw. von zweifelhaften Charakteren geführten Partei öffentlich in einer Art und Weise gelogen hat (Y), die selbst für Politiker/innen beachtenswert ist, und das es m.E. auch kaum glaubwürdig ist, wenn die SPDler nun vor der Bundestagswahlen sagen, dass sie nach der Wahl niemals mit den Linken koalieren würden. Sie werden es tun, genauso wie Y das tat und m.E. auchs chon vor der Wahl wollte.
Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn er auch die Wahheit spricht.

Jedweder Sorgen ledig ist die SPD in Sachen. Eine Koalition aus CDU und SPD dort als "Große Koaltion" zu bezeichen, ist schon mehr als ein Euphemismus. Dort hat die CDU die Qual der Wahl, vermutlich wird's schwarz-gelb. Aber auch andere Konstellationen sind möglich.

Im Saarland ist die Sachlage schon etwas verworrender: Die CDU als stärkste Fraktion ist gefragt. Die SPD könnte nur mit Lafonaines Linken. Sie wird im Zweifelsfalle auch diese Kröte schlucken, aber zunächst ist eben doch die Union gefragt, die allerdings (ebenso wie die SPD) zwei Partner bräuchte - wenn es denn keine Große Koalition wird. Ich persönlich hoffe auf Jamaika, was ich für außerordentlich reizvoll halte.

Ein richtiges Problem hat die SPD in Thüringen. Sie selbst hat die Linke hof- und koalitionsfähig gemacht. Da wird sie wohl nun in den sauren Apfel beißen und im Fall von rot-rot den Juniorpartner spielen müssen. Oder in den sauren Apfel, Althaus wieder mitzuwählen. Sie selbst jedenfalls wird den Ministerpräsidenten auf keinen Fall stellen.
Übrigens: Den Spitzenkjandidaten der Linken in Thüringen, Bodo Ramelow, halte ich im Grunde für durchaus geeignet für ein solches Amt. Und vielleicht wäre es gar nicht schlecht, wenn die Linke mal Verantwortung übernmehmen müsste. Vielleicht käme am Ende ja dabei raus, dass auch die Linken nur mit Wasser kochen...


ae8090

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Re: Politische Wahlen 2009
« Antwort #21 am: Montag, 31. August 2009 - 13:31:37 »
q.e.d.:

Zitat
Landtagswahlen
Müntefering will die Machtoption mit der Linken
(0) Von Günther Lachmann 31. August 2009, 13:11 Uhr
Der SPD-Vorsitzende Franz Müntefering will die Ministerpräsidenten in Thüringen und im Saarland, Dieter Althaus und Peter Müller, unbedingt ablösen. Er kann sich sogar vorstellen, in Thüringen als Juniorpartner der Linken in eine Regierung zu gehen. Von großen Koalitionen will er nichts wissen.
Quelle und kompletter Artikel: welt.de


Und Müntefering wird nach der Bundestagswahl auch mit den Linken versuchen, eine Bundesregierung zu bilden, sofern sich die politischen Mehrheiten dazu eignen.

Der Deal könnte so aussehen:
Die SPD schluckt den Linken Ministerpräsidenten, dafür kommt die Linke der SPD bei der erwarteten Regierungsbildung in Berlin dadurch entgegen, dass sie weniger Minister fordert, als ihr nach klassischer Koalitionsarithmetik zustünde. Vielleicht sogar im Bund unterhalb einer Koaliton eine Tolerierung eine rrot-grünen Minderheitsregierung durch die Linke. Dann könnte Münte immer noch behaupten nicht gelogen zu haben, da er ja nicht mit den Linken koaliert, aber die SPD hätte die Macht in Berlin doch übernommen.

Um dieses Konstrukt nicht zu gefährden, wird in Erfurt die nächsten vier Wochen "ergebnislos" eingeladen, verhandelt, verworfen. Am 28. September geht dann alles ganz schnell.

Sollte mir am 28. September irgend jemand aus diesem Forum dieses Posting unter die Nase reiben und sagen: siehste, ae8090, da haste aba gehörig daneben gelegen, würde ich mich wahrscheinlich freuen.

Offline ToRü | ToРуз

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Re: Politische Wahlen 2009
« Antwort #22 am: Montag, 31. August 2009 - 15:01:55 »
Zu der Prognose gehört nicht viel: Es wäre eine Wunder, wenn die Rot-Rot-Grüne Mehrheit vor der Bundestagswahl ihr Gesicht zeigen würde!

Der Einstieg in den Sozialismus. Wie Rot-Rot funktioniert sehen wir bereits an einigen Beispielen. Wie? Gar nicht!
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
Toleranz und Moral ist immer die Toleranz und Moral der anderen.

DerDerbste

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Re: Politische Wahlen 2009
« Antwort #23 am: Montag, 31. August 2009 - 15:42:18 »
Der Einstieg in den Sozialismus.

Lass den Menschen doch ihren Sozialismus.
Dass sich die (soziale/freie) Marktwirtschaft nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat in diesem Jahr wird einen großen Anteil dazu beigetragen haben.

 >:D

Capitano

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Re: Politische Wahlen 2009
« Antwort #24 am: Montag, 31. August 2009 - 20:28:18 »
Zu der Prognose gehört nicht viel: Es wäre eine Wunder, wenn die Rot-Rot-Grüne Mehrheit vor der Bundestagswahl ihr Gesicht zeigen würde!

Der Einstieg in den Sozialismus. Wie Rot-Rot funktioniert sehen wir bereits an einigen Beispielen. Wie? Gar nicht!

Da wäre sie dann, die "Rote-Socken-Kampagne". Wer's nötig hat!

Blubb

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Re: Politische Wahlen 2009
« Antwort #25 am: Montag, 31. August 2009 - 21:52:36 »
Zu der Prognose gehört nicht viel: Es wäre eine Wunder, wenn die Rot-Rot-Grüne Mehrheit vor der Bundestagswahl ihr Gesicht zeigen würde!

Der Einstieg in den Sozialismus. Wie Rot-Rot funktioniert sehen wir bereits an einigen Beispielen. Wie? Gar nicht!

*gähn*

Diese "Argumentation" wird mit der Zeit auch irgendwann langweilig. Wie Capitano sagte: Wer es nötig hat!

swetlana

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Re: Politische Wahlen 2009
« Antwort #26 am: Montag, 31. August 2009 - 23:44:19 »
Und Müntefering wird nach der Bundestagswahl auch mit den Linken versuchen, eine Bundesregierung zu bilden, sofern sich die politischen Mehrheiten dazu eignen.

Der Deal könnte so aussehen:
Die SPD schluckt den Linken Ministerpräsidenten, dafür kommt die Linke der SPD bei der erwarteten Regierungsbildung in Berlin dadurch entgegen, dass sie weniger Minister fordert, als ihr nach klassischer Koalitionsarithmetik zustünde. Vielleicht sogar im Bund unterhalb einer Koaliton eine Tolerierung eine rrot-grünen Minderheitsregierung durch die Linke. Dann könnte Münte immer noch behaupten nicht gelogen zu haben, da er ja nicht mit den Linken koaliert, aber die SPD hätte die Macht in Berlin doch übernommen.

Um dieses Konstrukt nicht zu gefährden, wird in Erfurt die nächsten vier Wochen "ergebnislos" eingeladen, verhandelt, verworfen. Am 28. September geht dann alles ganz schnell.

... ich glaube, die Akzeptanz der Linken ist einfach noch nicht groß genug, dass Münte sich das trauen würde.

Übrigens möchte ich in diesem Zusammenhang mal darauf hinweisen, wie die Grünen in ihren Anfängen verteufelt, verhöhnt und nicht ernst genommen wurden. Heute sind sie aus der politischen Landschaft nicht mehr wegzudenken und haben unserer Gesellschaft (wenigstens in Teilen) zu einer ökologischeren Denkweise verholfen.

Langsam fange ich auch an, mich zu fragen: Was wähle ich denn? Wähle ich überhaupt? Wählen muss ich wohl, sonst schimpft Slartibartfass wieder. Ich würde mir eigentlich wünschen, dass es auf meinem Wahlzettel folgende Option gibt: Ich kann aber keiner der hier aufgeführten Parteien mein Vertrauen aussprechen.

Habe mir heute zu Anfang mal mal die Wahlprogramme der Grünen und der Piraten zu Gemüte geführt. Die Lektüre wird wohl ein paar Tage dauern. Dann kommen die anderen dran.

swetlana

wutz

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Re: Politische Wahlen 2009
« Antwort #27 am: Dienstag, 01. September 2009 - 00:08:24 »
Der Vergleich Grüne zu Linken hinkt aber wohl gewaltig.
Ja die Grünen wurden damals nicht für voll genommen, das ist richtig.
Sie vertraten damals aber eine Politik, die konnte man sich zu eigen machen.
Im Gegensatz zu der Der Linken.

Blubb

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Re: Politische Wahlen 2009
« Antwort #28 am: Dienstag, 01. September 2009 - 00:17:45 »
Für so unrealistisch halte ich das von ae8090 beschriebene Szenario gar nicht. Nur nicht nach dieser Wahl, sondern eher zur Wahl 2013, wenn man in der SPD den klaren Schnitt mit der Schröder-Ära gemacht hat und vielleicht auch bei der Linken die beiden Granden Lafontaine und Gysi weg sind. Und eine Konstellation mit einem echten bürgerlich-konservativen Lager und einem echten starken linken Lager. Beides mit echten scharfen Abgrenzungen und erkennbaren Konturen und nicht dieses Wischiwaschi. Wäre vielleicht nicht das Schlechteste.

Das Verschwinden des klassischen Lagerdenkens wäre aber ebenso eine reizvolle Option. Ob dann aber das Wischiwaschi verschwinden würde, glaube ich eher nicht. Vielleicht wären dann aber die Themen mal andere und es würde vielleicht mal was angepackt werden. Eine CDU die zusammen mit den Grünen den flächendeckenden Mindestlohn einführt. ;)
« Letzte Änderung: Dienstag, 01. September 2009 - 00:20:12 von Blubb »

ae8090

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Re: Politische Wahlen 2009
« Antwort #29 am: Dienstag, 01. September 2009 - 08:55:23 »
Für so unrealistisch halte ich das von ae8090 beschriebene Szenario gar nicht. Nur nicht nach dieser Wahl, sondern eher zur Wahl 2013, wenn man in der SPD den klaren Schnitt mit der Schröder-Ära gemacht hat und vielleicht auch bei der Linken die beiden Granden Lafontaine und Gysi weg sind. Und eine Konstellation mit einem echten bürgerlich-konservativen Lager und einem echten starken linken Lager. Beides mit echten scharfen Abgrenzungen und erkennbaren Konturen und nicht dieses Wischiwaschi. Wäre vielleicht nicht das Schlechteste.

Das Verschwinden des klassischen Lagerdenkens wäre aber ebenso eine reizvolle Option. Ob dann aber das Wischiwaschi verschwinden würde, glaube ich eher nicht. Vielleicht wären dann aber die Themen mal andere und es würde vielleicht mal was angepackt werden. Eine CDU die zusammen mit den Grünen den flächendeckenden Mindestlohn einführt. ;)

Ich bin davon überzeugt, dass die SPD, sofern nach dem 27. September dieses rechnerisch möglich ist, eine rot-rot-grün Koalition oder "Toalition"  oder eine Mischung aus beiden (Koalition mit den Grünen und Tolerierung durch die Linke) angeht. Aber zugegeben: Das ist noch spekulatin. Und sofern es eine schwarz-gelb Mehrheit im Bund gibt, wird es auch Spekulation bleiben. Die SPD käme auf diesen Glaubwürdigketsprüfstand erst dann, wenn schwarz-gelb keine Mehrheit bekäme und die Optionen letztich hießen, weit so in der Großen Koalition (wohl eher nicht), Jamaika, (auch eher fraglich, zumindest auf Bundesebene) oder rot - rot - grün.

@ swetlana: Ich halte nix von generellen Verteufelungen und wehre mich dagegen (s. Beispiel FDJ/Merkel). Und Du hast Recht in dem, was Du schreibst, dass die Grünen auch tlw. Verteufelt wurden. (Übrigens: Ich halte die Grünen für die erfolgreichste politische Kraft in Deutschland in den letzten 30 Jahren!). Durchaus berechtigt war damals die Kritik an einzelnen KB-Kadern, die sich bei den Grünen eingeschlichen hatten. Und das war ja auch innerhalb der Grünen durchaus umstritten und war ja einer der Gründe, warum die Grünen lange zwischen der "Realos" und den "Fundis" zerrissen und deshalb politisch oftmals nahezu handlungsunfähig waren.

@ Blubb: auch auf die Gefahr hin, dass Du mich nun für einen miesen Kapitalisten und ein fieses Unternehmerschwein halten soltest: Bei der Einführung eines flächendeckenden Mindestlohnes muss ich meine MItarbeiterin leider entlassen. Dann könnte ich sie mir schlichtweg nicht mehr leisten.