Autor Thema: Gesundheitssystem  (Gelesen 2315 mal)

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Katja

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Gesundheitssystem
« am: Donnerstag, 30. Juli 2009 - 13:21:08 »

Zur Übernahme der Kosten: Ist ja schon eine mächtige Stange Geld, die im Zweifelsfall mal wieder auf die Versichterten abgewälzt werden sollten. Man könnte seitens der Krankenkasse auch von Erpressung sprechen. Und Katjas Einwand bezüglich der Kostengegenüberstellung ist schon sehr richtig. Das giult aber nicht nur für die Kassen, sondern auch für die gesamte Volkswirtschaft.
Naja, unser Gesundheitssystem (Ich möchte darüber lieber keine Debatte anfangen) krankt eh an allen Ecken und Enden. Keiner ist zufrieden, alle meckern...wie ich finde auf sehr sehr hohem Niveau, wenn man sich das mal in anderen führenden Industrienationen anguckt.

Ich schon! ;) Und darum habe ich Dich mal zitiert, Blubb!

Das gleiche 'Spiel' versuchen die Kassen übrigens auch von der Regierung unkommentiert bei allen anderen Impfungen, die z.B. für eine Auslandsreise 'gebraucht' werden. Egal, ob Malaria, Hepatitis und Co. - die Impfungen muß man selbst zahlen, kommt man (ungeimpft) krank zurück, zahlen sie.

Die medizinische Versorgung muß ausreichend sein - so ähnlich heißt es irgendwo in einer Vorschrift (ich glaube, es ging um Kürzungen der kassenärztlichen Honorare).
Ausreichend? Würde man bei 'ausreichend' von Schulnoten ausgehen, dann wäre das ganz kurz vor mangelhaft.
Im Hinblick auf die nicht unerheblichen Krankenkassenbeiträge, die Versicherte zu zahlen haben, halte ich das für grenzwertig tragbar.

Das man sich immer nach unten orientieren kann, Blubb, ist m.E.n. kein Argument, wenn Du meinst, wir jammern/meckern auf hohem Niveau.
Allenfalls das Argument der Solidargemeinschaft würde ich gelten lassen: Gesunde zahlen ohne Leistungen in Anspruch zu nehmen.



Blubb

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Re: Gesundheitssystem
« Antwort #1 am: Donnerstag, 30. Juli 2009 - 13:29:47 »
Vielleicht meinte ich das eher auf die Ärzte bezogen. Wir haben zu Hause sehr viele niedergelassen Ärzte im Bekanntenkreis und wenn man die so hört, dann denkt man wirklich man ist im falschen Film, wenn man sich anguckt, was dort für Autos gefahren werden, was an Kleidung getragen wird und vor allem in was für Häusern die leben. Ich möchte das auch nicht über einen Kamm scheren ,denn es gibt sicherlich auch viele niedergelassene Ärzte, denen es nicht so gut geht. Das hängt ja auch immer von der Fachrichtung ab. Aber wenn man die so hört, dann denkt man, dass morgen die Armut ausbricht. Und die neuen Zahlen belegen auch, dass die Ärzte nach der neuen Honorarordnung mehr verdienen, ich meine es ist nur in zwei Bundesländern weniger.

Wenn sich die Assistenzärzte an den Krankenhäusern beschweren und auf die Straße gehen, habe ich auch noch vollstes Verständnis dafür, denn der Lohn steht in keinem Verhältnis zu der geleisteten Arbeit. Aber die niedergelassenen Ärzte jammern auf sehr sehr hohem Niveau.

Katja

  • Gast
Re: Gesundheitssystem
« Antwort #2 am: Donnerstag, 30. Juli 2009 - 13:53:41 »
Wenn niedergelassene Allgemeinmediziner jammern, dann sicher nicht auf hohem Niveau! FACHärzte hingegen tun das schon seit Jahren, und da wirklich nicht nachvollziehbar!

Jeder Handwerker wird besser bezahlt, als (D)ein Hausarzt! Und da wundern wir uns, wenn es Massenabfertigungen sind, mit denen wir als Patienten leben müssen. Das geschieht doch nur, weil es die Menge an Patienten bringen muß!
Wohl dem, der Privatpatient ist! Nur weil ein bestimmter Prozentsatz an Privatpatienten bei einem Arzt ist, gibt es die Praxis noch, die wir Kassenpatienten nutzen können.
Es krankt, unser Gesundheitssystem.

Allerdings tragen die Allgemeinmediziner auch eine Mitschuld an ihrer Misere: immerhin arbeiten sie durch die kassenärztliche Vereinigung selbst an dem Verteilerschlüssel!
Die Frage ist allerdings: ist die Bevölkerung öfter/schlimmer krank, als noch vor ein paar Jahren oder haben wir zuviel Ärzte, die sich den Kuchen teilen müssen.


Offline Slartibartfass

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Re: Gesundheitssystem
« Antwort #3 am: Donnerstag, 30. Juli 2009 - 14:03:39 »
Die Frage ist allerdings: ist die Bevölkerung öfter/schlimmer krank, als noch vor ein paar Jahren oder haben wir zuviel Ärzte, die sich den Kuchen teilen müssen.
Das Problem ist, dass wir immer weniger Beitragszahler haben, die in die gesetzliche Krankenversicherung einzahlen.
Wer es sich leisten kann (sprich, die Besserverdiener) lässt sich privat versichern.
Also bleiben für die ges. Vers. nurnoch die "Schlechterverdiener" übrig, die dann die ganze Last tragen müssen.
Es wird nie so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd.

Blubb

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Re: Gesundheitssystem
« Antwort #4 am: Donnerstag, 30. Juli 2009 - 14:15:42 »
Wenn niedergelassene Allgemeinmediziner jammern, dann sicher nicht auf hohem Niveau! FACHärzte hingegen tun das schon seit Jahren, und da wirklich nicht nachvollziehbar!

Die meinte ich auch ;) Ich bitte um Verzeihung.

Die Trennung zwischen gesetzlich Versicherten und den privat Versicherten ist übrigens der größte Schwachfug aller Zeiten, jedenfalls dann wenn es immer weniger Beitragszahler für die GKV gibt, so wie Slarti es beschreibt. Das muss abgeschafft werden, aber wirklich schnell, ansonsten wird die Zweiklassenmedizin immer stärker zu Tage treten.

Dass das aber nicht geschieht, ist der wahnsinnigen Lobbyarbeit der verschiedenen Gruppierungen innerhalb des Systems zu verdanken, die, ich möchte mal behaupten, nirgendwo so groß ist, wie in der Gesundheitspolitik. Daran krankt das System ganz gewaltig und wird auch irgendwann daran zu Grunde gehen, vorbildliches Gesundheitssystem hin oder her.

Martin100

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Re: Gesundheitssystem
« Antwort #5 am: Donnerstag, 30. Juli 2009 - 18:05:50 »
Hallo,



Wer es sich leisten kann (sprich, die Besserverdiener) lässt sich privat versichern.


Dabei müssen sie nicht jeden nehmen. Vorerkrankungen sind dort nicht gerne gesehen.

Gruß Martin

Martin100

  • Gast
Re: Gesundheitssystem
« Antwort #6 am: Donnerstag, 30. Juli 2009 - 18:11:21 »
Hallo,



Das gleiche 'Spiel' versuchen die Kassen übrigens auch von der Regierung unkommentiert bei allen anderen Impfungen, die z.B. für eine Auslandsreise 'gebraucht' werden. Egal, ob Malaria, Hepatitis und Co. - die Impfungen muß man selbst zahlen, kommt man (ungeimpft) krank zurück, zahlen sie.


Das mit den Impfungen ist in den Sozialgesetzbüchern festgelegt. Es sind nur Vorbeugemaßnahmen für Risiken abgedeckt, die in Deutschland auftreten können.
Tropenkrankheiten gehören dazu. Finde ich auch richtig so.

Das könnte sich bei einer Klimaerwärmung aber ändern :-)

Gruß Martin

Blubb

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Re: Gesundheitssystem
« Antwort #7 am: Freitag, 14. August 2009 - 11:23:11 »
Während wir hier ja noch auf relativ hohem Niveau jammern, gerät in den USA schon die Einführung einer gesetzlichen Krankenkasse in immer unsachlichere Bahnen.

Hier und...
...hier.