Autor Thema: Die Bundesregierung vs. Das Internet  (Gelesen 60074 mal)

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Offline Slartibartfass

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Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
« Antwort #210 am: Freitag, 30. September 2011 - 15:45:41 »
Aber laut Heise hat Kauder jetzt ja "das Urheberrecht an den Bildern". Wie auch immer er es erlagt haben will.  :lach
Mit Geld?
Laut Gesetz ist das Urheberrecht nicht übertragbar, es sein denn, es wird nach dem Tode vererbt.
Damit müsste Geld an den Notar und an jemanden, der dafür sorgt, dass der Erbfall eintritt, geflossen sein.  ;D
Es wird nie so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd.

Offline ToRü | ToРуз

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Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
« Antwort #211 am: Freitag, 30. September 2011 - 15:50:19 »
Aber laut Heise hat Kauder jetzt ja "das Urheberrecht an den Bildern". Wie auch immer er es erlagt haben will.  :lach
Mit Geld?
Laut Gesetz ist das Urheberrecht nicht übertragbar, es sein denn, es wird nach dem Tode vererbt.
Damit müsste Geld an den Notar und an jemanden, der dafür sorgt, dass der Erbfall eintritt, geflossen sein.  ;D

Nun, dann kauft er eben ein Nutzungsrecht...
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
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Offline Slartibartfass

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Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
« Antwort #212 am: Freitag, 30. September 2011 - 20:06:31 »
Aber laut Heise hat Kauder jetzt ja "das Urheberrecht an den Bildern". Wie auch immer er es erlagt haben will.  :lach
Mit Geld?
Laut Gesetz ist das Urheberrecht nicht übertragbar, es sein denn, es wird nach dem Tode vererbt.
Damit müsste Geld an den Notar und an jemanden, der dafür sorgt, dass der Erbfall eintritt, geflossen sein.  ;D

Nun, dann kauft er eben ein Nutzungsrecht...
Ich finde es halt lustig, dass sich ein studierter Rechtswissenschaftler Gesetzesentwürfe über ein Thema ausdenkt, von dem er augenscheinlich keine Ahnung hat. Als Vorsitzender des Rechtsausschusses sollte man sich doch wenigstens die Grundlagen dessen, über das man redet, aneignen.

Schade, dass Heise nicht auf die Quelle verlinkt hat. Der genaue Wortlaut und das Zustandekommen der Sätze "dass die Urheberrechte an den beiden Fotos inzwischen mir zustehen. Dies als Warnhinweis für eine eventuelle Absicht, die Fotos im Rahmen ihrer Berichterstattung anderweitig verwenden zu wollen." würde mich schon interessieren. Zumindest zeugen diese Sätze nicht gerade von viel Ahnung.

Gilt dieses Vorgehen (beim Erwischtwerden einfach die Lizenz nachkaufen und alles ist gut) eigentlich auch für den kleinen Filesharer, Schwarzkopierer und Eselbenutzer?  >:D


Edit: Das Wort kaudern sollte in den Duden aufgenommen werden. :)


Edit2: Hier der Link zu seiner Erklärung: http://netzpolitik.org/wp-upload/29.09.-Stellungnahme-S.-Kauder.pdf
Keine Ahnung, ob das das Original ist.
« Letzte Änderung: Freitag, 30. September 2011 - 20:18:10 von Slartibartfass »
Es wird nie so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd.

Offline Hein Blöd

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Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
« Antwort #213 am: Sonntag, 09. Oktober 2011 - 11:32:40 »
Tja, nur weil jemand paranoid ist, heißt das noch nicht, dass sie nicht hinter ihm her sind...

Der Chaos Computer Club hat den Bundestrojaner zugespielt bekommen und analysiert. Wie zu erwarten war, ist er entsetzlich schlecht programmiert, reißt eklatante Sicherheitslücken in die betroffenen Rechner und geht über jede legitimierte Begrenzung hinaus.

Siehe Pressemitteilung des CCC, Zeit, Heise, Tagesschau, ZDF, Golem, Gulli, FAZ

Offline Hein Blöd

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Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
« Antwort #214 am: Sonntag, 09. Oktober 2011 - 13:41:49 »
Wer auf seinem Windows-Rechner eine Datei mit dem Namen MFC42UL.DLL findet, eventuell auch im Papierkorb, darf davon ausgehen, dass Skype-Gespräche mitgeschnitten wurden, dass alle paar Sekunden ein Bildschirmfoto angefertigt wurde, dass Zugriff auf Mikrofon, Webcam und Tastatureingaben bestand und dass möglicherweise Dateien vom Rechner heruntergeladen, verändert oder gar neu hinzugefügt wurden. Der Datentransfer lief über einen Server in den USA, also außerhalb europäischer Rechtssprechung. Verschlüsselt wurde nur, was der infizierte Rechner an den Kontrollserver hochlädt, Befehle hat die Software aber im Klartext ohne jede Sicherheitsvorkehrung entgegengenommen.

Der Bundestrojaner gibt nicht nur den Bundesbehörden, sondern jedermann, der sich ein wenig auskennt, vollen unverschlüsselten Zugriff auf den kompletten Rechner ohne Authentifizierung.

Das Bundesverfassungsgericht hat in seinem Urteil im Jahr 2008 nur und ausschließlich den Mitschnitt von Skype-Gesprächen gestattet und auch das nur mit hohen Hürden, nämlich einem Richtervorbehalt und nur für schwere Verbrechen.

Mit der nun vorliegenden Software wurden die schlimmsten Befürchtungen von Kritikern der Online-Überwachung bestätigt und die sehr klaren Vorgaben des BVG bewusst ignoriert.

Offline Slartibartfass

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Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
« Antwort #215 am: Sonntag, 09. Oktober 2011 - 13:43:28 »
Wie zu erwarten war, ist er entsetzlich schlecht programmiert, reißt eklatante Sicherheitslücken in die betroffenen Rechner und geht über jede legitimierte Begrenzung hinaus.

Mit der nun vorliegenden Software wurden die schlimmsten Befürchtungen von Kritikern der Online-Überwachung bestätigt und die sehr klaren Vorgaben des BVG bewusst ignoriert.


Das ist leider nicht wirklich überraschend. :(
Es wird nie so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd.

Mullepapa

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Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
« Antwort #216 am: Sonntag, 09. Oktober 2011 - 14:10:57 »
Wie zu erwarten war, ist er entsetzlich schlecht programmiert, reißt eklatante Sicherheitslücken in die betroffenen Rechner und geht über jede legitimierte Begrenzung hinaus.

Mit der nun vorliegenden Software wurden die schlimmsten Befürchtungen von Kritikern der Online-Überwachung bestätigt und die sehr klaren Vorgaben des BVG bewusst ignoriert.


Das ist leider nicht wirklich überraschend. :(

Mal sehen wie lange es dauert bis die ersten Dementis kommen  von wegen "das ist alles gar nicht so und wurde bzw. würde niiiiiiiiiiiiiie eingesetzt" ! Bei welcher "Stasi X.0" -Stufe sind wir inzwischen eigentlich ?

Offline Hein Blöd

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Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
« Antwort #217 am: Sonntag, 09. Oktober 2011 - 14:22:31 »
Das ist leider nicht wirklich überraschend. :(

Wäre diese Software in einem System wie dem von Erich Mielke entwickelt und eingesetzt worden, wäre ich auch nicht überrascht. Ich habe zwar auch vieles befürchtet, aber bisher gab es nur wenige handfeste Beweise, dass unsere Politiker schon soweit sind, genauso sehr wie die Stasi auf die fundamentalen Freiheits- und Bürgerrechte ihrer Bevölkerung und auf die eigene oberste Rechtsprechung zu schei.... äh, pfeifen.

Im Moment bin ich nur gespannt, wo die besagte Datei überall gefunden werden wird, bzw. wie breit der Trojaner tatsächlich eingesetzt wurde.

Auf jeden Fall ist diese Geschichte mal wieder Wind in den Segeln der Piratenpartei.

Offline Hein Blöd

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Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
« Antwort #218 am: Sonntag, 09. Oktober 2011 - 17:28:52 »
Mal sehen wie lange es dauert bis die ersten Dementis kommen  von wegen "das ist alles gar nicht so und wurde bzw. würde niiiiiiiiiiiiiie eingesetzt" !

schon passiert!: "BKA streitet Einsatz von Trojanern ab."
Stimmt ja auch, sie machen es ja auch nicht selbst, sondern lassen machen. Schließlich soll es da 2008 doch so ein "geleaktes" Angebot einer deutschen Softwarefirma gegeben haben, das genau dieses Profil hatte. Und in den Gerichtsverfahren, in denen plötzlich unerklärliche Bildschirmfotos als Beweismittel von Seiten der Staatsanwaltschaft eingereicht wurden, gab es von den Ermittlungsbehörden auch nur den Hinweis, sie stammten von einem "externen, sicherheitsüberprüften Dienstleister", siehe FAZ-Artikel von Frank Rieger
« Letzte Änderung: Sonntag, 09. Oktober 2011 - 17:46:35 von Buntbart »

Offline Hein Blöd

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Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
« Antwort #219 am: Montag, 10. Oktober 2011 - 16:58:50 »
Schließlich soll es da 2008 doch so ein "geleaktes" Angebot einer deutschen Softwarefirma gegeben haben, das genau dieses Profil hatte. Und in den Gerichtsverfahren, in denen plötzlich unerklärliche Bildschirmfotos als Beweismittel von Seiten der Staatsanwaltschaft eingereicht wurden, gab es von den Ermittlungsbehörden auch nur den Hinweis, sie stammten von einem "externen, sicherheitsüberprüften Dienstleister", siehe FAZ-Artikel von Frank Rieger

Dieser "Dienstleister" war wohl eine in Deutschland ansässige Firma namens DigiTask. Mehr dazu hier und hier (PDF).

Offline NF

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Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
« Antwort #220 am: Montag, 10. Oktober 2011 - 17:32:11 »


...der ERSTE hat sich schon freiwillig gemeldet - schauen wir mal, was da noch so folgt !!!

Hier ein Zitat aus der welt.de/newsticker:

"Brandenburgs Fahnder setzen derzeit in einem Fall Trojaner-Software ein, um Telefonate im Internet abhören zu können"
EINFACH MAL MACHEN.
KÖNNTE JA GUT WERDEN.

Offline Hein Blöd

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Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
« Antwort #221 am: Montag, 10. Oktober 2011 - 18:02:11 »
...der ERSTE hat sich schon freiwillig gemeldet - schauen wir mal, was da noch so folgt !!!

Weiter geht's bei der Berliner Morgenpost: "Bayern und Brandenburg spionieren mit Trojanern"
Man beachte die Gegenwarts-Form.
« Letzte Änderung: Montag, 10. Oktober 2011 - 18:04:24 von Buntbart »

Offline ToRü | ToРуз

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Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
« Antwort #222 am: Montag, 10. Oktober 2011 - 18:12:23 »
Es wäre doch blauäugig zu glauben, das man in diesem Land ein Tool was man hat nicht nutzen würde.

Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
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Offline Hein Blöd

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Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
« Antwort #223 am: Montag, 10. Oktober 2011 - 19:42:13 »
Es wäre doch blauäugig zu glauben, das man in diesem Land ein Tool was man hat nicht nutzen würde.

Seh ich auch so. Dummerweise wird man aber von eben diesen Blauäugigen gern als paranoider Verschwörungstheoretiker verunglimpft, wenn man entsprechende Befürchtungen äußert.

Offline ToRü | ToРуз

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Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
« Antwort #224 am: Montag, 10. Oktober 2011 - 20:07:46 »
Es wäre doch blauäugig zu glauben, das man in diesem Land ein Tool was man hat nicht nutzen würde.

Seh ich auch so. Dummerweise wird man aber von eben diesen Blauäugigen gern als paranoider Verschwörungstheoretiker verunglimpft, wenn man entsprechende Befürchtungen äußert.

Ist wie bei den Realisten, die dem Träumer angeblich die Träume zerstören, wenn sie diese hinterfragen...
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