Autor Thema: Kriterien zur Eurowahl  (Gelesen 16626 mal)

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Offline Slartibartfass

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Re: Kriterien zur Eurowahl
« Antwort #60 am: Dienstag, 09. Juni 2009 - 18:22:58 »
Slartis Kampf gegen die Windmühle CSU war vergebens.
Es war kein Kampf gegen die CSU, sondern gegen das Argument "Es bringt doch sowieso nichts, wenn ich einer kleinen Partei meine Stimme gebe".

Es wird nie so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd.

Johomo

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Re: Kriterien zur Eurowahl
« Antwort #61 am: Dienstag, 09. Juni 2009 - 19:18:29 »
Es war kein Kampf gegen die CSU, sondern gegen das Argument "Es bringt doch sowieso nichts, wenn ich einer kleinen Partei meine Stimme gebe".


Aber Du hast sie namentlich genannt!  ;D

Blubb

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Re: Kriterien zur Eurowahl
« Antwort #62 am: Dienstag, 09. Juni 2009 - 20:36:54 »


Ich finde es irgendwie falsch andauernd die Politiker dafür verantwortlich zu machen, dass es keine guten Informationen gibt. Jeder kann für sich selbst mal die Initiative ergreifen.
Und wenn die Politik(er)verdrossenheit so groß ist, hört erst Recht keiner auf die, wenn es um solche Dinge geht.
Aber die Politiker wollen doch gewählt werden, also sollen sie sich auch drum kümmern, das man sie wählt!

Ich sehe das genauso wie groundstar. Nur gehen die Bemühungen der Politiker meist in einem Wust aus medialer Dauerbefeuerung, Ignoranz von vielen, sowie externer Meinungen, z.B. von Meinungsforschern etc., unter.

Im Grundgesetz steht ja auch, dass die Parteien bei der politischen Willensbildung mitwirken und nicht dass sie allein dafür verantwortlich sind.

Dieses "Die wollen mich nicht, also wähl ich sie nicht." ist mir eindeutig zu billig.

Johomo

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Re: Kriterien zur Eurowahl
« Antwort #63 am: Dienstag, 09. Juni 2009 - 20:40:32 »
So habe ich das nicht gemeint. Wenn sie die Stimmen der bisherigen Nichtwähler haben wollen, dann sollen sie mehr Aufklärung halten, warum man überhaupt wählen sollte.

Offline Slartibartfass

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Re: Kriterien zur Eurowahl
« Antwort #64 am: Dienstag, 09. Juni 2009 - 20:46:50 »
mehr Aufklärung [...] warum man überhaupt wählen sollte.
Das ist eher die Aufgabe von staatlichen Institutionen als von Parteien.

Die Parteien liefern die Argumente, wieso man sie wählen sollte, wenn man wählen geht.
Es wird nie so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd.

Blubb

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Re: Kriterien zur Eurowahl
« Antwort #65 am: Dienstag, 09. Juni 2009 - 21:03:03 »
Außerdem verschaffen sich die Parteien Gehör, nur wenn die viele da schon mit der "Interessiert mich eh nicht"-Einstellung ran gehen bringt das alles nichts.

Und ich muss slartibartfass auch zustimmen. Wenn z.B. Jugendliche schon in der Schule nur am Rande lernen, warum es wichitg ist wählen zu gehen ist eigentlich Hopfen und Malz verloren.

ae8090

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Re: Kriterien zur Eurowahl
« Antwort #66 am: Dienstag, 09. Juni 2009 - 21:40:56 »
mehr Aufklärung [...] warum man überhaupt wählen sollte.
Das ist eher die Aufgabe von staatlichen Institutionen als von Parteien.

Die Parteien liefern die Argumente, wieso man sie wählen sollte, wenn man wählen geht.

wieso von staatlichen Institutionen? das klingt so ausschließlich, wie Du es sagst (vielleicht auch: wie ich es höre). Sicherlich gehört es aus meiner Sicht zum Bildungs- und Erziehungs*auftrag der Allgemeinbildenden wie Berufsbildenden Schulen, auch auf diesem Felde zu bilden. Ohne Frage und wenn wir genauer hinsehen würden, gäbe es sicherlich hier und da Optimierungsbedarf zu entdecken.

Aber ist es nicht auch erste und edelste Pflicht eines jeden freien Bürgers, sich selbst zu informieren? Sich selbst seines eigenes Verstandes zu bedienen? Sapere aude!!

Hier sei an Immanuel Kant erinnert, diesem wunderbaren Philosophen der Aufklrung und - was gerne unterschlagen wird, weil es nicht in den Mainstram passt - diesem nicht minder wunderbaren Lehrer der Theologie:

Zitat
AUFKLÄRUNG ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines andern zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung.


* ja Erziehungsauftrag!!! Auch wenn ich viele Lehrer weiß, die meinen, für Erziehung nicht zuständig zu sein. Sie irren!!! So sollten mal das Wort "Pädagoge" schlicht ins Deutsche übersetzen. Aber welcher "Knabenführer" hat heute noch klassische Bildung genossen, kann noch Griechisch und Latein, hat Plato gelesen und Sokrates durchdacht, kennt sich mit Seneca und Cicero aus oder hat die Apologia Confessionis Augustanae einmal übersetzt und sich mit diesen geistesgeschichtlichen Zeugnissen wirklich auseinandergesetzt?

Offline Slartibartfass

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Re: Kriterien zur Eurowahl
« Antwort #67 am: Dienstag, 09. Juni 2009 - 21:53:46 »
mehr Aufklärung [...] warum man überhaupt wählen sollte.
Das ist eher die Aufgabe von staatlichen Institutionen als von Parteien.
Die Parteien liefern die Argumente, wieso man sie wählen sollte, wenn man wählen geht.
wieso von staatlichen Institutionen? das klingt so ausschließlich, wie Du es sagst (vielleicht auch: wie ich es höre).
Ich möchte den staatlichen Institutionen kein exklusives Informationsrech (bzw Infowmationspflicht) zuweisen.
Aber ich sehe es als wichtige Aufgabe, diese Informationen bereitzustellen und zu verteilen. In sofern haben die staatlichen Stellen (und nicht die politischen Parteien) eine Bringschuld.

Zitat
Aber ist es nicht auch erste und edelste Pflicht eines jeden freien Bürgers, sich selbst zu informieren?
Ja! Eindeutig. (Holschuld)

Zitat
Sich selbst seines eigenes Verstandes zu bedienen? Sapere aude!!
Leider reicht es bei vielein nur für die "B"s: Bier, Busen, Bundesliga. (Vieleicht noch blöde bolidische Barolen.)


Zitat
* ja Erziehungsauftrag!!! Auch wenn ich viele Lehrer weiß, die meinen, für Erziehung nicht zuständig zu sein. Sie irren!!!
Ein Lehrer ist auch nicht exklusiv für die Erziehung zuständig. Ein winzigkleiner, häufig schon fast vergessener Teil der Erziehungsarbeit sollte von den Eltern geleistet werden.  ::)
Es wird nie so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd.

Johomo

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Re: Kriterien zur Eurowahl
« Antwort #68 am: Dienstag, 09. Juni 2009 - 22:10:38 »
Bei mir reichen 3 B's = Bauch, Brille, Bart  ;D

ae8090

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Re: Kriterien zur Eurowahl
« Antwort #69 am: Dienstag, 09. Juni 2009 - 22:13:40 »

...
Zitat
* ja Erziehungsauftrag!!! Auch wenn ich viele Lehrer weiß, die meinen, für Erziehung nicht zuständig zu sein. Sie irren!!!
Ein Lehrer ist auch nicht exklusiv für die Erziehung zuständig. Ein winzigkleiner, häufig schon fast vergessener Teil der Erziehungsarbeit sollte von den Eltern geleistet werden ::)

Zweifelsohne fällt die Hauptverantwortung der Erziehung den Eltern zu. Das wollte ich nicht in Frage stellen. Und was wir in unserer Gesellschaft oftmals beobachten müssen, ist mit dem Wort Nicht-Erziehung in der Tat nur recht milde umschrieben.

Deshalb stört es mich trotzdem, wenn Lehrer meinen, sie hätten in Bezug auf die Erziehung von Kindern und Jugendlichen keine Verantwortung. Zweifelsohne haben sie diese und ich halte derlei Äußerungen, die ich in insgesamt bislang gut 25 Schuljahren meiner drei Kinder (zu) oft gehört habe, für absolut verantwortungslos! Diese "Lehrer" haben ihrer Job verfehlt - nicht um Zentimeter, sondern um mehrere Meter!

Ja, ich möchte sogar noch einen Schritt weiter gehen: Wenn ein Lehrer dieses aus Überzeugung oder Unvermögen nicht zu tun imstande ist, steht es ihm frei, sich einen anderen Job zu suchen, denn der Beruf des Pädagogen beinhaltet eben nicht nur die reine Wissensvermittlung, sondern eben auch die Begleitung auf dem Wege, zu reifen und erwachsen(er) zu werden, Wertevermittlung etc. Also all, das, was mit dem Oberbegriff "Erziehung" gemeint ist. Das entlässt kein Elternteil aus seiner Verantwortung für die Erziehung seines Sprößlings, sondern es stellt ihm einen Vertreter der Allgemeinheit an die Seite. Und das ist legitim, denn wir sind soziale Wesen und leben in, mit und von dieser Gesellschaft.

Ginge es nur im Wissensvermittlung würden keine Pädagogen gebraucht. Konservendosen würden reichen (Kästner, Das fliegende Klassenzimmer)

saab

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Re: Kriterien zur Eurowahl
« Antwort #70 am: Dienstag, 09. Juni 2009 - 22:59:18 »


        Waren wir nicht noch vor kurzem bei der Euro- Wahl,

        wieso sitzen wir denn jetzt miteinem mal auf der Schulbank ?

ae8090

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Re: Kriterien zur Eurowahl
« Antwort #71 am: Dienstag, 09. Juni 2009 - 23:02:57 »


        Waren wir nicht noch vor kurzem bei der Euro- Wahl,

        wieso sitzen wir denn jetzt miteinem mal auf der Schulbank ?

weil lebendige Diskussionen manchmal ein recht dynamisches Eigenleben führen. Und weil politische Bildung eben nichterst mit dem 18. Geburtstag beginnt, sondern Teil der Erziehung und der Bildung von klein auf an ist.

saab

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Re: Kriterien zur Eurowahl
« Antwort #72 am: Dienstag, 09. Juni 2009 - 23:06:03 »


        Waren wir nicht noch vor kurzem bei der Euro- Wahl,

        wieso sitzen wir denn jetzt miteinem mal auf der Schulbank ?

weil lebendige Diskussionen manchmal ein recht dynamisches Eigenleben führen. Und weil politische Bildung eben nichterst mit dem 18. Geburtstag beginnt, sondern Teil der Erziehung und der Bildung von klein auf an ist.


            Ich habe für solche Eskapaden bis jetzt immer einen zwischen die Hörner bekommen !

           
« Letzte Änderung: Dienstag, 09. Juni 2009 - 23:12:31 von saab »