Autor Thema: Bankenwut  (Gelesen 2461 mal)

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Offline Brilonius

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Bankenwut
« am: Mittwoch, 13. Mai 2009 - 15:40:15 »
In der Theorie: Die Wirtschaft schwächelt. Die Europäische Zentralbank senkt den Leitzins, also den Zins, den die Banken und Sparkassen für ihr geliehenes Geld bei der EZB bezahlen müssen.
Zweck der Übung: Unternehmen und Verbraucher sollen billige Kredite aufnehmen, um z.B. Maschinen und Verbrauchsgüter  kaufen zu können, um somit die Wirtschaft anzukurbeln.

In der Praxis: Der Leitzins wurde auf 1% gesenkt, aber die Banken und Sparkassen geben diese Zinssenkung nicht an ihre Kunden weiter. Der Zinssatz für einen Dispo beträgt bis zu 20 %, für Tagesgeld gibt es nur ca. 1% Zinsen.

Das nenne ich unerträglichen Wucher. Die Banken leihen sich zu einem Spottpreis Geld, geben es den Konsumenten aber zu abenteuerlichen Preisen weiter, und die Guthabenzinsen tendieren gegen Null.

Und genau diese Banken, deren Melkkühe wir sind, verlangen gleichzeitig von uns Stallviechern Milliarden für ihre Bad Banks. Wie sagte jemand sarkastisch:“ Bad Bank? Brauchen wir nicht. Haben wir schon, Hunderte!“

saab

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Re: Bankenwut
« Antwort #1 am: Mittwoch, 13. Mai 2009 - 15:58:22 »
        Die Wirtschaft schwächelt, das ist wohl war, Umsätze sinken
 
        Dadurch sinkt die Liquidität, Zahlungsschwierigkeiten sind die Folge.

        Die Banken werden aufgefordert mehr Vertrauen in den Mittelstand

        zu setzen,

        HÄ ?

        Hat der Mittelstand diese Misere herbeigeführt ?

        Es würde wohl ein Schuh daraus :

        Die Banken haben die verdammte Pflicht und Schuldigkeit, alles dafür

        zutun, das die Bürger und die Wirtschaft ihr Vertrauen zurückgewinnen.

        Ein Kreditprogramm, das dem Mittelstand Schwung gibt, wäre wohl das mindeste !

        Und zwar zu vernünftigen Zinsen ! Gierlappen ! Geldsäcke !

        Begriffen haben die Banker nichts !

« Letzte Änderung: Mittwoch, 13. Mai 2009 - 16:10:14 von saab »

Offline Desinfector

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Re: Bankenwut
« Antwort #2 am: Mittwoch, 13. Mai 2009 - 19:46:53 »
Das war doch klar, dass die Banken an den Staathilfen gleich noch mit verdienen.

Klar war ja für mich zumindest auch, dass der Staat natürlich keine Handhabe hat, den Banken, denen geholfen wurde "zinstechnisch" in den allerwertesten tritt.
Man hätte die Hilfen ja mit der Pflicht, eine sofortige Weiterleitung günstigerer Konditionen "nach unten" verknüpfen können.
Aber nein, soweit darf ein Staat natürlich nicht gehen.
Das wäre ja eine zuweite Einmischung in Kapitalistische Strukturen und wir
alle wollen der sozialistischen Planerei doch möglichst weit entfernt bleiben,
nicht wahr??

Das geht erst recht nicht, solange Politikposten und -ämter z.B. mit
Aufsichtsratsposten in der Wirtschaft doch so elegant ergänzen.

Und in den derzeitigen Wahlversprechen bewegen die Politiker für meinen
Geschmack viel zuweit an der Volksverdummung. Volksverhetzung werde ich
es bestimmt nach der Wahl nennen.

Wir Deutschen sind ja so treudoof und merken dabei nicht,
dass wir die Reibungswärme, die vom *Überdentischziehen* entsteht,
als Nestwärme empfinden.
gravity sux!

Paul Schrader

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Re: Bankenwut
« Antwort #3 am: Donnerstag, 14. Mai 2009 - 07:12:39 »
Warum nutzen eigentlich so viele Leute ihren Dispositionskredit als langfristiges Darlehen? So ein Dispo soll doch dazu gut sein, kurzfristige (!) finanzielle Engpässe zu überbrücken. Für langfristigen Geldbedarf gibt es doch viel günstigere Kredite und damit verbundene Zinssätze. Oder leben zu viele Kontobesitzer über ihre Verhältnisse, was die Banken dann schamlos ausnutzen?

swetlana

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Re: Bankenwut
« Antwort #4 am: Donnerstag, 14. Mai 2009 - 12:39:39 »
Wir Deutschen sind ja so treudoof und merken dabei nicht,
dass wir die Reibungswärme, die vom *Überdentischziehen* entsteht,
als Nestwärme empfinden.

 :clap

Desinfector! Ich finde, das ist der Satz des Jahres!!!!

swetlana

Offline Brilonius

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Re: Bankenwut
« Antwort #5 am: Donnerstag, 14. Mai 2009 - 13:41:52 »
Warum nutzen eigentlich so viele Leute ihren Dispositionskredit als langfristiges Darlehen? So ein Dispo soll doch dazu gut sein, kurzfristige (!) finanzielle Engpässe zu überbrücken. Für langfristigen Geldbedarf gibt es doch viel günstigere Kredite und damit verbundene Zinssätze. Oder leben zu viele Kontobesitzer über ihre Verhältnisse, was die Banken dann schamlos ausnutzen?

Mir geht es bei diesem Thema aber nicht darum, die Kunden der Banken zu maßregeln, sondern ich möchte die Gier der Banken und Sparkassen anprangern.
Das Verhalten der Kontobesitzer ist ein anderes Thema.

saab

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Re: Bankenwut
« Antwort #6 am: Donnerstag, 14. Mai 2009 - 16:39:44 »


          Die Banken ( ganz wenige nicht ) haben die Krise verursacht,

          jetzt verhindern sie die Überwindung derselben durch zögerliche,

          bzw garkeine Kreditvergabe an den motor der Wirtschaft, den Mittelstand.

          Die Zinsen haben sie hochgeschraubt, denn verdienen wollen sie natürlich,

          An der Krise !!

Offline Desinfector

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Re: Bankenwut
« Antwort #7 am: Donnerstag, 14. Mai 2009 - 17:55:50 »
Is' doch klar, solange man die kleinen Leitzinsen hat und die großen "Kundenzinsen" verdient man doch ganz gut mit.

Apropos Kunden.

Es gibt scheinbar nicht wenige, die nur dann sparen können,
wenn der Kredit an einem "nagt".
Das habe ich schon häufiger gehört, so in dem Sinne:

"Wenn ich nen Kredit habe muss ich ja sparen."
gravity sux!