Unerwünscht

[isch_gucke]

Es gibt wieder eine aktuelle Ausgabe des Sude-Westler. Und grad im Zuge der Diskussionen über Winnenden habe ich dort eine Geschichte gefunden, die richtig gut unserer verlogenen Gesellschaft den Spiegel vorhält.

Die Quintessenz daraus will ich zitieren:

"Stirbt ein Kind in der Folge von Vernachlässigung durch die Eltern, zünden die Mitbürger Kerzen an. Überlebt das Kind und hat durch die vielfältigen Verletzungen Schwierigkeiten, sich in der Gesellschaft angemessen zu verhalten, wird die Anwesenheit dieses Kindes, oder des dann Jugendlichen, im eigenen Umfeld als Bedrohung oder gar Belästigung gesehen."

[Stiffmeister2008]

!!!Dem kann man nichts mehr hinzufügen. Genau so ist es....!!!
*sorry für dieses kurze, nichts sagende Statement. Aber dieser Artikel ist praktisch die Extrem-Version von dem, was Brilonius schon angedeutet hatte. Verlogen, egoistisch, heuchlerisch.

[isch_gucke]

Was habt IHR nur aus meinem Beitrag gemacht 

Kann ich voraussetzen, daß JEDER die Geschichte dahinter kennt? - muss wohl, es hat ja keiner
gefragt...

Vielleicht kann ja einer aus unserem Mod-Team die Diskussion über Dichter und Gedichte in einen entsprechenden Thread verschieben. - Danke!

[Katja]

Ich habe die Diskussion um Khalil Gibran hiervon abgeteilt, denn wir befinden uns hier in einem Itzehoer Thema!

Kurze Zusammenfassung:
Der Verein Via Nova suchte eine neue Bleibe und fand ein perfektes Objekt in der Sihistraße.
Dort sammelten die Anwohner Unterschriften und vereitelten den Einzug des Vereines.
Lest HIER den ganzen Artikel.

isch_gucke zitierte die Reaktion dieses Vereines

[Stiffmeister2008]

So, ich hoffe ja mal, dass ich das jetzt richtig verstanden habe und es in diesem Thread um diesen Bericht von isch_gucke geht.

Von dieser Via Nova Gruppe habe ich bisher nicht viel mitbekommen...liegt vielleicht an den Scheuklappen, mit denen ich manchmal durch die Welt wandel. Daher habe ich mir mal deren Seite zu Gemüte geführt und muss schon sagen, dass ich die Leute garnicht so übel finde. Der Gedanke an die Sache (ehrlicher Einsatz für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene) klingt überzeugend. Und der indirekte Vorwurf der Gesellschaft gegenüber (erst armes Opfer, unter anderen Umständen plötzlich böses Monster) trifft auch zu.

Vielleicht könnte ich von denen sogar noch was lernen. *und vielleicht setze ich mich mit den folgenden Zeilen auch ganz gehörig in die Nesseln*
Ich komme auch täglich -arbeitsbedingt- mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen zusammen. Zwar arbeite ich nicht direkt mit ihnen, bekomme jedoch ihre kompletten Lebensgeschichten vorgetragen. Und wenn man mal mitbekommt, was diese Leute mitunter schon alles durchgemacht haben oder -von der anderen Seite betrachtet- selbst verbockt haben, komme ich zu dem Schluss, dass man einerseits die Menschen verstehen kann, die auffällige Jugendliche betreuen wollen und irgendwie doch immer eine gute Seite an ihnen zu finden versuchen. Andererseits kann ich aber auch die Menschen verstehen, die sich bedroht fühlen, noch bevor es überhaupt zu einer Tat gekommen ist.

Meine Wenigkeit gehört zu der Gruppe Mensch, die wirklich bis zum Schluss helfen möchte, auch aus dem allerschlimmsten Ausnahmefall noch etwas Gutes herauszuholen. Wenn ich dann allerdings -nach langer Zeit merke-, dass da wirklich Hopfen und Malz verloren sind, würde ich diesen -dann in meinen Augen- Störfaktor der Gesellschaft in sichere Verwahrung geben, bevor es zu einer Extremsituation kommt, wie beispielsweise Winnenden oder Erfurt. Es geht dann nicht anders.

Wenn jemand sich absolut nicht helfen lassen will und immer wieder Gewalt als einzige Lösung sieht, Drogen und Alkohol als letzte Flucht vor den eigenen Problemen wählt und zudem unschuldige Mitmenschen für all das verantwortlich macht.....dann ist dieser Mensch ein schlechter Mensch. Und wenn die Gesellschaft dann -nach langer Zeit der Hilfestellung- in dieser Person eine Gefahr sieht, ist diese Einstellung auch verständlich.

Somit passt es dann ja wieder mit dem Text von isch_gucke zusammen: Solange es um Menschen geht, die leiden, die gequält werden und denen man helfen möchte, so lange kann man auch gerne davon ausgehen, dass Mitleid und Hilfsbereitschaft ehrlich gemeint sind.
Wenn diese Menschen ihr Leid, ihre Qualen -beispielsweise durch die eigene Familie- immer wieder als Entschuldigung für die eigene, negative psychische Entwicklung -und vor allem für ihre dann folgenden Taten- vorschieben und die Hilfe von Außen ablehnen, dann darf man diese Personen auch gut und gerne als bedrohliche Objekte betrachten, die anderweitig untergebracht werden müssen.

Gruß,
Stiff

PS: Bitte lest diesen Text lieber zweimal, bevor hier wieder irgendwas falsch rüberkommt und negativ interpretiert wird. Danke. Falls ich mit diesem Beitrag erneut das Thema verfehlt habe, dann schreib doch bitte, was überhaupt der Anlass war, den Text von Via Nova hier reinzustellen.

[saab]

 
 
 
       @ Stiff, brav habe ich Deinen Text zweimal gelesen ,
 
         das unterschreibe ich voll und ganz !

[bluesnmore]

...das hört sich doch gut an...

so und/oder so..!!

Da würd´ich doch glatt nochmal Brilonius zitieren
und meine Freude darüber kundtun,
daß sein Impuls bezüglich des menschlichen Miteinanders
schon so fruchtet..
und
suche
und
suche
und finde ihn nicht wieder.

Irgendwie ist mir der Ursprungsthread ein wenig zuviel zerpflückt,
muß ich mal so einwerfen,
ich kann Brilonius nicht wiederfinden.

Wurde da etwas gelöscht...
oder nur zerlegt..??  

hhmm...isch gucke einfach nochmal genauestens durch...

[Stiffmeister2008]

Meinst Du zufällig diesen Beitrag?

[bluesnmore]

Ja, Mensch klar,...
bei "Erfurt,Winnenden.." war das ja,
stimmt überhaupt...
danke..!!

Da kann man mal sehen:

ich bin schon ganz babylonisch verwirrt
durch diese Diskussionsver(w)irrungen.

Sorry,
war mein Fehler

Viel Erfolg beim Verstehen
denjenigen,
die diese Diskussion nicht von Anfang an verfolgt haben.

[isch_gucke]

Erstmal ein Danke an Katja fürs "bereinigen"!

Ich habe echt überlegt, was an meinem Beitrag nicht zu verstehen war - der Sude-Westler
wurde doch erwähnt. Der Zeitungsartikel (im Link von Katja) ist ja bereits vom Februar, den kannte ich gar nicht.
Im Sude-Westler hat das Team von Via-Nova die Geschichte also noch mal geschildert. Angesichts der aktuellen Diskussionen über unsere "gestörten" Kinder kann man sich dabei nur schämen.

Es ist mir unbegreiflich, wie innerhalb kürzester Zeit 200 Unterschriften gegen diese Vermietung gesammelt werden konnten.

Und nun fragt sich einfach mal jeder selbst, wo die Schwelle des Mitgefühls vorbei ist - wieviel Meter (oder Kilometer) man zwischen seiner "heilen Welt" und solchen Einrichtungen braucht...

[saab]

 
 
 
          Es ist , wie so häufig, das St. Florians Prinzip,
 
          lieber Gott, zünd´nicht mein Haus, zünd andere an !
 
 
          Gegen derartige Einrichtungen wird keiner sein,
 
          aber bitte woanders, nicht hier !