Autor Thema: Was mich an den Medien aufregt  (Gelesen 4515 mal)

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Offline Desinfector

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Was mich an den Medien aufregt
« am: Dienstag, 09. Dezember 2008 - 17:07:49 »
Das (siehe Thema) sind die heute zu hunderten auf alle Radio und TV-Stationen bezogenenen Erwähnungen der nicht "geglückten" Anschläge mit den Kofferbomben in Köln.

Muss das eigentlich wirklich jedesmal wieder aufs neue erwähnt werden, dass die Sprengsätze
ja "lediglich wegen Konstruktionsfehlern" nicht funktioniert hatten?

Ich hab bei sowas immer die Befürchtung, dass sowas nur Nachahmer herausfordern muss,
die sich sagen
"Jupp, dann bau ich sowas mal richtig".

Dieses hundertfache Ausgewalze in den Medien von Dingen,
die keinem etwas angehen, k*tzt mich langsam an.
gravity sux!

Johomo

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Re: Was mich an den Medien aufregt
« Antwort #1 am: Dienstag, 09. Dezember 2008 - 17:18:08 »

Das (siehe Thema) sind die heute zu hunderten auf alle Radio und TV-Stationen bezogenenen Erwähnungen der nicht "geglückten" Anschläge mit den Kofferbomben in Köln.

Muss das eigentlich wirklich jedesmal wieder aufs neue erwähnt werden, dass die Sprengsätze
ja "lediglich wegen Konstruktionsfehlern" nicht funktioniert hatten?

Ich hab bei sowas immer die Befürchtung, dass sowas nur Nachahmer herausfordern muss,
die sich sagen
"Jupp, dann bau ich sowas mal richtig".

Dieses hundertfache Ausgewalze in den Medien von Dingen,
die keinem etwas angehen, k*tzt mich langsam an.

Und somit bringst Du hier auch einige Leute drauf es "richtig" zu machen!

wassolls

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Re: Was mich an den Medien aufregt
« Antwort #2 am: Dienstag, 09. Dezember 2008 - 17:52:44 »
"Einige Leute hier"
Soll das heißen das es hier auch Bombenleger gibt?
Bestimmt haben die auch noch lange Haare.
 

bluesnmore

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Re: Was mich an den Medien aufregt
« Antwort #3 am: Dienstag, 09. Dezember 2008 - 18:26:56 »
Ja, sicherlich...!!
Alle mit Haaren, die länger als bis zur Schulter sind gehören unweigerlich dazu..!!

Was dachtest Du denn..?!




Offline Desinfector

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Re: Was mich an den Medien aufregt
« Antwort #4 am: Dienstag, 09. Dezember 2008 - 18:45:33 »

Das (siehe Thema) sind die heute zu hunderten auf alle Radio und TV-Stationen bezogenenen Erwähnungen der nicht "geglückten" Anschläge mit den Kofferbomben in Köln.

Muss das eigentlich wirklich jedesmal wieder aufs neue erwähnt werden, dass die Sprengsätze
ja "lediglich wegen Konstruktionsfehlern" nicht funktioniert hatten?

Ich hab bei sowas immer die Befürchtung, dass sowas nur Nachahmer herausfordern muss,
die sich sagen
"Jupp, dann bau ich sowas mal richtig".

Dieses hundertfache Ausgewalze in den Medien von Dingen,
die keinem etwas angehen, k*tzt mich langsam an.

Und somit bringst Du hier auch einige Leute drauf es "richtig" zu machen!


Das macht angesichts der Häufigkeit, wie man das heute wieder hören konnte und noch können wird,
den Kohl dann auch nicht mehr fett.
gravity sux!

Johomo

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Re: Was mich an den Medien aufregt
« Antwort #5 am: Dienstag, 09. Dezember 2008 - 19:34:03 »

Das (siehe Thema) sind die heute zu hunderten auf alle Radio und TV-Stationen bezogenenen Erwähnungen der nicht "geglückten" Anschläge mit den Kofferbomben in Köln.

Muss das eigentlich wirklich jedesmal wieder aufs neue erwähnt werden, dass die Sprengsätze
ja "lediglich wegen Konstruktionsfehlern" nicht funktioniert hatten?

Ich hab bei sowas immer die Befürchtung, dass sowas nur Nachahmer herausfordern muss,
die sich sagen
"Jupp, dann bau ich sowas mal richtig".

Dieses hundertfache Ausgewalze in den Medien von Dingen,
die keinem etwas angehen, k*tzt mich langsam an.

Und somit bringst Du hier auch einige Leute drauf es "richtig" zu machen!


Das macht angesichts der Häufigkeit, wie man das heute wieder hören konnte und noch können wird,
den Kohl dann auch nicht mehr fett.
Jede Stimme zählt. Aber so ist das halt, der eine berichtet, der andere berichtet weiter und so setzt es sich fort. Bis einer auf die Idee kommt, es so zu machen, wie Du es beschrieben hast.
Ich habe z.B. erst von Deinem Posting davon erfahren. Also hast Du auch mich auf die Idee gebracht obwohl Du Dich über andere aufregst. Also trägst Du ebenso wie die Medien die Du anprangerst die Mitschuld wenn ich morgen mit dem Bau anfange.
:ironie

Offline Desinfector

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Re: Was mich an den Medien aufregt
« Antwort #6 am: Dienstag, 09. Dezember 2008 - 20:57:30 »
oh sh*t, was hab ich getan...

Das beziehe ich aber auch auf andere Dinge, nicht nur die Koffer.

Ich mein, man hört/sieht/liest jeden Tag zig mal Dinge, die eigentlich nicht sein müssen.
Von Kriminal"geschichten", bis Sportler, die einen Darmpilz haben (kommt beim Essen besonders lecker)...
gravity sux!

Johomo

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Re: Was mich an den Medien aufregt
« Antwort #7 am: Dienstag, 09. Dezember 2008 - 21:17:46 »
Dann müsstest Du das wie die 3 Affen machen. Schließ dich ein in Dein Zimmer und dann "Ade grausame Welt" Und auch nicht mehr fernsehen, besonders nicht Aktenzeichen XY.

swetlana

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Re: Was mich an den Medien aufregt
« Antwort #8 am: Dienstag, 09. Dezember 2008 - 21:52:42 »
Ich glaube, ich versteh´schon, was Desinfector meint.
Auch ohne dass irgendwelche Spinner den Bombenbau nachahmen bzw. besser machen wollen könnten:
Es herrscht eine immense Reizüberflutung.
Ich könnte manchmal auch schon durchdrehen, wenn ich am Morgen die Norddeutsche Rundschau lese:
16-Jähriger überfällt alte Frau..
Mann tötet Frau, seine Kinder und sich selbst...
Eifersuchtsdrama in...
Sportler sowieso des Dopings überführt...
Paris Hilton trennt sich von...
Schauspielerin blablabla findet sich zu dick...
Erdklima erwärmt sich in atemberaubender Geschwindigkeit...
Leiter der Landesfinanzbehörden: Wir krigen sie alle...
(sind nur Beispiele)

Es macht einem schlechte Gefühle.

swetlana

Johomo

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Re: Was mich an den Medien aufregt
« Antwort #9 am: Dienstag, 09. Dezember 2008 - 22:24:18 »

Ich glaube, ich versteh´schon, was Desinfector meint.
Auch ohne dass irgendwelche Spinner den Bombenbau nachahmen bzw. besser machen wollen könnten:
Es herrscht eine immense Reizüberflutung.
Ich könnte manchmal auch schon durchdrehen, wenn ich am Morgen die Norddeutsche Rundschau lese:
16-Jähriger überfällt alte Frau..
Mann tötet Frau, seine Kinder und sich selbst...
Eifersuchtsdrama in...
Sportler sowieso des Dopings überführt...
[HIGHLIGHT=#ff0000]Grade das meint er ja. Er hat Angst vor den Trittbrettfahrern, die darin eine Anleitung zum bessermachen sehen.[/HIGHLIGHT]
Paris Hilton trennt sich von...
Schauspielerin blablabla findet sich zu dick...
[HIGHLIGHT=#ff0000]Das sind ja nun keine Horrornachrichten.[/HIGHLIGHT]
Erdklima erwärmt sich in atemberaubender Geschwindigkeit...
[HIGHLIGHT=#ff0000]Da kann man nun wirklich nicht viel nachäffen.[/HIGHLIGHT]
Leiter der Landesfinanzbehörden: Wir kriegen sie alle...
(sind nur Beispiele)
[HIGHLIGHT=#ff0000]Das ist doch eine positive Nachricht.[/HIGHLIGHT]

Es macht einem schlechte Gefühle.

swetlana

Mal ehrlich, swetlana, warum liest Du die Rundschau oder eine andere Zeitung? Wenn Du o.a. Artikel nicht mehr finden würdest, dann lohnen sich doch die Abo-Gebühren nicht. Für Wirtschaftsberichte oder Aktienkurse kaufst das Handelsblatt oder die Financial Times. Nur Sport liest du im Kicker und Berichte über Paris Hilton findest in der Gala. Das einzige wäre vielleicht noch die Feuilletonseite oder die Familienanzeigen.
Für normale Nachrichten reicht mir eigentlich das Radio, nur ich möchte bei sogenannten Horrorgeschichten oder auch schöne Artikel wie z.B. über Knut auch über die Hintergründe Bescheid wissen.
Also Nachrichten sollten schon sein, ob positiv oder negativ. Irgendwie macht einen ja auch schlauer.

saab

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Re: Was mich an den Medien aufregt
« Antwort #10 am: Mittwoch, 10. Dezember 2008 - 00:56:53 »
 
 
 
         Aber doch nicht alle halbe Stunde schon wieder !

wassolls

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Re: Was mich an den Medien aufregt
« Antwort #11 am: Mittwoch, 10. Dezember 2008 - 06:36:50 »
 
Mir gefällt es auch nicht wie einige Sachen breit getreten werden.Gerade bei den "Brückenteufeln" gibt es viele Nachahmer.
Für die sind solche Nachrichten doch irgendwie ein Startsignal.
Was mich wundert ist, das es keine Berichte gibt,wie man am besten die Steuer bescheißt.

Martin100

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Re: Was mich an den Medien aufregt
« Antwort #12 am: Mittwoch, 10. Dezember 2008 - 06:42:25 »
Hallo,
 

Was mich wundert ist, das es keine Berichte gibt,wie man am besten die Steuer bescheißt.

 
So etwas steht im Spiegel.
 
Gruß Martin

Katja

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Re: Was mich an den Medien aufregt
« Antwort #13 am: Mittwoch, 10. Dezember 2008 - 08:01:17 »
Desinfector, mir geht es genauso! Nachrichten bestehen außerdem NUR NOCH aus Katastrophen.
Kommt einmal eine Nachricht, die Gutes betrifft (und das kommt selten genug vor), ertappe ich mich dabei, das 'Haar in der Suppe' zu suchen und leider auch zu finden.
Beispiel: Sechslingsgeburt - Dieses tolle Ereignis wird durch den Nebensatz der künstlichen Befruchtung getrübt, dazu habe ich auch eine andere Meinung und finde es schon gleich gar nicht mehr so toll. Und schon sehe ich einen Promi, der sich mit ihnen ablichten läßt....

Kurios in dem Fall, den Du beschreibst ist auch, daß es in einigen Medien heißt: Attrappe und in anderen ist es eine Fehlkonstruktion, die nur aus Versehen nicht funktionierte.

Heute habe ich Bilder gesehen, die einen BMW-Fahrer zeigen, der sein Fahrzeug in einem Parkhaus geschrottet hat. Er war zu schnell und fiel 10 Meter tief in den Mittelschacht, nachdem er durch das Absperrgitter gefahren war.
Diese Geschichte (so schlimm sie für den Mann ist!), erzeugt bei mir Unverständnis dafür, daß DAS eine Nachricht wert ist - oder soll sie nur unterhalten?
Egal - Nachrichten sind nicht mehr das, was sie mal waren: objektive Informationen.

ae8090

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Re: Was mich an den Medien aufregt
« Antwort #14 am: Mittwoch, 10. Dezember 2008 - 08:58:45 »
Dass Nachrichten zum großen Teil auch Nachrichten von Unglücken, Katastrophen, Kriegen, Feuersbrunst, Kriminalität etc sind, versteht sich von selbst. Andere Nachrichten sind nur begrenzt interessant.

Beispiel: Wenn Oma Müller-Meyer-Schulze in Itzehoe 100 Jahre alt wird, mag das im Lokalteil von Itzehoe noch einige interessieren. In Braunschweig dürfte sich das Interesse in engen Grenzen halten.
Wenn aber auf der dazugehörigen Geburtstagsfeier die 15jährige Urenkelin dem politischen Vertreter der Stadt zunächst eine Ohrfeige verabreicht, weil der ihr nach dem dritten Glas Sekt an den Busen gepackt hat, und die drei kleiderschrankbreiten Cousins der jungen Dame dem Herren "dann mal Manieren beibringen", wie sie später bei der Polizei zu Protokoll gaben, dann dürfte das auch in Braunschweig für den eine oder anderen Leser von Interesse sein. (Die Aussage des städtischen Vertreters kann leider erst in der übernächsten Sonnabendausgabe gedruckt werden, da er noch nicht aus dem Koma erwacht ist!).

Soweit finde ich das durchaus nachvollziehbar.

Wofür ich allerdings wenig bis kein Verständis habe, ist, wie unbedacht manche Journalisten mit Sprache umgehen. Und ich meine erst in zweiter Linie die vielen Rechtschreib- und Grammatikfehler, die sich immer wieder in die Zeitungen einschleichen. Zwar scheint es in manchen Verlagen an Lektoren, Willen und offenbar auch Wissen diesbezüglich zu mangeln, aber andrerseits ist Zeitung zu machen ein hektisches Geschehen, da kann sowas schon mal vorkommen.

Nein, vielmehr meine ich solche sprachlichen Verirrungen, wie sie der Eröffner dieses Themas vorzüglich charakterisiert hat. Darum greife ich dieses Beispiel auf: Im Zusammenhange mit dem fehlgeschlagenen Kofferbombenattentat von "missglückt" zu reden hieße ja im Umkehrschluss: Wäre die Bomben hochgegangen, wären die Attentate "geglückt"! Welch' Glück wäre das gewesen!!!

Hatten wir nun also Glück oder Unglück, dass die Bomben nicht hochgegangen sind? Und hätten wir mehr Glück gehabt, wenn dutzende, vielleicht hunderte Menschen schwer verletzt oder sogar getötet worden wären? Ist der Kofferbomber am Ende sogar deshalb verurteilt worden, weil er sein "Handwerk" so dilletantisch versehen hat und wäre er vielleicht freigesprochen worden, wenn es ordentlich "wumms" gemacht hätte? Dann hat er also Pech gehabt?

Solche Beispiele lassen sich zuhauf finden. Und da wird mir ganz Angst und Bange, wie hier mit Sprache umgegangen wird und welche Botschaften damit unterschwellig auch verbunden werden, was - ich gehe davon aus - sicherlich gar nicht in der Absicht des betreffenden Journalisten liegt.