Autor Thema: Maritime Gedanken  (Gelesen 6119 mal)

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saab

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Re: Maritime Gedanken
« Antwort #30 am: Mittwoch, 27. August 2008 - 00:31:33 »

   7. Strophe

       Mang Glas und Seife mit barften Beinen,
       welch aasige Situatschon !
       So kriegte der Seeräuberhauptmann mit seinen
       bösen Schurken den Lohn.
       Das war ein Geglitsch und Geschlitter,
       selbst Räuber macht das nervös.
      als nun Hein Breckwoldt wie`s Ungewitter
       brüllt: " Opjem! Haut se dod, de Ös !"

saab

  • Gast
Re: Maritime Gedanken
« Antwort #31 am: Mittwoch, 27. August 2008 - 06:59:50 »


            und noch ein`von Dirks Paulun :

            Unt das geht nach See zu !

            Geht auch schon lohs mit Seegank.
            Kux ausn Kajühtfenster,
            unt siehst mal nix als Wasser
            unt denn wide blohs Himmel.
            Suppe oder Schnapps stehn schief,
            unt dein Innlebm wirt auch schief;
            nu aber fix anne Rehlink in Lee !

saab

  • Gast
Re: Maritime Gedanken
« Antwort #32 am: Donnerstag, 28. August 2008 - 11:40:05 »
   
     8. Strophe

         Da gab es dann schändlich Dresche,
         bis die Räuber ins Meer gehetzt.
         Die ganze Bande kam so in die Wäsche,
         der Hauptmann allein war entwetzt.
         Doch konnt´er es nie vergessen,
         das er sich so blamiert,
         auch ward er vom Sultan infolgedessen
         wegen Unfähigkeit pangschoniert.

saab

  • Gast
Re: Maritime Gedanken
« Antwort #33 am: Donnerstag, 28. August 2008 - 18:44:24 »

          und noch ein`von Dirks Paulun

          Was die Welln schick grühn loichtn !
          Krichst morzmeeßige Lust, zu bahdn.
          Abber da mußtu erst an Lant zu.

          Stürz dich man ins Bortlehbm!
          Mal kommt doch der große Aumblick,
          wo das heißt : Lant in Sicht !

          Wenndich denn`Woche in Sant lehchst,
          wirt di rückreise auchn Sensazjohn.
          Unt wenn Sankpauli in sicht kommt
          unte Mann mitte Erpse aufn Pontong-  (Das war der Brückenmeister, er hatte
          das haut dich beina umm !                    eine schmalkrempige Melone )
« Letzte Änderung: Donnerstag, 28. August 2008 - 18:58:06 von saab »

saab

  • Gast
Re: Maritime Gedanken
« Antwort #34 am: Freitag, 29. August 2008 - 07:22:51 »
   
    9. und letzte Strophe

              Und die Moral ? Man sollte meinen
              ist zweierlei, wie`s trefft :
              als Seeräuber lauf nicht mit nackten Beinen,
              das passt nicht zum Geschäft.
              Ein Blankeneser Junggast
              ist schlauer als mancher Mann.
              Und wenn du mal mit son Jung was zu tun hast.
              denn treck di See-Stebeln an !

Capitano

  • Gast
Re: Maritime Gedanken
« Antwort #35 am: Freitag, 29. August 2008 - 18:22:26 »
Zur Abwechselung vielleicht mal eine wahre Geschichte?  Eine Geschichte, die seit Jahrzehnten beim Feierabendbier an Bord mündlich überliefert wird:

Also, es geschah wohl zu der Zeit als es noch zwei Deutschlands gab, lange vor der Wiedervereinigung. Ein Schiff – der Name tut hier nichts zur Sache – des östlichen Deutschlands machte fest in einem Hafen einer karibischen Insel. Und wie die Seeleute nun mal so sind, hatte sich nach dem langen Seetörn da bei den Männern ein gewisser Druck aufgebaut, denn das war im real existierenden Kommunismus nicht anders als bei anderen Nationen.

Es gab allerdings ein Problem, nämlich, dass man für die Dienste in den einschlägigen Etablissements bare Münze oder besser gesagt Scheine hinblättern musste.

Was soll’s, sagte sich ein aus Sachsen stammender junger Matrose, enterte das nächste Etablissemang, kam direkt zur Sache, wurde mit einer jungen Kaffeebraunen handelseinig, bezahlte den ausgemachten Preis mit Ostmark und kam nach kurzer Zeit mit einem Lächeln an Bord zurück.

Man kann sich sicher vorstellen, dass es nun nur eine sehr kurze Zeit benötigte, bis dass diese gute Nachricht an Bord die Runde gemacht hatte und das  Etablissemang im Nu Konjunktur hatte.

Bis…, ja bis die oberste Dame des Hause, von manchen Mamma San genannt oder auch Puffmutter, sich das Geld der Gäste genauer anschaute. Entsetzt musste sie feststellen, dass es sich nicht um harte Deutschmark handelte, sondern um sozialistisches Spielgeld. Sofort setzte sie ihren nicht unbeträchtlich großen Körper in Bewegung und rannte gestikulierend durch die Flure und rief dabei immer wieder:

“Stop the fuck, Stop the fuck – this German money no good!”

So soll es sich abgespielt haben, damals auf dieser karibischen Insel.



saab

  • Gast
Re: Maritime Gedanken
« Antwort #36 am: Sonntag, 31. August 2008 - 00:47:53 »



           Solche Geschichten kann man auch nicht erfinden,
           einfach schön und witzig.

Katja

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Re: Maritime Gedanken
« Antwort #37 am: Sonntag, 31. August 2008 - 15:30:19 »



           Solche Geschichten kann man auch nicht erfinden,
           einfach schön und witzig.

.... und wunderbar erzählt!

saab

  • Gast
Re: Maritime Gedanken
« Antwort #38 am: Montag, 10. November 2008 - 02:13:26 »
Eine Hamburger Reeder Familie, Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts,

     Beide Söhne sind flügge , und sollen das Handwerk des Reeders erlernen,

     Wilhelm ,wird vom Vater in die Niederlassung in das ferne Valparaiso geschickt,

     Der etwas stillere Friedhelm, soll in Leipzig das Geschäft der Überland-Spedition

     erlernen.

     Die Mutter sorgt sich, "Valparaiso, da kommt ja noch jemand vorbei, aber Leipzig??


     Dunkeldeutschland, schon früher !
« Letzte Änderung: Montag, 10. November 2008 - 02:18:18 von saab »