Autor Thema: Hohenaspe, neues Dorfzentrum (Gelesen 2121 mal)

Brilonius · « **am:** Sonntag, 03. August 2008 - 15:05:36 »

Wir Hohenasper sind stolz auf unser neues Dienstleistungs- und Seniorenzentrum und ich möchte euch davon berichten:

Angefangen hatte alles mit der Idee, eine neue Dorfmitte zu gestalten. Der Standort sollte die Fläche des Hofes der Familie Egge sein. Die landwirtschaftlichen Gebäude waren marode und nicht mehr erhaltenswert. Es folgten Gespräche mit dem Amt Itzehoe Land über Fördermöglichkeiten. Das ALR signalisierte schließlich eine Bezuschussung für den Ankauf des Grundstückes von 125.000 Euro. Die Gemeinde beschloß daraufhin die Erneuerung der Dorfmitte und beauftragte das Architekturbüro Prell & Partner aus HH mit der Planung.

Im Sommer 2007 organisierte die Gemeinde eine Informationsveranstaltung. Geleitet wurde sie von unserem Bürgermeister Herrn Wendrich, anwesend und mit einem tollen Computerprogramm erläuternd war das Architektenehepaar Prell, als Immobilienverwalter die Herren Hauschild und Ecklebe, die unter anderen die spannende Frage, was kostet das alles, beantworten mußten, und natürlich die interessierten Besucher und vielleicht zukünftigen Mieter, die das alles bezahlen müssen.

Ein Gedächtnisprotokoll:

Eigentümer des Projektes ist die Gemeinde, Banken haben es finanziert. Kosten ca. 3,5 Mio €.
Das vordere Haus ist ein Wohn- und Geschäftshaus. Das Erdgeschoß besteht aus einer Bäckerei, der Provinzialversicherung (Herr Wendrich), einer Sozialstation und einem noch zu vermietenden Geschäftsraum, der eigentlich für die Apotheke gedacht war. Das komplette Obergeschoß wird von unseren beiden Ärzten angemietet. Im Dachgeschoß befinden sich 2 Wohnungen. Das Haus ist teilunterkellert.
Das hintere L-förmige Haus ist ein reines Wohnhaus und hat 18 Wohnungen (8+8+2), separate Abstellräume, und im Erdgeschoß einen Gemeinschaftsraum mit Teeküche. Dieser Raum ist bis ins Obergeschoß offen und hat dort eine Galerie. (Vielleicht kann man dort einen großen Weihnachtsbaum aufstellen, und die Engel singen auf der Galerie Weihnachtslieder). Kein Keller, der hätte den vorgegebenen Kostenrahmen gesprengt.
Alle Wohnungen haben eine integrierte Küche, Wohnzimmer, Schlafzimmer – einige sogar noch ein sog. Schnarchzimmer-, und ein Bad, das wie alle Zimmer behindertenfreundlich ist Jede Wohnung hat einen Balkon oder Terrasse.
Die Fußböden sind aus Eichenparkett, Fahrstuhl natürlich in beiden Häusern.
Die Größe der Wohnungen ist unterschiedlich: 58 – 78 qm, geheizt wird mit Erdwärme, für das warme Wasser sorgt der elektrische Strom (Durchlauferhitzer).
Die Anzahl der Parkplätze wird nach einem Schlüssel berechnet, ich glaube 0,6 oder 0,8 pro Wohnung.
Einzugstermin: März – April 2008

Und zum Schluß: Was kostet der Spaß?
8 €/qm Kaltmiete
1,50 €/qm Nebenkosten (Müll, Wasser, Gärtner, Fahrstuhl, Verwaltung etc.)
0,20 – 0,50 €/qm Heizung
2 Monatsmieten Kaution
Stromkosten (durch die Warmwasseraufbereitung bestimmt nicht wenig)

Als Mieter werden Hohenasper und deren Verwandte bevorzugt. Unabdingbar jedoch: Mieter müssen Senioren sein! Doch wie definiert man „Senioren“?

Nach dem Vortrag besichtigten wir noch die Baustelle. Im vorderen Haus konnten wir herumkriechen, das hintere durften wir nicht betreten: Zu gefährlich!

Mein Resümee: Sehr gelungene Wohnanlage, die beiden besten Wohnungen sind oben im ersten Haus, nicht ganz billig, auf jeden Fall freuen wir uns auf den Bäcker.
Wenn wir noch ein paar Jahre warten, vielleicht was für uns? Im Moment möchten wir noch nicht tauschen.

Ende Protokoll.

Inzwischen wurde das Projekt im Frühjahr offiziell von unserem Finanzminister Rainer Wiegard im Rahmen eines „Tags der offenen Tür“ eingeweiht. Nahezu alle Gewerbeflächen und weit über die Hälfte der Wohnungen sind vermietet. Alles ist lebendig und bei schönem Wetter trinke ich genußvoll vor der Bäckerei unter einem großen Sonnenschirm meinen Cappuccino.

Einige Fotos:

Ehem. Hof Egge, April 2006, kurz vor dem Abriß