Autor Thema: Hertie ist pleite  (Gelesen 32706 mal)

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Helmut

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Re: Hertie ist pleite
« Antwort #30 am: Montag, 04. August 2008 - 08:24:53 »
Es geht weder um englische, deutsche ua. "Investoren" woher sie auch stammen, sie riechen alle nach "nassem Hund". Für diese Leute geht es nur und ausschließlich um ihren Profit. Wie gesagt, Nationalität spielt keine dabei Rolle.
Heute kam die Nachricht, dass ca. die Hälfte der Hertiehäuser erhalten werden sollen. Ob das auch für das Haus in Itzehoe gilt?

Mit Verlusten kann ein Unternehmer auch keine Arbeitsplätze erhalten. Er muss profitabel denken. So, und nur so, hat der Arbeiter seinen Arbeitsplatz und sein noch arbeitsloser Kollege hoffentlich bald auch.

Wer das Streben nach Profit verteufelt, der verurteilt alle, die derzeit keinen Arbeitsplatz haben, dazu, arbeitslos zu bleiben!

Was grundsätzlich nicht heißt, dass ich das Verhalten jedes Unternehmens, in Sonderheit so manches Investmentunternehmens, billige. Mitnichten! Das gleiche gilt für Eingriffe des Staates in die Wirtschaft. Die Beispiele Ben Q sowie Holzmann sind bereits genannt worden. In einem Fall scheint mir eine Art Blutsaugermentalität vorzuliegen, im anderen Fall das Entfachen eines Strohfeuers.

Offline Slartibartfass

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Re: Hertie ist pleite
« Antwort #31 am: Montag, 04. August 2008 - 14:13:53 »
Passend zum Thema:

"So sieht der Albtraum aller Bürgermeister aus. Ein riesiger, heruntergekommener Betonklotz aus den 70er-Jahren ist über und über mit Graffiti besprüht. An einem Mauervorsprung nisten Tauben, der Beton bröckelt, Rost zerfrisst die Eisenstreben. Das ehemalige Karstadt-Haus in der Großen Bergstraße in Hamburg-Altona steht seit fünf Jahren leer.

Die Umgebung hat sich angepasst: Ein-Euro-Läden dominieren die Ramschmeile, selbst vor einer Apotheke stehen Grabbeltische mit Sonderangeboten. "Gazastreifen des deutschen Einzelhandels", ätzen Branchenbeobachter, wenn sie über die einstmals gutbürgerliche Einkaufsstraße sprechen. Die begehrten kaufkräftigen Anzeige Kunden bleiben weg."



Quelle: Yahoo
Es wird nie so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd.

saab

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Re: Hertie ist pleite
« Antwort #32 am: Montag, 04. August 2008 - 14:21:31 »



         Eine Horrorvorstellung, aber denkbar.

Muckel

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Re: Hertie ist pleite
« Antwort #33 am: Montag, 04. August 2008 - 14:43:44 »
Ich glaube nicht, daß der Hertie in Itzehoe dicht gemacht wird. Schon zu Karstadt-Zeiten war der Laden profitabel genug, um weiterbestehen zu dürfen. Lediglich die Größe paßte nicht in das Karstadt/Quelle-Gefüge und  deshalb wurde das Geschäft in einen Hertie umgewandelt.

Johomo

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Re: Hertie ist pleite
« Antwort #34 am: Montag, 04. August 2008 - 14:45:50 »



         Eine Horrorvorstellung, aber denkbar.
Es ist nicht denkbar, es ist Realität!

saab

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Re: Hertie ist pleite
« Antwort #35 am: Montag, 04. August 2008 - 14:53:26 »



         Eine Horrorvorstellung, aber denkbar.
Es ist nicht denkbar, es ist Realität!


Gottseidank noch nicht 1

Iluminati

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Re: Hertie ist pleite
« Antwort #36 am: Montag, 04. August 2008 - 15:32:49 »
Es geht weder um englische, deutsche ua. "Investoren" woher sie auch stammen, sie riechen alle nach "nassem Hund". Für diese Leute geht es nur und ausschließlich um ihren Profit. Wie gesagt, Nationalität spielt keine dabei Rolle.
Heute kam die Nachricht, dass ca. die Hälfte der Hertiehäuser erhalten werden sollen. Ob das auch für das Haus in Itzehoe gilt?

Aber hallo, jetzt wird es aber ideologisch!

Im realen Kommunismus allerdings gibt es selbst in China keine staatseigenen Kaufhäuser, deren Besitzgesellschaften weisen wenn überhaupt eine geringe Beteiligung auf, mehrheitlich sind die Anteilseigner Investoren. Im übrigen eine alte Form, siehe das weltberühmte Kaufhaus Gum in Moskau, stets gepriesen, aber immer kapitalistisch geführt.
Im kommunistischen China nennt man das wirtschaftliche Sonderzone, Bsp. Hongkong, in denen herrscht purer Kapitalismus, Marktwirtschaft in freiester Form.

In der DDR wäre die HO schon lange handelsunfähig gewesen, hätte nicht ein gewisser Schalk-Golokowski seinen Devisenhandel drüber abgewickelt.

Jetzt aber wieder zurück zu Hertie, ich kann mir schwer vorstellen, dass der Insolvenzverwalter nach einer knappen Woche, solche Meldungen herausgibt, das scheint eher die Meinung eines anderen zu sein.

Realistisch glaube wird über den zukünftigen Fortsbestand in welcher Form auch immer frühestens nach Abschluß aller Untersuchungen und Verhandlungen jeglicher Art in ein paar Monaten zu rechnen sein.

Johomo

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Re: Hertie ist pleite
« Antwort #37 am: Montag, 04. August 2008 - 16:04:07 »
Passend zum Thema:

"So sieht der Albtraum aller Bürgermeister aus. Ein riesiger, heruntergekommener Betonklotz aus den 70er-Jahren ist über und über mit Graffiti besprüht. An einem Mauervorsprung nisten Tauben, der Beton bröckelt, Rost zerfrisst die Eisenstreben. Das ehemalige Karstadt-Haus in der Großen Bergstraße in Hamburg-Altona steht seit fünf Jahren leer.

Die Umgebung hat sich angepasst: Ein-Euro-Läden dominieren die Ramschmeile, selbst vor einer Apotheke stehen Grabbeltische mit Sonderangeboten. "Gazastreifen des deutschen Einzelhandels", ätzen Branchenbeobachter, wenn sie über die einstmals gutbürgerliche Einkaufsstraße sprechen. Die begehrten kaufkräftigen Anzeige Kunden bleiben weg."
Quelle: Yahoo
         Eine Horrorvorstellung, aber denkbar.
Wenn sich Deine Äußerung auf den vorher geschriebenen  Beitrag bezieht, kann es gar nicht denkbar sein, sondern Realität weil es nun mal in Altona so aussieht. Deswegen wundert mich wenn Du jetzt schreibst:
Gottseidank noch nicht 1

saab

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Re: Hertie ist pleite
« Antwort #38 am: Montag, 04. August 2008 - 16:44:23 »
Ich kenne Die Entwicklung in Altona nur zu genau,
weil ich einige Läden dort, die unbedingt überleben wollten, beraten habe,
und ihnen von diesem, ehemals erfolgversprechen Standort abgeraten habe
in diesem ganz speziellen Fall, handelt es sich aber um einen sterbenden Stadtteil,
nicht nur um einen Betrieb in einem sonst funktionierendem Umfeld.

In der Grossen Bergstrasse gingen ja nicht nur die grossen Läden den Bach
runter, sondern Arztpraxen, Apotheken,und sonstige Anbieter für den täglichen
Bedarf verschwanden.

Diese Gefahr besteht natürlich latent auch hier,ist aber wohl noch in den Griff
zukriegen.

Deine Ansicht, ich mische mich zuviel ein, mag berechtigt sein, wollte ich auch
eigentlich nicht, aber es gibt einfach zuviel Themen, mit denen ich in der
Vergangenheit zutun hatte.

Solltest Du denken ich hätte an den Beratungen auch noch verdient, ich war kein Hai.

    Möchtest Du aber gern etwas über die Bewegungen der Immobilienwirtschaft
   in dieser Zeit wissen, schick mir kn.
« Letzte Änderung: Montag, 04. August 2008 - 19:39:13 von saab »

Johomo

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Re: Hertie ist pleite
« Antwort #39 am: Montag, 04. August 2008 - 20:29:21 »
Meine Kritik bezog sich nur auf Deinen Satz, das diese Horrorvorstellung denkbar sei. Ich habe gesagt, das es Realität ist und Du hast es abgestritten. Jetzt gibts Du ja selbst zu, das es in der Königstr. den Bach runterging. Entschuldigung, aber manchmal verstehe ich Deine Einwürfe wirklich nicht.

saab

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Re: Hertie ist pleite
« Antwort #40 am: Montag, 04. August 2008 - 20:45:59 »
Hallo

In Altona ist es Realität,
aber doch gottseidank nochnicht hier !

Iluminati

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Re: Hertie ist pleite
« Antwort #41 am: Dienstag, 05. August 2008 - 11:19:11 »
Habe einen Artikel aus der Welt Online nachstehend mal eingestellt, ich finde diesen Artikel sehr interessant:

Zitat:

3. August 2008, 09:15 Uhr Von Hagen Seidel
Traditionshaus
Die Pleite könnte für Hertie die Rettung sein
Im Jahr 2005 übernahmen Finanzinvestoren die Warenhäuser von Hertie. Jetzt ist die Kette pleite, mehr als 4000 Mitarbeiter fürchten um ihre Jobs. Doch ausgerechnet die Insolvenz des traditionsreichen Unternehmens könnte auf längere Sicht die Rettung sein.
 
Einen Insolvenzverwalter hatten sich die meisten Hertie-Mitarbeiter wohl irgendwie anders vorgestellt. Als Abwickler, als Rausschmeißer. Als einen, der, um die Gläubiger zu besänftigen, alles zu Geld macht, was im Unternehmen nicht niet- und nagelfest ist.

Und nun ist es ausgerechnet der Insolvenzverwalter, der den enttäuschten Mitarbeitern der Warenhauskette Hertie auf der Betriebsversammlung in Essen wieder Hoffnung gibt. Am Donnerstag war die Kette mit den 73 Häusern und über 4100 Mitarbeitern in die Pleite gerutscht, Hertie war insolvent.

Kein Grund, den Kopf hängen zu lassen, meint nun tatsächlich Biner Bähr, eben jener Insolvenzverwalter. „In den zwölf Jahren meiner Tätigkeit hat es bisher immer eine Fortführungsmöglichkeit gegeben, wenn ich ein noch funktionierendes Unternehmen bekommen habe“, sagt er WELT ONLINE: „Ich bin sicher, dass wir auch bei Hertie einiges retten können. Wir sind noch am Anfang des Verfahrens. Aber ich vermute, dass es mehr als die Hälfte der Häuser sein wird“, sagt Bähr, der auch schon Hein Gericke, einen Anbieter von Motorradbekleidung, aus der Insolvenz heraus wieder flottgemacht. Bähr glaubt daran, dass er frisches Kapital neuer Investoren besorgen könne, nachdem der britische Haupteigentümer Dawnay Day wegen eigener Finanzprobleme ausgefallen ist.

In seinem Kampfeswillen kann sich Bähr mit Johann Rösch messen, dem streitbaren Hertie-Aufsichtsrat in Diensten der Gewerkschaft Ver.di. Rösch, der den bisherigen Hauptgesellschafter gern eine „Heuschrecke“ nennt, glaubt an sein Unternehmen: „Rund die Hälfte der Häuser hat vor einem Jahr doch noch Geld verdient. Doch die Eigentümer haben nichts mehr unternommen, um eine Rettung zu ermöglichen.“ Innerhalb von zwölf bis 18 Monaten kann Hertie saniert werden, sagt Rösch.
Gerade jetzt stockt der Konjunkturaufschwung
Manche Beobachter wundern sich über so viel Optimismus. Thomas Harms etwa, Handelsexperte bei der Managementberatung Ernst & Young, zeigt sich skeptisch: „Ich beneide niemanden um diese Sanierungsaufgabe. Die Rettung wird ausgesprochen schwierig. Hertie bietet in jeder Warengruppe Mittelmaß, und überall sind die Spezialisten besser. Das operative Geschäft fährt ja offensichtlich seit Langem nur Verluste ein. Ich habe den Eindruck, dass die Kunden solche kleinen Warenhäuser wie Hertie oder Wehmeyer nicht mehr wollen.“

Zudem stockt der Konjunkturaufschwung gerade, die Verbraucher sparen – vor allem an Kleidung, der größten Warengruppe von Hertie. Um fast fünf Prozent sank der Umsatz dieser Sparte im ersten Halbjahr in Deutschland. Die Textilkette Wehmeyer, Herties Schwester aus alten Karstadt-Zeiten, musste bereits Anfang Juli Insolvenz anmelden. Metro schrieb die Textilkette Adler in der vorvergangenen Woche ab. Wenn die Deutschen heute Kleidung kaufen, dann bei H & M, C & A, Esprit oder Kik, aber nicht im Warenhaus.

Rechtsanwalt Bähr indes ist von den Problemen der traditionellen Modehändler wenig beeindruckt. Mit einem Team aus der Kanzlei White & Case, mit Investmentbankern und Beratern wird er jetzt das Unternehmen durchleuchten, nach Fehlern und Verbesserungsmöglichkeiten suchen. „Das wird bei einem Unternehmen dieser Größe mindestens drei Monate dauern.“
Hertie könnte Millionen sparen
Bereits die Tatsache, dass Dawnay Day bei Hertie jetzt nichts mehr zu sagen hat, gibt ihm Hoffnung. Als die Briten 2005 dem Karstadt-Chef Thomas Middelhoff die 73 kleinen Häuser für 500 Millionen Euro abkauften, waren sie noch die Helden. Sie hatten die Jobs und die Warenhäuser in vielen kleinen und mittleren Städten des Landes gerettet. Aber in Wirklichkeit ging es ihnen weniger um attraktive Angebote für Damenoberbekleidung, Kochtöpfe oder Schreibwaren, sondern um das Immobiliengeschäft. Und so war auch das Hertie-Konzept ausgerichtet: Sie brummten den Filialen Mieten auf, die zum Teil beim Doppelten des Üblichen lag, um sich so möglichst ihren Kaufpreis samt saftiger Verzinsung zurückzuholen. „Aber mit einer solchen Miete kann man kein Geld verdienen“, sagt ein Handelsmanager. Durch die Insolvenz können die überteuerten Mietverträge jetzt immerhin gekündigt werden. Hertie könnte dadurch Millionen sparen.

Dawnay Day kassierte als Vermieter ab, investierte aber kaum das Nötigste in die Läden. Oft war nicht einmal das Geld für die Lieferantenrechnungen da. Die Hersteller räumten daraufhin keine Ware mehr in die Regale – was wiederum die Kunden aus den Läden trieb und Herties Krise verschärfte.

Bähr garantiert den Lieferanten jetzt, dass sie ihr Geld für ihre Ware bekommen, bisher offenbar mit Erfolg. „Meines Wissens ist bisher noch keiner abgesprungen“, sagt der Insolvenzverwalter.

Dass dennoch die neuen Investoren nicht gleich am Montag Schlange stehen, ist allerdings auch Ver.di-Optimist Rösch klar: „Die Geier werden so lange wie möglich über Hertie kreisen. In der Hoffnung, dass es noch billiger wird.“

Offline Slartibartfass

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Re: Hertie ist pleite
« Antwort #42 am: Dienstag, 05. August 2008 - 19:04:24 »
Hier mal ein Zitat aus einem anderen Forum. Es handelt sich um eine andere Stadt, ein anderes Bundesland, aber ebenfalls um ein ehemaliges Karstadt-Haus:

Zitat
Ich kann mir gut vorstellen, dass in #### ein anderes Haus eröffnet. Die Auswahl bzw. die dort angebotene Ware erscheint mir immer etwas zu bieder altbacken. Auch einige der Verkäufer sind oft demotiviert und lustlos.

Für #### kann man nur hoffen, dass die Crew teilweise ausgetauscht wird. Sonst geht es sofort wieder den Bach runter.

Nur wenn im Dienstleistungsbereich, und das ist der Handel für mich, Mitarbeiter den Kunden als störend empfinden, dann geht das gar nicht. Und das ist in #### so. Seit Jahren. Teilweise borniert bis in die Zehenspitzen werden sie auch noch den letzten Kunden vertreiben.

Natürlich ist es schlimm, wenn Arbeitslosigkeit droht. Meist entsteht ja aber wieder etwas Neues.
Die Vorstellung, das auch noch mit Steuergeldern zu subventionieren ist unerträglich. Dann würde ich eine Anti Hertie Demo vorschlagen.

Harter Tobak, aber nicht unnachvollziehbar.
Wobei es mir um dieses ehemalige Karstadt-Haus echt leid tun würde...
« Letzte Änderung: Dienstag, 05. August 2008 - 19:26:03 von Slartibartfass »
Es wird nie so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd.

Iluminati

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Re: Hertie ist pleite
« Antwort #43 am: Mittwoch, 06. August 2008 - 11:04:01 »
mehr Gemeinsamkeiten sind aber auch nicht vorhanden!

Das Itzehoer Hertiehaus ist schon in Norddeutschland eines der bestaufgestelltesten Häuser, aufgrund der von Karstadt noch bezahlten Komplettrenovierung, des engagierten Personals und der motivierten Führung, gehört das Haus trotz der viel zu hohen Miete zu den guten Hertiehäusern in Deutschland.

Wer Sonnabend bei Hertie einkaufen war, hat ein volles Haus erlebt und das ist das einzigste was uns in Itzehoe weiterhilft. Kaufen am eigenen Ort, sich darüber freuen, das es so etwas noch gibt und nicht immer skandalieren.

@slartibartfass
bei Deinem Zitat unterstelle ich einfach mal, das die Hertiehaus weiss, auf welchen Rankingplatz es steht und daher Warenversorgung zurückgenommen wird und das Personal demotiviert ist.

wutz

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