Autor Thema: Geld für marode Bahnhöfe  (Gelesen 1542 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

DerDerbste

  • Gast
Geld für marode Bahnhöfe
« am: Samstag, 12. April 2008 - 23:31:29 »
Zitat
Flensburg - Es war ein Trostpflästerchen, dass Wirtschaftsminister Dietrich Austermann und die Konzernbeauftragte der Deutschen Bahn AG (DB) für den Norden, Ute Plambeck, gestern die Vereinbarung ausgerechnet in Flensburg unterzeichneten.
Der Flensburger Bahnhof kann für sich in Anspruch nehmen, einer der am stärksten heruntergekommenen in Schleswig-Holstein zu sein. Oberbürgermeister Klaus Tscheuschner: "Ich schäme mich für ihn." Und etliche Ankündigungen der DB für einen Beginn der Sanierung - "im Februar, im Frühjahr" - lösten sich in Nichts auf, sodass bei der Stadt Flensburg Verärgerung entstand. Eigentlich war für gestern der erste Spatenstich der Arbeiten geplant. In der jetzt unterzeichneten Vereinbarung ist der Bahnhof Flensburg ausdrücklich enthalten. Nun sollen die Arbeiten im August beginnen.

Die frohe Botschaft gilt für viele Bahnhöfe im wenig vorzeigbaren Zustand: Rendsburg, Niebüll, Flensburg, Elmshorn, Heide, Travemünde-Strand, Pinneberg, Büchen, Itzehoe, Tornesch, Halstenbek, Lauenburg und die S-Bahn-Station Thesdorf.
In Elmshorn etwa hat der Einbau der Aufzüge zu den Bahnsteigen bereits begonnen. Nachdem die Bestandsaufnahme bereits 2005 erledigt war, sind inzwischen etliche Projekte durchgeplant.
Sollten Bundesmittel zur Verfügung stehen, können sie jederzeit abgerufen und verbaut werden. Ute Plambeck: "Wir müssen kein Geld zurückgeben."

100 Millionen Euro sind nach den Worten von Minister Austermann in den vergangenen Jahren für die Sanierung von Bahnhöfen ausgegeben worden. Davon profitierten allerdings die beiden großen in Kiel und Lübeck. Rendsburg mit den unterbrochenen Bauarbeiten und Flensburg mit gesperrten Fördergeldern sind Beispiele für Geldmangel. Für die gestern vereinbarten Bahnhofssanierungen mit einer Gesamtsumme von 40 Millionen Euro gibt das Land Schleswig-Holstein 20 Millionen. Dazu kommt ein hoher Anteil Bundesmittel.

Dafür erhalten zahlreiche Bahnhöfe lange erwartete Aufzüge, die auch Menschen mit Handicaps den problemlosen Zugang zu den Zügen ermöglichen sollen (Elmshorn, Niebüll, Flensburg, Itzehoe). Die Oberflächen von Bahnsteigen werden höher gelegt für einen einfacheren Einstieg in den Waggon. Der Bahnhof Heide soll zum "Nahverkehrszentrum" umgestaltet werden. Dazu gehört der Bau eines Kombi-Bahnsteiges für Zug und Bus, der Fahrgästen ein Umsteigen mit kurzem Weg bietet. Rendsburgs lädierte Halle über den Bahnsteigen steht ebenfalls im Sanierungsprogramm. Moderne Informationssysteme, teilweise blindengerecht, gehören zur neuen Ausstattung. Die Investition der Mittel ist nach den Worten des Wirtschaftsministers mit der Erwartung verbunden, die Zahl der Bahnreisenden zu steigern.

Bestandsaufnahme 2005, Vereinbarung 2008, Ende der Arbeiten 2012 - geht das nicht schneller? Die Experten verneinen. Denn die Arbeiten werden im Betrieb erledigt, die Züge fahren weiter.
Quelle: shz.de


Offline Slartibartfass

  • Administrator
  • Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 5.138
  • Geschlecht: Männlich
  • Slartibartfass sagt: "Sei fein, nie fies."
Re: Geld für marode Bahnhöfe
« Antwort #1 am: Sonntag, 13. April 2008 - 09:26:21 »
Wird auch Zeit.
"Früher" waren Bahnhöfe mal das repräsentative Schaufenster oder die Visitenkarte einer Stadt. Heute sind sie meist nurnoch vollgepisste und halb verfallene Baracken mit Gleisanschluss. Zum Glück setzt hier langsam ein umdenken ein. :)
Es wird nie so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd.