Autor Thema: Vornamen  (Gelesen 20289 mal)

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Alex

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Vornamen
« am: Dienstag, 08. April 2008 - 20:01:59 »
Eltern können ihren Kindern zwar außergewöhnliche Namen geben, aber es gibt auch Grenzen. Vornamen wie Whiskey oder Borussia werden untersagt. Trotz des Verbots boomen die extravaganten Namen.

Die Eltern von Anderson, Himmelblau, Morgenstern und Emma Tiger haben für ihre Kinder ungewöhnliche Vornamen gefunden. Ähnlich erfinderisch, aber weniger erfolgreich waren Eltern, die ihren Nachwuchs Champagner, Whiskey, Schröder oder Borussia nennen wollten - ihnen wurde dieser Wunsch verwehrt. Auch wenn die deutschen Standesämter und Gerichte nach Einschätzung von Experten immer großzügiger werden - alle Namensvorschläge lassen sie längst nicht durchgehen.
 
Der Vorname muss das Geschlecht kenntlich machen.

Die Karlsruher Richter erlaubten einem Elternpaar, seinen Sohn Anderson Bernd Peter zu nennen. Das Standesamt in Karlsruhe hatte sich zunächst quer gestellt: Anderson sei in Deutschland nur als Nachname gebräuchlich. Das bezweifelte das höchste deutsche Gericht und stellte im Urteil unmissverständlich klar: In das Recht auf freie Namenswahl dürfen die Behörden nur eingreifen, wenn die Eltern verantwortungslos handeln und ihrem Kind schaden.

Diese Gefahr sehen die Gerichte zum Beispiel, wenn der Vorname nicht als solcher zu erkennen ist oder wenn unklar bleibt, ob es ein Mädchen- oder Jungenname ist. Dabei sind die Gerichte inzwischen nicht mehr allzu streng: So entschied das Oberlandesgericht Hamm im März 2005, dass Jungen Luca oder Luka heißen dürfen - der Name werde überwiegend an männlichen Nachwuchs vergeben und das reiche aus. 

Vor einigen Jahren hätten die Gerichte noch strikter geurteilt, sagt die Leiterin der Namenberatung an der Universität Leipzig, Gabriele Rodríguez. Die Einrichtung beantworte jährlich rund 3000 Anfragen, erklärt die Sprachwissenschaftlerin. "Die meisten Fragen kommen von Eltern, die wissen wollen, ob ein bestimmter Vorname zulässig ist." Je erfindungsreicher die Eltern, desto schwieriger sei eine Antwort. Steht etwa ein Urlaubsort für den Namen Pate, ist laut Rodríguez nicht immer sofort klar, dass es sich überhaupt um einen Vornamen handelt. Marrakesh und Andalucia gingen aber in Ordnung. Prominente Vorbilder hierfür sind Paris Hilton, Brooklyn Beckham und der Sohn von Verona Feldbusch, San Diego.

Immer mehr Eltern versuchten, ihrem Kind einen besonderen, individuellen Namen zu geben, sagt Rodríguez. Diese Einschätzung teilt Gerhard Müller, der die Namenberatung der Gesellschaft für deutsche Sprache in Wiesbaden leitet. "Die Fantasie der Eltern ist groß." Häufig dienten Prominente oder Filmhelden als Vorlage, sagt Müller. Wie bei den Galadriels und Legolas, die ihre Vornamen dem Streifen "Herr der Ringe" verdankten. 
5 Vornamen sind genug
Dass Eltern mit bekannten Namen auch daneben liegen können, entschied das Standesamt Köln im Jahr 2002. Ein türkisches Paar wollte seinen Sohn "Osama bin Laden" nennen. Das lehnte das Amt wegen der Assoziation mit dem weltweit gesuchten Terroristen ab. Die Eltern entschieden sich schließlich für zwei gebräuchliche Namen.

Grenzen gibt es auch für die Zahl der Vornamen. Das hat eine Mutter aus Nordrhein-Westfalen erfahren, die ihren Jungen so nennen wollte: "Chenekwahow, Tecumseh, Migiskau, Kioma, Ernesto, Inti, Prithibi, Pathar, Chajara, Majim, Henriko und Alessandro". Sie scheiterte Anfang 2004 mit einer Verfassungsbeschwerde in Karlsruhe. Zuvor hatte das Oberlandesgericht Düsseldorf die Namenskette auf fünf begrenzt. Laut OLG haben zwölf Namen einen "erheblich belästigenden Charakter" für das Kind.

Quelle (Stern DPA)

isch_gucke

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Re: Vornamen
« Antwort #1 am: Dienstag, 08. April 2008 - 20:15:50 »
Und in Husum darf man seine Tochter nicht mal Merle nennen  :nein

DerDerbste

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Re: Vornamen
« Antwort #2 am: Dienstag, 08. April 2008 - 20:28:01 »
Und in Husum darf man seine Tochter nicht mal Merle nennen  :nein


Ganz ehrlich, wenn ich Donnerstag in die Rundschau kucke und bei den Neugeborenenbildern verweile, dann muss man den Merles und Idas dieser Welt noch Geldgeschenke machen für die gute Namenswahl.
Kevinismus ist echt eine Seuche geworden.


Alex

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Re: Vornamen
« Antwort #3 am: Dienstag, 08. April 2008 - 20:29:03 »
Und in Husum darf man seine Tochter nicht mal Merle nennen  :nein
Hallo, Isch gucke, stimmt, diese Geschichte brachte mich auf diesen Artikel, daß mit Merle soll wohl mit einem amerikanischen Männer-Vornamen zusammen hängen und dessen Verwechselbarkeit. Keine Ahnung welcher ???


isch_gucke

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Re: Vornamen
« Antwort #4 am: Dienstag, 08. April 2008 - 20:55:18 »
Also, wenn ich das recht behalten habe, könnte ja irgendein Engländer (ich meine es war England - is aber auch egal) in völliger Verwirrung, Verstörtheit und was weiß ich noch *dumpfesBrüten* verfallen, sollte ihm mal eine Begegnung mit einer deutschen Merle bevorstehen. Es wird nämlich davon ausgegangen, dass der dann auf jeden Fall einen Mann erwartet  ::)

Ich als komplett unbevormundete Deutsche weiß ja auch immer wen meine Kids anschleppen, wenn sie mir z. B. eine/n Kim ankündigen!

*ironiemodusaus!*

DerDerbste

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Re: Vornamen
« Antwort #5 am: Dienstag, 08. April 2008 - 20:57:10 »
Kim ist ein Nachname!  >:D



isch_gucke

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Re: Vornamen
« Antwort #6 am: Dienstag, 08. April 2008 - 21:15:17 »
Ja neee is klar!  :hackebeil











DerDerbste

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Re: Vornamen
« Antwort #7 am: Dienstag, 08. April 2008 - 21:17:23 »

Perserdiego

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Re: Vornamen
« Antwort #8 am: Dienstag, 08. April 2008 - 22:29:40 »
Kevinismus ist echt eine Seuche geworden.
   
Vom Chantalismus ganz zu schweigen!  ;D

DerDerbste

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Re: Vornamen
« Antwort #9 am: Dienstag, 08. April 2008 - 22:45:31 »
Hatte ich vergessen... ;)

wattwurm

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Re: Vornamen
« Antwort #10 am: Dienstag, 08. April 2008 - 23:50:40 »
ein bekanntes ehepaar in meinem bekanntenkreis hat seine tochter schon vor 36 jahren kim genannt.
in dänemark heist der sohn so,auch schon über 30.
was mir nur auffällt,wenn erfolgreiche serien im fernsehn laufen heisen plötzlich
viele mädchen und jungen so wie die hauptdarsteller.
mit nachnahmen dann schmidt und maier.

westiemoon

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Re: Vornamen
« Antwort #11 am: Mittwoch, 09. April 2008 - 01:29:11 »
Gutes Thema!!!

Mein Kim heisst Kim Sascha...und Alle Klugscheisser meinen...Ja,da musstest du nen zweiten Namen h´nehmen...absoluter Bullshitt!!!

Sascha ist schliesslich genauso unisex wie Kim...ich könnt ihn auch als Mädchen verkaufen...

Der Patenonkel von meinem Kim heisst auch Kim...und der beste Freund,den wir damals hatten,heisst auch Kim...beide ohne zweiten Vornamen,sind aber Beide in meinem Alter,...

isch_gucke

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Re: Vornamen
« Antwort #12 am: Mittwoch, 09. April 2008 - 06:46:12 »
 ;D
Siehste Claudia, daß meinte ich! Für mich ist Kim auch  als VORNAME ( :P) ja völlig ok. Früher wollte ich meine zweite Tochter (hab ich aber nie gekriegt  ;) ) mal so nennen - ich kannte das nur als Mädchennamen! Bis dann meine erste Tochter mit Besuch namens Kim nach Hause kam.
Vor mir stand ein Junge!
Ich hab davon keinen schweren psychischen Schaden erlitten  8) und glaube einfach auch nicht, daß das einem anderen passiert, wen er eine deutsche Merle trifft!

DerDerbste

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Re: Vornamen
« Antwort #13 am: Mittwoch, 09. April 2008 - 09:12:05 »
Ich hab davon keinen schweren psychischen Schaden erlitten  8) und glaube einfach auch nicht, daß das einem anderen passiert, wen er eine deutsche Merle trifft!
Sicherlich nicht.

Aber bei manchen Namen kann ich nur mit dem Kopf schütteln.
Als Liste des Horrors kann man immer mal auf die Seite vom Klinikum Itzehoe schauen...
Das schlimme ist ja, die Lütten können nix dafür, dass Mama und Papa gerne GZSZ kucken oder irgendeinen Gnom bei Herr der Ringe toll finden. Nee, die müssen damit nur 80 Jahre rumlaufen...
 :-\

Offline Das Zauberlicht

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Re: Vornamen
« Antwort #14 am: Mittwoch, 09. April 2008 - 10:24:36 »
Kim ist ein Nachname! 

Ich kenne "Kim" sowohl als Vor- wie auch als Nachnamen, da hatte ich nämlich je eine/n in der Klasse. Es ging dann natürlich der Witz um, die beiden müßten heiraten, das ergäbe dann "Kim Kim". ::)


Mal eine ganz andere Richtung: Die sog. "Großvaternamen" sollen auch wieder sehr im Kommen sein, sind ja heutzutage auch beinahe "exotisch".
Ohne mir dieser Entwicklung bewußt zu sein, habe ich da auch mitgemacht: Mein Sohn heißt Christian Heinrich Kurt, die letzten beiden Namen nach zwei seiner Urgroßväter...

das wär's gewesen...