Autor Thema: A20, Anschlußstelle Krempe: Pro oder Contra?  (Gelesen 13169 mal)

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Offline Brilonius

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A20, Anschlußstelle Krempe: Pro oder Contra?
« am: Dienstag, 22. Januar 2008 - 19:09:36 »



Die geplante Anschlußstelle der A20 zwischen Sommerland und Süderau soll auf Wunsch des Bundes aus der Planung herausgenommen werden. Dieses Veto gab der zuständige Projektleiter der A20 lt. Pressebericht kürzlich bekannt.

Diese Anschlußstelle (AS Krempe) liegt zwischen der A23 (Hohenfelde) und der B431 (Glückstadt) im Bauabschnitt 7. Dieser Abschnitt ist ca. 15km lang, die Gesamtkosten belaufen sich auf ca. 145 Mio €.

Das untergeordnete Straßennetz sollte über diese Anschlußstelle A20/L118 nördlich von Sommerland angeschlossen werden, hauptsächlich betroffen sind also die Gemeinden Süderau und Sommerland, ebenso die Stadt Krempe.

Begründung des Bundes: Er sähe keine Notwendigkeit, da die Anschlußstelle zu wenig genutzt würde. (Auf einmal? Planfeststellung läuft schon)

Einige Gründe, pro und contra, möchte ich einmal gegenüberstellen:


Pro:

- Gute Verkehrsanbindung ist entscheidend für die wirtschaftliche Entwicklung
   der Region, es siedeln sich vielleicht neue Betriebe an

- Autofahrer sparen durch kürzere Anfahrtswege zur Autobahn Benzin und Zeit

- die Anschlußstelle war Geschäftsgrundlage für den Steinburger Kreistag, um der
  Gesamtmaßnahme zuzustimmen.

- Region wird attraktiver

- die ca. 3 Mio € Kosten für die Anschlußstelle sind sog. peanuts gegenüber den   
  Gesamtkosten von 145 Mio €


Contra:

- Mehrkosten

- evtl. naturschutzrechtliche Gründe

- Lärm, Schmutz und Behinderungen besonders für die Anlieger während der
  Bauzeit

- Zerstörung der Landschaft ( ein Naturschützer sagte: Was man liebt, sollte man
  nicht zuteeren!)


Eure Meinung?

Gruß Brilonius

 

Lampe

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Re: A20, Anschlußstelle Krempe: Pro oder Contra?
« Antwort #1 am: Dienstag, 22. Januar 2008 - 21:40:09 »
Wenn ich mir das richtig angesehen habe, muß ich sagen, daß ich schon verstehen kann, daß die angesprochene Anschlußstelle mitten im Nirgendwo nicht gebaut werden soll.
Die einzigen, die vielleicht ein wenig profitieren würden, wären die 100 Leute von Sommerland und Süderau. Für Krempe macht es den Kohl nicht fett, weil die Anschlußstelle Hohenfelde auch nur sieben Kilometer entfernt ist. Die geplante Anschlußstelle "Krempe" wäre dann etwa vier Kilometer entfernt. Außerdem handelt es sich bei Krempe um eine Kleinststadt mit ca. 2000 Einwohnern. Die "Nachfrage" für eine eigene Anschlußstelle dürfte da in der Tat gering sein - zumal es ja eine Alternative gibt.

Groß Benzin sparen kann man in diesem Fall mit Sicherheit nicht, zumal auf der Autobahn je nach Fahrweise mehr Benzin verbraucht wird als auf recht gut ausgebauten Landstraßen, auf denen ja höchstens 100 km/h gefahren werden darf - also Optimal-Spargeschwindigkeit. Vielleicht würden die Kremper fünf Minuten sparen.

Ich sage, auch wenn es "nur" drei Millionen Euro sind, die gespart werden:
Wenn es sich um eine völlig überflüssige Geldausgabe handelt, sind drei Millionen zu viel. Gespart ist gespart und Kleinvieh macht auch Mist.

Außerdem wird auch zusätzlich die Anschlußstelle Glückstadt für die betroffene Region "in Sichtweite" sein. Von derart vielen nah gelegenen Autobahnmöglichkeiten kann manch andere Region nur träumen.

Grüße,
Lampe

DerDerbste

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Re: A20, Anschlußstelle Krempe: Pro oder Contra?
« Antwort #2 am: Dienstag, 22. Januar 2008 - 22:13:46 »
Wenn ich mir das richtig angesehen habe, muß ich sagen, daß ich schon verstehen kann, daß die angesprochene Anschlußstelle mitten im Nirgendwo nicht gebaut werden soll.



Hab ich mal auf Google Earth gelegt. (der Optik wegen)
So wirklich sinnvoll erscheint die Abfahrt nicht.
"in the middle of nowhere" sozusagen...

« Letzte Änderung: Dienstag, 22. Januar 2008 - 23:41:02 von Der Derbste »

Lampe

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Re: A20, Anschlußstelle Krempe: Pro oder Contra?
« Antwort #3 am: Dienstag, 22. Januar 2008 - 22:20:25 »
Wir Google-Earth-Fans mal wieder :D! Ich hab' dort natürlich auch gleich die Lage angeschaut und Entfernungen gemessen. ;D

Lampe

Bernd

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Re: A20, Anschlußstelle Krempe: Pro oder Contra?
« Antwort #4 am: Mittwoch, 23. Januar 2008 - 10:12:35 »
Wenn ich mir das richtig angesehen habe, muß ich sagen, daß ich schon verstehen kann, daß die angesprochene Anschlußstelle mitten im Nirgendwo nicht gebaut werden soll.


Es könnten aber riesige Gewerbeflächen entstehen mit schnellen Zufahrtswegen. Das bringt Geld.
Ob es allgemein sinnvoll ist, diese Gewerbeflächen zu erschließen, wäre eine weitere Frage.


Offline Brilonius

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Re: A20, Anschlußstelle Krempe: Pro oder Contra?
« Antwort #5 am: Mittwoch, 23. Januar 2008 - 12:10:34 »
Zitat
Wenn ich mir das richtig angesehen habe, muß ich sagen, daß ich schon verstehen kann, daß die angesprochene Anschlußstelle mitten im Nirgendwo nicht gebaut werden soll

So ganz im Nirgendwo wäre die Anschlußstelle nicht, den Elbtunnel muß man sich schon dazu denken. Und sagt mal den Süderauern und Sommerländern, sie wohnten im Nirgendwo, ich weiß ja nicht.....

Martin100

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Re: A20, Anschlußstelle Krempe: Pro oder Contra?
« Antwort #6 am: Mittwoch, 23. Januar 2008 - 16:22:26 »
Hallo,


Eure Meinung?
 

Man sollte die Strecke ab Hohenfelde zusammen mit dem Tunnel bauen, sonst gar nicht.

Man sollte auch mal überlegen wie es mit dem Individualverkehr in 15 Jahren aussieht, wenn die Treibstoffpreise weitersteigen (und das werden sie). Auch die Beltquerung
sollte man unter diesem Gesichtspunkt sehen.

Alle planen mit Energiepreisen von heute, aber keiner sieht mal in den Tank.

Gruß Martin

Offline Slartibartfass

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Re: A20, Anschlußstelle Krempe: Pro oder Contra?
« Antwort #7 am: Mittwoch, 23. Januar 2008 - 17:43:11 »
Zitat
Wenn ich mir das richtig angesehen habe, muß ich sagen, daß ich schon verstehen kann, daß die angesprochene Anschlußstelle mitten im Nirgendwo nicht gebaut werden soll
So ganz im Nirgendwo wäre die Anschlußstelle nicht, den Elbtunnel muß man sich schon dazu denken.
Der kommt ja direkt hinter der Anschlussstelle Glückstadt, oder?

Zitat
Und sagt mal den Süderauern und Sommerländern, sie wohnten im Nirgendwo, ich weiß ja nicht.....
:lach
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Offline Brilonius

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Re: A20, Anschlußstelle Krempe: Pro oder Contra?
« Antwort #8 am: Freitag, 25. Januar 2008 - 18:33:23 »
Zitat
Der kommt ja direkt hinter der Anschlussstelle Glückstadt, oder?

Der Tunnel ist mit seinen beiden 400m Trogstrecken ca. 6,5 km lang und fängt irgendwo zwischen der Anschlußstelle Glückstadt (A20/B431) und der Elbe, ich schätze mal ca. 1 km vor der Elbe an und verläuft Richtung östlich Drochtersen.

Aber kurz vor dem Tunnel, den Autofahrer wird's erfreuen, kommt eine Mautanlage, der Elbtunnel soll nämlich privat finanziert werden. Und dort heißt es Zahlemann und Söhne, der Investor will ja seine Mäuse zurück.  :bescheuert:

Offline Slartibartfass

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Re: A20, Anschlußstelle Krempe: Pro oder Contra?
« Antwort #9 am: Samstag, 26. Januar 2008 - 10:09:25 »
Zitat
Der kommt ja direkt hinter der Anschlussstelle Glückstadt, oder?
[...]irgendwo zwischen der Anschlußstelle Glückstadt (A20/B431) und der Elbe,[...]
Das meinte  ist doch: Da es die Anschlussstelle Glückstadt geibt/geben wird, ist die Ausfahrt Krempe etwas redundant

Zitat
Aber kurz vor dem Tunnel, den Autofahrer wird's erfreuen, kommt eine Mautanlage, der Elbtunnel soll nämlich privat finanziert werden. Und dort heißt es Zahlemann und Söhne, der Investor will ja seine Mäuse zurück.  :bescheuert:
Was ist daran jetzt bescheuert? Der Betreiber der Elbfähre will ja auch Geld haben.
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DerDerbste

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Re: A20, Anschlußstelle Krempe: Pro oder Contra?
« Antwort #10 am: Samstag, 26. Januar 2008 - 10:11:08 »
]Was ist daran jetzt bescheuert? Der Betreiber der Elbfähre will ja auch Geld haben.

Da kannst Du wenigstens eine Wurst essen.  :)

wutz

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Re: A20, Anschlußstelle Krempe: Pro oder Contra?
« Antwort #11 am: Samstag, 26. Januar 2008 - 11:06:19 »
Ich frage mich als Radfahrer  ;), wozu immer mehr Straßen bauen, wenn der Sprit bald so teuer ist, dass immer mehr Privatpersoenen sich ein Auto nicht mehr leisten können? Zudem wird immer wieder auf Busse und Bahn verwiesen. Das Bahnnetz müsste ausgebaut werden, alte Strecken, IZ > Wrist usw. Die Busunternehmer fördern usw. Und natürlich Radwege bauen.  ;)

Offline Slartibartfass

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Re: A20, Anschlußstelle Krempe: Pro oder Contra?
« Antwort #12 am: Samstag, 26. Januar 2008 - 11:11:32 »
Ich frage mich als Radfahrer  ;), wozu immer mehr Straßen bauen, wenn der Sprit bald so teuer ist, dass immer mehr Privatpersoenen sich ein Auto nicht mehr leisten können?
Ganz einfach: in 10 bis 20 Jahren gibt es wieder autofreie Sonntage, und dann haben wir Radfahrer die Gelegenheit, supergut ausgebaute Straßen zu befahren. :)
Es wird nie so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd.

wutz

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Re: A20, Anschlußstelle Krempe: Pro oder Contra?
« Antwort #13 am: Samstag, 26. Januar 2008 - 11:18:31 »
Ich frage mich als Radfahrer  ;), wozu immer mehr Straßen bauen, wenn der Sprit bald so teuer ist, dass immer mehr Privatpersoenen sich ein Auto nicht mehr leisten können?
Ganz einfach: in 10 bis 20 Jahren gibt es wieder autofreie Sonntage, und dann haben wir Radfahrer die Gelegenheit, supergut ausgebaute Straßen zu befahren. :)
Das ist ein Grund, nur dann ist es zu spät. So alt wird kein Radfahrer.

Offline Slartibartfass

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Re: A20, Anschlußstelle Krempe: Pro oder Contra?
« Antwort #14 am: Samstag, 26. Januar 2008 - 11:24:47 »
Das ist ein Grund, nur dann ist es zu spät. So alt wird kein Radfahrer.
Wieso? Etwa deshalb: :hackebeil ?
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