STADT - LAND - STÖR > LANDFUNK

Fackeln für die Elbe

<< < (5/5)

Desinfector:
Das vernünftigste wäre doch normalerweise ein Tiefwasserhafen in Küstennähe.
Sowas wie es also bei Wilhelmshaven geplant ist.

Ja und dann gehen eben diei Jobs in HH flöten.
-Es gibt heute sowieso keine sicheren Jobs in der freien Wirtschaft.

Capitano:
Ein Hafen ist nicht definiert als Anlegestelle für Schiffe, sondern als Schnittpunkt der verschiedenen Verkehrsträger Seeschiffe - Küstenschiffe - Binnenschiffe - Bahn und Straße. Diese Infrastruktur ist in Hamburg über Generationen gewachsen und hat in den letzen Jahren unglaublich zugelegt. Fahr mal so in Richtung Finkenwerder oder Altenwerder, was da allein an Lagerfläche neu aufgebaut wurde bzw. sich gerade im Aufbau befindet. Das sind Quadratkilometer!

Die Elbvertiefung als "gut für die Wirtschaft" zu bezeichnen ist leicht untertrieben. Hamburg ist als zweitgrößter Hafen Europas und sechst- oder siebtgrößter Hafen der Welt ein wirklicher Global Player und ein wesentlicher wirtschaftlicher Motor im ganzen Norden. Wenn Hamburg nicht mitzieht bei diesen globalen Anforderungen, wird es seine Vormachstellung sehr schnell verlieren und zwar an die Holländer und Belgier und nicht an Wilhelmshafen.

Die weltgrößte Reederei Maersk Sealand läuft schon heute Hamburg nicht an, weil Ihre größten Schiffe nicht die Elbe hochkommen.

Die Elbvertiefung schafft ohne Zweifel mehr oder weniger große Umweltprobleme:

Vor allem wird die Strömungsgeschwindigkeit weiter zunehmen, was zu einer stärkren Erosion führt. Ob die Hochwasserhöhen bei Strumfluten tatsächlich so hoch werden, dass Hamburg jeden Herbst oder Winter absäuft ist aber wohl zu bezweifeln. Die Anwohner in Blankenese /Falkenstein haben evtl. Anlaß zur Befürchtung, dass ihre Grundstücke etwas schneller als bisher in Richtung Elbe absacken.

Die oben angesprochene Behauptung größere Schiffe = größerer Sog ist so auch nicht richtig. Das ist eher (auch heute schon) ein Problem der Geschwindigkeit, mit der Schiffe die Elbe hochbrackern.

Ich meine, dass das Thema sehr komplex ist. Niemand kann oder sollte die Notwendigkeit der Elbvertiefung mit ungeprüften Stammtischargumenten vom Tisch fegen.

Es handelt sich übrigens schon um die 6. Elbvertiefung. Der Schlick, der aus der Elbe geholt wird wird wohl  größtenteils in der Elbmündung wie gehabt verklappt werden.



Navigation

[0] Themen-Index

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln