Autor Thema: Fackeln für die Elbe  (Gelesen 4597 mal)

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Katja

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Re: Fackeln für die Elbe
« Antwort #15 am: Samstag, 12. April 2008 - 23:04:37 »

Und da Du anscheinend keine Ahnung hast Katja sag ich es dir. Mit dem Schlick kann man keine Deiche erhöhen. Das ist nun wirklich bekannt.

Neee, eben nicht - sonst hätte ich nicht gefragt!
Da Du aber (wenigstens davon) Ahnung zu haben scheinst:
mach mal den Erklär-Bär!

pixi

  • Gast
Re: Fackeln für die Elbe
« Antwort #16 am: Sonntag, 13. April 2008 - 09:53:58 »
Das war gerade noch höflich Katja.
Antwort: Versuch mal aus Sand und Schlick einen festen Damm zu bauen der hält.
Und außerdem gibt es Schadstoffe. Und willst Du den alten Deich abreißen oder den Schlick oben drauf kippen?
Das ist einfach zu erkennen und da kannst Du auch darauf kommen.

Martin100

  • Gast
Re: Fackeln für die Elbe
« Antwort #17 am: Sonntag, 13. April 2008 - 18:55:42 »
Hallo,

Antwort: Versuch mal aus Sand und Schlick einen festen Damm zu bauen der hält.

Warum kein Sand?

Zitat wicki:

..
Deiche bestehen meist aus einem Sandkern, der von einer ein bis zwei Meter dicken Schicht aus bindigem Material bedeckt wird. Darauf wird zur Vermeidung von Erosion bzw. zur Erhöhung der Stabilität Gras angepflanzt. Sowohl um die Grasnarbe kurz und dicht zu halten als auch um den Boden fest zu trampeln, werden Deiche oft von Schafen beweidet. Wenige Deiche haben eine Teerdecke, meist Schardeiche, die dem Wasser ohne schützendes Vorland ausgesetzt sind wie zum Beispiel am Eidersperrwerk.
..

und wenn man Schlick entwässert hat man Sand.

Das Problem der Elb- und Nordseedeiche ist nicht der "statische" Wasserdruck,
sondern die dynamische Kraft des Wellenganges. (Hochwasser tritt an unserer Küste
im bei Sturm auf). Diese Kraft versucht man mit eine flachen Form des Deichprofiles zur
Seeseite hin und durch eine beständige Deckschicht zu lösen.

Gruß Martin


pixi

  • Gast
Re: Fackeln für die Elbe
« Antwort #18 am: Sonntag, 13. April 2008 - 19:41:16 »
Ok Martin du bist sehr klug.
Nehmen wir also den Schlick und entwässern ihn nachdem wir ihn aus der Elbe holten.
Wir legen am besten ein Spülfeld an, warten bis der Sand ziemlich fest ist und fahren dann mit Lastwagen zum Spülfeld und holen den Sand da ab und fahren ihn zum Deich denn natürlich gibt es überall schon einen Deich an der Elbe.
Oder wir bauen einen neuen Deich vor den alten Deich.
Wenn der Deichkern dann steht dann bauen wir noch Kleie und Grassoden darauf.
Oder sollen wir den Sand auf den alten Deich schütten und neue Kleie und Gras darauf setzen?
Klingt irgendwie nicht sehr einleuchtend und wirtschaftlich. Wird aber sicher so gemacht wenn Du es weißt. Also hat Katja recht.
Elbe ausbaggern, das ist gut für die Deiche.
Das Problem mit dem Ufer und dem Deichfuß bei Ausbaggerung und das schnellere Auflaufen der Flut möchtest du nicht auch noch überprüfen?

Martin100

  • Gast
Re: Fackeln für die Elbe
« Antwort #19 am: Montag, 14. April 2008 - 17:14:10 »
Hallo

..
Nehmen wir also den Schlick und entwässern ihn nachdem wir ihn aus der Elbe holten.
Wir legen am besten ein Spülfeld an, warten bis der Sand ziemlich fest ist
..
So ist das. Siehe Finkenwerder, Glückstadt, teilweise auch Industriegebiet
Brunsbüttel. Dort wo in Wellenkamp die Meierei steht, war auch mal ein Spülfeld.

..
Oder wir bauen einen neuen Deich vor den alten Deich.
..

Dem ist auch so. Bei Deichneubauten wird immer versucht die Deichline zu zuverkürzen.

..
Klingt irgendwie nicht sehr einleuchtend und wirtschaftlich.
..

Schon mal einen Deich gebaut?

..
 Wird aber sicher so gemacht wenn Du es weißt. Also hat Katja recht.
Elbe ausbaggern, das ist gut für die Deiche.
..

Wo habe ich geschrieben, das daß Vertiefen der Fahrrinne der Elbe keine Auswirkungen
haben könnte? Ich habe hier nur eine Beitrag zur Technik des Deichbaues geschrieben.

Gruß Martin

Offline Desinfector

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Re: Fackeln für die Elbe
« Antwort #20 am: Montag, 14. April 2008 - 21:21:22 »
Das vernünftigste wäre doch normalerweise ein Tiefwasserhafen in Küstennähe.
Sowas wie es also bei Wilhelmshaven geplant ist.

Ja und dann gehen eben diei Jobs in HH flöten.
-Es gibt heute sowieso keine sicheren Jobs in der freien Wirtschaft.
gravity sux!

Capitano

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Re: Fackeln für die Elbe
« Antwort #21 am: Montag, 14. April 2008 - 22:11:05 »
Ein Hafen ist nicht definiert als Anlegestelle für Schiffe, sondern als Schnittpunkt der verschiedenen Verkehrsträger Seeschiffe - Küstenschiffe - Binnenschiffe - Bahn und Straße. Diese Infrastruktur ist in Hamburg über Generationen gewachsen und hat in den letzen Jahren unglaublich zugelegt. Fahr mal so in Richtung Finkenwerder oder Altenwerder, was da allein an Lagerfläche neu aufgebaut wurde bzw. sich gerade im Aufbau befindet. Das sind Quadratkilometer!

Die Elbvertiefung als "gut für die Wirtschaft" zu bezeichnen ist leicht untertrieben. Hamburg ist als zweitgrößter Hafen Europas und sechst- oder siebtgrößter Hafen der Welt ein wirklicher Global Player und ein wesentlicher wirtschaftlicher Motor im ganzen Norden. Wenn Hamburg nicht mitzieht bei diesen globalen Anforderungen, wird es seine Vormachstellung sehr schnell verlieren und zwar an die Holländer und Belgier und nicht an Wilhelmshafen.

Die weltgrößte Reederei Maersk Sealand läuft schon heute Hamburg nicht an, weil Ihre größten Schiffe nicht die Elbe hochkommen.

Die Elbvertiefung schafft ohne Zweifel mehr oder weniger große Umweltprobleme:

Vor allem wird die Strömungsgeschwindigkeit weiter zunehmen, was zu einer stärkren Erosion führt. Ob die Hochwasserhöhen bei Strumfluten tatsächlich so hoch werden, dass Hamburg jeden Herbst oder Winter absäuft ist aber wohl zu bezweifeln. Die Anwohner in Blankenese /Falkenstein haben evtl. Anlaß zur Befürchtung, dass ihre Grundstücke etwas schneller als bisher in Richtung Elbe absacken.

Die oben angesprochene Behauptung größere Schiffe = größerer Sog ist so auch nicht richtig. Das ist eher (auch heute schon) ein Problem der Geschwindigkeit, mit der Schiffe die Elbe hochbrackern.

Ich meine, dass das Thema sehr komplex ist. Niemand kann oder sollte die Notwendigkeit der Elbvertiefung mit ungeprüften Stammtischargumenten vom Tisch fegen.

Es handelt sich übrigens schon um die 6. Elbvertiefung. Der Schlick, der aus der Elbe geholt wird wird wohl  größtenteils in der Elbmündung wie gehabt verklappt werden.