Autor Thema: Wehrpflicht vor dem Aus ?  (Gelesen 3461 mal)

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Alex

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Wehrpflicht vor dem Aus ?
« am: Freitag, 17. August 2007 - 21:57:10 »
Meine Bundeswehrzeit liegt ja nun schon einige Jahre zurück und ich hatte dort auch nicht gerade einen stressigen Job, als W15er. Zu der Zeit wäre der Gedanke an einen Wegfall der Wehrpflicht allerdings undenkbar gewesen. Aber irgendwie war diese Tendenz ja schon seit einiger Zeit zu erkennen.  Wie steht ihr zu der eventuellen Abschaffung der Wehrpflicht? daß Für und Wider eurer Meinung dazu interessiert mich.

SPD macht sich für Freiwilligenarmee stark
 
Die SPD will die Bundeswehr zu einer Freiwilligen-Armee machen, dabei aber den Wehrdienst grundsätzlich erhalten.

Berlin (dpa) - Die seit gut 50 Jahren bestehende Wehrpflicht gerät nach einem Vorstoß der SPD für eine Freiwilligenarmee ins Wanken. Die Sozialdemokraten wollen einem internen Papier vom Freitag zufolge die Freiwilligkeit zum obersten Prinzip für den Dienst junger Männer an der Waffe machen.

An der im Grundgesetz verankerten Wehrpflicht soll zwar grundsätzlich festgehalten werden, sie würde aber künftig nur noch im Krisenfall greifen oder wenn sich nicht genügend Freiwillige melden. In ihrem nach langem Streit formulierten Kompromisspapier spricht die Partei von einer «freiwilligen Wehrpflicht», die über Anreize umgesetzt werden soll. Über den Leitantrag will die SPD auf ihrem Parteitag Ende Oktober in Hamburg entscheiden.

Die Grünen und die Linke fordern seit langem die Abschaffung der Wehrpflicht, die FDP plädiert für die Aussetzung. Einzig die Union hält an der Wehrpflicht bisher uneingeschränkt fest. In der laufenden Legislaturperiode dürfte es noch keine Änderungen daran geben, da sich SPD und Union in ihrem Koalitionsvertrag zur Allgemeinen Wehrpflicht als «beste Wehrform» und zum «Zivildienst als Ersatz» bekannt haben.

Nach Ansicht des Juso-Vorsitzenden Björn Böhning ist eine Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht überfällig. «Das ist nun offensichtlich von allen Beteiligten in der SPD erkannt worden», sagte Böhning am Freitag. In dem SPD-Antrag, der der Deutschen Presse-Agentur dpa vorliegt, heißt es: ««Wir streben an, zum Dienst in den Streitkräften künftig nur noch diejenigen einzuberufen, die sich zuvor bereit erklärt haben, den Dienst in der Bundeswehr leisten zu wollen.» Dies sei «Ausdruck einer persönlichen Entscheidung, sich für die Gesellschaft und für das Gemeinwohl zu engagieren». Zugleich soll es Anreize durch ein Bonus-System geben, etwa Vorteile bei der Studienplatzvergabe, der Weiterbildung oder Anrechnung von Dienst- und Ausbildungszeiten. Ähnliches soll für den zivilen Ersatzdienst gelten.

Der Kompromiss wurde im SPD-Vorstand von Mitgliedern aller Parteiflügel erarbeitet. Dazu zählten SPD-Chef Kurt Beck, der Fraktionsvorsitzende Peter Struck, der Parteilinke Nils Annen sowie der Verteidigungspolitiker Walter Kolbow. Der Entwurf soll an diesem Montag im SPD-Parteivorstand die erste Hürde nehmen.

Der stellvertretende CDU/CSU-Bundestagsfraktionschef Andreas Schockenhoff (CDU) sagte der dpa, die SPD-Vorschläge stünden im deutlichen Widerspruch zum Koalitionsvertrag. «De facto laufen sie auf die Abschaffung der Allgemeinen Wehrpflicht hinaus. Sie höhlen die im Grundgesetz verankerte Dienstpflicht aus. Sie sind daher nicht akzeptabel.» Die Idee sei ein «fauler Kompromiss zwischen Gegnern und Befürwortern der Wehrpflicht».

Die Grünen-Vorsitzende Claudia Roth warf der SPD vor, sie habe keine Kraft zu einer klaren Position: «Sie schlingert, sie eiert und sie kann sich nicht entscheiden», erklärte Roth. «Innerparteilicher Burgfrieden siegt über programmatische Klarheit und geht zu Lasten der Wehrgerechtigkeit für junge Männer.»

Die FDP-Fraktionsvize Birgit Homburger sagte, die Vorschläge der SPD seien «weder Fisch noch Fleisch». Die SPD könne sich wieder einmal nicht auf eine klare Linie einigen. «Auf Grund parteiinterner Auseinandersetzungen kleistert sie alles mit Formelkompromissen zu.» Es bestehe heute eine eklatante Wehrungerechtigkeit. Knapp 60 Prozent aller tauglichen jungen Männer leisten weder Wehr- noch Zivildienst. «Die Bundeswehr ist längst eine Armee im Einsatz.» Diese Aufgabe sei nicht mit Wehrpflichtigen zu leisten. Auch der Aufwand für die Erfassung der Männer und deren Ausbildung binde zu viele Kräfte.

Für die Linke sprach Verteidigungspolitikerin Inge Höger von «Augenwischerei». Bereits heute absolvierten den Grundwehrdienst nur noch junge Menschen, die dies auch wollten - «an der momentanen Praxis würde sich durch den Vorschlag der SPD nichts ändern», argumentierte Höger am Freitag. Die SPD-Führung versuche, «mit schönen Worten ihre militärkritische Basis zu beruhigen».

Quelle SHZ
Nordeutsche Rundschau
17.08.2007


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ae8090

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Re: Wehrpflicht vor dem Aus ?
« Antwort #1 am: Mittwoch, 25. März 2009 - 15:53:49 »
Zitat

Kölner Gericht nennt Einberufungspraxis verfassungswidrig
Köln (dpa) - Die derzeitige Einberufungspraxis zum Wehrdienst ist nach Auffassung des Kölner Verwaltungsgerichts verfassungswidrig. In zwei Fällen setzte das Gericht die Einberufung von jungen Männern zum Grundwehrdienst aus, sagte ein Sprecher und bestätigte damit einen «Handelsblatt»-Bericht. Die Wehrgerechtigkeit sei schon seit Jahren nicht mehr gewahrt. Hintergrund sind die sinkenden Zahlen von Grundwehrdienst-Leistenden. Nun müsse das Bundesverfassungsgericht die Praxis prüfen, so die Kölner Richter.
© Die Welt
erschienen am 25.03.2009 um 11:07 Uhr


Quelle: welt.de

Dass ein solches Urteil früher oder später kommen wird, kann keinen Beobachter wirklich überraschen. Aus meiner Sicht ist nunmehr der Gesetzgeber (=Bundestag) gefragt, hier klare, nachvollziehbare und Wehrgerechtigkeit herstellende Regeln zu schaffen. Da die große Koalition aber ob der anstehenden Bundestagswahl nahezu handlungsunfähig ist, dürfte es bis dorthin nichts werden. Und was danach kommt, hängt wohl sehr vom Ergebnis der Wahl ab.

Ich kann mir zwei Dinge gut vorstellen:
Möglichkeit A: Die Wehrpflicht wird gänzlich aufgehoben und die Bundeswehr wird zu einer reinen Berufsarmee.
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Nachteile aus meiner Sicht: Die Wehrpflicht ist einmal u.a. auch deshalb geschaffen worden, damit die damals neugegründete Bundeswehr tief in der Bevölkerung verankert wird und sie nicht eine Art "Staat im Staate" wird. Die Erinnerung an eine solche, sich selbst regierende Armee war Mitte der 50er Jahre durchaus noch präsent. Eine solche Verankerung der Bundeswehr entfiele. Ebenso entfiele der Zivildienst und damit würden vor allem im sozialen System aber auch darüber hinaus (z.B. Umweltschutz) doch etliche Helfer fehlen. Ob eine entsprechende Propagierung von FSJ und auch FÖJ diese Lücken füllen könnten, halte ich für zweifelhaft.
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Möglichkeit B: Ein sozialer Pflichtdienst für alle jungen Erwachsenen (18. Geburtstag bzw. nächstmöglicher Zeitpunkt), unabhängig vom Geschlecht, der im sozialen (z.B. Altenheimen), gesellschaftlichen (z.B Feuerwehren), ökologischen (z.B. Vogelwarten) Bereich oder eben in den Streitkräften abgeleistet werden kann.
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Ob die dafür notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit im Bundestag zusammenkommen wird, halte ich für höchst zweifelhaft, aber das eine solche Regelung, sofern sie konsequent umgesetzt wird, Wehrgerechtigkeit schafft, dürfte außer Frage stehen.
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Kurz: Ich bin ganz klar für Möglichkeit B.

Offline Slartibartfass

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Re: Wehrpflicht vor dem Aus ?
« Antwort #2 am: Mittwoch, 25. März 2009 - 16:34:49 »
Kurz: Ich bin ganz klar für Möglichkeit B.
Noch kürzer: Dito.
Es wird nie so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd.

wassolls

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Re: Wehrpflicht vor dem Aus ?
« Antwort #3 am: Mittwoch, 25. März 2009 - 18:38:55 »
Was soll der Wehrdienst noch bringen?
Die Zeit für eine vernünftige Ausbildung ist doch garnicht mehr da.
Am besten wäre eine Berufsarmee.

Offline Björn

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Re: Wehrpflicht vor dem Aus ?
« Antwort #4 am: Mittwoch, 25. März 2009 - 19:47:01 »
Ich habe den Eindruck, dass dieses Thema irgendwie immer nur zur Wahlkampfzeit aufkommt.

Offline Desinfector

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Re: Wehrpflicht vor dem Aus ?
« Antwort #5 am: Mittwoch, 25. März 2009 - 22:58:59 »
Zu meiner BW-Zeit (93-97 - Ja ich war "Zetti")
ließ man auch w12er den Uboot-Lehrgang belegen.
Incl. Grundausbildung dauerte diese Vorbereitung 9 Monate.

Solange es diese Wehrungerechtigkeit gibt, dass ein Top-Gesunder garnicht erst gemustert
wird, während einer Mit Herzklappenfehler erst auf dem 15 Km-Marsch einem erklärt,
wie weit er eigentlich belastbar ist, läuft da definitiv wat verkehrt.
gravity sux!

Alex

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Re: Wehrpflicht vor dem Aus ?
« Antwort #6 am: Mittwoch, 21. Juli 2010 - 21:44:06 »
Drei Modelle stehen wohl derzeit auf dem Prüfstand. Das radikalste sieht eine Reduzierung der Streitkräfte auf 151.000 Mann vor, die Bundeswehr bestünde dann nur noch aus Zeit- sowie Berufssoldaten. Die Wehrpflicht bliebe zwar optional im Grundgesetz verankert, würde aber de facto ausgesetzt. Das zweite Modell sieht eine Stärke von 171.000 Soldaten vor, die Wehrpflicht würde dabei ebenfalls ausgesetzt, aber durch ein Freiwilligenkonzept ersetzt. Bis zu 14.000 junge Männer und Frauen sollen sich freiwillig zu einem „Dienst für die Gesellschaft“ verpflichten können. Das dritte Modell schließlich würde es mit einer Stärke von gut 201.000 Mann ermöglichen, die Wehrpflicht beizubehalten.

Ja, der Zahn der Zeit, früher hat man uns nicht aus den Fingern gelassen, Sturmgepäck und G3 gehörten 18 bzw 15 Monate dazu.  Nicht allen hat es gefallen, aber für viele war es eine Chance. Ich sehe allerdings die Norwendigkeit einer Veränderung ein.


wassolls

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Re: Wehrpflicht vor dem Aus ?
« Antwort #7 am: Mittwoch, 21. Juli 2010 - 22:19:44 »
Die Waffentechnik hat sich auch stark geändert.
Da braucht man nicht mehr so viel Personal.Die Bedrohung ist heute auch nicht mehr vor der Haustür.

Iluminati

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Re: Wehrpflicht vor dem Aus ?
« Antwort #8 am: Mittwoch, 21. Juli 2010 - 22:24:51 »
Ich finde, dass es heute einfach ungerecht ist, gegenüber denjenigen die keinen Wehrdienst ableisten brauchen, weil sie einfach nicht gezogen werden. Die Anzahl derer die Wehrdienst leisten müssen ist doch erschreckend gering geworden. Alle diejenigen, die ihrer Überzeugungwillen den Ersatzdienst wählen sind genauso betrogen. Ergo, Wehrdienst streichen sofort und für alle (Männer und Frauen) ab sofort ein freiwilliges soziales Jahr einführen. Ich denke, dass jeder bzw. jede Bundesbürger/in ein Jahr ihres Lebenes im Dienste des Landes dienen sollten.

breughel

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Re: Wehrpflicht vor dem Aus ?
« Antwort #9 am: Mittwoch, 21. Juli 2010 - 22:59:50 »
Die Waffentechnik hat sich auch stark geändert.
Da braucht man nicht mehr so viel Personal.Die Bedrohung ist heute auch nicht mehr vor der Haustür.
nee, ich denke schon oft, sie ist schon durch die Tür und im Land.

Offline ToRü | ToРуз

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Re: Wehrpflicht vor dem Aus ?
« Antwort #10 am: Donnerstag, 22. Juli 2010 - 01:18:56 »
Wehrdienst ist ja ein Aspekt, dabei darf man den Zivildienst nicht vergessen.

Unser Sozialsystem ohne Zivis? Wäre kaum darstellbar. Ein soziales Pflichtjahr für Männlein und Weiblein wäre da ein guter Weg.
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
Toleranz und Moral ist immer die Toleranz und Moral der anderen.

ae8090

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Re: Wehrpflicht vor dem Aus ?
« Antwort #11 am: Donnerstag, 22. Juli 2010 - 08:43:24 »
Wehrdienst ist ja ein Aspekt, dabei darf man den Zivildienst nicht vergessen.

Unser Sozialsystem ohne Zivis? Wäre kaum darstellbar. Ein soziales Pflichtjahr für Männlein und Weiblein wäre da ein guter Weg.

Das ist
a) nicht die offizielle Parteilinie der FDP
b) trotzdem nach wie vor absolut meine Meinung.

Ich will es auch gerne begründen, warum ich für dieses Jahr bin, für das ich den Begriff "Pflichtjahr" aus historischen Gründen allerdings für unglücklich gewählt halte. Als besser empfände ich Begriffe wie "BürgerInnenjahr", "Gemeinschaftsjahr" oder "Gesellschaftsjahr".

Als Kinder und Jugendliche erhalten wir in Deutschland, Pisa hin, Pisa her insgesamt gesehen eine ziemlich gute Schulausbildung - und das auch noch weitestgehend kostenlos. Im Anschluss daran erhalten wir eine Fülle von Möglichkeiten, die uns unsere Gesellschaft bietet. Bei allen Dingen, die in Sachen Chancengleichheit sicherlich noch weiter verbessert werden können, haben Jugendliche in Deutschland trotzdem auch schon jetzt Möglichkeiten, wie in kaum einem anderen Land.

Dafür diesem Land, dem der einzelne Jugendliche so viel zu verdanken hat, etwas zurück zu geben, das empfinde ich nicht mehr als recht und billig.

Und ich sehe überhaupt keinen Grund, warum das auf einen bestimmten Teil der Bevölkerung begrenzt sein muss, wie es bei der derzeitigen Wehrpflicht der Fall ist. Das stammt ja letztlich aus einer Zeit, die wir doch wohl hoffentlich überwundern haben.

Das gleiche gilt ja auch in der Fixierung auf das Militär. Da sind ja bereits bei der bestehenden Wehrpflicht vor Jahren entsprechende Schritte unternommen worden. Ich musste mich damals in den Achtziger Jahren noch durch Gewissensprüfungen quälen. Mittlerweile können die jungen Männer, sofern sie denn überhaupt noch gezogen werden, frei wählen. Und das ist gut so!

Darum trete ich für ein Gemeinschafts- bzw BürgerInnenjahr für alle Jugendlichen ein, welches mit Beginn der Volljährigkeit bzw zum nächstmöglichen Zeitpunkt zB im sozialen, ökologischen, interkulturellen oder militärischen Bereich absolviert werden kann oder auch im Zivilschutz wie zB Freiwillige Feuerwehr oder THW (was ja jetzt auch schon möglich ist).

Und ich bin mir in Bezug auf zwei Punkte sehr sicher:
- Wir werden mittel- und langfristig gesamtgesllschaftlich einen unglaublich positiven Effelkt beobachten, da die Verbindlichkeit und das Verantwortungsgefühl für unsere Gesellschaft wachsen werden.
- Für viele junge Menschen werden die Erfahrungen, die sie in diesem Jahr der Verantwortung machen werden, prägend für ihr ganzes Leben und oftmals auch weichenstellend für ihre Ausbildungs- und Berufswahl.

Und nicht zuletzt halte ich es für durchaus möglich, dass ein solches BürgerInnenjahr einerseits indirekt auch eine Vielzahl von Arbeitsplätzen schafft und andrerseits so manchen jungen Menschen, der ansonsten vielleicht in der derzeit durchaus zu beobachteten Ziellosigkeit schwimmt und schließlich darin zu ertrinken droht, eine Persepktive für sein eigenes Leben bieten kann.

wassolls

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Re: Wehrpflicht vor dem Aus ?
« Antwort #12 am: Donnerstag, 22. Juli 2010 - 16:04:05 »
Zitat
nee, ich denke schon oft, sie ist schon durch die Tür und im Land.
Wie meinst du das?

Katja

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Re: Wehrpflicht vor dem Aus ?
« Antwort #13 am: Donnerstag, 22. Juli 2010 - 17:37:45 »
Druck erzeugt immer Gegendruck - darum halte ich eine Pflicht (egal, ob es um die Wehrpflicht oder den Zivildienst statt dessen geht) für wenig sinnvoll.


Die Wehrpflicht kostet nur Geld, bringt dem Staat aber nichts - wozu leisten wir uns also den Luxus?

Selbst wenn nun statt einer Wehrpflicht Zivildienst geleistet wird, sind die Menschen dafür auch nicht ausgebildet - werden aber nicht selten in Bereichen eingesetzt, wo eine Ausbildung notwendig wäre.
Auch Zivis arbeiten nicht umsonst, doch erscheint hier der Sinn hinter der Tätigkeit noch eher gegeben, als bei der Wehrpflicht.


Ich kann Dir, ae8090, nicht ganz folgen: seit die Wehrpflicht besteht, gibt es den Ersatzdienst - so sind z.B. auch THW und Freiwillige Feuerwehr immer ein Grund gewesen, den Wehrdienst nicht antreten zu müssen und auch keinen Zivildienst abzuleisten.

Also HAT doch bereits der Großteil der Bevölkerung das Eine oder das Andere getan. Trotzdem haben wir den (wünschenswerten, positiven) Effekt nicht gespürt!
(Oder meinst Du, die Mädels reißen alles raus? ;))
Ich wünschte aber sehr, Du hättest Recht mit Deiner Vermutung!!

Von mir also ein klares NEIN zur Wehrpflicht.




Iluminati

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Re: Wehrpflicht vor dem Aus ?
« Antwort #14 am: Donnerstag, 22. Juli 2010 - 21:19:54 »
Die gerechteste Lösung für alle ist ein soziales Jahr, vor dem sich kein Staatsbürger drücken kann, ich meine wirklich keiner, ein Pflichtjahr für jeden und das ist bei einer durchschnittlichen Lebenserfahrung von mehr als 75 Jahren wohl nicht zuvielverlangt.