Autor Thema: Itzehoe - damals  (Gelesen 132952 mal)

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wutz

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Re: Itzehoe - damals
« Antwort #255 am: Montag, 12. Oktober 2009 - 21:34:09 »
Wer kann mir bei Google Maps zeigen, wo im Klosterforst die ehemalige Kohlenhalle liegt?
Einfach den Link über PN.
Danke.

wutz

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Re: Itzehoe - damals
« Antwort #256 am: Montag, 12. Oktober 2009 - 22:01:09 »
Wer kann mir bei Google Maps zeigen, wo im Klosterforst die ehemalige Kohlenhalle liegt?
Einfach den Link über PN.
Danke.

ERLEDIGT!

Offline Slartibartfass

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Re: Itzehoe - damals
« Antwort #257 am: Montag, 12. Oktober 2009 - 22:02:25 »
Wer kann mir bei Google Maps zeigen, wo im Klosterforst die ehemalige Kohlenhalle liegt?
Einfach den Link über PN.
Danke.

ERLEDIGT!
Dann sei doch so nett, und teile Dein frisch erworbenes Wissen mit den restlichen Forummitgliedern. :)
Es wird nie so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd.

wutz

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Re: Itzehoe - damals
« Antwort #258 am: Montag, 12. Oktober 2009 - 22:26:15 »
Wer kann mir bei Google Maps zeigen, wo im Klosterforst die ehemalige Kohlenhalle liegt?
Einfach den Link über PN.
Danke.

ERLEDIGT!
Dann sei doch so nett, und teile Dein frisch erworbenes Wissen mit den restlichen Forummitgliedern. :)

Na so wichtig ist das nicht.
Im Klosterforst. Brunder Str.  Ecke Malchiner str.

bruellmuecke

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Re: Itzehoe - damals
« Antwort #259 am: Montag, 12. Oktober 2009 - 23:45:04 »


Die Kohlenhalle lag nach dem Luftbild von 1998 nördlich des Schornsteins in der Bildmitte. Zum Zeitpunkt der Aufnahme war auch schon das Blockheizkraftwerk auf Gas umgestellt und der ursprüngliche höhere Schornstein aus Ziegelstein durch den heutigen ersetzt worden. (Zur Orientierung: Der Lange Peter läuft im Bild mittig unter den Bäumen von links unten nach rechts oben.)


Die zentrale Wärmeversorung der Hanseaten- und Gallwitzkaserne muß erst nach 1960 entstanden sein, ältere Aufnahmen aus den 50ern und Anfang der 60er zeigen noch kein zentrales Heizkraftwerk, sondern nur eine mit einer zusätzlichen Mauer umgebene Halle (auf dem Foto hinter dem Sportplatz).


bruellmuecke

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Re: Itzehoe - damals
« Antwort #260 am: Dienstag, 24. November 2009 - 16:19:20 »
Passend zum Thema Weihnachtsbeleuchtung 2009 in Itzehoe ein Rückblick auf die letzten 70 Jahre:



1956: Untere Breite Straße von der Langen Brücke aus gesehen



um 1940: Obere Breite Straße vom Sandberg aus



um 1970: Obere Breite Straße vom Sandberg aus



um 1970: Untere Feldschmiede



um 1970: Feldschmiede Ecke Hinterm Klosterhof - B&H



1956: Feldschmiede Ecke Gartenstraße



um 1970: Obere Feldschmiede Blickrichtung Dithmarscher Platz



um 1970: Obere Feldschmiede Höhe Sparkasse



um 1970: Obere Feldschmiede Ecke Bahnhofstrasse



um 1970: Gr. Paaschburg (!) Blickrichtung Berliner Platz



um 1970: Kirchenstrasse Ecke Feldschmiede von der Viktoriastrasse: IKA-Kaufhaus



um 1970: Unterer Sandberg Blickrichtung Breite Str.




um 1970: Unterer Sandberg von der Breiten Straße

ae8090

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Re: Itzehoe - damals
« Antwort #261 am: Dienstag, 24. November 2009 - 16:31:11 »
Passend zum Thema Weihnachtsbeleuchtung 2009 in Itzehoe ein Rückblick auf die letzten 70 Jahre:
...



WoW!!!!

Danke dafür!!!

Offline ThK

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Re: Itzehoe - damals
« Antwort #262 am: Dienstag, 24. November 2009 - 17:04:56 »
Passend zum Thema Weihnachtsbeleuchtung 2009 in Itzehoe ein Rückblick auf die letzten 70 Jahre:
...



WoW!!!!

Danke dafür!!!

Dem schließe ich mich an! Was für Bilder (und Erinnerungen, die hochkommen).

Johomo

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Re: Itzehoe - damals
« Antwort #263 am: Dienstag, 24. November 2009 - 17:15:20 »
Tolle Bilder und tolle Erinnerungen! Vielen Dank!
Aber eine Anmerkung, kann aber auch ein Irrtum von mir sein: das IKA gab es doch 1970 gar nicht mehr oder irre mich da?

bruellmuecke

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Re: Itzehoe - damals
« Antwort #264 am: Dienstag, 24. November 2009 - 17:28:07 »
Aber eine Anmerkung, kann aber auch ein Irrtum von mir sein: das IKA gab es doch 1970 gar nicht mehr oder irre mich da?

Habe leider kein genaues Datum zu den Aufnahmen, sie stammen aus der Zeit irgendwann zwischen 1960 und 1970.

Rechts neben dem IKA-Kaufhaus steht ein Bauzaun. Der wird vom Abriss oder der Neubebauung der "Stumpfen Ecke / Kielmannseck" (Feldschmiede 2) stammen. Das Jahr sollte sich daraus ermitteln lassen.


Martin100

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Re: Itzehoe - damals
« Antwort #265 am: Dienstag, 24. November 2009 - 17:28:58 »
Hallo,

damals war das Lichtermeer noch feierlich! Ohne Budenzirkus.

Wir sind als Kinder einige Kilometer zu Fuß gegangen um es zu sehen.

Aufgebaut wurde es von den Stadtwerken mit ihrer Gelenkbühne auf den
Chassis eines VW-Busses.


Andere Zeiten

Martin



Martin100

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Re: Itzehoe - damals
« Antwort #266 am: Dienstag, 24. November 2009 - 17:32:00 »
Hallo,

Aber eine Anmerkung, kann aber auch ein Irrtum von mir sein: das IKA gab es doch 1970 gar nicht mehr oder irre mich da?

Habe leider kein genaues Datum zu den Aufnahmen, sie stammen aus der Zeit irgendwann zwischen 1960 und 1970.


Täusche ich mich;  oder ist nicht IKA in ESKA im HC übergegangen?

Gruß Martin

Johomo

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Re: Itzehoe - damals
« Antwort #267 am: Dienstag, 24. November 2009 - 17:47:57 »
Täusche ich mich;  oder ist nicht IKA in ESKA im HC übergegangen?

Gruß Martin

Ich glaube, IKA und Eska waren zwei verschiedene Firmen. Das IKA ist in den 60er Jahren ausgebrannt, wurde zwar nochmal neu eröffnet aber dann doch geschlossen. In der hinteren Ecke gab es eine kleine Cafeterria, was damals einmalig für Itzehoe war. Kann mich noch an leckere Erbsensuppe erinnern.

Martin100

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Re: Itzehoe - damals
« Antwort #268 am: Mittwoch, 25. November 2009 - 06:26:48 »
Hallo,

Ich glaube, IKA und Eska waren zwei verschiedene Firmen. Das IKA ist in den 60er Jahren ausgebrannt, wurde zwar nochmal neu eröffnet aber dann doch geschlossen.

Aus dem, dem Brand folgenden Sonderverkauf hatten meine Eltern sich einige "dicke!" Langspielplatten gekauft. Die hatten
vom Löschwasser einen "weißen" Schleier der nicht wegging aber auch keine Auswirkungen hatte. Titel weiß ich nicht mehr.

In den oberen Stockwerken war die DAK. Dort mußte man sich damals immer vor! einem Artsbesuch einen Krankenkassenschein holen. War so ein kleine Schaltersaal wo man sich als kleines Kind beim Anstehen immer gelangweilt hat. Vor drei Monaten hat man mir wohl in den gleichen Räumen einen Schlauch in die Lunge gesteckt.
Man sieht sich immer zweimal :-)

Gruß Martin


bruellmuecke

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Re: Itzehoe - damals
« Antwort #269 am: Donnerstag, 10. Dezember 2009 - 19:10:56 »
Gruner-Druck Werk I, 1935-1969, Klaus-Groth-Straße

Die derzeitigen Planungen für ein neues Haus der Jugend (HdJ) laufen ja bereits, Zeit also um einen Rückblick auf das favorisierte Gelände südwestlich des Graupenmüllerdammes (aufgeschüttet 1930, heute Adolf-Rohde-Str.) im Tal der "Itze" zu werfen, teilweise zitiert aus der erstgenannten Quelle.


Die 1924 von Köln-Ehrenfeld nach Itzehoe umgesiedelte und zunächst in der alten Suder Gasanstalt (Dorfstr. 37) untergekommene Firma Gruner Druck benötigte Anfang der 1930er Jahre bei wachsendem Auftragsbestand neue Räumlichkeiten. Richard Gruner (sen.) entschloß sich nunmehr zum Bau eines Fabrikgebäudes auf eigenem Grund und Boden. Von der Stadt Itzehoe wurde ein Gelände von über 10 000 Quadratmetern zwischen der Klaus-Groth-Straße, dem Graupenmüllerdamm und der Poelstraße angekauft. Ein Gelände im Tal der Itze, das eine Zeitlang als Sandgrube und gelegentlich auch als Schutthalde genutzt worden war.

Im Sommer 1935 wurde mit dem Bau begonnen. Nach einem Jahr war es soweit, der Betrieb konnte ins neue Werkheim verlegt werden. Die Lokalpresse lobte das neue Gebäude als moderne Fabrik im Grünen. Die Produktion, nun wirtschaftlicher und rationeller, lief auf Hochtouren, so daß der Neubau bald erweitert werden mußte. Mit 130 Beschäftigten wurde 1939 ein vorläufiges Maximum erreicht. Bis zum Kriegsende schrumpfte die Belegschaft wieder auf 30 Mitarbeiter.



1938: Der erste Bauabschnitt - von der Adolf-Rohde-Straße aus gesehen


1945 wurde die Druckerei auf Anordnung der englischen Besatzungsmacht zunächst einmal stillgelegt. Doch Richard Gruner, konnte gemeinsam mit den städtischen Behörden der Militärregierung klarmachen, daß sein Betrieb in der Phase des Wiederaufbaus dringend gebraucht wurde. Da der Krieg keine Schäden in der Druckerei angerichtet hatte, fanden dort bald wieder einige Dutzend Menschen Arbeit.

Durch einen Autounfall verlor die Firma 1946 unerwartet ihren Chef Richard Gruner. Er verstarb einen Tag, nachdem sein einziger Sohn und Erbe Richard 21 Jahre alt und damit volljährig geworden war. Der junge Mann hatte sich seine drucktechnischen und praktischen Kenntnisse bei der bekannten Hamburger Tiefdruckanstalt Broschek erworben und da wiederum hauptsächlich auf dem Gebiet des Rotations-Tiefdrucks. Dieses Wissen konnte Richard Gruner jr. bald verwerten, denn sein Vater hatte kurz vor seinem Tod noch eine Tiefdruckrotation, eine Zeitschriftenmaschine, gepachtet.

Die Spekulation auf Tiefdruck und Zeitschriften war richtig, in den Zeitungskiosken lagen 1949 weit über ein Dutzend illustrierter Wochenblätter aus. Die Druckerei Gruner + Sohn war daran zunächst nur gering beteiligt. Für einen damals ziemlich unbekannten Hamburger Verleger namens Axel Springer wurden jede Woche sechzehn Seiten einer Rundfunk-Programmzeitschrift mit dem Titel "Hör zu" gedruckt.

Folgenreich war der Druckauftrag mit dem Henri-Nannen-Verlag, der die Illustrierte "Stern" herausgab.  Die "Stern" -Auflage stieg in den Folgejahren weiter, und Richard Gruner modernisierte und erweiterte seinen Maschinenpark. Von Anfang der 1950er Jahre an wuchs der Betrieb permanent. Daß im Laufe der Jahre einige Zeitschriften geringeren Umfangs und kleinerer Auflage zum Auftragsbestand kamen, wurde als Selbstverständlichkeit vermerkt.



um 1955, im Vordergrund die Adolf-Rohde-Straße


1954: in das Jahr des 75jährigen Bestehens der Firma fiel auch die erste "Stern" - Ausgabe mit vierfarbigem Titelbild. Damit begann die Eroberung des Blattes durch den Vierfarbdruck. Schwierig wurde es, weitere Arbeitskräfte zu bekommen, um die stürmische Zunahme der Druckaufträge zu bewältigen. Buchdrucker aus dem norddeutschen Raum wurden laufend auf Tiefdruck umgeschult. Wegen der nicht endenden Umbauten beschäftigte die Firma mittlerweile eine Maurerkolonne, Schlosser und Elektriker. 1957 wurde der Bertelsmann-Verlag in Gütersloh als Kunde gewonnen. Durch den Druckauftrag für die Frauenzeitschrift "Constanze", nach dem Krieg von dem Verleger John Jahr gegründet, kam es 1957 erstmals zu einer Verbindung der Namen Gruner und Jahr.



um 1960, von der Adolf-Rohde-Straße aus gesehen

Weil von dem leergefegten Arbeitsmarkt kaum noch Facharbeiter zu holen waren, wurde in die Lehrlingsausbildung investiert. Auch die Technik entwickelte sich rasant weiter. Jahr für Jahr wurden neue Druckwerke aufgestellt. Gearbeitet wurde in Tag- und Nachtschicht. Angesichts der zunehmenden Konzentration der Presse kamen die Verleger Dr. Gerd Bucerius für den Nannen-Verlag, John Jahr für den Constanze-Verlag und Richard Gruner zu dem Schluß, daß sie dem Konkurrenzkampf besser gewachsen sein würden, wenn sie ihre Betriebe in einem gemeinsamen Unternehmen vereinigten. Dies geschah rechtlich am 30. Juni 1965.



um 1970, weiteste Ausdehnung des Werkes

Die Druckerei gewann damit einen festen Auftragsbestand, der es ihr gestattete, auf weite Sicht zu planen. Um das Unternehmen mit mittlerweile 2000 Beschäftigten in der Region zu halten, bot die Stadtverwaltung ein größeres Gelände am Voßbarg an, das als Industriegebiet ausgewiesen war. 1969 zog der Betrieb in das neue Werk II um, der Abbruch des alten Werkes erfolgte im Spätsommer 1982. Mit der "Grunerstraße" erinnert nur noch der Straßenname an den einst hier stehenden Großbetrieb.


Abbruch im September 1982:









Abbruch im September 1982 und Ansicht 2009, hier soll das neue Haus der Jugend entstehen. Da sind bestimmt noch nette Sachen im Boden. ;-)






Ansicht 1982 und 2009 aus der Klaus-Groth-Straße:






Quellen:
- Heimatverband Kreis Steinburg - Steinburger Jahrbuch 1988, 1987, S. 26ff
- Irmisch, Rudolf - Geschichte der Stadt Itzehoe, 1960, S. 458f
- Stadt Itzehoe - Itzehoe Geschichte einer Stadt Bd. 2, 1991, S. 343