Mauersegler - Fürsten der Lüfte
Oft fliegt Apus apus dicht an Mauern und Hauswänden entlang, weshalb man ihn früher auch Turmschwalbe nannte. Mit Schwalben werden Mauersegler auch heute noch oft verwechselt - dabei sind die Arten nicht einmal näher miteinander verwandt. Erkennen kann man Mauersegler in der Luft außer an ihrem Ruf auch an den sichelförmigen Flügeln und der im Vergleich zu Schwalben größeren Spannweite. Mit Ausnahme der grau-weißen Kehle ist ihr gesamtes Gefieder bräunlich bis rußschwarz.
Rekordhalter in der Luft
Mauersegler können bis zu 20 Jahre alt werden - der älteste in der Literatur beschriebene wurde 21. Während dieser Zeit dürfte der Vogel beachtliches geleistet haben. Bei rund 600 Kilometern, die Mauersegler nach Schätzungen von Ornithologen pro Tag in der Luft zurücklegen, wäre er in seinem Leben 4,5 Millionen Kilometer weit geflogen. Das entspricht mehr als 100 Erdumrundungen.
Schwalben und Mauersegler
Vier Schwalbenarten gibt es in Mitteleuropa, die bekanntesten sind wohl die Rauchschwalbe und die Mehlschwalbe. Die Oberseite der Rauchschwalbe glänzt schwarzblau, die Unterseite ist rahmweiß gefärbt. Stirn, Kinn und Kehle sind kastanienrot. Kennzeichnend für die Rauchschwalbe sind die stark ver-
längerten äußeren Schwanzfedern. Im Frühling kommt sie – wie die Mehl-
schwalbe – aus ihrem afrikanischen Winterquartier zu uns zurück. Ihr Nest baut sie in der Regel an Balken, Vorsprüngen oder an der Wand in Ställen, Scheunen und anderen Gebäuden, selten draußen.
Mit ihrer glänzend blauschwarzen Oberseite und der reinweißen Unterseite ist die Mehlschwalbe sehr kontrastreich gezeichnet. Wichtigstes Erkennungs-
merkmal ist der weiße Bürzel. Der kurze Schwanz ist eingekerbt; es fehlen die für die Rauchschwalbe typischen langen Schwanzspieße. Ihre Nester, oft in Kolonien angelegt, befinden sich an der Außenseite von Gebäuden, unter Brücken, gelegentlich auch in Steinbrüchen und im Gebirge an Felswänden.
Er gehört zwar nicht zur Familie der Schwalben, sieht ihnen aber zum Verwech- seln ähnlich: der hervorragend an ein Leben in der Luft angepasste Mauerseg- ler. Er hat einen kurzen gegabelten Schwanz und im Gegensatz zu den Schwalben eine dunkle Unterseite. Er baut für seinen Nachwuchs zwar kein Nest; kleine Hohlräume in der Mauer hoher Häuser und Türme sowie ein paar Federn, Halme und der eigene Speichel als Nistmaterial reichen ihm aus, um seine Eier abzulegen und zu brüten. Doch trotz dieser Genügsamkeit hat er bei der Wohnungssuche die gleichen Probleme wie die Schwalben.
Wohnungsnöte auf dem Land wie in der Stadt
Der Bestand der Rauch- und Mehlschwalbe ist in den letzten Jahrzehnten zu- rückgegangen. Der Hauptgrund für diese traurige Entwicklung liegt in den zu- nehmenden Schwierigkeiten der Schwalben, geeignete Nist- beziehungswei-
se Brutplätze zu finden. Für die Rauchschwalbe sind heute in vielen Ställen keine Einflugmöglichkeiten mehr vorhanden. Auch gibt es infolge des Rück-
gangs der Viehhaltung und zunehmender Hygiene vielerorts wenig Fliegen, mit denen die Vögel ihre Jungen ernähren könnten. Die Umstellung der Land-
wirtschaft auf intensiv bewirtschaftete, oft mit Pestiziden behandelte Felder hat ebenfalls für Nahrungsengpässe beim Insektenfresser Schwalbe gesorgt. Ein wichtiger Grund für allgemeine Wohnungsnot der Vögel sind die massenhaft vorgenommenen Sanierungen von Wohnhäusern der Menschen. So ver-
schwinden in unseren Städten ganze Mauerseglerkolonien. Die Mauersegler fliegen dann bis zur Erschöpfung ihre noch im vorangegangen Jahr vorhande-
nen Brutplätze an, finden sie aber verschlossen.
http://www.lbv-kempten-oberallgaeu.de/nisthilfen/voegel/schwalben/schwalben.htm