Norddeutsche Rundschau vom 04.08.2007
Tunnelbau stockt – Kündigung
Kein Fortschritt bei den Wellenkamper Tunneln – deshalb hat die Stadt den Vertrag mit der Baufirma gekündigt.
Itzehoe
– Still ruht die Baustelle. Und das schon seit geraumer Zeit. Deshalb hat die Stadt bei der Eisenbahnunterführung in Wellenkamp die Notbremse gezogen: Der Vertrag mit der Alpine Bau Deutschland AG, Niederlassung Halle-Leipzig, ist gekündigt worden.
Den Auftrag für die „Ingenieurbauwerke“ – gemeint sind Auto- und Fußgängertunnel – bekam die Firma am 8. Dezember 2006. Mitte Oktober 2008 sollten die Bauwerke fertig sein, so die Stadt in einer Mitteilung. Und weiter: „In der Vergangenheit hat sich leider gezeigt, dass die Bauarbeiten für die Erstellung der Ingenieurbauwerke nur sehr schleppend voran gingen.“ Vereinbarte Leistungen seien nicht oder sehr verspätet erbracht worden, obwohl die Stadt ständig auf die Fristen hingewiesen habe.
Das habe „erhebliche Bedenken“ ausgelöst, ob die Tunnel überhaupt noch wie geplant fertiggestellt würden, so die Mitteilung weiter. Alpine Bau wurde aufgefordert, ihre Pflichten zu erfüllen und „die Baustelle maschinell und personell so ausreichend zu besetzen, dass ‚verlorene‘ Bauzeiten aufgeholt“ werden könnten und der Termin für die Fertigstellung zu garantieren sei.
Dafür setzte die Stadt eine Frist. Ergebnis: „Seit drei bis vier Wochen ist nichts passiert“, sagt Claus Heideck, Dezernatsleiter im Rathaus. Die Verantwortlichen in der Verwaltung tagten, gestern ging das Kündigungsschreiben an Alpine Bau raus.
Und nun? Kurzfristig soll eine andere Firma gefunden werden, die die Tunnel weiterbaut. Er sei dabei „guter Dinge“, so Heideck. Der Auftrag soll ohne Ausschreibung vergeben werden, „das wird in den nächsten 14Tagen unsere Handlungen bestimmen“. Erst wenn das neue Unternehmen gefunden sei, könne man feststellen, wie groß die Verzögerung für das Vorhaben sein wird. Immerhin könne die Firma dann auf Bestehendes wie schon gebaute Hilfsbrücken zurückgreifen.
lars peter ehrich