Autor Thema: Zuletzt gesehener Film  (Gelesen 16749 mal)

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Offline Itzeflitze

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Zuletzt gesehener Film
« am: Sonntag, 24. Juli 2016 - 10:19:18 »
Moin!

Da ich glaube, dass es hier einige Filmliebhaber gibt, mache ich mal ein neues Thema auf, in dem ihr euren zuletzt gesehenen Film kommentieren und auch auf einer Skala von 1 - 10 bewerten könnt.
Bei aktuellen Kinofilmen bitte ich nur darum, auf Spoiler zu verzichten.

Dann fange ich mal mit einem Beispiel an:
Independence Day - Wiederkehr


Krach! - Bumm! - Peng!
So kann man die Fortsetzung, die 20 Jahre nach dem ersten Film spielt, am besten beschreiben. Die Aliens sind wieder da und sinnen auf Rache, weil die erste Invasion missglückt ist. Die Menschen haben sich nach dem Sieg jedoch nicht auf ihren Lorbeeren ausgeruht, sonder stets mit einer weiteren Invasion gerechnet und sich die Alientechnologie zueigen gemacht. Als die Aliens jedoch angreifen, merken sie schnell, dass die Technologie allein nicht ausreicht, sondern nur unerschütterlicher Mut und heroische Taten wie in alten Zeiten.

Neu ist an dem Film wenig, und man sollte auf keinen Fall irgendeine Logik erwarten. Die ist nämlich schlichtweg nicht vorhanden, aber es mag auch nicht Roland Emmerichs Ziel gewesen sein, eine tiefgründige Handlung zu kreiren. Dafür nimmt sich der Film auf jeden Fall selbst nicht ernst genug und ist stellenweise viel zu abgedreht.
Spaß macht er dennoch, zum einen wegen vieler vertrauter Charaktere und humoristischer Szenen, die nicht zu kurz kommen. Besonders gut fand ich die Charaktere Dr. Okun (ich dachte, er wäre im ersten Teil gestorben) und Julius Levinson (der Papa von Jeff Goldblums Charakter), weil Judd Hirsch einfach ein großartiger Schauspieler mit Herz ist und das merkt man in jeder Szene.
Das Ende lässt vermuten, dass irgendwann ein dritter Teil folgt.

Ich bewerte den Film mit 7/10

Offline NF

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Re: Zuletzt gesehener Film
« Antwort #1 am: Sonntag, 24. Juli 2016 - 12:14:03 »
...ganz so oft gehe ich nicht ins Kino - so ungefähr 2-3 jährlich.
Tom Hanks in "Ein Hologramm für den König" war im Frühjahr mein aktuellster Film:


Der Looser Tom Hanks (soll dem König in der Wüste ein holografisches Telefonkonferenzsystem verkaufen...weitere Hauptrollen spielen sein Fahrer Yousef und die schöne Ärztin. Bis auf das Ende fand ich den Film ziemlich gelungen...aber da verliert er sich dann doch sehr im Kitsch/Klischee!

Hier eine professionellere Kritik (aus der F.A.Z.):
„In solchen Momenten, wenn er abbildet, wie ein einst Mächtiger aus allen Systemen fällt, die ihm Kraft gegeben haben, ist dieser Film am besten. Seine schwächeren Momente sind die, in denen die Wandlung Clays allzu gefühlig geschildert wird, sein zögerliches Öffnen für die wie vom Himmel geschickte reiche, schöne und alleinstehende Zahra, sein Schlussbild zumal, das hart am Kitsch gebaut ist.“

Die Punkte habe ich (lt. Vorgabe) vergessen: 6,5 von 10 - man kann, muss aber nicht, habe es für mich nicht bereut!
« Letzte Änderung: Sonntag, 24. Juli 2016 - 12:58:25 von NF »
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Offline Itzeflitze

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Re: Zuletzt gesehener Film
« Antwort #2 am: Montag, 01. August 2016 - 22:27:12 »
Star Trek Beyond


Der Trailer hat mich nicht vom Hocker gehauen, aber weil Anton Yelchin (Der Chekov- Darsteller) vor Kurzem auf tragische Weise ums Leben kam, wollte ich den Film schon wegen ihm gerne sehen. Ich wurde in keiner Weise enttäuscht! Im Trailer wird längst nicht alles von der Story gezeigt, und gerade der Bösewicht hat mehr Tiefgang, als man auf dem ersten Blick vermuten kann.

Die mysteriöse Kämpferin mit den Zebrastreifen ist ein interessanter Charakter und entgegen meiner anfänglichen Befürchtung keine Mary Sue. Ich hoffe, sie in zukünfigen Star Trek Filmen wiederzusehen.

Die Enterprise wird losgeschickt, um die Besatzung eines anderen Schiffes zu retten, doch dann wird sie von einem übermächtigen Feind angegriffen. Das Szenario erinnert mich an den Kobayashi Maru Test, der bekanntlich nicht zu bestehen ist, sondern als reiner Charaktertest dient. Kirk ist bekanntlich der Einzige, der den Test je bestanden hat, indem er das entsprechende Programm auf dem Computer umschrieb. Schade, dass diese Parallele in dem Film nicht aufgegriffen wurde.

Die Schauspieler haben erstklassige Arbeit gemacht, Story war super, und es gab viele Chekov-Szenen :-)

Ich bewerte den Film mit 10/10

Offline Itzeflitze

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Re: Zuletzt gesehener Film
« Antwort #3 am: Sonntag, 13. November 2016 - 09:12:04 »
Pi


Dieser Film stand schon recht lange auf meiner to watch - Liste, weil ich andere Filme von Darren Aronofsky auch schon sehr gut fand (The Fountain, Requiem for a Dream und Black Swan). Für mich ist Aronofsky ein großartiger Regisseur, der das Innenleben seiner Charaktere perfekt in Szene setzen kann.

Pi handelt von dem Mathematiker Max Cohen, der durch das Beobachten des Aktienmarkts Muster in dessen Zahlenfolgen zu entdecken versucht. Schließlich findet er eine 216stellige Zahl, die seinen Comuter durchbrennen lässt. Seine Forschungen ziehen die Aufmerksamkeit einer Gruppe auf sich, die damit das große Geld an der Wall Street machen will (da man damit die Aktienkurse voraussagen kann) und die fanatischer Juden, die in der Zahl den wahren Namen Gottes vermuten.

Max lebt sehr zurückgezogen und kommt mit so viel Aufmerksamkeit nicht klar. Er ist paranoid und wird regelmäßig von starken Kopfschmerzen geplagt, die er mit immer größeren Medikamentendosen zu beherrschen versucht. Dadurch bekommt er heftige Halluzinationen, und als Zuschauer wird es immer schwieriger, den Überblick zu behalten, was zu Max' Realität gehört. Ich werde bei Gelegenheit eine Interpretation lesen und den Film noch einmal schauen, da ich gerade mal die Hälfte verstanden habe. Typisch mindfuck eben.

Der Film ist in schwarz/weiß und auf alt getrimmt, was ich extrem clever finde, denn Farben hätten zu sehr vom wesentlichen und der verworrenen Geschichte abgelenkt. Für eine Low-Budget Produktion ist die Qualität erstaunlich hoch. Die Filmmusik passt hervorragend.

Ich gebe Pi 9/10 Punkten

Offline NF

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Re: Zuletzt gesehener Film
« Antwort #4 am: Sonntag, 13. November 2016 - 14:13:32 »

...alleine Deine Beschreibung ist schon ein Tipp  ;)
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Offline Itzeflitze

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Re: Zuletzt gesehener Film
« Antwort #5 am: Sonntag, 13. November 2016 - 17:06:02 »
Kann ich auch nur empfehlen!  :)

Offline muesli

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Re: Zuletzt gesehener Film
« Antwort #6 am: Dienstag, 15. November 2016 - 16:19:51 »
Das macht auch mich neugierig auf pi  ::)

Offline Itzeflitze

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Re: Zuletzt gesehener Film
« Antwort #7 am: Montag, 16. Januar 2017 - 11:23:40 »
Melancholia

Der Film wurde mir von einem Freund empfohlen, und nachdem ich kürzlich ein Musikvideo mit Szenen aus dem Film sah,
musste ich ihn unbedingt anschauen.

In dem Film geht es um die junge Frau Justine, die zu spät zu ihrer Hochzeitsfeier erscheint. Zuerst nimmt sie es mit Humor, doch bald darauf wandelt sich ihre Freude über den Tag in Kummer.
Die Hochzeit war arrangiert worden, ihre Eltern giften sich auf der Feier an, ihre Schwester Claire versucht, sie zwanghaft unter Kontrolle zu halten. All diese unangenehmen Ereignisse führen dazu, dass Justine in eine schwere Depression verfällt, und niemand kann oder will Verständnis dafür zeigen. Sie hat zu funktionieren. Zeitgleich mit dem Beginn der Depression löst sich der Stern Antares aus seinem Sternenbild.

Als Justine zusammenbricht und ihre ganze Kraft verliert, wird sie von Claire umsorgt. Bei ihrer Schwester steigert sich die Sorge, dass der plötzlich im Sonnensystem aufgetauchte Planet Nibiru Melancholia auf die Erde stürzen könnte. Sie hat panische Angst vor dem drohenden Weltuntergang, doch Justine sieht darin ihre Erlösung.

Lars von Triers Film zeigt das hässliche Gesicht der Depression auf geradezu künstlerische Weise. Er zeigt ebenso, dass es nicht nur eine Belastung für die betroffene Person ist, sondern ihr gesamtes Umfeld. Das Erzähltempo ist langsam, aber man merkt dem Film die Überlänge kaum an.

Über den Film kann ich kaum Negatives sagen. Das Einzige, was mir nicht so gefallen hat war, dass es nur einen Song als musikalische Untermalung gibt. Dieser passt zwar wie die Faust aufs Auge, aber ich bin von Wiederholungen nicht allzu angetan. Die Spezieleffekte hätten noch einen Tick besser sein können.

Ich gebe Melancholia 8/10 Punkte.

Offline ToRü | ToРуз

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Re: Zuletzt gesehener Film
« Antwort #8 am: Montag, 16. Januar 2017 - 17:47:29 »
Mein zuletzt gesehener Film:

Bridge of Spies: Der Unterhändler

Eine wahre Geschichte des Kalten Krieges:

Ein amerikanischer Anwalt soll den sowjetischen Agenten Abel verteidigen; später verhandelt er für die CIA den Austausch des über Russland abgeschossenen U2-Piloten Powers. Spannender Stoff!


 
« Letzte Änderung: Montag, 16. Januar 2017 - 17:50:13 von ToRü | ToРуз »
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
Toleranz und Moral ist immer die Toleranz und Moral der anderen.

Offline Itzeflitze

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Re: Zuletzt gesehener Film
« Antwort #9 am: Samstag, 02. September 2017 - 10:22:23 »
Death Note (Netflix 2017)


Als Fan des Animes wollte ich nun doch wissen, ob der Film tatsächlich so schlecht ist, wie Kritiker behaupten. Es ist nicht alles schlecht. Wer jedoch eine packende Story und spannende Psychoduelle zwischen den Protagonisten erwartet, sollte von dem Film unbedingt Abstand nehmen und den Anime schauen.

Ich werde jetzt auf die Dinge eingehen, dir mir besonders aufgefallen sind und gebe eine

SPOILERWARNUNG!

Zuerst einmal sind die Charaktere ganz anders als im Anime.

Lights Mutter wurde ermordet, und er lebt mit seinem Vater (der immerhin noch Polizist ist) in einer Bruchbude neben einer Bahnstrecke. Er ist in eine Cheerleaderin verknallt, die von einem Grobian bedroht wird. Da Light einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn hat, stellt er sich schützend vor sie und wird umgehauen. Dieser Light hat nichts von der mentalen Stärke und Arroganz seines Namensgebers und muss daher wie eine neue Figur betrachtet werden.

Es ist nicht Light, der nach Erhalt des Death Notes die Initiative ergreift und den Bully ermordet, er wird vom Todesgott Ryuk angeleitet. Die Cheerleaderin Mia tut später ihr übriges, um Light zu immer mehr Morden anzustiften, obwohl er kalte Füße bekommt und aufhören will (DAS hätte der Light aus dem Anime nie getan!).

Bei der ersten Begegnung mit Ryuk stellt Light sich wie ein verängstigtes Mädchen an, da er das Buch nicht, wie im Anime, schon getestet hat und entsprechend vermutet, dass eine höhere Macht es erschaffen haben muss. Der Auftritt des Todesgottes kommt also überraschend. (Was wohl Frau Lehrerin zum verwüsteten Klassenzimmer gesagt hätte?)

Lights Freundin Mia ist ätzend und intrigant. Mit Misa, die im Anime hörig wie ein treues Hündchen ist und von Light wie ein Bauer im Schach benutzt wird, hat sie nichts gemeinsam. Sie besitzt die Skrupellosigkeit die ich mir bei Light gewünscht hätte. Stattdessen wird der Bengel wie ein Opfer dargestellt, während Mia die böse Hexe ist.

Kommen wir zu L. Sein Aussehen (im Anime sieht er immer aus wie ein blasses Kellerkind) finde ich in Ordnung, und auch das Schauspiel ist gut. Dass er wegen Wataris' Tod ausrastet, ist eine nachvollziehbare Reaktion, aber als Ermittler macht er leider einen Haufen Fehler, durch die ich nicht den Eindruck habe, dass er besonders schlau ist. Zum Beispiel lässt er Mia aus den Augen, als er Light verhört. So kann sie das Death Note holen und verstecken, kurz bevor das Haus durchsucht wird.

Der Film ist aber auch so voll mit Widersprüchen und Fehlern in der Logik:

- Nur der Besitzer des Death Notes kann Ryuk sehen, aber jeder kann Namen hineinschreiben und Leute töten. Das war im Anime anders. Woher soll L am Ende denn wissen, wie er die aus dem Death Note herausgerissene Seite benutzen muss, wenn er keine der Regeln kennt? Dass er sich selbst einen Reim darauf macht, weil er kurz zuvor eine Seite brennen sah, ist weit hergeholt. Oder habe ich was verpasst?

- Light nimmt das Death Note mit zur Schule und liest in der Sporthalle die Regeln (Hat er eigentlich seine Tage und muss deshalb keinen Sport machen?). Mia weiht er sofort in die Benutzung ein. Wenn man bedenkt, wie vorsichtig der Light im Anime ist, damit er nicht entlarvt wird oder das Death Note in falsche Hände fällt, ist diese Aktion ein riesiges wtf.

- Die beiden reden im Computerraum, wo auch Mitschüler sind, über die nächsten Mordopfer.

- Einerseits betont Light, keine Unschuldigen zu töten, veranstaltet in einem Nachtclub in Tokio jedoch ein Blutbad. Das erscheint ziemlich wahllos, und ich kann mir nicht vorstellen, dass alle Opfer Verbrecher waren.

- Als Watari von Light manipuliert wird, nehmen die beiden per Telefon miteinander Kontakt auf. Zu dem Zeitpunkt steht Light unter Beobachtung. Sein Handy müsste abgehört werden, und da die Dinger heutzutage fast alle GPS haben, hätte L Watari innerhalb weniger Minuten finden müssen.

- Das FBI verhält sich wie ein Haufen Trottel. Mia schafft es 12 Agenten zu tasern und in ihre Pässe zu gucken. Wo ist hier Ls sagenhafte Voraussicht? Warum tragen die Agenten keine falschen Pässe, und warum sind sie nach dem ersten Vorfall dieser Art nicht zu zweit unterwegs?

- Light will Watari verschonen. Ist er blöd?

Am Ende hat mich Light dann doch überrascht, wie er Mia abserviert. Die Szene mit dem Riesenrad, der extremen Slow Motion und der Musik erscheint allerdings unfreiwillig komisch, und ich musste lachen.

Was ich gut fand:

- Die Verfolgungsjagt mit den Autos
- L (im zweiten Drittel des Films)
- Ryuk

Das offene Ende lässt Raum für eine Fortsetzung, die laut Machern sogar geplant ist, aber ganz ehrlich: Die negativen Punkte überwiegen bei diesem Film und können Fans nicht überzeugen. Auf eine Fortsetzung kann ich deshalb verzichten.

Ich gebe Death Note 3/10 Punkten.

Offline Itzeflitze

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Re: Zuletzt gesehener Film
« Antwort #10 am: Sonntag, 15. Oktober 2017 - 15:23:47 »
ES (2017)


Ich schaue eher selten Horror, aber bei diesem Film hat mich der Trailer neugierig gemacht. Die Buchvorlage und der Film von 1990 sind mir nicht bekannt.

Der Film beweist, dass man für schlappe 35 Millionen Dollar einen soliden, hochwertigen Horrorthriller produzieren kann. Alle Rollen waren top besetzt und kamen glaubwürdig rüber. Die Spiellänge von 135 Minuten habe ich kaum gespürt. Für die Vorstellung der Charaktere und ihre Beziehungen zueinander hat man sich das richtige Maß an Zeit genommen. Wenn aber der Kampf gegen das Böse beginnt, kommt der Thriller durch, und man hat kaum 5 Minuten Zeit zum Durchatmen, bis das nächste Unglück passiert.

Gestört hat mich nur, dass man so wenig über Pennywise/ES erfährt. Außerdem waren die Schnitte an ein paar Stellen komisch.
Auf den zweiten Teil freue ich mich schon. Da es bis 2019 noch eine Weile hin ist, werde ich mich wahscheinlich an die Buchvorlage wagen.

Ich gebe "ES" 8,5 von 10 Punkten

P.S.: Spült Haare niemals im Abfluss runter! Kommt nicht gut.

Offline Itzeflitze

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Re: Zuletzt gesehener Film
« Antwort #11 am: Samstag, 16. Dezember 2017 - 11:06:29 »
Star Wars - Die letzten Jedi


Bei den anderen Filmen hat sich die Linie zwischen Gut und Böse immer deutlich abgezeichnet, aber in diesem Teil verwischen diese Grenzen. Die Führungsriege der ersten Ordnung als auch des Widerstands sind von Konflikten zerrüttet. Von den Konflikten zwischen Rey, Luke und Kylo ganz zu schweigen.
Der Film beschreibt 150 Minuten einer Hetzjagd, an deren Ende alle Seiten aufgrund folgenschwerer Entscheidungen bluten. Kaum ein Star Wars Film hat mich emotional mehr mitgenommen als dieser.

Die Darsteller waren durch die Bank hervorragend. Besonders hervorheben möchte ich Carrie Fisher, die wirklich alles gegeben und Leia mit ihrem letzten Auftritt unsterblich gemacht hat. Mark Hamill zeigt Luke von einer Seite, die ich mir nicht einmal ansatzweise vorstellen konnte.

Einziger Minuspunkt ist für mich, dass die Vergangenheit zweier Hauptpersonen nicht aufgeklärt wurde, obwohl es fällig gewesen wäre.

Ich gebe 9,5/10 Punkten und bin geneigt, für diesen Film noch einmal ins Kino zu gehen. Also falls wer eine Begleitung braucht...  ;)

Offline Itzeflitze

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Re: Zuletzt gesehener Film
« Antwort #12 am: Sonntag, 01. April 2018 - 10:12:26 »
Auslöschung (Annihilation)

[Enthält SPOILER!]


War mal wieder was fürs Hirn und regt zum Nachdenken an.
Auslöschung ist gleich mit mehreren namenhaften Schauspielern besetzt, unter anderem Natalie Portman, Jennifer Jason Leigh und Oscar Isaac. Letzterer hat hier einen ausgezeichneten Spagat hingelegt und seine Figur überzeugend gespielt. Natalie Portman wirkte dagegen die meiste Zeit ziemlich eintönig.

Zur Handlung: Die Biologin Lena ist mit dem Soldaten Kane verheiratet, der auf eine geheime Mission soll. Nachdem er einen Tag früher zum Dienst antritt, verschwindet er für ein Jahr, ohne dass Lena ein Lebenszeichen erhält. Selbst Kollegen oder Vorgesetzte können ihr nichts sagen. Nach einem halben Jahr gibt sie die Suche nach ihm auf, aber vergessen kann sie ihn nicht.
Plötzlich taucht Kane wieder auf, doch er steht völlig neben sich. Er weiß selbst nicht, wo er war und was er gemacht hat. Außerdem ist er krank und benötigt ärztliche Hilfe. Auf dem Weg zum Krankenhaus werden Lena und Kane von Leuten entführt, die für Southern Reach arbeiten, der Organisation, die Kane und weitere Soldaten in die Area X geschickt hat. Die Area X wird von einem mysteriösen Schimmer umgeben, der sich ausdehnt. Bis auf Kane ist niemand von dort zurückgekehrt. Um ihren totkranken Mann zu retten, begibt sich Lena mit vier weiteren Frauen, die Expertinnen auf unterschiedlichen Gebieten sind, in den Schimmer. Dort finden sie eine völlig veränderte, mutierte Natur vor, die traumhaft schön und zugleich gefährlich ist. Während sie den Spuren von Kanes Team folgen, stellen sie fest, dass auch sie sich im Schimmer verändern.

Die Charaktere: Lena ist kein sonderlich sympathischer Charakter. Sie wird Kane gegenüber untreu und verletzt ihn zutiefst, was letzten Endes sogar seine Motivation ist, in den Schimmer zu gehen. Ihre Motivation sind schließlich die Schuldgefühle. Auch die anderen Frauen haben ihre speziellen Probleme und neigen psychisch oder physisch zur Selbstzerstörung.

Der Schimmer: Dass er nicht nur die DNA, sondern auch den Verstand der in ihm befindlichen Lebewesen zerstreut und neu zusammensetzt, ist eine interessante Idee. Auf die menschlichen Teams wirkt sich der Effekt sehr unterschiedlich aus, je nachdem, ob sie willensstark sind und ein Ziel erreichen wollen, oder ob sie sich aufgrund ihrer selbstzerstörerischen Haltung diesem Schicksal ergeben.

Zur Komplexität: Angeblich ist dieser Film zu kompliziert für ein Kinopublikum. (Das war mit ein Grund, warum er an Netflix verkauft wurde. Man befürchtete ein niedriges Einspielergebnis.)
Das halte ich für Quatsch. Man kann der Handlung gut folgen und sogar beim ersten Mal nahezu alles verstehen, wenn man auf die kleinen Details achtet und auf die Dialoge hört. Die Geschichte wird langsam erzählt und nur gelegentlich von Aktionszenen durchbrochen. Ich habe mir anschließend an den Film ein paar Interpretationen dazu durchgelesen und meine eigenen Vermutungen darin wiedergefunden, bis auf eine: Kane hat auf der Brust ein Tattoo mit einem Bär (sieht jedenfalls danach aus), und dass ausgerechnet ein Bär Lena und den anderen nachstellt, halte ich für keinen Zufall.

Optik und Musik: Ist schon ein Hingucker. Im Schimmer sieht die Welt wie ein psychedelischer Traum (oder Albtraum) aus. Besonders gut gefallen haben mir die Szenen mit dem Bär im Haus und der Kristallbaumwald am Strand. Die Musik ist passend gewählt. Neben freundlicher Gitarrenmusik hört man verzerrte, elektronische Klänge innerhalb des Schimmers.

Dass es Auslöschung nur bei Netflix gibt, finde ich doof, da ich ihn dadurch nie im Kino oder auf Blu-Ray genießen können werde