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Bremen muss blechen!?

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ThK:
In Bremen geht man neue Wege. Der Fußballverein Werder Bremen soll für Sondereinsätze der Polizei extra bezahlen.
Bei normalen Einsätzen von etwa 200 Einsatzkräften wird kein Geld gefordert. Nur bei sicherheitskritischen Einsätzen soll demnächst die DFL bezahlen, die diese Kosten direkt weiter an den Verein, in diesem Fall Werder Bremen, geben würden.

Ich bin ja schon lange der Meinung, dass die Vereine sich an den Sicherheitskosten beteiligen sollten. Vielleicht wird dann doch mehr Wert auf die RICHTIGEN Fans gelegt, die, die ins Stadion kommen, manchmal von weither, um ein sportliches unterhaltsames Event zu erleben und NICHT rumrandalieren.

Eure Meinung ist gefragt, gerne eine Stimme abgeben, oder - und diskutieren.

In drei Tagen wird das Ergebnis bekanntgegeben.

Blubb:
Bin schon mal gespannt, ob das Land Bremen damit durchkommt. Auf öffentlichem Grund ist die Wahrung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung nämlich originäre Staatsaufgabe und durch das Land wahrzunehmen. Das Land Bremen lässt die Polizei hier aber wie einen privaten Ordnungsdienst handeln. Ob das so vereinbar ist mit dem staatlichen Gewaltmonopol, darf mit gutem Recht bezweifelt .

Darüber hinaus wird ja auch gerne mal vergessen, dass die Fußballvereine Steuern zahlen und das nicht zu knapp. D.h. sie tragen den Einsatz der Polizei schon in großem Umfang mit.

Zudem glaube ich, dass von der Gewalt im Fußball öffentlich unter Einschaltung diverser Boulevardmedien, ein starkes Zerrbild erzeugt wird, das nichts mit der Realität vor den Stadien bzw. auf den Wegen dahin zu tun hat.

Johomo:
Wenn es Geld kostet wird endlich was gegen die "Fan(s)atiker" getan!
Ich bin aber auch dafür, das die Aufrufer einer Demonstration auch für die Bezahlung rangezogen werden sollen, wenn sich aus der Demo eine Straßenschlacht entwickelt. So z.B. von der "Roten Flora" in Hamburg.

Hasibutz:

--- Zitat von: Blubb am Mittwoch, 22. Oktober 2014 - 19:09:59 ---Bin schon mal gespannt, ob das Land Bremen damit durchkommt. Auf öffentlichem Grund ist die Wahrung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung nämlich originäre Staatsaufgabe und durch das Land wahrzunehmen. Das Land Bremen lässt die Polizei hier aber wie einen privaten Ordnungsdienst handeln. Ob das so vereinbar ist mit dem staatlichen Gewaltmonopol, darf mit gutem Recht bezweifelt .

Darüber hinaus wird ja auch gerne mal vergessen, dass die Fußballvereine Steuern zahlen und das nicht zu knapp. D.h. sie tragen den Einsatz der Polizei schon in großem Umfang mit.

Zudem glaube ich, dass von der Gewalt im Fußball öffentlich unter Einschaltung diverser Boulevardmedien, ein starkes Zerrbild erzeugt wird, das nichts mit der Realität vor den Stadien bzw. auf den Wegen dahin zu tun hat.

--- Ende Zitat ---
Es gab schon in den 70ern Untersuchungen zur Gewalt beim Fußball - es wird bis heute eher die Gewalt bagatellisiert. Sowohl Vandalisnus bei der Bahn als auch das zunehmende Fangewaltgehabe. Es ist kein Zufall, dass die Polizei trechnisch recht martialisch ausgerüstet ist. Und man erinnere sich an Spiele in Kiel und Hamburg mit mehr als 1000 Polizisten - das können die Salafisten nur neidisch sein. Und Vereine zahlen Steuern, lassen aber auch gerne die öffentliche Hand bluten wenn sie mal wieder überschuldet sind wie Schalke oder Dortmund. Also ganz so nett ist es nicht wie Du es siehst.

Blubb:

--- Zitat von: DrKloebner am Donnerstag, 23. Oktober 2014 - 08:03:56 ---Wenn es Geld kostet wird endlich was gegen die "Fan(s)atiker" getan!

--- Ende Zitat ---

Das geht ja schon von der falschen Annahme aus, dass im Moment nichts gegen sogenannte Fangewalt getan wird. Das Gegenteil ist ja der Fall. Die Vereine selbst haben Fan-Beauftragte, es gibt Fan-Initiativen. Im schlimmsten Fall wird mit Stadionverboten oder vom Staat aus mit der Kartei "Gewalttäter Sport" gearbeitet. Vereine und Politik waren schon sehr weit. Jetzt versucht Bremen das Rad wieder zurückzudrehen.


--- Zitat von: DrKloebner am Donnerstag, 23. Oktober 2014 - 08:03:56 ---Ich bin aber auch dafür, das die Aufrufer einer Demonstration auch für die Bezahlung rangezogen werden sollen, wenn sich aus der Demo eine Straßenschlacht entwickelt. So z.B. von der "Roten Flora" in Hamburg.

--- Ende Zitat ---

Das ist leider auch nicht einfach wie du es dir vorstellst. Bei friedlichen Demonstrationen kann man die Kosten für den Polizeieinsatz schon gar nicht auf den Veranstalter umlegen, weil das Versammlungsrecht einen hohen grundrechtlichen Schutz genießt. Sofern die Demonstration in Gewalt ausartet, diese dann beendet wird und das Versammlungsrecht nicht mehr gilt, ist es auch nicht so leicht den Veranstalter der Demonstration zu belangen. Er ist eben nicht per se der sogenannte Störer. Und auch hier gilt dann das polizeiliche Sicherheits- und Ordnungsrecht. Die Wahrung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung ist aber eben nun mal originäre Staatsaufgabe. Das Gewaltmonopol des Staates, einer der Grundpfeiler unseres Rechtsstaates, kann nicht geteilt werden, d.h. Polizeieinsätze können nicht in einem Fall aus Steuergeldern bezahlt werden und in einem anderen Fall wiederum nicht. Kosten für Polizeieinsätze auf öffentlichem Grund und Boden sind nunmal Kosten der Allgemeinheit.

Das Bremer Gesetz krankt zudem noch einer willkürlichen und unbestimmbaren Festlegung welche Veranstaltungen betroffen sind und an einer merkwürdigen Interpretation des Störerbegriffs.

Der Bremer Senat steht mit seiner Rechtsansicht so ziemlich allein auf weiter Flur.


--- Zitat von: Hasibutz am Donnerstag, 23. Oktober 2014 - 08:42:01 ---Es gab schon in den 70ern Untersuchungen zur Gewalt beim Fußball - es wird bis heute eher die Gewalt bagatellisiert. Sowohl Vandalisnus bei der Bahn als auch das zunehmende Fangewaltgehabe. Es ist kein Zufall, dass die Polizei trechnisch recht martialisch ausgerüstet ist. Und man erinnere sich an Spiele in Kiel und Hamburg mit mehr als 1000 Polizisten - das können die Salafisten nur neidisch sein. Und Vereine zahlen Steuern, lassen aber auch gerne die öffentliche Hand bluten wenn sie mal wieder überschuldet sind wie Schalke oder Dortmund. Also ganz so nett ist es nicht wie Du es siehst.

--- Ende Zitat ---

Seit den 70ern hat die Fangszene aber grundlegend und massiv verändert. Und man mit vollem Recht behaupten, dass die Polizei zudem mit fragwürdigen Zahlen arbeitet bzw. die Zahlen fragwürdig interpretiert, wie hier zu lesen ist.
Zudem deckt sich die Einschätzung, die Gewalt explodiere, nicht mit meinem persönlichen Erlebnis. Ich war in diversen Stadien des Landes und nirgendwo habe ich Gewalt erleben müssen (Ist natürlich nicht repräsentativ. Ich weiß)

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