Jeder, der ein Ehrenamt ausübt, hat es sich so ausgesucht und will damit keinesfalls Geld verdienen. Darum finde ich es schon irgendwie komisch, von einer 'Aufwandsentschädigung' zu sprechen (und diese sogar bereitszustellen und/oder abzurufen) - denn es ist in meinen Augen ein Aufwand, den ich freiwillig mache. Eine Bezahlung -und sei sie auch noch so klein- würde die Bezeichnung 'Ehrenamt' nicht verdienen.
Wie gesagt: das ist nur meine persönliche Meinung!
Darüber hinaus finde ich, daß dieses 'ich-bin-der-Gutmensch-weil-ich-ehrenamtlich-arbeite' zum Spucken, denn das Ehrenamt allein macht keinen guten Menschen aus. Deshalb ist für mich die Wahl des Dr. Seppmann eine, der ich nicht zustimmen kann.
Er hat 'nur' einen Job getan, für den sonst keiner da war. Ob er nun 4, 40 oder 400 Mitarbeiter hatte (immerhin ein eingespieltes Team, das sich schon lange bewährt hatte) ist dabei für mich auch total unerheblich, denn alleine hätte er allenfalls repräsentative Aufgaben erfüllen können.
Ein paar Tage nach der Bekanntgabe der Wahl des MdJ gab es einen ausführlichen Bericht über Sea Shepperd Matthiessen. DAS wäre in meinen Augen ein Mensch des Jahres. (okay, persönlich ist er nicht unbedingt ein Sympathieträger
...) aber seine Arbeit ist m.E.n. eine, die als selbstlos und ehrenamtlich bezeichnet werden kann.
Leider sind die Menschen, die alleine (oder zu vielen) Gutes und Eindrucksvolles bewirken, immer ein bißchen im Verborgenen - wahrscheinlich auch, weil sie wenig Zeit mir PR verbringen, um diese lieber in der Sache einzusetzen.
Ein EINMALIGES Handeln stellt für mich so oder so keine 'große Sache' dar, weshalb man sich wohl immer im Ehrenamt umsieht, um so eine Wahl überhaupt zu initiieren.
Das echte Ehrenamt hat aber -so finde ich- nicht nur bei solchen Wahlen einen sehr hohen Stellenwert in unserer Gesellschaft - abgesehen davon, daß es die öffentlichen Stellen unterstützt, ist es ein Teil unserer Mitmenschen, die noch Werte schätzen und die werden leider immer seltener.
Wenn so ein Tag des Ehrenamtes damit begangen wird, indem das Ehrenamt sich präsentieren kann (was ja auch ZUSÄTZLICHE Arbeit bedeutet), ist es auch am Thema vorbei. Darum gönne ich es z.B. der Freiwilligen Feuerwehr von ganzem Herzen, daß IHRE Arbeit wenigstens bemerkt UND geschätzt wird