Autor Thema: mitten in Deutschland  (Gelesen 1430 mal)

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Katja

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mitten in Deutschland
« am: Donnerstag, 25. Juli 2013 - 11:49:26 »
In Kreisen des befürworteten  Auslandstierschutz  ist ja ein Argument, in Deutschland hätten es die Tiere doch gut.

Dazu kann ich folgende Begebenheit erzählen, die sich in dieser Woche ereignet hat.

Wir wurden in eine Wohnung gerufen, in der die Besitzerin ihre Tiere tagelang allein -ohne Wasser und Futter- gelassen hatte. Die Nachbarn erklärten, daß dies kein Einzelfall sei - einer der Hunde sei bereits verhaltensauffällig.
Wieviel Tiere es waren und zu welcher Spezies sie gehörten, wußten wir bei dem Anruf noch nicht eindeutig.
Die Polizei war bereits vor Ort, wir warteten auf den Schlüsseldienst, der Mann vom Ordnungsamt schloß sich uns an. Der Hunde-Spezialist war noch auf dem Weg.

Als die Tür geöffnet wurde, schlug uns ein Gestank entgegen, der unglaublich war und uns den Atem verschlug. Hinter der Tür bellten 2 Hunde - wovon ohrenscheinlich einer kleiner und einer ander wesentlich größer war. Der Fußboden war mit Tierfäkalien bedeckt, eine Leiche (die man ja bei einer Türöffnung vermuten muß) konnte ich nicht entdecken - die Polizei zog ab.

Ein Katzenbaby entdeckte ich in dem, was einmal als Wohnzimmer angedacht war, eine weitere Katze in dem, was nur noch schwer als Bad zu erkennen war.  Überall lag Müll auf dem Boden, leere Futterdosen waren blank geleckt, der Kot in den Katzenklos hielt sich in Grenzen - scheinbar hatten sich die Hunde daran versucht zu sättigen.

Ich mache es kurz: in dieser 2-Zimmer-Wohnung befanden sich

4 Chinchillas
2 Frettchen
2 Hunde
3 Katzen


Alle Tiere waren  verfloht und teilweise krank, selbstverständlich unkastriert und vor allen Dingen verängstigt, ausgehungert und ausgetrocknet. (wir hatten Montag 32°!!)

Wer als Tierhalter über die Flöhe Bescheid weiß, der weiß auch, daß die wenigsten Flöhe auf den Tieren sind und sich die meisten auf den Liegeflächen befinden. Nach 3 Tagen intensivster Chemiekeule haben wir heute erstmalig keine lebenden Flöhe auf den Tieren entdeckt - wer will, zählt einfach mal die Flöhe, die wir von EINEM Tier mit ein paar Strichen nur über den Rücken ausgekämmt haben:



So gut haben es Tiere in Deutschland!

Die Besitzerin stand abends bei uns vor dem Tor und forderte ihre Tiere ein. Sie erklärte, daß sie keineswegs ihre Tiere unversorgt alleine gelassen hätte - wenn ich den Küchenschrank aufgemacht hätte, hätte ich auch das Futter gefunden.

Die Frau braucht DRINGEND Hilfe, aber die können wir ihr nicht geben - um die Tiere kümmern wir uns - mitten in Deutschland!

Offline Itzeflitze

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Re: mitten in Deutschland
« Antwort #1 am: Donnerstag, 25. Juli 2013 - 12:24:50 »
Zitat
Die Besitzerin stand abends bei uns vor dem Tor und forderte ihre Tiere ein. Sie erklärte, daß sie keineswegs ihre Tiere unversorgt alleine gelassen hätte - wenn ich den Küchenschrank aufgemacht hätte, hätte ich auch das Futter gefunden.

Was für eine Ausrede!
Sollten sich die Tiere etwa selbst den Schrank und Dosen öffnen? Du weißt, dass ich mit solchen Menschen 0 Mittleid habe, aber ich gebe dir Recht, dass die Halterin dringend psychologisch betreut werden muss.


breughel

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Re: mitten in Deutschland
« Antwort #2 am: Donnerstag, 25. Juli 2013 - 14:50:24 »
Meint denn die Frau auch, dass sie Hilfe braucht?
Dann wäre als erste Adressse der sozialpsychiatrische Dienst am Zuge.

Katja

  • Gast
Re: mitten in Deutschland
« Antwort #3 am: Donnerstag, 25. Juli 2013 - 15:09:16 »
Nein, breughel, an diesem Punkt ist sie scheinbar noch nicht oder hat eine solche verschobene Wahrnehmung, daß sie es möglicherweise nie sehen wird! Ich hoffe, daß das OA diese Schritte einleitet - darüber bekommen wir ja keine Auskünfte.