Autor Thema: Kommunalwahl - mal spielerisch aufbereitet hier  (Gelesen 39839 mal)

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Deichlamm

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Re: Kommunalwahl - mal spielerisch aufbereitet hier
« Antwort #180 am: Dienstag, 28. Mai 2013 - 22:19:20 »
Zitat
Es ist nicht immer Politikverdrossenheit, die Menschen zum Nichtwählen treibt, sondern vielleicht auch die Erkenntnis, daß sich nie etwas ändert, außer den Protagonisten!

Erinnert mich an meinen liebsten Ausspruch von Peter Harry Carstensen (damals auf die Verwaltung gemünzt): "Die Schweine sind andere, die Tröge bleiben die selben!"

Und vielleicht eine kleine Ermunterung, sein Wahlrecht zu nutzen: Je weniger Leute wählen gehen, umso mehr kann der einzelne mit seiner Stimme erreichen. So bedenklich das auch ist..

Noch ein kleiner Exkurs zu meinem Lieblingsthema: Je kleiner politische Einheiten sind, desto besto besser scheinen sie auch zu funktionieren. (Sorry an alle Strukturreformgläubigen...) In meinem Nachbarort hat der Bürgermeister mal den Estrich in der Kita gelegt, ehrenamtlich versteht sich - kann sich das jemand für Itzehoe vorstellen? Oder für Kiel, Berlin, etc.? Da gäbe es dann wahrscheinlich eine Diskussion, ob das Arbeitsplätze gefährdet, Jesses!

Wenn man dann sieht, dass ein Dorfpolitiker noch über knapp  - sehr knapp - 10 % seines Etats frei verfügen kann, und der Rest durch übergeordnete Dinge verfrühstückt wird, sind wir auf dem besten Weg diese hohe Gut auch noch zu verlieren. Wer hat Lust bei 10000 Euro Verhandlungsmasse im Jahr Kommunalpolitik für seinen Heimatort zu machen? Klettergerüst auf dem Spielplatz oder Straße flicken - eines von beiden,  mehr ist nicht drin, wenn denn der Abwasserkanal nicht kaputt geht.

Mein Ansatz: Wirklich wichtige Grundwerte flächendeckend regeln, der Rest soll möglichst weit vor Ort entschieden werden - dann klappt das auch mit Demokratie und Wahlbeteiligung.

Stefan


Offline Desinfector

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Re: Kommunalwahl - mal spielerisch aufbereitet hier
« Antwort #181 am: Dienstag, 28. Mai 2013 - 22:20:03 »
hat jemand noch Ergebnisse der Wahl griffbereit?
mich würde mal das Ergebnis für Kremperheide / Amt Krempermarsch interessieren.
bin seit der Wahl nicht im Lande und komme immer nur kurzzeitig ins web.
gravity sux!

wutz

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Re: Kommunalwahl - mal spielerisch aufbereitet hier
« Antwort #182 am: Dienstag, 28. Mai 2013 - 22:50:07 »
hat jemand noch Ergebnisse der Wahl griffbereit?
mich würde mal das Ergebnis für Kremperheide / Amt Krempermarsch interessieren.
bin seit der Wahl nicht im Lande und komme immer nur kurzzeitig ins web.
Reicht das?
Krempdorf: direkt gewählt Ilona Diedrichsen (32), Bernd
Schwartkop(43),JensHellmann(32),DörteHarms(103),Thies
Lange (44); über Liste Andreas Ottsen, Sven Waltemathe, Torben
Carstens, Marco Meyer (alle KWV).
Kremperheide: Kremperheide: direkt gewählt Michael Meisiek
(436), Thomas Rave (379) (beide CDU), Sven Baumann, Ernst-
WillyRönnau,SimonePurwins,BarbaraMohrdieck,DieterSohn
(alle WVK); über Liste Hans Jochen Bose, Helnmuth Conrad,
Gunnar Fritsche, Elfriede Mölln, Hans Mölln, Oliver Wolf
Krempermoor: direkt gewählt Ingrid Böge (169), Mike Heller
(179), Thies Böge (137), Karla Wentzlaff (140), Jens Sierck
(153); über Liste Simone Grimm, Ronny Ihlenfeldt, Reiner Kortas,
Jürgen Hartkopf (alle KWV).

Offline Desinfector

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Re: Kommunalwahl - mal spielerisch aufbereitet hier
« Antwort #183 am: Mittwoch, 29. Mai 2013 - 04:39:29 »
ja das reicht vollkommen :)
vielen Dank.
gravity sux!

Offline ToRü | ToРуз

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Re: Kommunalwahl - mal spielerisch aufbereitet hier
« Antwort #184 am: Mittwoch, 29. Mai 2013 - 10:45:14 »
Natürlich ist nicht jeder für politische Arbeit prädestiniert.  Das ist ja auch kein Problem.

Wählen gehen ist jedoch für mich das Minimum, das JEDER leisten kann. Wer seinen Allerwertesten nicht in ein Wahllokal schleppen will, der kann ganz bequem von zu hause aus Briefwahl machen.

Aber wer rein gar nix macht und sich dann beschwert, es würde sich nix ändern und das sei ein Problem, dass frustriert, dem kann ich nur entgegenhalten, dass er /sie selber ein Teil des Problems ist.
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
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Paul Schrader

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Re: Kommunalwahl - mal spielerisch aufbereitet hier
« Antwort #185 am: Mittwoch, 29. Mai 2013 - 12:32:16 »
Also kann sich demnach jemand beschweren, dass sich nichts ändert, wenn er/sie vorsätzlich ungültig wählt? Ist es moralisch besser ungültig zu wählen, als überhaupt nicht zu wählen? Ich verstehe den Unterschied noch nicht so ganz!

Offline ToRü | ToРуз

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Re: Kommunalwahl - mal spielerisch aufbereitet hier
« Antwort #186 am: Mittwoch, 29. Mai 2013 - 13:17:55 »
Also kann sich demnach jemand beschweren, dass sich nichts ändert, wenn er/sie vorsätzlich ungültig wählt? Ist es moralisch besser ungültig zu wählen, als überhaupt nicht zu wählen? Ich verstehe den Unterschied noch nicht so ganz!

Mit Moral hat das nix zu tun.

Im Prinzip ist sowohl als auch Mist. Wer keine Meinung hat, der kann sich ja dann auch nicht beschweren, wenn es nicht so läuft, wie er / sie es sich vorstellt. Denn es scheint ja der Person egal zu sein.
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
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Offline Hein Blöd

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Re: Kommunalwahl - mal spielerisch aufbereitet hier
« Antwort #187 am: Mittwoch, 29. Mai 2013 - 15:54:58 »
Wer keine Meinung hat, der kann sich ja dann auch nicht beschweren, wenn es nicht so läuft, wie er / sie es sich vorstellt. Denn es scheint ja der Person egal zu sein.

Das ist mir zu einfach. Manchmal steht eben einfach nix passendes zur Wahl, und trotzdem hat man keine ausreichenden Ambitionen um selbst aktiv zu werden.
Eben dieselbe Haltung wie in diesem Beispiel, auch wenn die Abstimmung dort nicht die gleiche Bedeutung wie eine Wahl hatte.
Und bevor nachgefragt wird: Ja, ich habe gewählt.

Offline eilandhegel

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Re: Kommunalwahl - mal spielerisch aufbereitet hier
« Antwort #188 am: Mittwoch, 29. Mai 2013 - 16:15:10 »
Also:
Repräsentative Kommunalpolitik abschaffen.

Entscheidungen auf Stadt- und Kreisebene direkt von den Bürgern abstimmen lassen - wer dann nicht hingeht hat wenigstens nur eine Abstimmung verbockt und nicht gleich die nächsten fünf Jahre.

Ich wäre dafür. Besser als Lorenz und Reichhelm können die Itzehoer Bürger das allemal.
"Everybody is a genius. But if you judge a fish by its ability to climb a tree, it will live its whole life believing that it is stupid."
A. Einstein

breughel

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Re: Kommunalwahl - mal spielerisch aufbereitet hier
« Antwort #189 am: Mittwoch, 29. Mai 2013 - 16:41:13 »
Also:
Repräsentative Kommunalpolitik abschaffen.

Entscheidungen auf Stadt- und Kreisebene direkt von den Bürgern abstimmen lassen - wer dann nicht hingeht hat wenigstens nur eine Abstimmung verbockt und nicht gleich die nächsten fünf Jahre.

Ich wäre dafür. Besser als Lorenz und Reichhelm können die Itzehoer Bürger das allemal.
aber die beiden zeigen, was einen echten Kommunalpolitiker ausmacht - Verbissenheit, eigene Interessen und Beharrungsvermögen wie damals in Verdun.
Apropos - schade, dass Herr Lutz nicht mehr in der Ratsversammlung ist. Seine Frau wird ihn kaum ersetzen.

Offline ToRü | ToРуз

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Re: Kommunalwahl - mal spielerisch aufbereitet hier
« Antwort #190 am: Mittwoch, 29. Mai 2013 - 16:55:51 »
Wer keine Meinung hat, der kann sich ja dann auch nicht beschweren, wenn es nicht so läuft, wie er / sie es sich vorstellt. Denn es scheint ja der Person egal zu sein.

Das ist mir zu einfach. Manchmal steht eben einfach nix passendes zur Wahl, und trotzdem hat man keine ausreichenden Ambitionen um selbst aktiv zu werden.
Eben dieselbe Haltung wie in diesem Beispiel, auch wenn die Abstimmung dort nicht die gleiche Bedeutung wie eine Wahl hatte.
Und bevor nachgefragt wird: Ja, ich habe gewählt.

Touché. Danke, dass Du gewählt hast.

Aber mir ist das "Da steht nix passendes zur Wahl, aber ich will auch nicht aktiv werden" immer noch zu einfach.

Allerdings taugt der Fotowettbewerb nur seeehr bedingt als Beispiel, denn ich war da ja schon aktiv, kollidierte aber mit den Kriterien. Ich hatte es also bereits versucht.
Und seitdem ist mir der Fotowettberwerb egal. Ich beschwere mich aber auch nicht mehr darüber. So gesehen passt Dein Beispiel also wieder.
« Letzte Änderung: Mittwoch, 29. Mai 2013 - 16:58:47 von ToRü »
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
Toleranz und Moral ist immer die Toleranz und Moral der anderen.

Offline ToRü | ToРуз

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Re: Kommunalwahl - mal spielerisch aufbereitet hier
« Antwort #191 am: Mittwoch, 29. Mai 2013 - 17:07:12 »
Also:
Repräsentative Kommunalpolitik abschaffen.

Entscheidungen auf Stadt- und Kreisebene direkt von den Bürgern abstimmen lassen - wer dann nicht hingeht hat wenigstens nur eine Abstimmung verbockt und nicht gleich die nächsten fünf Jahre.

Ich wäre dafür. Besser als Lorenz und Reichhelm können die Itzehoer Bürger das allemal.
aber die beiden zeigen, was einen echten Kommunalpolitiker ausmacht - Verbissenheit, eigene Interessen und Beharrungsvermögen wie damals in Verdun.
Apropos - schade, dass Herr Lutz nicht mehr in der Ratsversammlung ist. Seine Frau wird ihn kaum ersetzen.

Mit Herrn Lutz ist der Ratsversammlung Kompetenz in Sachen Bau abhanden gekommen. Wirklich schaden.

Und zu direkten Bürgerentscheiden in allen Belangen: Ich behaupte, dass das heute nicht funktionieren würde. Unsere Mediendemokratie hätte zu starken Einfluss und wenn ich an die Wahlbeteiligung denke, dann glaube ich nicht, dass die sich dadurch steigern ließe. Zudem informieren sich die Menschen ja heute schon kaum noch über Details eines Vorgangs. Und verbockt werden kann da ganz viel und auf Jahre. Ich denke da an durchaus komplizierte Vorgänge in Bausachen, Haushalt etc.

Hört sich immer so einfach an - ist es aber beileibe nicht.

Es wird immer wieder vergessen, dass Kommunalpolitik Exekutive ist, nicht der Judikative. Wir führen Gesetze aus, schaffen keine. Stadträte und Kreistage sind Teil der Verwaltung, können nur im Rahmen von freiwilligen Leistungen entscheiden. Klar, es geht ab und an auch über das wie.

Und zu den genannten: Wenn sich andere entsprechend engagieren würden, dann wären die ggf nicht mehr dabei.  Ich kenne einige Unzufriedene aus den großen Parteien. Sehe ich mir dann aber an, wie deren Beteiligung bei Mitgliederversammlungen zur Kandidatenaufstellung ist, dann wundert mich nix. Denn da ist es wie bei der allgemeinen Wahlbeteiligung: Die Unzufriedenen gehen nicht hin; sie haben auch keine Lust Verantwortung zu übernehmen. Also wählen in dien großen Parteien die immer gleichen Leute die immer gleichen Kandidaten - mit einer unterirdischen Mitgliederbeteiligung von oft unter 30%. Selbe Thematik - Selbe Auswirkung.

Wie es anders gehen kann, hat Kellinghusen 2008 gezeigt. Dort hatte eine Gruppe menschen die Schnauze voll und haben sich organisiert und einen Erdrutschsieg errungen. Und sie haben etwas geändert. Belohnt wurden sie mit einer Wiederwahl mit einem abermals tollem Ergebnis. Es geht also, wenn man will.
« Letzte Änderung: Mittwoch, 29. Mai 2013 - 17:14:26 von ToRü »
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
Toleranz und Moral ist immer die Toleranz und Moral der anderen.

Paul Schrader

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Re: Kommunalwahl - mal spielerisch aufbereitet hier
« Antwort #192 am: Mittwoch, 29. Mai 2013 - 19:38:47 »
Im Prinzip ist sowohl als auch Mist. Wer keine Meinung hat, der kann sich ja dann auch nicht beschweren, wenn es nicht so läuft, wie er / sie es sich vorstellt. Denn es scheint ja der Person egal zu sein.

Ja, was ist denn nun die richtige Wahl? Was ist "besser"?
  • nicht wählen
  • ungültig wählen
  • aus Protest eine Randgruppenpartei wählen
Das Sprichwort von "Pest und Cholera" ist hier schon gefallen. Wenn jemand eben nicht mit dem Wahlprogrammen der Parteien (oder Teilen davon) konform geht, soll dann die Wahl auf das geringere Übel fallen? Was aus einer Protestwahl werden kann, sieht man ja beim Neumünsterraner Ergebnis der Kommunalwahl: Die NPD hat einen Sitz bekommen!

Wenn ich mich die Wahlbeteiligung der Kommunalwahl anschaue, scheint es hier eher ein Imageproblem zu geben (das niemand wahrhaben will)!

Offline ToRü | ToРуз

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Re: Kommunalwahl - mal spielerisch aufbereitet hier
« Antwort #193 am: Donnerstag, 30. Mai 2013 - 00:34:55 »
Das musst Du letztendlich für Dich selbst Entscheiden.

Ich sage: Sich laufend informieren und wählen gehen.

Oder sich eben selber engagieren.
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Paul Schrader

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Re: Kommunalwahl - mal spielerisch aufbereitet hier
« Antwort #194 am: Donnerstag, 30. Mai 2013 - 08:54:21 »
Das musst Du letztendlich für Dich selbst Entscheiden.

Ich sage: Sich laufend informieren und wählen gehen.

Oder sich eben selber engagieren.

Meine Fragen waren nicht auf mich bezogen! ;)