Autor Thema: Die Piratenpartei. Echte Alternative oder kurzlebiger Trend?  (Gelesen 32050 mal)

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Offline eilandhegel

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Re: Die Piratenpartei. Echte Alternative oder kurzlebiger Trend?
« Antwort #45 am: Dienstag, 03. April 2012 - 15:06:44 »
Abgesehen von den vielen inhaltlichen Fragezeichen stört mich schon der Name der Partei. Piraten terrorisieren die Schiffahrt, bringen meine Berufskollegen um oder halten sie in langer Geiselhaft.  Sich mit diesen Kriminellen namentlich auf eine Stufe zu stellen ist nicht akzeptabel, auch wenn Piraten in Hollywood gerne als fechtende, gut aussehende Freibeuter romantisiert werden.

Vielleicht kommt als nächstes ja die Mafia-Partei - oder ham wir die schon?

Mir fallen spontan die grauen Panter ein. Panter sind ja bekanntlich gefährliche Raubtiere und würden jederzeit ein Baby verspeisen, wenn es ihnen im Urwald über den Weg läuft.

Aus diesem Grund würde ich die niemals wählen...
"Everybody is a genius. But if you judge a fish by its ability to climb a tree, it will live its whole life believing that it is stupid."
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Paul Schrader

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Re: Die Piratenpartei. Echte Alternative oder kurzlebiger Trend?
« Antwort #46 am: Dienstag, 03. April 2012 - 15:14:18 »
Hier findet Ihr eine Liste aller politischen Parteien in Deutschland. Vielleicht wäre die "Maritime Union Deutschland (MUD)" ja was für Capitano. Wobei ... "mud" aus dem englischen übersetzt ist auch nicht so toll.

breughel

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Re: Die Piratenpartei. Echte Alternative oder kurzlebiger Trend?
« Antwort #47 am: Dienstag, 03. April 2012 - 15:51:40 »
Hier findet Ihr eine Liste aller politischen Parteien in Deutschland. Vielleicht wäre die "Maritime Union Deutschland (MUD)" ja was für Capitano. Wobei ... "mud" aus dem englischen übersetzt ist auch nicht so toll.
Die Rentnerinnen und Renternpartei ist hier ja auch aktiv - zumindest zeitweise - durch den ehemaligen Bürgermeisterkandidaten....
Aber da ich noch nicht Rentner bin....

Partei bibeltreuer Christen klingt auch ganz schön bedrohlich.

Offline eilandhegel

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Re: Die Piratenpartei. Echte Alternative oder kurzlebiger Trend?
« Antwort #48 am: Dienstag, 03. April 2012 - 15:56:12 »
Partei bibeltreuer Christen klingt auch ganz schön bedrohlich.


 ;D Genau das habe ich auch gedacht.
"Everybody is a genius. But if you judge a fish by its ability to climb a tree, it will live its whole life believing that it is stupid."
A. Einstein

Capitano

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Re: Die Piratenpartei. Echte Alternative oder kurzlebiger Trend?
« Antwort #49 am: Dienstag, 03. April 2012 - 16:05:22 »
Ach was sind wir wieder witzig heute  ::)

breughel

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Re: Die Piratenpartei. Echte Alternative oder kurzlebiger Trend?
« Antwort #50 am: Dienstag, 03. April 2012 - 16:47:23 »
Ach was sind wir wieder witzig heute  ::)
Du leider nicht.

Offline ToRü | ToРуз

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Re: Die Piratenpartei. Echte Alternative oder kurzlebiger Trend?
« Antwort #51 am: Dienstag, 03. April 2012 - 17:48:59 »
Hier findet Ihr eine Liste aller politischen Parteien in Deutschland. Vielleicht wäre die "Maritime Union Deutschland (MUD)" ja was für Capitano. Wobei ... "mud" aus dem englischen übersetzt ist auch nicht so toll.

OT:

MUD - Das Programm Die haben immerhin die Zulassung als partei zur S-H LTW2012 geschafft. Respekt.

"Sozialpolitik
Wir wollen die Freizeitangebote für Rentner und Erwerbunfähige durch traditionelle Seefahrten wie z. B. Butterfahrten in allen Hafenstädten fördern. "

Das ist die Lösung: Alle auf's Schiff.
Die Idee hatte aber auch die SPD schon - und betreibt deshalb ja auch ein eigenes Kreuzfahrtschiff, die "Princess Daphne".  ;D
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
Toleranz und Moral ist immer die Toleranz und Moral der anderen.

Rizzi

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Re: Die Piratenpartei. Echte Alternative oder kurzlebiger Trend?
« Antwort #52 am: Dienstag, 03. April 2012 - 18:53:59 »
Abgesehen von den vielen inhaltlichen Fragezeichen stört mich schon der Name der Partei. Piraten terrorisieren die Schiffahrt, bringen meine Berufskollegen um oder halten sie in langer Geiselhaft.  Sich mit diesen Kriminellen namentlich auf eine Stufe zu stellen ist nicht akzeptabel, auch wenn Piraten in Hollywood gerne als fechtende, gut aussehende Freibeuter romantisiert werden.

Vielleicht kommt als nächstes ja die Mafia-Partei - oder ham wir die schon?

Ach herje.
Was ist das denn nun für ein schlechtes Argument?

Dann darf auch keiner mehr zum FC St. Pauli gehen, die nennen sich auch die Freibeuter der Liga.
Dann muss auch die Kita in unserer Straße schließen, die hatten für die Kids letztens ne Piraten-Party.
Dann dürfen "deine Kollegen" ja auch nicht mehr die Knickspant-Jolle names "Pirat" fahren.
Und mein Tauschschein verbrenne ich auch schnell. Den hab ich bei der Wassersportschule "Rügen Piraten" gemacht.

Capitano

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Re: Die Piratenpartei. Echte Alternative oder kurzlebiger Trend?
« Antwort #53 am: Dienstag, 03. April 2012 - 19:13:07 »
Mit dem Unterschied, dass weder St. Pauli noch deine Kids noch dein Segelboot politische Verantwortung übernehmen wollen. Wenn man sich zur Wahl stellt und u.a gesellschaftliche Probleme zukunftsicher und seriös lösen zu wollen erwarte ich ich auch ein seriöses Auftreten. Nehmen wir mal an die Piraten sollen im Bundestag über Atalanta-Einsätze abstimmen, stimmen sie dann gegen die Piraten oder wie?

Capitano

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Re: Die Piratenpartei. Echte Alternative oder kurzlebiger Trend?
« Antwort #54 am: Dienstag, 03. April 2012 - 20:01:49 »
Nochmal anders hinterfragt:

Warum nennt sich eine Partei "Piratenpartei"?

Werde Mitglied - Werde Pirat! so steht es z.B. auf der Homepage. Fehlt jetzt bloss noch der Jolly Roger.

Piraten sind ja soo geil, sie sehen immer gut aus - besonders in 3D - sind unschlagbar mit dem Degen und haben die geilsten Bräute. Sie sind Rebellen und sie können es den bösen Herrschern so richtig zeigen. Und weil sich sich so schön mit Johnny Depp (fast so geil wie Errol Flynn) identifizieren kann will natürlich jeder Pirat werden. 

Nicht zu unterschätzen so ein Name, wenn es um Mitgliederwerbung geht.

Offline eilandhegel

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Re: Die Piratenpartei. Echte Alternative oder kurzlebiger Trend?
« Antwort #55 am: Dienstag, 03. April 2012 - 21:12:52 »
Nochmal anders hinterfragt:

Warum nennt sich eine Partei "Piratenpartei"?



Wikipedia sagt dazu folgendes:

"Die erste Piratenpartei war die schwedische Piratpartiet, die am 1. Januar 2006 unter der Führung von Rickard Falkvinge gegründet wurde. Ihren Namen hatte sie von der Anti-Copyright-Organisation Piratbyrån, welche zuvor bereits den BitTorrent-Tracker The Pirate Bay gegründet hatte. Die Musik- und Filmindustrie prägte den Begriff „Piraten“, um damit Personen, die unrechtmäßig Content kopieren, eine besonders negative Konnotation zu verleihen. Die Piraten griffen absichtlich diese Bezeichnung auf, um im öffentlichen Diskurs eine Neubewertung (Englisch reclaiming) herbeizuführen, politisch positiv zu besetzen und als sogenanntes Geusenwort zu benutzen. Piratpartiet (deutsch: die Piratenpartei) prägte auch die Namen der anderen Piratenparteien, die sich im Anschluss an das schwedische Vorbild in verschiedenen Staaten gründeten."

http://de.wikipedia.org/wiki/Piratenpartei#Geschichte
"Everybody is a genius. But if you judge a fish by its ability to climb a tree, it will live its whole life believing that it is stupid."
A. Einstein

Capitano

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Re: Die Piratenpartei. Echte Alternative oder kurzlebiger Trend?
« Antwort #56 am: Dienstag, 03. April 2012 - 21:26:38 »
Interessant und danke für die Aufklärung. Die Wurzeln liegen also im Raubkopieren?

breughel

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Re: Die Piratenpartei. Echte Alternative oder kurzlebiger Trend?
« Antwort #57 am: Dienstag, 03. April 2012 - 21:32:49 »
Es gab auch schon in den frühen 70ern die sogenannten Piratensender, die gegen Werbeverbote und Gebührenordnungen verstießen  - und gegen Rndfunkgesetze.
Der Begriff des Piraten ist ambivalent besetzt - sowohl Gesetzesbrecher und auch Freiheitskämpfer gegen die Ausbeuter und Despoten.
Man denke auch an Markenpiraterie.
irgendwie also wenig ausggoren der Titel.
Aber CSU ist ja auch eine unausgegorene Truppe unter falscher Flagge.

Capitano

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Re: Die Piratenpartei. Echte Alternative oder kurzlebiger Trend?
« Antwort #58 am: Dienstag, 03. April 2012 - 21:41:55 »
Ich möchte noch anfügen, dass für mich der Piratenbegriff sehr negativ besetzt. Für die meisten sind die realen Piraten weit weg. Ich habe beruflich sehr häufig Kontakt mit Seeleuten aus vielen Nationen und höre viele Horrorgeschichten und weiß, dass unter den Seeleuten die Angst sehr groß ist. Ich sehe dass Schiffe mit Stacheldraht bewehrt werden und das Marinesoldaten an Bord kommen um das Entern zu üben.

Ist aber wohl eher eine persönliche Einstellung, die nicht so ohne weiteres vermittelt werden kann.

Offline NF

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Re: Die Piratenpartei. Echte Alternative oder kurzlebiger Trend?
« Antwort #59 am: Dienstag, 03. April 2012 - 22:58:54 »

Zurück zum Thema, falls es nicht stört... :-\

Die rückläufige Akzeptanz der gesetzten Parteien (spätestens Anfang dieses Jahrtausends) stellte einen Wendepunkt für das Politikertum dar. Viele Leute hielten die Parteien spätestens seit damals (u.a. durch die neue Transparenz durch das I-Net) für überbewertet, aber Seifenblasen und konsequente Marktbereinigung gehören im Allgemeinen zu jeder (sanften) Revolution - ein Indiz hierfür sind die immer geringer werdenden Wahlbeteiligungen. Üblicherweise signalisiert eine Marktbereinigung, dass eine aufstrebende neue Gruppierung/Partei bereit ist, ihren Platz auf der großen Bühne der Politik einzunehmen. Die Blender und Angeber werden vor die Tür gesetzt, die wirklichen Erfolgsstories zeigen ihre Stärken und es bildet sich bei vielen ein Verständnis dafür, was die Einen vom Anderen unterscheidet.

Also: Abwarten und sich nicht wundern...wenn der ein oder andere vermeintlich wichtige Interpret beim nächsten Antreten fehlen sollte - siehe Wirtschaft / Schlecker, Praktiker, OPEL etc. sind die besten aktuellen Beispiele dafür.


EINFACH MAL MACHEN.
KÖNNTE JA GUT WERDEN.