Autor Thema: Zukunft der Solidargemeinschaft - ein Vorschlag  (Gelesen 1447 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

ae8090

  • Gast
Zukunft der Solidargemeinschaft - ein Vorschlag
« am: Montag, 13. Februar 2012 - 20:57:22 »
Zitat
Sollen Kinderlose mehr für soziale Sicherheit zahlen?

Unionsabgeordnete provozieren mit einem Plan, demzufolge Kinderlose eine Sonderabgabe zahlen sollen. Einige Parteifreunde signalisieren leichte Zustimmung.


QukA: welt.de


Die Denkrichtung der sog. "jungen Gruppe" lässt mich erschaudern. Mir drängt sich die Frage auf: Wie alt sind die innerlich? Leben die noch immer in einer Welt, in der bestraft wird? In der gemaßregelt wird?

Natürlich kann "man" Überlegungen anstellen, ob unterschiedliche Beitragssätze zur Solidargemeinschaft Sinn machen könnten. Und unter welchen Umständen. Muss "man" vielleicht sogar.

Es ist m.E. schon erstaunlich, dass die Herren mit einem Malus für Kinderlose arbeiten wollen, statt an einen Bonus für Erziehende zu denken. Niemand muss bestraft werden. Aber wir können doch jene, die diese eine besondere Leistung für die Gesellschaft erbringen und Kinder erziehen, während dieser Zeit unterstützen und den betreffenden Familien einen Bonus gewähren.

Niemand muss sich dann bestraft fühlen, auch ungewollt kinderlose Paare nicht. Denn es wird ja niemand bestraft. Aber unsere Familien können wir auf diese Weise wirkungsvoll unterstützen und so einen kleinen Beitrag dazu leisten, dass es ein kleines bisschen attraktiver wird, eine Familie zu gründen.

Offline ToRü | ToРуз

  • Mitglied
  • ***
  • Beiträge: 9.866
  • Geschlecht: Männlich
  • ☆☆☆☆
Re: Zukunft der Solidargemeinschaft - ein Vorschlag
« Antwort #1 am: Montag, 13. Februar 2012 - 21:08:19 »
Diese Diskussion kommt in schönen Regelmäßigkeit wieder.

Umsetzen lässt sich das aus vielerlei , zahllosen Gründen nicht.

Da macht sich jemand wieder wichtig. Kinderlosen-Malus wird es nicht geben .
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
Toleranz und Moral ist immer die Toleranz und Moral der anderen.

Offline NF

  • Administrator
  • Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 7.555
  • Geschlecht: Männlich
  • Am ENDE wird alles gut
    • NFsGalerie
Re: Zukunft der Solidargemeinschaft - ein Vorschlag
« Antwort #2 am: Montag, 13. Februar 2012 - 21:08:29 »

...das Papier ist genau das wert, was der Umfang von EINER ganzen DIN A4 aussagt: GARNICHTS...
Wenn es das ist, womit sich unsere jungen christlich orientierten Parlamentarier beschäftigen - dann wünsche ich den Damen und Herren eine gute (ewig) lange Nacht.
Und das angesichts dessen, das es so viele nicht angeschobene ernsthafte Reformen gibt.

Für PR-Gags dieser Größenordnung bin ich nicht zu haben :abgelehnt
EINFACH MAL MACHEN.
KÖNNTE JA GUT WERDEN.

ae8090

  • Gast
Re: Zukunft der Solidargemeinschaft - ein Vorschlag
« Antwort #3 am: Dienstag, 14. Februar 2012 - 08:40:08 »
Einen interessanten Beitrag hat auf welt.de eine ungenannte Besucherin geschrieben, den ich hier gerne zitiere:

Zitat
Es geht nicht um Bonus oder Malus, sondern um eine demographische Schieflage durch Kinderlosigkeit.

Ich gehöre der sogenannten Babyboomer-Generation an und hatte bzw. habe im Bekanntenkreis viele, mit denen ich schon teils heftige Diskussionen über Kind und Kegel geführt habe. Die gängige Ansicht, die mir immer entgegenschwappte, war das sogenannte Recht auf den freien Lebensentwurf, in dem in ihrem Leben nunmal kein Platz für ein Kind sei. Auf die Frage, wer denn später im Alter für sie sorgen solle, kam bisweilen die ehrliche Antwort: "Na, Deine Kinder". Du hast eben die Ideale und ich habe meinen freien Lebensentwurf. So ist das doch gerecht verteilt. Es können eben nicht alle gleich sein.

Diese Leute werden aber später mit voller Wucht in den Schoß unserer Kinder fallen, zum einen finanziell - durch Renten- und Pflegekosten und auch menschlich, weil ja irgendwoher die vielen pflegenden Hände kommen müssen. Irgendjemand muss die großziehen, sonst gibt es sie nicht.

Das bedeutet, dass ein finanzieller Stock gebildet werden muss, der diese Belastungen abmildert.

Ich kann da auch kein Bedauern empfinden. Wenn Leute keine Kinder haben und bestenfalls sogar noch zu zweit verdienen, dann wird ihnen von diesem Zusatzbeitrag kein Brötchen auf dem Teller fehlen. Er wird aber dazu beitragen, dass der eine oder andere der kommenden Kindergenerationen wenigstens ein Brötchen auf dem Teller hat, denn die Belastungen, die entstehen werden, sind so gigantisch, dass ansonsten nur flächendeckende Altersarmut die Lösung sein wird. Und das ist noch viel weniger sozial.

Quelle: a.a.O.

Offline ToRü | ToРуз

  • Mitglied
  • ***
  • Beiträge: 9.866
  • Geschlecht: Männlich
  • ☆☆☆☆
Re: Zukunft der Solidargemeinschaft - ein Vorschlag
« Antwort #4 am: Dienstag, 14. Februar 2012 - 10:40:03 »
Übrigens, der Name des initiierenden MdB mag da ja schon einen Hinweis geben: Marco WANDERWITZ...  ;D

Und ich denke auch, dass Anreize "Pro Kind" besser sind als sich, gewollt oder ungewollt, mit Geld freikaufen zu können / müssen.

Das funktioniert in anderen Bereichen auch schon nicht, z.B. im Bereich der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung. Da kostet es die Gesellschaft wesentlich mehr als der entsprechenden Quotenmalus bringt...
« Letzte Änderung: Dienstag, 14. Februar 2012 - 10:44:28 von groundstar »
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
Toleranz und Moral ist immer die Toleranz und Moral der anderen.

Offline Koch Th

  • Mitglied
  • ***
  • Beiträge: 4.223
  • Geschlecht: Männlich
Re: Zukunft der Solidargemeinschaft - ein Vorschlag
« Antwort #5 am: Dienstag, 14. Februar 2012 - 17:39:47 »
Angeschmiert sind diejenigen ,die Kinder anderer groß ziehen. Ähnliches gab es schon mal. :peitsch
Mit Jungen Leuten bleibt mann jung

Offline Baltic

  • Mitglied
  • ***
  • Beiträge: 276
  • Geschlecht: Weiblich
    • Facebook-Seite von Baltic
Re: Zukunft der Solidargemeinschaft - ein Vorschlag
« Antwort #6 am: Dienstag, 14. Februar 2012 - 22:14:46 »
Hallo,

ich gehöre auch zu denjenigen, die sicher auch mal etwas neidisch zu den sogenannten "DINKs" (double income, no kids) rüberschielen, weil da vielleicht etwas mehr Geld überbleibt.
Aber einige sind ja auch ungewollt in diesem Status, die kann man nicht abstrafen. Dann lieber ein paar attraktive Vergünstigungen für Familien (z.B. keine Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel, Windeln, Hygieneartikel)
Es sollte nicht dazu kommen, dass Paare sich für Kinder entscheiden, um Abgaben für Kinderlose zu umgehen. Schon jetzt gibt es in den unteren sozialen Schichten  eine Tendenz, früh viele Kinder zu bekommen, um so den Lebensunterhalt über Kindergeld und den entspr. Hartz IV-Satz zu bestreiten - und der Jobsuche aus dem Weg zu gehen.  Das hört sich ziemlich gemein an, aber solche "Lebensentwürfe" haben meine Töchter auch schon auf dem Schulhof gehört.  ::) Vielleicht eine Folge einer gewissen Perspektivlosigkeit und andererseits einer Art naiven Bequemlichkeit - nicht die Folgen bedenkend.
Aber das ist hier auch nicht das Thema.

Fakt ist für mich, dass heute schon etwas Mut und Idealismus dazugehört, sich für ein Leben mit Kindern zu entscheiden. Sowas sollte schon verantwortungsvoll überdacht werden und wer sich bewusst gegen Kinder entscheidet, der wird seine Gründe haben, die man auch respektieren sollte. Sicher sollte derjenige sich nicht komplett auf die Solidargemeinschaft und auf den Generationenvertrag "ausruhen" dürfen, aber wer kann heute schon sagen, wie es in 20, 30, 40 Jahren um unsere Altersversorgung steht? Ich finde, die Situation ist unsicherer denn je.

Übrigens, NF, ich gehöre auch zur 64er-Generation, die (vorläufig) bis 67 arbeiten muss, um die volle Rente zu erhalten. Allerdings habe ich so das Gefühl, dass das noch nicht das Ende der Fahnenstange ist und es hier ein paar Jahre raufgeht, bis wir dann mal endlich soweit sind. Wahrscheinlich tappert unsere Generation dann mit dem Rollator unserem Rentenalter hinterher und immer, wenn wir kurz davor sind es zu erreichen, zeigt jemand uns die lange Nase.  :-\
Mir persönlich, die ich seit 1981 im Berufsleben stehe, kommen die verbleibenden 19 Jahre bis zur Rente noch irre lange vor, aber vielleicht sollte ich mich schon mal darauf einstellen, dass das "Bergfest" noch vor mir liegt.  >:D
Bin hier in friedlicher Absicht unterwegs... Leben und leben lassen

Offline Koch Th

  • Mitglied
  • ***
  • Beiträge: 4.223
  • Geschlecht: Männlich
Re: Zukunft der Solidargemeinschaft - ein Vorschlag
« Antwort #7 am: Mittwoch, 15. Februar 2012 - 13:42:07 »
Laß doch ,die ohne Kinder einen Taler mehr haben. Die andern haben das Kinderlachen.Und was schöners kann es nicht geben 
                                laola
Mit Jungen Leuten bleibt mann jung