Autor Thema: Schlecker ist insolvent  (Gelesen 10912 mal)

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Offline ToRü | ToРуз

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Re: Schlecker ist insolvent
« Antwort #45 am: Montag, 04. Juni 2012 - 18:11:57 »
Interessant:

"Nordrhein-Westfalens Arbeitsminister Guntram Schneider (SPD) lehnt finanzielle Hilfen des Landes für die Beschäftigten der insolventen Drogeriemarktkette ab. "Wir sind als Land nicht in der Lage, eine Transfergesellschaft oder einen Sonderfonds zu speisen, der dann über zwei oder drei Monate die Arbeitslosigkeit hinausschiebt..."

FTD: Schlecker - was bleibt übrig

Bitte jetzt der Aufschrei der SPD und der Grünen; bitte so wie damals, als die FDP sich dagegen entschied...
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Rizzi

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Re: Schlecker ist insolvent
« Antwort #46 am: Dienstag, 05. Juni 2012 - 11:09:48 »
Interessant:

"Nordrhein-Westfalens Arbeitsminister Guntram Schneider (SPD) lehnt finanzielle Hilfen des Landes für die Beschäftigten der insolventen Drogeriemarktkette ab. "Wir sind als Land nicht in der Lage, eine Transfergesellschaft oder einen Sonderfonds zu speisen, der dann über zwei oder drei Monate die Arbeitslosigkeit hinausschiebt..."

FTD: Schlecker - was bleibt übrig

Bitte jetzt der Aufschrei der SPD und der Grünen; bitte so wie damals, als die FDP sich dagegen entschied...

Interessant ist, dass es der falsche Schneider war, der dort zitiert wurde.

Zitat
Die Rheinische Post hat ihren Vorabbericht zurückgezogen und dies mit einer Verwechslung begründet. Verwechselt wurden NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider und der NRW-Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, Bernd Jürgen Schneider.

 ;)

Offline ToRü | ToРуз

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Re: Schlecker ist insolvent
« Antwort #47 am: Dienstag, 05. Juni 2012 - 11:35:15 »
Interessant:

"Nordrhein-Westfalens Arbeitsminister Guntram Schneider (SPD) lehnt finanzielle Hilfen des Landes für die Beschäftigten der insolventen Drogeriemarktkette ab. "Wir sind als Land nicht in der Lage, eine Transfergesellschaft oder einen Sonderfonds zu speisen, der dann über zwei oder drei Monate die Arbeitslosigkeit hinausschiebt..."

FTD: Schlecker - was bleibt übrig

Bitte jetzt der Aufschrei der SPD und der Grünen; bitte so wie damals, als die FDP sich dagegen entschied...

Interessant ist, dass es der falsche Schneider war, der dort zitiert wurde.

Zitat
Die Rheinische Post hat ihren Vorabbericht zurückgezogen und dies mit einer Verwechslung begründet. Verwechselt wurden NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider und der NRW-Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, Bernd Jürgen Schneider.

 ;)

Ach soooo...  >:D
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Offline eilandhegel

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Re: Schlecker ist insolvent
« Antwort #48 am: Donnerstag, 14. Juni 2012 - 20:14:40 »
Not a valid youtube URL
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Offline Koch Th

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Re: Schlecker ist insolvent
« Antwort #49 am: Freitag, 15. Juni 2012 - 08:47:42 »
,@eilandhegel Was vergessen  ??? ??? Der Text fehlt.Oder fehlen Dir die Worte  ??? ???
Mit Jungen Leuten bleibt mann jung

Offline ToRü | ToРуз

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Re: Schlecker ist insolvent
« Antwort #50 am: Freitag, 15. Juni 2012 - 08:55:58 »
,@eilandhegel Was vergessen  ??? ??? Der Text fehlt.Oder fehlen Dir die Worte  ??? ???

Ist doch Tonfilm...  >:D

Spass beiseite, ist ja selbsterklärend, oder? Der Mann leidet offenbar unter Inkontinenz und benötigt etwas mehr Toiletten- und Küchenpapier.

Das Prinzip klappt doch eigentlich auch in jedem 1€-Markt. Dauerausverkauf...
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Katja

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Re: Schlecker ist insolvent
« Antwort #51 am: Freitag, 15. Juni 2012 - 09:20:30 »
UNGLAUBLICH!! Ich weiß nicht, ob ich schallend lachen soll oder verständnislos den Kopf schütteln!
Dieser Bericht fällt zunächst mal in die Rubrik 'typisch deutsch' für mich.

Von diesem End-Kunden einmal ganz abgesehen - die Verkäuferin scheint ein bißchen verklärt zu sein : "...all die Kunden, die heute hier auftauchten, regelmäßig hier gewesen wären, hätten wir nicht schließen brauchen.."

Man, man, man - seien wir doch einmal ehrlich: Schlecker hat IMMER die Menschen eingestellt, die woanders nichts (mehr) gefunden haben. Sie waren billig und willig, weil man ihre Situation ausgenutzt hat/ ausnutzen konnte. Niedrige Löhne, schlechte Arbeitsbedingungen...das stand für Schlecker!
Nun tut man so, als wäre das alles neu oder 'gar nicht so schlimm gewesen' - und gibt denen die Schuld, die dort nicht eingekauft haben.

Wenn ich jetzt höre, daß man die Mitarbeiter/-innen zur Kinderbetreuer/-innen umschulen möchte, frage ich mich, woher diese Ehemaligen ihre Qualifikation bekommen haben - von langjähriger Mitarbeit bei Schlecker??
Wenn diese 'billigen' Arbeitskräfte dann qualifizierte Betreuungskräfte ausbooten, wer sorgt sich dann um diese?

Wäre ein Bedarf an Kinderbetreuern da gewesen, warum hat man sie nicht eingestellt, als Schlecker noch kein Albtraum-Thema war?


breughel

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Re: Schlecker ist insolvent
« Antwort #52 am: Freitag, 15. Juni 2012 - 10:17:32 »
UNGLAUBLICH!! Ich weiß nicht, ob ich schallend lachen soll oder verständnislos den Kopf schütteln!
Dieser Bericht fällt zunächst mal in die Rubrik 'typisch deutsch' für mich.

Von diesem End-Kunden einmal ganz abgesehen - die Verkäuferin scheint ein bißchen verklärt zu sein : "...all die Kunden, die heute hier auftauchten, regelmäßig hier gewesen wären, hätten wir nicht schließen brauchen.."

Man, man, man - seien wir doch einmal ehrlich: Schlecker hat IMMER die Menschen eingestellt, die woanders nichts (mehr) gefunden haben. Sie waren billig und willig, weil man ihre Situation ausgenutzt hat/ ausnutzen konnte. Niedrige Löhne, schlechte Arbeitsbedingungen...das stand für Schlecker!
Nun tut man so, als wäre das alles neu oder 'gar nicht so schlimm gewesen' - und gibt denen die Schuld, die dort nicht eingekauft haben.

Wenn ich jetzt höre, daß man die Mitarbeiter/-innen zur Kinderbetreuer/-innen umschulen möchte, frage ich mich, woher diese Ehemaligen ihre Qualifikation bekommen haben - von langjähriger Mitarbeit bei Schlecker??
Wenn diese 'billigen' Arbeitskräfte dann qualifizierte Betreuungskräfte ausbooten, wer sorgt sich dann um diese?

Wäre ein Bedarf an Kinderbetreuern da gewesen, warum hat man sie nicht eingestellt, als Schlecker noch kein Albtraum-Thema war?
die sogenannten "Schleckerfrauen" hätten sicher oft nicht die Zugangsqualifikation für die Erzieherausbildung.
Man könnte sie aber umschulen zu allen möglichen schlecht bezahlten Arbeiten wo leidensfähige und möglichst wenig renitente Kräfte benötigt werden - also reichlich Berufschancen.

Katja

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Re: Schlecker ist insolvent
« Antwort #53 am: Freitag, 15. Juni 2012 - 12:58:45 »
Nun möchte ich nachfragen, breughel:
Daß Schlecker gar keine Fachkräfte (Verkäuferinnen) eingestellt hat, weil sie zu teuer waren, ist doch allgemein bekannt. Damit haben die eine Chance bekommen, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, die sonst auf der Straße gesessen hätten. Insoweit ist die (auch eigene) Wertschätzung dieser "Schleckerfrauen" ja die positive Seite, die man dem Profitdenken des Unternehmens auf die Guthaben-Seite packen kann. Ich tu es!

Nun vermute ich einfach mal, daß nur ein Promille-Anteil dieser Schleckerfrauen sich ernsthaft mit dem Berufsbild einer Erzieherin und/oder Betreuerin beschäftigt haben UND diese Arbeit gern hätten tun wollen - bestimmt wären gern auch einige Krankenschwestern oder Floristinnen, Apotheker oder Tierärzte geworden - es hat aber nicht gereicht!
Nun sollen/müssen sie aber, sonst rollt der Rubel eben nicht mehr (nein, es ist noch nicht so beschlossen, aber wer die manchmal konfusen Regularien der Arge kennt...)

Glaubst Du, daß alle die, die nun diesen m.E.n. wirklich verantwortungsvollen Beruf ausüben, qualifiziert genug sind?

Und selbst WENN: ein großer Teil dieser Schleckerfrauen ist um die 50 und haben in den letzten Jahren keine Schulbank mehr drücken müssen. Sie haben das Lernen verlernt - und das ist völlig ohne Wertung gemeint. Selbst mit 40 und einer durchschnittlichen Begabung wäre es schwer, noch eine Ausbildung anzufangen - die es ja wäre, würde man umschulen.

Die, die mit 20 oder 30 nun eine Chance haben, einen anderen Berufsweg einzuschlagen, indem sie eben diese Ausbildung machen können (überhaupt die erste!), denen gönne ich es von Herzen und hoffe, sie nutzen diese Möglichkeit und kommen nicht wieder in so eine Situation.

Bei allem o.g. gibt es sicherlich Ausnahmen, aber über DIE brauchen wir uns nicht zu unterhalten! Die gehen ihren Weg auch ohne in eine solche Umschulung gehen zu MÜSSEN.

 

breughel

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Re: Schlecker ist insolvent
« Antwort #54 am: Freitag, 15. Juni 2012 - 14:30:35 »
Könnte man diskutieren - da aber hier im Forum fast nur noch Leser aber keine aktiven Schreiber sind, verzichte ich darauf.
Ich habe wenig Lust, die hier stets anwesenden Abstauber zu unterhalten.

Offline ToRü | ToРуз

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Re: Schlecker ist insolvent
« Antwort #55 am: Freitag, 15. Juni 2012 - 14:33:56 »
Nun, die VERDI hat aber dennoch ihren Anteil an der Misere, will das aber nicht mehr wissen und hat auf ihren Seiten die Spuren gelöscht. Aber das netz vergisst kaum:

"Ausgabe XL-Plosiv 1/2010
„Das geht uns alle an“, sagt Frank Bsirske zu den Vorgängen bei SCHLECKER. Recht hat er. Und damit alle erfahren warum ver.di bei Schlecker einen Beschäftigungssicherungstarifvertrag fordert, warum wir Schlecker XL bis auf Weiteres boykottieren und warum der Winter für das Unternehmen ein „Heißer“ werden kann, haben wir die ver.di-Information XL-Plosiv für die Beschäftigten bei Schlecker entwickelt.."

Quelle? Siehe Anhang

Und zum Umschulen: Es ist eine Chance, um in einem Mangelberuf Fuß zu fassen, ebenso im Altenpflegebereich. Natürlich ist da nix für jeden. Aber eine Chance.

Viele ehemaligen Schlecker-Angestellten finden auch wieder einen Job im Einzelhandel, denn die Damen sind bekannt dafür, dass sie loyal, zuverlässig und fleißig sind.
« Letzte Änderung: Freitag, 15. Juni 2012 - 14:36:53 von groundstar »
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Offline ToRü | ToРуз

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Re: Schlecker ist insolvent
« Antwort #56 am: Freitag, 15. Juni 2012 - 14:42:13 »
Ganz aktuell in der Süddeutschen Zeitung:

Zukunft der Schleckerfrauen
Drogerie-Pleite kostet Arbeitsagentur bisher 133 Millionen Euro


"133 Millionen Euro musste die BA bislang an Insolvenzgeld und Sozialabgaben für die Beschäftigten von Schlecker und Ihr Platz aufbringen. Was die Perspektiven angeht, verweist Becker auf den stabilen Arbeitsmarkt. Der sei "aufnahmefähig, zumal viele der Schlecker-Frauen über eine abgeschlossene Berufsausbildung verfügen und gut qualifiziert sind."

"Demnach baut der Handel Personal auf; allein 2011 entstanden 96.000 neue sozialversicherungspflichtige Stellen - plus 2,4 Prozent. Vor allem in Berlin, Brandenburg und Sachsen nahm die Beschäftigung zu; die besten Chancen auf Jobs haben Schlecker-Frauen in Bayern, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Von 11.300 Schlecker-Beschäftigten, die ihre Jobs bereits verloren haben, hätten sich 3600 aus der Arbeitslosigkeit abgemeldet. Weitere 3000 stecken in Qualifizierungsmaßnahmen."
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Offline eilandhegel

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Re: Schlecker ist insolvent
« Antwort #57 am: Mittwoch, 18. Juli 2012 - 12:06:39 »
Nun gehts dem Alten doch an den Kragen:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/anton-schlecker-staatsanwaltschaft-ermittelt-wegen-untreue-a-845057.html

40 Mio über die Insolvenz retten wollen und kurz vorher noch Immobilien an Familienmitglieder verkaufen ist offenbar zu dreist...
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Offline ToRü | ToРуз

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Re: Schlecker ist insolvent
« Antwort #58 am: Mittwoch, 18. Juli 2012 - 14:16:00 »
Nun gehts dem Alten doch an den Kragen:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/anton-schlecker-staatsanwaltschaft-ermittelt-wegen-untreue-a-845057.html

40 Mio über die Insolvenz retten wollen und kurz vorher noch Immobilien an Familienmitglieder verkaufen ist offenbar zu dreist...

Es gilt in unserem Rechtsstaat immer noch die Unschuldsvermutung.

Erstmal sind es nur Verdächtigungen und Ermittlungen.

Zitat:
"Beim Vorwurf der Insolvenzverschleppung geht es im Kern darum, dass eine Pleite "nicht, nicht richtig oder nicht rechtzeitig" bei Gericht angezeigt wird. Die gesetzliche Grundlage greift jedoch nicht beim eingetragenen Kaufmann - der Rechtsform, unter der Anton Schlecker sein Unternehmen führte. Die Ermittlungen dürften sich in diesem Fall deshalb nicht gegen das Dachunternehmen richten, sondern gegen die Tochterfirmen IhrPlatz und Schlecker XL."

Und bei der fraglichen Immobilie hieß es noch vor kurzem in dem im Artikel verlinkten Bericht:

"Anton Schlecker unterzeichnete den Vertrag dem Bericht zufolge erst am 29. Februar - 37 Tage nach dem Insolvenzantrag. Ein Sprecher des Insolvenzverwalters bestätigte SPIEGEL ONLINE den Vorgang. Er werde geprüft. Bislang gebe es aber keine Anzeichen, dass Geld verschoben wurde, mit dem die Insolvenz hätte verhindert werden können."

Das Geld, dass er von seinen Kindern dafür erhalten hatte, fließt in die Insolvenzmasse; ob nun die Immobilie oder das Geld darin enthalten ist. Das Geld kann sofort nützlich sein, die Immobilie wäre in der Insolvenzmasse erstmal totes Kapital.

Wie gesagt, ob er schuldig ist, entscheidet ein Richter und nicht die Staatsanwaltschaft und schon gar nicht der Spiegel oder andere Magazine.
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