Autor Thema: Nach 30-jährigem Verbot geht es wieder los  (Gelesen 6386 mal)

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Rhaco

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Nach 30-jährigem Verbot geht es wieder los
« am: Freitag, 20. Januar 2012 - 13:23:46 »
Nachdem vor ca. 30 Jahren beschlossen wurde, dass Hundewelpen nicht in Kaufhäusern und Zooläden verkauft werden dürfen
wird bei Zajac in Duisburg eine Ausnahme gemacht. Warum??? Hat jemand eine Erklärung dafür?

http://www.derwesten.de/staedte/duisburg/umstrittener-welpenverkauf-bei-zoo-zajac-ist-gestartet-id6264551.html

Ups, wäre ein Mod. so lieb und würde die Überschrift korrigieren?! Meine Finger waren zu flink... ::)

« Letzte Änderung: Freitag, 20. Januar 2012 - 13:56:01 von Alex »

Offline Itzeflitze

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Re: Nach 30-jährigem Verbot geht es wieder los
« Antwort #1 am: Freitag, 20. Januar 2012 - 14:47:37 »
Ich frage mich ja, was das für Züchter sind, die ihre Welpen an eine Zoohandlung abgeben.
Und ich frage mich, ob Kunden zu jeder Rasse und Hundecharakter richtig beraten werden können!
Übrigens verkauft Zajac auch Katzenwelpen, diese stehen im Eingangsbereich.
Das war mal in einem Fernsehbericht zu sehen.

Es kommt, wie es kommen muss: Tiere die gestern dort gekauft wurden, landen morgen im Tierheim. Das braucht den Zajac aber nicht zu interessieren, da seine Kassen gut gefüllt sind.

Sanni

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Re: Nach 30-jährigem Verbot geht es wieder los
« Antwort #2 am: Freitag, 20. Januar 2012 - 18:17:50 »
:o Vor ewigen Zeiten war ich mal in Dortmund in einem
Zoogeschäft, dort gab es auch Hundewelpen. Ich fand das schon damals sehr "befremdlich".

Aber es ist doch kein bißchen besser Vögel, Reptilien & sonstige Kleintiere in Geschäften zu verkaufen . . .

Rhaco

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Re: Nach 30-jährigem Verbot geht es wieder los
« Antwort #3 am: Sonntag, 22. Januar 2012 - 12:32:56 »


Ups, wäre ein Mod. so lieb und würde die Überschrift korrigieren?!


Dankeschön :)

Ich rätsel immer noch wo die Gesetzeslücke ist und wie es zu dieser Ausnahme kommen kann.  ???

Davon mal ab...Zajac scheint sich offenbar wirklich gut um seinen Haustierbestand zu kümmern. Und man kann
gewiß sein, dass man körperlich gesunde Tiere bekommt. Allerdings kann niemand in diese Tiere hinein schauen...
und die Frage bleibt offen, welche psychischen Schäden die Tiere davon tragen werden. Okay, kann bei Tieren aus dem Tierheim ebenso passieren. Ich denke mal, dass man auch aus Problemtieren noch etwas vernünftiges machen kann. Aber ist eigentlich auch alles völlig irrelevant.

Mich interessiert nur die Frage...wie kommt Zajac zu dieser Ausnahmeregelung??? Und...werde ich demnächst bei Karstadt in Hamburg auch wieder Hundebabys anschauen können, so wie damals als kleines Kind? Oder wird  dieses 'Angebot' zukünftig ausschließlich in Zooläden anzutreffen sein?

Mit viel Glück werde ich Herrn Zajac demnächst über den Weg laufen. Und ich hoffe er gibt mir die chance, meine offenen Fragen zu beantworten.




Johomo

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Re: Nach 30-jährigem Verbot geht es wieder los
« Antwort #4 am: Sonntag, 22. Januar 2012 - 13:51:53 »
Mich interessiert nur die Frage...wie kommt Zajac zu dieser Ausnahmeregelung??? Und...werde ich demnächst bei Karstadt in Hamburg auch wieder Hundebabys anschauen können, so wie damals als kleines Kind? Oder wird  dieses 'Angebot' zukünftig ausschließlich in Zooläden anzutreffen sein?

Mit viel Glück werde ich Herrn Zajac demnächst über den Weg laufen. Und ich hoffe er gibt mir die chance, meine offenen Fragen zu beantworten.

Habe mal gegoogelt und dabei das Tierschutzgesetz gefunden.
Interessant für Dich wird es ab Achter Abschnitt, § 11
Vielleicht hilft es Dir ja, Deine Fragen zu beantworten.

Offline Itzeflitze

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Re: Nach 30-jährigem Verbot geht es wieder los
« Antwort #5 am: Sonntag, 22. Januar 2012 - 14:52:30 »
Ich bin grundsätzlich misstrauisch, was die Herkunft der Welpen angeht.
Wie bei allen Tieren, die er anbietet, werden sie von Vermehrern stammen, denn kein vernünftiger Züchter verkauft an Zooläden!
Den Grund kann ich euch nennen:
Wer ernsthaft züchtet, achtet darauf, dass seine Zuchtlinie gesund ist, bzw. schließt die Tiere von der Zucht aus, die entweder einem optischen Ideal nicht entsprechen oder Krankheiten weiter vererben.
Ein richtiger Züchter wählt seine Abnehmer selbst aus und hält über lange Zeit Kontakt mit ihnen.
Sollte es mit dem Nachwuchs Probleme geben, die auf eine Krankheit innerhalb der Zuchtlinie hinweisen, findet er es darüber heraus und kann entsprechende Maßnahmen ergreifen.
Die Gesundheit sollte immer an vorderster Stelle stehen!

Nun ist es bei Zooladentieren so, dass diese Verbindung Züchter - Abnehmer in der Regel fehlt, also bekommt der Züchter von auftretenden Problemen nichts mit. Es wird aber weiter produziert und verkauft.
Bei Hamstern ist es z.B. so, dass sie stark zu Tumoren neigen und die Neigung dazu soll erblich sein. Ich hatte in den letzten Jahren ca 25 Hamster (fast alle ursprünglich von Vermehrern, weil Zooladentiere aus zweiter Hand) und bis auf 2 sind alle aufgrund von Krankheiten gestorben. Weibchen bekamen fast immer eine vereiterte Gebärmutter und Männchen Tumore.
Deren Vermehrer weiß davon natürlich nichts und sieht nur die Geldscheine in der Kasse.

Ähnlich wird es mit den Hunden verlaufen und da Zajac Designermischungen wie 'Labradoodle' verkauft, zweifle ich sehr an Unfallwürfen, zumal man ja auch noch Welpen 'bestellen' kann.

Weitere Infos findet ihr auf Zajacs Homepage: http://www.zajac.de/hundeverkauf/
und ein paar Kritische Stimmen
vom VDH: http://www.vdh.de/hunde-muessen-draussen-bleiben.html
vom Deutschen Tierschutzbund: http://www.tierschutzbund.de/4505.html
vom Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe (Da ist Zajac sicher nicht Mitglied?): http://www.zzf.de/presse/meldungen/258.html


« Letzte Änderung: Sonntag, 22. Januar 2012 - 14:57:10 von Itzeflitze »

Rhaco

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Re: Nach 30-jährigem Verbot geht es wieder los
« Antwort #6 am: Sonntag, 22. Januar 2012 - 18:48:58 »
Mich interessiert nur die Frage...wie kommt Zajac zu dieser Ausnahmeregelung??? Und...werde ich demnächst bei Karstadt in Hamburg auch wieder Hundebabys anschauen können, so wie damals als kleines Kind? Oder wird  dieses 'Angebot' zukünftig ausschließlich in Zooläden anzutreffen sein?

Mit viel Glück werde ich Herrn Zajac demnächst über den Weg laufen. Und ich hoffe er gibt mir die chance, meine offenen Fragen zu beantworten.

Habe mal gegoogelt und dabei das Tierschutzgesetz gefunden.
Interessant für Dich wird es ab Achter Abschnitt, § 11
Vielleicht hilft es Dir ja, Deine Fragen zu beantworten.

Nö, nicht wirklich. Das Tierschutzgesetz kann ich ohnehin rückwärts auswendig (ok, etwas übertrieben...aber auch ich verfüge über nötige Sachkunde ;)).

Die von Itzeflitze dargelegten Gedanken bzgl. der Herkunft der Tiere interessiert mich natürlich auch brennend.
Aus Reptilienkreisen weiß ich, dass es durchaus Züchter gibt, die ihre Nachzuchten nach Duisburg verkaufen.
Dazu muß man allerdings sagen, dass es doch schon ein Unterschied ist, ob ich nun Nachzuchten etwaiger Reptilien habe oder einen ungeplanten Wurf Welpen bekomme. Die emotionale Bindung ist
 etwas anders bei Hunde- und Katzenwelpen als am Reptiliennachwuchs, da dies keine Kuscheltiere sind.



Katja

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Re: Nach 30-jährigem Verbot geht es wieder los
« Antwort #7 am: Sonntag, 22. Januar 2012 - 20:32:54 »
Der Handel mit Haustieren sollte m.M.n. viel, viel strenger kontrolliert und vor allem reglementiert werden.
Züchter (auch und vor allem die sogen. Hobbyzüchter!!) müßten bevor sie anfangen zu vermehren einen Sachkundenachweis absolvieren - ich behaupte, 50% derjenigen, die sich 'liebevoller Hobbyzüchter' nennen, können Genetik noch nicht einmal fehlerfrei schreiben  >:D

Seien wir ehrlich: es ist das GELD, das lockt! Dann vergißt man schnell, daß es das Baby aus 'liebevoller und familiärer' Haltung war, wenn so ein Dackelwelpe mal eben 800 Euro bringt. AN DER STEUER VORBEI - denn die Zucht ist ja ein Hobby.

Sehen wir das mal als Rechenbeispiel:
Eine Katze bringt in der Regel 4 - 8 Kitten zur Welt - je nach Versorgung in der Gravidität. Eine Katze kann u.U. 3 - 4 x im Jahr aufnehmen. Somit kann sie im Mittel 6 x 4 = 24 mal dafür sorgen, daß ihr Besitzer für jedes dieser Kitten 800 - 1.000 Euro bringt (je nach Nachfrage der Rasse)
Das sind über 20.000,-- Euro, die niemals versteuert werden - VON EINER KATZE!!!!
Das multipliziert sich dann schnell mal, wenn man mehrere potente Katzen/Kater im Haus hält.
Was mir nicht in den Kopf will, warum sich keine Finanzbehörde um diese nicht unerhebliche 'Einnahmequelle' kümmert - aber das wäre ein anderes Thema.

Bei Herrn Z. ist das natürlich völlig anders! Da könnte alles seinen gesetzlich korrekten Weg gehen.

Moralisch gesehen ist das etwas ganz anderes - und, Rhaco, ;) auch Reptiliennachwuchs sollte nicht im Geschäft verkauft werden. Der 'Kuschelaspekt' würde Wertungen bedeuten - und das möchte ich weder bei Fischen, noch bei Reptilien, die ich keinesfalls über Hund und Katze stelle.

Rhaco

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Re: Nach 30-jährigem Verbot geht es wieder los
« Antwort #8 am: Montag, 23. Januar 2012 - 07:56:44 »
Der Handel mit Haustieren sollte m.M.n. viel, viel strenger kontrolliert und vor allem reglementiert werden.
Züchter (auch und vor allem die sogen. Hobbyzüchter!!) müßten bevor sie anfangen zu vermehren einen Sachkundenachweis absolvieren - ich behaupte, 50% derjenigen, die sich 'liebevoller Hobbyzüchter' nennen, können Genetik noch nicht einmal fehlerfrei schreiben  >:D


Genau meine Meinung  ;D Und das schöne...mit dieser Meinung stehen wir nicht allein da. Im Kreise der Reptilienhalter gibt es derzeit eine Spezies Menschen, die sich tierisch darüber aufregt, dass man ein Verbot für
exotische Tiere anstrebt und lediglich den Menschen mit entsprechender Sachkunde ermöglichen will, diese Tiere zu halten. Ich finde das gut....zumal um die Ecke gedacht...auch die Meerschweinchen und bestimmte Katzen- und Hundearten fallen dann in diese Rubrik. Insofern...ein Sachkundenachweis...allerdings in stark überarbeiteter
Form (zumindest im Bereich Terraristik einschl. Gifttierbereich) finde ich mehr als löblich. Zudem die Auflage eines Veräußerungsverbotes ohne entsprechende Sachkunde. Die weiterführenden Gedanken schlechter Grundlage möchte ich an dieser Stelle nicht hinzufügen, das kann gerne ein anderer übernehmen.

Bzgl. deiner REchnung der Welpen, Katja...sicherlich....da wird heimlich am Finanzamt vorbei geschmuggelt. Aber es gibt ja auch Familien (so wie wir), die bislang zweimal Katzennachwuchs kostenlos an Katzenliebhaber abgegeben haben, bevor sie die Katzen haben kastrieren lassen. Zudem...5 - 6 stinknormale Hauskatzennachzuchten bringen rein steuerlich keine Einnahmen, wenn man den Pflege- und Kostenaufwand abzieht. Und so lange einem Tierärzte immer wieder erzählen, dass es besser sei, die Katzen nach der ersten Trächtigkeit kastrieren zu lassen wird dieses Problem vielleicht weiterhin bestehen.

Bzgl. des Verkaufs von etwaigen Tieren in Zooläden...u. a. Reptilien. Auf Börsen wird auch verkauft, das nicht ohne Grund. Dort treffen sich Liebhaber und es obliegt den Verkäufern selbst, sich die Käufer auszusuchen.
Es wird ernsthaft diskutiert, ob dort nur noch Nachzuchten an Personen verkauft werden dürfen, die die Sachkunde nachweisen und sich ausweisen können. Sprich...für jedes abgegebene Tier gäbe es dann einen Abgabenachweis mit den Daten des Tieres, des Verkäufers und des Käufers. Ich befürworte derartiges, obgleich
die Datenschützer hier gleich wieder auf die Barrikaden gehen. (Aber wo ist der Unterschied...ob ich nun einen 'Vertrag' über ein Reptil abschließe oder für eine Katze/Hund aus dem Tierheim)? Es geht ja schließlich ausschließlich um das Wohl des Tieres.

Der angestrebte Sachkundenachweis wird sicherlich eines Tages kommen...und wenn auch nur, um Geld in die Kasse zu bringen. Empört darüber werden aber nur die Leute sein, die denken alles richtig zu machen. Diejenigen, die sich vehement dagegen sträuben, die Sachkunde nachzuweisen. Und genau diesen Personenkreis muß es meines Erachtens auch treffen. Ich kann mir nämlich nicht wirklich vorstellen, dass ein Neun-mal-Schlauer sämtliche Fragen des SKN ad hoc und aus dem Stehgreif korrekt beantworten kann. Aber leider fühlen sich manche viel zu schlau für diesen vom Umfang her nicht unwesentlich leichten Test.  ;)








Katja

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Re: Nach 30-jährigem Verbot geht es wieder los
« Antwort #9 am: Montag, 23. Januar 2012 - 08:27:33 »
Die Crux ist ja, daß niemand sich so mit der Materie beschäftigt, der zwar die Bestimmungen ändern könnte, aber die Notwendigkeit nicht sieht!
Will sagen, daß unsere Frau Aigner z.B. sich sicher im Bereich der Fernsehtechnik auskennt, aber im Bereich des Tierschutzes m.M.n. keine Ahnung hat - oder wenn doch, diese dann gut versteckt.

Die bewußte 'Nachzucht' von Hauskatzen ist m.M.n. nicht nur hirnlos, sondern auch NOCH gefährlicher, allerdings sicherlich nicht, was den Verlust für den Fiskus betrifft. Auch wenn damit i.d.R. kein Geld verdient wird (? <-- schau mal die ebay Kleinanzeigen an - auch Rassemixe werden teuer verkauft!) ist es nicht weniger 'gefährlich', was die fehlende Kenntnis der 'Züchter' betrifft.

Die Inzuchtfaktoren und die damit verbundenen Folgen für die künftigen Halter dieser Tiere kann man nur mit super-strengen Sachkundenachweisen minimieren. Wie schön wäre es, wenn man diese angedachte Kombination zwischen Veräußerungsverbote ohne diesen Befähigungsnachweis erreichen könnte!!!
Ich wäre die Erste, die sich so eines Fragebogens annehmen würde!!

Viel einfacher ginge es allerdings, wenn man die Gebühren für eine Zuchterlaubnis so exorbitant hoch ansetzt, daß es sich nicht mehr lohnt, irgendwelche Haustiere nachzuzüchten! Ich behaupte, wenn eine 'liebevolle Hobbyzucht' erst einmal 5.000,-- Euro jährlich (als Beispiel) an Gebühren aufbringen müßte, wären die Zahlen der Kleinanzeigen schon deutlich weniger!

Weiterhin behaupte ich, daß die Finanzbehörden nur darum bitten müßten, daß sich Tierschützer kostenfrei um solche Kleinanzeigen kümmern sollen, und schon wäre jedem geholfen! (ich würde sogar mehrfach mitmachen!)

Eine Geschichte dazu:
Unter unserer Tier-Tafel-Klientel gab es eine Frau, die eine Rassehündin hat decken lassen - diese arme (viel zu junge) Hündin bekam 11 Welpen! Diese bot sie für 150 Euro pro Welpen an! Auch in dieser Klientel ist der Verlust für die Allgemeinheit ganz leicht zu finden - niemanden interessiert es!

Offline Itzeflitze

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Re: Nach 30-jährigem Verbot geht es wieder los
« Antwort #10 am: Montag, 23. Januar 2012 - 10:28:39 »
Der Handel mit Haustieren sollte m.M.n. viel, viel strenger kontrolliert und vor allem reglementiert werden.
Züchter (auch und vor allem die sogen. Hobbyzüchter!!) müßten bevor sie anfangen zu vermehren einen Sachkundenachweis absolvieren - ich behaupte, 50% derjenigen, die sich 'liebevoller Hobbyzüchter' nennen, können Genetik noch nicht einmal fehlerfrei schreiben  >:D


Genau meine Meinung  ;D Und das schöne...mit dieser Meinung stehen wir nicht allein da. Im Kreise der Reptilienhalter gibt es derzeit eine Spezies Menschen, die sich tierisch darüber aufregt, dass man ein Verbot für
exotische Tiere anstrebt und lediglich den Menschen mit entsprechender Sachkunde ermöglichen will, diese Tiere zu halten. Ich finde das gut....zumal um die Ecke gedacht...auch die Meerschweinchen und bestimmte Katzen- und Hundearten fallen dann in diese Rubrik. Insofern...ein Sachkundenachweis...allerdings in stark überarbeiteter
Form (zumindest im Bereich Terraristik einschl. Gifttierbereich) finde ich mehr als löblich. Zudem die Auflage eines Veräußerungsverbotes ohne entsprechende Sachkunde. Die weiterführenden Gedanken schlechter Grundlage möchte ich an dieser Stelle nicht hinzufügen, das kann gerne ein anderer übernehmen.

In erster Linie müssten Verkäufer in Zooläden diesen Sachkundenachweis machen, denn sie beraten den Kunden, der das Tier kauft. Ferner müssten bestimmte Produkte, die dem Tier Schaden zufügen (90% aller angebotenen Käfige, Zubehör wie Hamsterwatte, Speichenlaufräder, Gitterbälle, Stachelwürger und Haltis für Hunde) aus dem Handel genommen werden.
Das Problem ist nämlich, dass der Kunde das Zubehör auch nach optischen Reizen kauft (Oh, der Käfig ist ja schön bunt! Da wird sich meine Tochter freuen!).
Ich habe kürzlich erst im Futterhaus kritisiert, dass sie einen Hamsterkäfig in Zirkuszeltoptik verkaufen. Dieser Käfig hat runde Wände (!) und ist weit unter dem empfohlenen Mindestmaß von 0,5 qm.
Kein Hamster wird sich in dem Gefägnis wohlfühlen, dazu passt kein artgerechtes Zubehör rein.

Der neue Bewohner wird wahrscheinlich so unglücklich enden wie dieser Kandidat: http://kleinanzeigen.ebay.de/anzeigen/s-anzeige/hamburg/kleintiere/hamster/u4136202
Diese Zwerghamsterart ist sehr scheu, hat enormen Bewegungsdrang und benötigt einen großen Sandbereich, da es Wüstentiere sind (im Gegensatz zum Goldhamster, der ist KEIN Wüstentier!).
Der Roborowski gehört in ein Aquarium oder Nagerterrarium mit mindestens 1 m Länge, nicht in einen 50 x 35 (geschätzt) Käfig.
Soviel zum Thema Sachkundenachweis.

Bei Zajacs Hunden befürchte ich, dass die Abnehmer ebenfalls auf schlechte Beratung hereinfallen werden, denn jede Hunderasse hat andere Eigenschaften, die man berücksichtigen muss, z.B. den Jagdtrieb und Dickkopf des Dackels, den Hütetrieb eines Collies, die Lauffreude eines Huskys und den Beschützerinstinkt von Herdenschutzhunden etc.
Ein seriöser Züchter beschäftigt sich meistens intensiv mit nur einer Rasse, damit er optimal beraten kann.
Wie will da eine Zoohandlung optimal beraten, bei möglichen 400 verschiedenen Hunderassen?
Die schaffen es ja nicht einmal bei Kleintieren *ketzerisch sag*

Ich würde gerne nur zum Spaß mal dort hin und mich 'beraten' lassen! Vor allem im Kleintierbereich  >:D
Hat Jemand Lust auf eine Fahrgemeinschaft?

rasen

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Re: Nach 30-jährigem Verbot geht es wieder los
« Antwort #11 am: Montag, 23. Januar 2012 - 16:20:50 »
Dann schaut Euch bei der Stadtrundfahrt die Plakate auf fast jeder Hauswand an.
Es ist ja nicht so, dass die Bevölkerung hier in der Gegend das kommentarlos akzeptiert.
http://www.hundefreunde-sauerland.de/aktuelles/37-kein-welpenverkauf-bei-zoo-zajac.html

Offline Itzeflitze

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Re: Nach 30-jährigem Verbot geht es wieder los
« Antwort #12 am: Dienstag, 24. Januar 2012 - 09:54:03 »
Der Mann hat eine Meinung, die ist zum speien: http://www.derwesten.de/staedte/duisburg/tierschuetzer-sollen-welpen-kaeufer-bei-zoo-zajac-beschimpft-haben-id6274159.html

Zitat
Die „Aggressivität dieser Leute“ erklärt der Tierhändler mit „deren wirtschaftlichen Interessen“: Die Organisationen der Demonstranten verdienen nach Zajacs Darstellung“ „Geld, indem sie Straßenhunde aus dem Mittelmeerraum importieren und in Deutschland verkaufen.“ Was ihm gegenüber einige der Aktivisten zugegeben hätten: „dass sie Angst haben, ihre Hunde demnächst nicht mehr verkaufen zu können, wenn bald mehr Zoofachgeschäfte Hunde verkaufen.“

Zwischen absichtlichen Welpen produzieren und heimatlose Tiere vermitteln liegt ja wohl ein himmelweiter Unterschied! Nach seiner Auslegung bedeutet auch der Inlandstierschutz Handel, denn es werden keine Tiere verschenkt.

Zitat
wenn bald mehr Zoofachgeschäfte Hunde verkaufen

Hoffentlich wird DAS niemals passieren!

Die Labradoodle kommen wohl - wie ich schon vermutet habe - aus einer Massenzucht: http://therapiehund.blogspot.com/2012/01/welpen-bei-zoo-zajac.html
Damit hat Zajac selbst seinen Grundsatz, nur 'Unfallwürfe' zu verkaufen, schon gebrochen.
Mal ehrlich, wer glaubt schon einem Geschäftsmann?

Rizzi

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Re: Nach 30-jährigem Verbot geht es wieder los
« Antwort #13 am: Dienstag, 24. Januar 2012 - 10:20:45 »
Mal ehrlich, wer glaubt schon einem Geschäftsmann?

Schade, dass du deinen bis dahin schön geschriebenen Beitrag mit so einem Abschluss selbst disqualifizierst ...

Ich werde in der Sachdiskussion mal deinen letzten Satz ignorieren.

Offline Itzeflitze

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Re: Nach 30-jährigem Verbot geht es wieder los
« Antwort #14 am: Dienstag, 24. Januar 2012 - 10:46:18 »
Disqualifiziert wovon?
Herr Zajac hat auch in früheren Interviews keinen Hehl daraus gemacht, dass er unter anderem mit Exoten Geld verdient, was ihn zu einem Geschäftsmann macht. Es bringt seine Produkte möglichst gewinnbringend an den Kunden.
Um mit diesen Hunden Geld zu verdienen, muss er sie entsprechend günstig einkaufen. Die Preise der Hunde liegen am Ende unter denen seriöser Züchter. Klingeln da nicht die Alarmglocken?

« Letzte Änderung: Dienstag, 24. Januar 2012 - 10:48:28 von Itzeflitze »