einen Tatort einmal ganz anders aufzuziehen als ansonsten oftmals üblich, ist ein ehrenwerter Versuch und Ulrik Tukur dafür mit Sicherheit eine gute Besetzung. Phasenweise ist das m.E. tatsächlich auch gelungen.
Aber: Der Tatort hatte auch Längen, die so nicht nötig getan hätten, diese ganze undurchsichtige Dorfklüngelei basiert so und in dieser Art vermutlich ja eher auf unreflektierten und diffusen Vorstellungen des Drehbuchautors über das Dorfleben und der trostlose Braunstich in zu vielen Einstellungen war wohl aus einer Dokumentation über das ZK des Politbüros der SED übriggeblieben.
Vollends unglaubwürdig wurde das Ganze spätestens aber, als der vermeintlich totgespritzte Murot sich plötzlich (und ausanhmsweise einmal beschwerdefrei) sich plötzlich von der Bahre erhob und fröhlich der verängstigten Ärztin entgegenposaunte: 'Ich habe mir erlaubt, die Medikamente auszutauschen.' Spätestens da waren wir auf dem Niveau von "Harry Potter" oder "Bezaubernder Jeannie" angekommen.
Fazit: Viele gute Ansätze, nicht zuende gedacht, möchtegerninterlektuell
Ich hatte mir von beiden Tatorten mit Ulrich Tukur mehr versprochen.