Autor Thema: Störschleife: Gib mir mein Herz zurück!  (Gelesen 10924 mal)

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Kuno

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Re: Störschleife: Gib mir mein Herz zurück!
« Antwort #75 am: Donnerstag, 06. Oktober 2011 - 19:22:08 »
Früher fuhren die Kümos auch bis zur Kaisermühle, das ist Heute gar nicht mehr möglich, weil der Fluß hinter der Breitenburger Fähre total verlandet ist. Da geht nicht mal mehr ein Sportboot gefahrlos durch.

Aber das alles ist hier nicht das Thema.

Capitano

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Re: Störschleife: Gib mir mein Herz zurück!
« Antwort #76 am: Donnerstag, 06. Oktober 2011 - 20:18:03 »
Itzehoe und die Stör liegen in Deutschland und da ist das natürlich exakt geregelt, und zwar:

Seeschifffahrstraßen sind in der Seeschifffahrtstraßenordnung definiert:

§ 1 Geltungsbereich
(1 ) Die Verordnung gilt auf den Seeschiffahrtsstraßen mit Ausnahme der Emsmündung, die im Osten durch eine Verbindungslinie zwischen dem Pilsumer Watt (53‘ 29‘ 08" N; 07 01‘ 52" O), Borkum (53" 34‘ 06" N; 06‘ 45‘ 31" Q) und dem Schnittpunkt der Koordinaten 53‘ 39‘ 35" N; 06 35‘ 00" O begrenzt wird. Seeschiffahrtsstraßen im Sinne dieser Verordnung sind

....
Stör bis zum Pegel in Rensing;
....

Ebenso ist das im Bundeswasserstraßengesetz (Anlage 1 (zu § 1 Abs. 1 Nr. 1 und Abs. 5 und § 2 Abs. 2)
Verzeichnis der dem allgemeinen Verkehr dienenden Binnenwasserstraßen des Bundes) geregelt.

Und der Pegel Rensing liegt wo? An der Delftorbrück ist noch lange nicht Schuß! Der aufmerksame Beobachter sieht auch, dass entlang der Stör z.B. in der Kurve Amönenhöhe Pricken gesteckt sind, diese dienen als Fahrwasserbegrenzungen.  Die Pricken sind dieses Jahr erst erneuert worden. Das macht das zuständige Wasser- und Schifffahrtsamt nur, wenn es sich noch um eine Wasserstraße handelt.

Die Stör ist am Delftor etwas verengt mit einer Breite von ca. 50 m. Und wenn man auf der Brücke steht ist eine sehr starke Strömung hier unverkennbar. D.h. die Wassermengen die hier durchfließen sind schon ganz erheblich. Die Stör hat immerhin einen Tidenhub von mind. 2,5 - 3 m.

Die Idee, die Stör am Delftor zuzumachen und durch die Stadt zu leiten ist einfach nur absurd! Liebe Freunde der Störschlickschleife, das ist kein Sandkasten in dem man büschen mit Kleckamatsch rumspielen kann.


suessikoenig

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Re: Störschleife: Gib mir mein Herz zurück!
« Antwort #77 am: Samstag, 08. Oktober 2011 - 12:59:51 »
Sowohl aus den Äußerungen der Vereinsvertreter in der Versammlung am 4.10.2011 als auch aus dem Faltblatt des Vereins "störauf" ist ersichtlich, das die Stör nicht an einer Stelle zugemacht und dann durch die Stadt geleitet wird, sondern zusätzlich zum derzeitigen Flussverlauf die alte Schleife (oder Teilbereiche in einzelnen Schritten) geöffnet werden soll. Ein derartiger Verlauf ist auch auf dem Plan von 1905 im Faltblatt zu erkennen, also auch früher nicht anders gewesen.
Die Vertreter des Vereins haben  ausgesagt, dass die grundsätzliche technische Machbarkeit von Wasserbauingenieuren positiv beurteilt wird; dies wurde auch durch einen in der Versammlung anwesenden Wasserbauingenieur bestätigt. Wenn ein solche Idee entgegen der Aussagen dieser Fachleute als absurd verurteilt wird, sollte auch eine entsprechende s/fachliche Begründung erfolgen.
Der Verein "störauf" hat ein Konzept vorgestellt und arbeitet daran, unter welchen Bedingungen eine Öffnung möglich und machbar ist. Dafür hat er in der Veranstaltung am 4.10.2011 um MitstreiterInnen und Meinungen geworben. Der Übergang von der Idee zum tatsächlichen Projekt ist letztlich von der Akzeptanz in der Bevölkerung und der Politik abhängig. Konstruktive Kritik und/oder aktive Beteiligung können zu einer sachlichen Beurteilung und Entscheidung beitragen.

Capitano

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Re: Störschleife: Gib mir mein Herz zurück!
« Antwort #78 am: Samstag, 08. Oktober 2011 - 14:44:55 »
....
3. Technisch gibt es meiner Meinung nach nur zwei Möglichkeiten.Entweder es wird ein Fließgewässer, dann muß der Bogen   so hergestellt werden wie er ganz früher war.Das bedeutet, daß die Stör am Delftor zugeschüttet werden muß, so daß der Fluss um die Neustadt fließt.
Oder es wird ein in sich geschlossenes Becken. Dann muß,wie in anderen Städten schon vorgemacht, eine Kläranlage so gebaut werden, daßein Fließgewässer entsteht.
4. Die Stör war immer eine "Seeschiffahrtsstrasse"(kann sein daß das nur noch bis zur Eisenbahnbrücke gilt)
   Dann müssen auch noch andere Behörden gefragt werden.
...

zu 3. Die Idee, die Stör am Delftor zuzumachen und durch die Stadt zu leiten ist einfach nur absurd!
Man müsste ein 40-50 m breites und ca. 10 m tiefes  Flußbett um die Neustadt buddeln. Reicht das als sachliche Begründung?

Technisch machbar ist letzendlich vieles,  Suez- und Panamakanal wurden z.B. ja auch realisiert. Wir reden hier aber um ein Projekt zur Verschönerung einer ansonsten recht abgewrackten holsteinischen Kleinstadt - ohne irgendwelchen sonstigen wirtschaftlichen Nutzen (abgesehen von der Konjunkturspritze für viel Bauunternehmen).

Die augenblickliche Euphorie stützt sich bisher nur auf ein paar romantische Erinnerungen, einer Karte aus 1905 und ein paar hübsche Grafiken. Das ist nicht gerade viel, oder? Hoffentlich wird die Enttäuschung am Ende nicht zu groß.

Offline ToRü | ToРуз

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Re: Störschleife: Gib mir mein Herz zurück!
« Antwort #79 am: Samstag, 08. Oktober 2011 - 17:23:26 »
Mal ganz wertfrei: Technisch Machbar ist sehr viel - alles eine Sache des Geldes.

Künstliche Inseln einer gewissen Größe hätte früher mal auch kaum einer für realisierbar gehalten - bis z.B. in Dubai "The Palm" und "The World" entstanden. Aber der Preis war sehr hoch. Zudem weiß man heute, das man auch in Zukunft Geld reinstecken muss - Geld, was jetzt nicht mehr so üppig da ist.

Und ich finde es wieder mal toll: Menschen, die nicht nur visionieren ( das ist wichtig, denn man muss ein Ziel haben), sondern auch gleich die Realisierbarkeit bedenken werden direkt in die Miesmacherecke gestellt. Warum? Träumt man lieber weiter oder will man etwas anpacken?

Klar - man könnte schnell zu einer Erkenntnis kommen, die die schöne Aufbruchsstimmung beendet. Und die ist ja auch wichtig.

Also: Träumen wir uns in eine schöne Zukunft oder gehen wir sie aktiv an? Sollte es mit diesem, schönen, Projekt nix werden, dann halt mit einem anderen...
« Letzte Änderung: Samstag, 08. Oktober 2011 - 17:25:12 von groundstar »
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
Toleranz und Moral ist immer die Toleranz und Moral der anderen.

wutz

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Re: Störschleife: Gib mir mein Herz zurück!
« Antwort #80 am: Samstag, 08. Oktober 2011 - 20:22:11 »
Die Vertreter des Vereins haben  ausgesagt, dass die grundsätzliche technische Machbarkeit von Wasserbauingenieuren positiv beurteilt wird; dies wurde auch durch einen in der Versammlung anwesenden Wasserbauingenieur bestätigt. Wenn ein solche Idee entgegen der Aussagen dieser Fachleute als absurd verurteilt wird, sollte auch eine entsprechende s/fachliche Begründung erfolgen.

Meine Gutachter sagen/schreiben auch das, was ich gerne möchte. ;)

breughel

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Re: Störschleife: Gib mir mein Herz zurück!
« Antwort #81 am: Samstag, 08. Oktober 2011 - 21:43:32 »
Die Vertreter des Vereins haben  ausgesagt, dass die grundsätzliche technische Machbarkeit von Wasserbauingenieuren positiv beurteilt wird; dies wurde auch durch einen in der Versammlung anwesenden Wasserbauingenieur bestätigt. Wenn ein solche Idee entgegen der Aussagen dieser Fachleute als absurd verurteilt wird, sollte auch eine entsprechende s/fachliche Begründung erfolgen.

Meine Gutachter sagen/schreiben auch das, was ich gerne möchte. ;)
Aber nur wenn Du sie auch gut bezahlst.
Das Thema Störschleifenöffnung ist sehr gut geeignet, viele Treffen abzuhalten und viel zu streiten - wirkt also belebend, wenn auch wenig konstruktiv.
Die Innenstadt würde selbst bei Gelingen des Projekts dadurch nicht belebt - da liegen so viele Lasten - Karstadt und die Breite Straße sind im Eimer, der Handel sitzt am Stadtrand, es fehlen attraktive Wohungen im Zentrum sowie ein lebendiges Leben um das Theater und Kreismuseum.
Das alles müßte bearbeitet werden - und erst dann könnte auch in diesem Umfeld die Störschleife sinnvoll sein.
Vielleicht beginnt man mal mit der Sprengung des Problemhochhauses neben dem Theater.

Blubb

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Re: Störschleife: Gib mir mein Herz zurück!
« Antwort #82 am: Sonntag, 09. Oktober 2011 - 18:36:23 »
Mal ganz wertfrei: Technisch Machbar ist sehr viel - alles eine Sache des Geldes.

Künstliche Inseln einer gewissen Größe hätte früher mal auch kaum einer für realisierbar gehalten - bis z.B. in Dubai "The Palm" und "The World" entstanden. Aber der Preis war sehr hoch. Zudem weiß man heute, das man auch in Zukunft Geld reinstecken muss - Geld, was jetzt nicht mehr so üppig da ist.

Und ich finde es wieder mal toll: Menschen, die nicht nur visionieren ( das ist wichtig, denn man muss ein Ziel haben), sondern auch gleich die Realisierbarkeit bedenken werden direkt in die Miesmacherecke gestellt. Warum? Träumt man lieber weiter oder will man etwas anpacken?

Klar - man könnte schnell zu einer Erkenntnis kommen, die die schöne Aufbruchsstimmung beendet. Und die ist ja auch wichtig.

Also: Träumen wir uns in eine schöne Zukunft oder gehen wir sie aktiv an? Sollte es mit diesem, schönen, Projekt nix werden, dann halt mit einem anderen...


Siehste: Und derlei Beiträge sind dafür verantwortlich, dass in Itzehoe seit Jahren nichts voran geht und wohl auch nie wieder etwas vorangehen wird. Dass man sich dann noch selbst in die Opferecke stellt, ist ein besonderes Anzeichen der Dekonstruktivität des eigenen Tuns.

Was breughel sagt ist sehr wichtig, nämlich Ganzheitlichkeit des gesamten Projektes. Auch das wurde am letzten Dienstag sehr deutlich. Es geht eben nicht nur um die schnöde Öffnung der Störschleife, sondern um die Innenstadt an sich, um deren Sanierung. In meinen Augen kann eine Stadt eben nur aus ihrem Zentrum heraus attraktiv und lebenswert sein und dabei ist die Störschleife ein durchaus legitimes Element der Überlegung. Es bringt eben nichts, auch das wurde am Dienstag deutlich, wenn man eine Fußgängerzone neu pflastert, denn das sind zwar ganz nette und nichtsdestotrotz begrüßenswerte Maßnahmen, aber das machen andere Städte, zu denen man in Konkurrenz steht, nämlich auch. Somit interessiert am Ende für derlei Maßnahmen kein Mensch.

Man muss sich vor Augen führen, um was es hier geht. Nämlich um Heimat. Und Heimat kann nur über einen Identifikationswert geschaffen werden. Kleine Projekte müssen mit dem einhergehen, aber,um es mal mit den Worten von Frau Keune zu sagen, es muss auch mal ein großer Hebel gezogen werden. Im Kleinklein zu verbleiben wird eben das nicht schaffen: Identifikation, Heimat, Lebensqualität.

Dass ist eben ein Projekt, dass nicht von heute auf morgen zu schaffen sein wird, sondern eine langfristige Perspektive benötigt und dabei spielen auch technische Überlegungen, wie sie hier Capitano bedenkerweise vorgetragen hat, eine Rolle. All das muss in diesen Prozess einfließen. Wenn man aber obiges bedenkt, wird man feststellen, dass der finanzielle Aspekt, auch wenn das jetzt blöd klingt, eine untergeordnete Rolle spielt. Es gibt Dinge, die man rein in Geld nicht aufwiegen kann.

Eines muss man dem Verein bei allen Bedenken hoch anrechnen, nämlich das Schaffen einer Aufbruchstimmung. Es wird in Itzehoe endlich mal in breiter Öffentlichkeit über die Attraktivität und das aktuelle Bild der Stadt diskutiert. Denn niemand wird einem ernsthaft sagen können, dass die Stadt schön oder gar sonderlich lebenswert ist. Im Prinzip kann man großen Teilen der Innenstadt nur noch mit der Abrissbirne begegnen.
Beiträge, wie jene groundstars, stellen sich aber nicht auf die Seite der Aufbruchstimmung, sondern versuchen diese gezielt zu zersetzen und zerreden. Alternativen? Keine. So wird diese Stadt weiterhin vor die Hunde gehen und man kann nur jeden beglückwünschen, der es schafft aus Itzehoe wegzuziehen. Dieser Anstoß ist, wenn man es krass sehen möchte, der letzte, um der Stadt noch einmal Leben einzuhauchen. Ansonsten wird man sich damit abfinden müssen, dass die Menschen in Itzehoe nur noch wohnen, die Musik aber ansonsten woanders spielt.

Capitano

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Re: Störschleife: Gib mir mein Herz zurück!
« Antwort #83 am: Sonntag, 09. Oktober 2011 - 20:11:46 »
Es geht ja nicht darum, ob man für oder gegen dieses Projekt ist, sondern darum ob sich das überhaupt realisieren lässt. Und bei dieser Fragestellung kommt man zunächst zur technischen Machbarkeit und dann unweigerlich zur Finanziererung. Ganz arge Bedenken gibt es in beiden Bereichen.

Daher sollten die Initiatoren jetzt bald mal Butter bei die Fische tun, wenn man glaubwürdig sein will.


Offline ToRü | ToРуз

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Re: Störschleife: Gib mir mein Herz zurück!
« Antwort #84 am: Montag, 10. Oktober 2011 - 09:56:52 »
Siehste: Und derlei Beiträge sind dafür verantwortlich, dass in Itzehoe seit Jahren nichts voran geht und wohl auch nie wieder etwas vorangehen wird. Dass man sich dann noch selbst in die Opferecke stellt, ist ein besonderes Anzeichen der Dekonstruktivität des eigenen Tuns.

Was breughel sagt ist sehr wichtig, nämlich Ganzheitlichkeit des gesamten Projektes. Auch das wurde am letzten Dienstag sehr deutlich. Es geht eben nicht nur um die schnöde Öffnung der Störschleife, sondern um die Innenstadt an sich, um deren Sanierung. In meinen Augen kann eine Stadt eben nur aus ihrem Zentrum heraus attraktiv und lebenswert sein und dabei ist die Störschleife ein durchaus legitimes Element der Überlegung. Es bringt eben nichts, auch das wurde am Dienstag deutlich, wenn man eine Fußgängerzone neu pflastert, denn das sind zwar ganz nette und nichtsdestotrotz begrüßenswerte Maßnahmen, aber das machen andere Städte, zu denen man in Konkurrenz steht, nämlich auch. Somit interessiert am Ende für derlei Maßnahmen kein Mensch.

Man muss sich vor Augen führen, um was es hier geht. Nämlich um Heimat. Und Heimat kann nur über einen Identifikationswert geschaffen werden. Kleine Projekte müssen mit dem einhergehen, aber,um es mal mit den Worten von Frau Keune zu sagen, es muss auch mal ein großer Hebel gezogen werden. Im Kleinklein zu verbleiben wird eben das nicht schaffen: Identifikation, Heimat, Lebensqualität.

Dass ist eben ein Projekt, dass nicht von heute auf morgen zu schaffen sein wird, sondern eine langfristige Perspektive benötigt und dabei spielen auch technische Überlegungen, wie sie hier Capitano bedenkerweise vorgetragen hat, eine Rolle. All das muss in diesen Prozess einfließen. Wenn man aber obiges bedenkt, wird man feststellen, dass der finanzielle Aspekt, auch wenn das jetzt blöd klingt, eine untergeordnete Rolle spielt. Es gibt Dinge, die man rein in Geld nicht aufwiegen kann.

Eines muss man dem Verein bei allen Bedenken hoch anrechnen, nämlich das Schaffen einer Aufbruchstimmung. Es wird in Itzehoe endlich mal in breiter Öffentlichkeit über die Attraktivität und das aktuelle Bild der Stadt diskutiert. Denn niemand wird einem ernsthaft sagen können, dass die Stadt schön oder gar sonderlich lebenswert ist. Im Prinzip kann man großen Teilen der Innenstadt nur noch mit der Abrissbirne begegnen.
Beiträge, wie jene groundstars, stellen sich aber nicht auf die Seite der Aufbruchstimmung, sondern versuchen diese gezielt zu zersetzen und zerreden. Alternativen? Keine. So wird diese Stadt weiterhin vor die Hunde gehen und man kann nur jeden beglückwünschen, der es schafft aus Itzehoe wegzuziehen. Dieser Anstoß ist, wenn man es krass sehen möchte, der letzte, um der Stadt noch einmal Leben einzuhauchen. Ansonsten wird man sich damit abfinden müssen, dass die Menschen in Itzehoe nur noch wohnen, die Musik aber ansonsten woanders spielt.

Opferecke...  ::) Ich sehe mich nicht als Opfer noch bin ich gegen das Projekt oder zerrede, zersetze es.
Ich bin aber für eine reale Betrachtungsweise und je schneller Klarheit herrscht, desto besser.

Das in Itzehoe nix vorangeht liegt nicht an realen Betrachtungsweisen sondern eher an oftmals irrealen Träumereien in Verbindung mit ineffizienten Einsatz von Mitteln.

Ich zerrede nix sondern sage: Packen wir es konkret an. Und zum Anpacken gehört eben eine erste Machbarkeitsstudie und eine grobe Kostenschätzung. Erst danach kann man auf Fakten basierend weitermachen.

Die Aufbruchsstimmung ist toll, keine Frage. Sie wird jedoch bald abebben, wenn man nicht konkret wird.

Und die Attraktivität einer Stadt machen nicht nur optische Dinge aus. Dazu gehören auch andere Dinge, wie z.B. für Familien die Kita Situation (Gebühren werden ja wohl gerade wieder um 5% angehoben), die Einkaufsmöglichkeiten, Schulsituation (da hat die Stadt als Schulträger die letzten 10 Jahre recht wenig getan), Kultur- und Freizeitangebote, Verkehrssituation, attraktiver Wohnraum, Angebote für die Jugend (die hier ja nach und nach verschwindet) und so weiter.

Das Störschleifenprojekt ist da ein Baustein, aber es ist in meinen Augen nicht die Generallösung. Wie ja auch gesagt ist es eine langfristige Möglichkeit, der Stadt etwas gutes zu tun. Aber was passiert in den kommenden 5 - 10 Jahren? Nix? Hoffen und Warten auf die Störschleifenöffnung während die Stadt weiter ausblutet?

Man muss das schon kritisch diskutieren dürfen, ohne gleich als Zerstörer oder Mießmacher zu gelten.
« Letzte Änderung: Montag, 10. Oktober 2011 - 10:09:59 von groundstar »
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
Toleranz und Moral ist immer die Toleranz und Moral der anderen.

breughel

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Re: Störschleife: Gib mir mein Herz zurück!
« Antwort #85 am: Montag, 10. Oktober 2011 - 10:14:56 »
Und solche Projekte sind auch gut geeignet, die Aufmerksamkeit vom Machbaren abzuziehen.
Siehe Hamburger Philharmonie.
Für Itzehoe gilt nach wie vor:
Theater endlich mit einer guten Gastronomie ausstatten und als Multifunktionsraum nutzen, für Tagungen anbieten und für Veranstaltungen jenseits bildungsbürgerlicher Norm.
Kreismuseum endlich zu einem Magneten machen - mit zugkräftigen Ausstellungen statt Verkleidungspartys und Imbisshows.
Belebung der Innenstadt durch Wochenmarkt in der Breiten Straße (davon würden auch Händler und Gewerbe profitieren)
Mehr Niveau in der Gastronomie - stärker Einbindung und Förderung der Gastwirte und cafebetreiber in das Stadtmarketing
Stärkere Förderung der Jugendkultur durch mehr Veranstaltungsförderung für Musikveranstaltungen in der Innenstadt
...um nur mal einen kleinen realen Schritt zu machen...

Katja

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Re: Störschleife: Gib mir mein Herz zurück!
« Antwort #86 am: Montag, 10. Oktober 2011 - 14:02:27 »
Natürlich ist die Öffnung der Schleife kein 'Allheilmittel' für unsere Stadt - aber es ist ein Anfang!
Wenn ich manche Postings hier lese, dann hapert es wohl weniger an guten Ideen, sondern viel eher daran, daß man nichts anpackt. Dieser Verein HAT aber etwas angepackt und ist innerhalb weniger Wochen in aller Munde.

Visionen kann man nicht mit Worten zerschlagen.
Niemand würde sich von einem Vorhaben abhalten lassen, nur weil ein anderer sagt: "Das geht nicht!"

Weil: geht nicht, gibt's nicht!! ;D - vielleicht muß man manchmal einen Umweg nehmen, vielleicht sind die Stolpersteine manchmal unsichtbar, wenn man am Anfang einer Idee steht, vielleicht fällt man auch auf seinem Weg mal übel auf's Gesicht - so what? - niemand hat einem versprochen, daß alles immer ganz einfach ist!
Aber vielleicht ist es ja auch gar nicht so schwer, wie man es sich jetzt vorstellt?

Jeder, der eine Vision hat, der LEBT! Ich finde es großartig, daß es überhaupt noch Visionäre gibt!

Würde jeder nur ein kleines bißchen mithelfen, nur EINE gute Idee in die Tat umsetzen, anstatt in jeder anderen Suppe nur das Haar zu suchen, wäre sicherlich vieles gar nicht mehr sooooo grau und trübe für Itzehoe.

Es ist doch völlig egal, ob dieser Verein das Projekt verwirklichen kann - aber der Blick in eine schönere Zukunft bleibt ihnen. Den Schwarzmalern nicht!

(boah, wat bin ich heute philosophisch!! ;) )



Blubb

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Re: Störschleife: Gib mir mein Herz zurück!
« Antwort #87 am: Montag, 10. Oktober 2011 - 16:37:08 »
Natürlich ist die Öffnung der Schleife kein 'Allheilmittel' für unsere Stadt - aber es ist ein Anfang!
Wenn ich manche Postings hier lese, dann hapert es wohl weniger an guten Ideen, sondern viel eher daran, daß man nichts anpackt. Dieser Verein HAT aber etwas angepackt und ist innerhalb weniger Wochen in aller Munde.

Visionen kann man nicht mit Worten zerschlagen.
Niemand würde sich von einem Vorhaben abhalten lassen, nur weil ein anderer sagt: "Das geht nicht!"

Weil: geht nicht, gibt's nicht!! ;D - vielleicht muß man manchmal einen Umweg nehmen, vielleicht sind die Stolpersteine manchmal unsichtbar, wenn man am Anfang einer Idee steht, vielleicht fällt man auch auf seinem Weg mal übel auf's Gesicht - so what? - niemand hat einem versprochen, daß alles immer ganz einfach ist!
Aber vielleicht ist es ja auch gar nicht so schwer, wie man es sich jetzt vorstellt?

Jeder, der eine Vision hat, der LEBT! Ich finde es großartig, daß es überhaupt noch Visionäre gibt!

Würde jeder nur ein kleines bißchen mithelfen, nur EINE gute Idee in die Tat umsetzen, anstatt in jeder anderen Suppe nur das Haar zu suchen, wäre sicherlich vieles gar nicht mehr sooooo grau und trübe für Itzehoe.

Es ist doch völlig egal, ob dieser Verein das Projekt verwirklichen kann - aber der Blick in eine schönere Zukunft bleibt ihnen. Den Schwarzmalern nicht!

(boah, wat bin ich heute philosophisch!! ;) )

Meine vollste Zustimmung. Applaus!  :clap

Offline Moni84

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Re: Störschleife: Gib mir mein Herz zurück!
« Antwort #88 am: Montag, 10. Oktober 2011 - 16:39:25 »
[...] Kreismuseum endlich zu einem Magneten machen - mit zugkräftigen Ausstellungen statt Verkleidungspartys und Imbisshows.

Dabei wird doch dafür mit den 3 Prinzessinnen so doll auf die Tonne gehauen. Von der einen war doch auch ein Profil in der Rundschau zu lesen.

Offline ToRü | ToРуз

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Re: Störschleife: Gib mir mein Herz zurück!
« Antwort #89 am: Montag, 10. Oktober 2011 - 16:56:34 »
"ich habe heute nix versäumt, ich hab nur von dir geträumt..."


...
Es ist doch völlig egal, ob dieser Verein das Projekt verwirklichen kann - aber der Blick in eine schönere Zukunft bleibt ihnen. Den Schwarzmalern nicht!
...

Statt einem schönen Blick in die ferne Zukunft haben manche Leute eben lieber einen Ausblich auf eine nahe, schöne Realität - und das sind garantiert nicht immer Schwarzmaler!

Wenn man eine Vorstellung von der Zukunft hat - ein Ziel, dann will man es doch auch leben sehen, oder? Wenn das nicht das Ziel ist, dann ist es eine reine Träumerei.
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
Toleranz und Moral ist immer die Toleranz und Moral der anderen.