Autor Thema: Westerwelle tritt ....  (Gelesen 4144 mal)

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ae8090

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Westerwelle tritt ....
« am: Montag, 29. August 2011 - 22:23:02 »
... Rücktittsgerüchten entgegen:

Zitat
Westerwelle ließ einen Rücktritt dementieren – auch wenn die Kritik an seiner Amtsführung am Wochenende bedrohlich scharf angeschwollen war. Westerwelle gilt als Minister auf Bewährung – so hat es verklausuliert auch sein Nachfolger als Parteichef, Philipp Rösler, intoniert.
Quelle und kompletter Artikel: abendblatt.de


schade eigentlich ...


Offline Slartibartfass

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Re: Westerwelle tritt ....
« Antwort #1 am: Montag, 29. August 2011 - 22:27:39 »
Ich wollte auch schon 'ne Umfrage machen, wann er zurücktritt.
[_] Innerhalb der nächsten 2 Wochen
[x] Spätestens bis Ende September
[_] Noch dieses Jahr.
[_] Im ersten Quartal 2012
[_] 2012
[_] 2013
[_] Er bleibt bis zum Ende der Legislaturperiode Außenminister.
Es wird nie so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd.

ae8090

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Re: Westerwelle tritt ....
« Antwort #2 am: Montag, 29. August 2011 - 22:30:34 »
am 29. Oktober

Offline Slartibartfass

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Re: Westerwelle tritt ....
« Antwort #3 am: Montag, 29. August 2011 - 22:31:30 »
am 29. Oktober
Samstage sind Untypisch für solche Rücktritte.
Es wird nie so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd.

ae8090

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Re: Westerwelle tritt ....
« Antwort #4 am: Montag, 29. August 2011 - 22:42:25 »
am 29. Oktober
Samstage sind Untypisch für solche Rücktritte.

wenn sich Rücktritt gleichmäßig über die Woche verteilen, kommen auf jeden Wochentag 1/7 der Rücktritte. Damit wäre dann vermutlich jeder tag untypisch, oder?

zum 29.10.:
ich bin mir nicht 100%ig sicher, aber ich meine, dass die Höhe der späteren Pension von ehemaligen Bundesministern sich nach Amtsjahren richtet. Da Westerwelle an einem 28. Oktober Bundesminister wurde ... sorry, ich habe schon wieder so böse böse Gedanken.

Ich nehme das mit dem 29. Oktober zurück und tippe auf den 27.10.11

Offline Slartibartfass

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Re: Westerwelle tritt ....
« Antwort #5 am: Montag, 29. August 2011 - 22:51:38 »
am 29. Oktober
Samstage sind Untypisch für solche Rücktritte.

wenn sich Rücktritt gleichmäßig über die Woche verteilen, kommen auf jeden Wochentag 1/7 der Rücktritte. Damit wäre dann vermutlich jeder tag untypisch, oder?
Ja.
Wobei Rücktritte ja beim "Chef" eingereicht werden müssen, und der hat in der Regel (*) Samstag und Sonntag frei. ;)
Daher wäre Mo - Fr wahrscheinlicher.




Zitat
zum 29.10.:
ich bin mir nicht 100%ig sicher, aber ich meine, dass die Höhe der späteren Pension von ehemaligen Bundesministern sich nach Amtsjahren richtet. Da Westerwelle an einem 28. Oktober Bundesminister wurde ... sorry, ich habe schon wieder so böse böse Gedanken.
Das ist im §15 des Gesetz über die Rechtsverhältnisse der Mitglieder der Bundesregierung geregelt: Man muss der Regierung mindestens 4 Jahre angehören, erst dann hat man Anspruch auf ein Ruhegehalt.

Aber Deine bösen bösen Gedanken klingen ansonsten plausibel.  >:D




(*) Kalauer sind willkommen. ;)
Es wird nie so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd.

ae8090

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Re: Westerwelle tritt ....
« Antwort #6 am: Montag, 29. August 2011 - 22:59:37 »
....
Man muss der Regierung mindestens 4 Jahre angehören, erst dann hat man Anspruch auf ein Ruhegehalt.
...

hat noch jemand ein gutes Argument gesucht für die Ausweitung der Pensionsansprüche von Bundesministern?

ansonsten: male bitte den Teufel nicht an die Wand!

Offline ToRü | ToРуз

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Re: Westerwelle tritt ....
« Antwort #7 am: Dienstag, 30. August 2011 - 09:50:42 »
Ich bin kein, und war noch nie ein, ausgesprochener GW Fan.

Dennoch frage ich mich ja schon ernsthaft: Was wirft man ihm bitte konkret als Verfehlung im Amt vor? Eigentlich nur die Abstimmung zur UN Resolution 1973.
Die war jedoch im Kabinett abgestimmt - also keine Einzeltat. Zudem war damals eine große Mehrheit der deutschen Bevölkerung gegen eine deutsche Beteiligung am Nato-Einsatz. Ich fand die Entscheidung richtig und stehe da auch heute noch zu.
Gründe? Viele.

Erstmal zeigen Afghanistan und der Iraq, dass das System "Haudrauf und rein" auf Dauer nicht funktioniert. In Afghanistan ist inzwischen klar, das es ohne Taliban nicht gehen wird, die Taliban, die auch wir seit 10 Jahren aus Afghanistan vertreiben wollen. Im Iraq gibt es viele unterschiedliche Gruppen, die bis heute Macht haben wollen und dafür Kämpfen.

Ist Ägypten ein Beispiel? Nein. Dort hat das Militär immer noch die Macht, geändert hat sich nichts, die Menschen fühlen sich um ihre Revolution betrogen. Im Hintergund ringen verschiedenste Gruppen um die Macht - die ganze Bandbreite von recht starken Islamisten (Stichwort Muslimbruderschaft) bis zu Demokraten.

In Libyen wusste damals (und ich behaupte mal, auch heute) niemand wirklich, wer hinter dem Übergangsrat steckt. Klar ist nur, das er aus vielen Stammesgruppierungen besteht, die alle zusehen, dass ssie jetzt die macht bekommen. Ich hoffe, ich liege falsch, aber auch in Libyen könnte der Bürgerkrieg weitergehen, wenn das gemeinsame Großziel, Gaddafi zu verjagen, erreicht ist.
Klar ist auch, dass es bereits jetzt Anzeichen gibt, dass man westliche Hilfe eigentlich nach der revolution nicht wünscht. Es gibt bereits angebote aus der EU, auch aus Deutschland, Polizei zur Ausbildung örtlicher Kräfte bereitzustellen. Das wird abgelehnt. man möchte eigentlich nur Hilfe non der AU und den arabischen Bruderstaaten.

Und das ist das Kernproblem: Hier denkt man, der Westen würde mit offenen Armen empfangen und wir könnten maßgeblich Einfluß nehmen. Das wird jedoch so nicht kommen. Klar: Das Geld nimmt man gerne; aber Einfluss? Die Menschen dort setzen mit dem Westen die Leute gleich, die die Diktaturen überhaupt erst ermöglicht und dann durch entsprechende Unterstützung Jahrzehntelang am Leben hielten. Und mit denen will man eigentlich nicht mehr zuviel zu tun haben.

Im arabischen Raum wünschen sich die menschen eher eine Demokratie islamischer, nicht nach westlicher Prägung. Und die sieht etwas anders aus.

Und zu guter Letzt: Uns wurde vorgemacht, die No-fly-zone würde geschaffen, um die Zivilbevölkerung vor Regierungsangriffen zu schützen.
Warum fordern die selben Stimmen, die das für Libyen forderten nun nicht einen Nato-Einsatz in Syrien?

Fazit: Die Enthaltung war richtig. In dem Punkt hat GW keinen Fehler gemacht.
« Letzte Änderung: Dienstag, 30. August 2011 - 09:56:04 von groundstar »
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
Toleranz und Moral ist immer die Toleranz und Moral der anderen.

breughel

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Re: Westerwelle tritt ....
« Antwort #8 am: Dienstag, 30. August 2011 - 10:53:45 »
Schön ,dass Du noch so viel und inhaltlich schreibst - der Trend geht hier eindeutig zum Fischbrötchen - ja, ich sehe auch, dass nun Westerwelle und auch Rösler auf der Abschussliste der Medien sowie mancher Politiker stehen.
Und natürlich könnte mit gleicher Logik wie in Lybien gefordert werden, nun Syrien, Marokko, Saudi Arabien, Iran, Jemen, Jordanien, Weissrussland, Soamlia, Sudan, Pakistan, Kuba, Haiti, Dominikanische Republik, Mexiko, Peru, Nigeria zu bombardieren - Freiheit durch Krieg. Von Afghanistan schweigen wir mal.
Ich bin und war auch gegen die Beteiligung an NATO-Angriffen auf Libyen.
Auch wenn ich Westerwelle nicht mag, er hat durchaus öfter Rückgrat gezeigt.
Und er Herr Fischer - ex Grüner und Lobbyist erster Güte - hat ja auch schon so seine Erfahrungen wie der Balkan befriedet wurde wo die NATO bis heute steht.
"Unsere" Verbündeten, das sind die zukünftigen Brüder und Schwestern in der Insolvenz.

Offline ToRü | ToРуз

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Re: Westerwelle tritt ....
« Antwort #9 am: Dienstag, 30. August 2011 - 11:04:36 »
Danke, Breughel. Die Länderaufzählung hatte ich mir gespart, stimmt aber völlig!

Der Libyeneinsatz ist für mich nur die Begleichung einer alten Rechnung, speziell der USA. Briten und Franzosen wollen die Spuren ihrer Tätigkeiten der letzten 15 Jahre verwischen. Es waren Schröder und Fischer, die unsere Bundeswehr in unendliche Einsätze schickten. Aber OK, im Nachhinein ist man immer schlauer!

Und nicht nur GW und PR sind auf der Abschussliste, es ist die gesamte FDP. Hört sich nach Verschwörung an, aber wenn man so in die Medien schaut, da wird vieles verdreht dargestellt und entspricht nicht immer den Tatsachen. Aber da müssen wir durch.



Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
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ae8090

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Re: Westerwelle tritt ....
« Antwort #10 am: Dienstag, 30. August 2011 - 11:31:46 »
@ groundstar: Das kann man sicherlich alles so sehen, wie Du das schreibst. Dagegen habe ich überhaupt nichts.

Lässt das aber nicht ein wenig außer acht, dass GW derzeit hauptsächlich durch Äußerungen von FDP-Größen unter Beschuss steht. PR hat da wohl was gesagt, Linden und noch irgendjemand hatten ihn bloßgestellt.

Dass ein Politiker von Politikern anderer Parteien angegriffen wird - und?
Dass ein Politiker von den Medien angegriffen wird - und?

Aber wenn's aus der eigenen Partei kommt?


Zitat
Die Zukunft von Außenminister Guido Westerwelle (FDP) bleibt ungewiss. Es kursieren unterschiedliche Spekulationen über das weitere Vorgehen der Partei: Nach Informationen der „Rheinischen Post“ erwägt der 49-Jährige, in der am Dienstag beginnenden Klausurtagung der FDP-Bundestagsfraktion die Vertrauensfrage zu stellen. Westerwelle sei fest entschlossen, um sein Amt zu kämpfen, berichtet die Zeitung unter Berufung auf Parteikreise. Deshalb müsse es eine „klare Entscheidung“ geben, ob die Partei ihn noch im Amt haben wolle.
QukA: welt.de
« Letzte Änderung: Dienstag, 30. August 2011 - 11:33:41 von ae8090 »

breughel

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Re: Westerwelle tritt ....
« Antwort #11 am: Dienstag, 30. August 2011 - 11:34:31 »
Steigerung: Feind -  Erzfeind  - Parteifreund

Altes Muster - gerade auch wieder in der CDU erfolgreich.

Offline Slartibartfass

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Re: Westerwelle tritt ....
« Antwort #12 am: Dienstag, 30. August 2011 - 11:38:09 »
Ich bin kein, und war noch nie ein, ausgesprochener GW Fan.

Dennoch frage ich mich ja schon ernsthaft: Was wirft man ihm bitte konkret als Verfehlung im Amt vor? Eigentlich nur die Abstimmung zur UN Resolution 1973.
[...]
Fazit: Die Enthaltung war richtig. In dem Punkt hat GW keinen Fehler gemacht.
Ich kriege den Kram ja nur so nebenbei in der Tagesschau und so mit, aber dieses demonstrative "Nein, Herr Westerwelle wird nicht zurücktreten" von allen Seiten erinnert mich an diverse Trainerdiskussionen bei den Fußballern. ;)

Dass Deutschland sich - genau wie diverse andere Staaten und auch die Vetomächte Russland und China - bei der Abstimmung enthalten hat ist in Ordnung. Juristisch sowieso, und ich finde es auch gut.
Dass GW sich dann nach einem knappen halben Jahr der Luftangriffe hinstellt, und (sinngemäß) sagt, dass das von ihm durchgesetzte Wirtschaftsembargo zum Umbruch in Lybien gesorgt hat, ist eher witzig. Und dass dann sein Parteivorsitzender ankommt, genau das Gegenteil sagt und den NATO-Partnern dankt, und Westerwelle dann plötzlich das Gleiche macht ist schon komisch.
Wie gesagt, ich habe den ganzen Kram nur mit 'nem halben Ohr mitgekriegt, aber das kam schon als öffentliche Blosstellung und Demütigung Westerwelles rüber.



Und nicht nur GW und PR sind auf der Abschussliste, es ist die gesamte FDP. Hört sich nach Verschwörung an, aber wenn man so in die Medien schaut, da wird vieles verdreht dargestellt und entspricht nicht immer den Tatsachen. Aber da müssen wir durch.
Es liegt auch an der Außendarstellung der Partei bzw ihrer Mitglieder selber.
Bei dem Zirkus, der da durch die Medien wabert und keinen vernünftigen bzw klärenden Äußerungen seitens der FDP darf man sich da nicht wundern.  8)
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Offline ToRü | ToРуз

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Re: Westerwelle tritt ....
« Antwort #13 am: Dienstag, 30. August 2011 - 12:05:32 »
Es liegt auch an der Außendarstellung der Partei bzw ihrer Mitglieder selber.
Bei dem Zirkus, der da durch die Medien wabert und keinen vernünftigen bzw klärenden Äußerungen seitens der FDP darf man sich da nicht wundern.  8)

Da gebe ich dir teilweise durchaus Recht. Jedoch gibt es klärende Äußerungen, die werden meist aber nicht gebracht - ist ja auch nicht so interessant.

Beispiel: Kubickis angeblicher Aufruf zum Kirchenaustritt. Der Journalist, der das in die Welt setzte, hat sich dafür bei Kubicki entschuldigt - da Kubicki das so nie sagte.
Brachte das irgendeine Zeitung? Nein.
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Offline eilandhegel

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Re: Westerwelle tritt ....
« Antwort #14 am: Dienstag, 30. August 2011 - 21:45:28 »
Alle die jetzt Westerwelle loswerden möchten sollten sich mal fragen wer nach ihm Aussenminister wird. Bestimmt nicht Gerhart Baum...

Eher Dirk Niebel. Und dann müssen wir alle aus Scham Asyl in Dänemark beantragen.
"Everybody is a genius. But if you judge a fish by its ability to climb a tree, it will live its whole life believing that it is stupid."
A. Einstein