Autor Thema: Sonderausstellung zu Wenzel Hablik in Itzehoe  (Gelesen 2449 mal)

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breughel

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Sonderausstellung zu Wenzel Hablik in Itzehoe
« am: Montag, 01. August 2011 - 09:14:48 »
Falls hier ausnahmsweise mal jemand liest, der Wenzel Hablik nicht doof findet, dann sollte er schnell noch bis zum 7.8. ins Hablik-Museum gehen (das Haus neben dem Rathaus - wenn man davor steht links...).
Eine wunderbare Ausstellung zu seiner Reise in den Orient (sehr weit ist er da nicht gereist) und den entstandenen Kunstwerken.
Hier zeigt sich sein Können in Malerei, Zeichnung und Kunsthandwerk sehr schön.
Es gibt auch einen informativen Fim zu seinem Leben und Werk. Dazu noch die Dauerausstellung. Ein Schnäppchen für Kunstfreunde.
Für  Kulturbanausen der Stadt natürlich Geldverschwendung.

Eintritt: 3,50€

Kuno

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Re: Sonderausstellung zu Wenzel Hablik in Itzehoe
« Antwort #1 am: Montag, 01. August 2011 - 09:29:03 »
Gottseidank gab es zur damaligen Zeit (1881-1934) noch Kunstbegeisterte Itzehoer Bürger, (Biehl usw)
die Wenzel protegierten und so seine Reisen finanzierten.

Die Kulturbanausen "Der Stadt" spenden der Wenzel Hablik Stiftung jedes Jahr ein schönes Sümmchen !

Daß da nur ca 32 Leute im Monat hingehen kannst Du nicht wirklich "Der Stadt" anlasten.


(Die Ausstellung ist wirklich sehenswert)
« Letzte Änderung: Montag, 01. August 2011 - 09:31:08 von Kuno »

breughel

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Re: Sonderausstellung zu Wenzel Hablik in Itzehoe
« Antwort #2 am: Montag, 01. August 2011 - 10:06:47 »
Gottseidank gab es zur damaligen Zeit (1881-1934) noch Kunstbegeisterte Itzehoer Bürger, (Biehl usw)
die Wenzel protegierten und so seine Reisen finanzierten.

Die Kulturbanausen "Der Stadt" spenden der Wenzel Hablik Stiftung jedes Jahr ein schönes Sümmchen !

Daß da nur ca 32 Leute im Monat hingehen kannst Du nicht wirklich "Der Stadt" anlasten.


(Die Ausstellung ist wirklich sehenswert)
Zum Glück gibt es Förderer der Hablik-Stiftung und des Museums - es sind größere Summen durch die kommunalen finanzinstitute usw. dabei.
Wer die Debatte um den Ankauf des Hauses in der Talstraße verfolgte, konnte erkennen, wer die Banausen sind.
Für die gibt es aber schöne Verkleidungspartys im Kreismuseum.

bluesnmore

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Re: Sonderausstellung zu Wenzel Hablik in Itzehoe
« Antwort #3 am: Montag, 01. August 2011 - 10:34:23 »

Daß da nur ca 32 Leute im Monat hingehen kannst Du nicht wirklich "Der Stadt" anlasten.

(Die Ausstellung ist wirklich sehenswert)

Ok, ich erhöhe auf 34 (für August), versprochen.
Danke für den Tip(p)..!!   :top

Danke auch breughel für die Wegbeschreibung. 

Offline ThK

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Re: Sonderausstellung zu Wenzel Hablik in Itzehoe
« Antwort #4 am: Montag, 01. August 2011 - 11:27:48 »
36, ich erhöhe auf 36 und bedanke mich auch bei breughel.

Wenn ich nur die aktuelle Ausstellung sehen will wird es doch günstiger, oder?
Die Daueraustellung habe ich mittlerweile 8x gesehen.

breughel

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Re: Sonderausstellung zu Wenzel Hablik in Itzehoe
« Antwort #5 am: Montag, 01. August 2011 - 11:30:42 »
36, ich erhöhe auf 36 und bedanke mich auch bei breughel.

Wenn ich nur die aktuelle Ausstellung sehen will wird es doch günstiger, oder?
Die Daueraustellung habe ich mittlerweile 8x gesehen.
Ich habe mich nicht nach dem Preis erkundigt - es wurden 3,50 verlangt und die zahlte ich - das ist vergleichsweise billig. Und da war alles inclusiv.
Also, ruhig noch einmal nach oben gehen und den schönen Kosmos oder die schönen Messingarbeiten, oder den Film ansehen...

Offline ToRü | ToРуз

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Re: Sonderausstellung zu Wenzel Hablik in Itzehoe
« Antwort #6 am: Montag, 01. August 2011 - 11:35:05 »
Gottseidank gab es zur damaligen Zeit (1881-1934) noch Kunstbegeisterte Itzehoer Bürger, (Biehl usw)
die Wenzel protegierten und so seine Reisen finanzierten.

Die Kulturbanausen "Der Stadt" spenden der Wenzel Hablik Stiftung jedes Jahr ein schönes Sümmchen !

Daß da nur ca 32 Leute im Monat hingehen kannst Du nicht wirklich "Der Stadt" anlasten.


(Die Ausstellung ist wirklich sehenswert)
Zum Glück gibt es Förderer der Hablik-Stiftung und des Museums - es sind größere Summen durch die kommunalen finanzinstitute usw. dabei.
Wer die Debatte um den Ankauf des Hauses in der Talstraße verfolgte, konnte erkennen, wer die Banausen sind.
Für die gibt es aber schöne Verkleidungspartys im Kreismuseum.

Da bin ich dann aber auch Banause: Warum muss eine Stadt, die eh schon pleite ist, solch ein Haus kaufen? Auf Kredit? Und dann noch zu einem völlig überhöhten Preis, der zu dem Zeitpunkt nicht marktgerecht war.

Die Stiftung könnte das ebenso wuppen.

Und die Besucherzahlen im Museum lassen doch nur 2 Schlussfolgerungen zu: Das Marketing stimmt nicht oder Wenzel Hablik hat über die Stadtgrenzen Itzehoes hinaus eben nicht die bedeutung, die man ihm in Itzehoe zumisst.

WH war unstrittig eine interessante Persönlichkeit, auch mir gefallen viele seiner Werke. Aber seine bedeutung in der "Fachwelt" scheint eher untergeordneter Natur.
« Letzte Änderung: Montag, 01. August 2011 - 11:52:57 von groundstar »
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
Toleranz und Moral ist immer die Toleranz und Moral der anderen.

breughel

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Re: Sonderausstellung zu Wenzel Hablik in Itzehoe
« Antwort #7 am: Montag, 01. August 2011 - 19:22:34 »
Deshalb ist für ihn ja auch in Schloss Gottorf (wohl das bedeutendste Museum in S-H) gleich mehr als ein großer Raum gewidmet.
Vermutlich weiß man dort nicht, wie unbedeutend er ist - übrigens, wer mal sensibilisiert ist, findet ihn in vielen Museen erwähnt (in Wien, Hamburg, Berlin usw..).
Aber macht nichts.

Capitano

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Re: Sonderausstellung zu Wenzel Hablik in Itzehoe
« Antwort #8 am: Montag, 01. August 2011 - 20:13:43 »
In unserer Firmenzentrale in Bremen arbeitet jemand, der findet W.H. auch gut. Er würde aber nicht extra wg. dem Künstler bzw. Hablik-Museum bzw. Hablik-Haus-Talstraße nach Itzehoe reisen. Lohnt irgendwie nicht.  :(

breughel

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Re: Sonderausstellung zu Wenzel Hablik in Itzehoe
« Antwort #9 am: Montag, 01. August 2011 - 20:44:21 »
In unserer Firmenzentrale in Bremen arbeitet jemand, der findet W.H. auch gut. Er würde aber nicht extra wg. dem Künstler bzw. Hablik-Museum bzw. Hablik-Haus-Talstraße nach Itzehoe reisen. Lohnt irgendwie nicht.  :(
so hat jeder seinen Standpunkt- zu Kunst hat man halt ein persönliches Verhältnis.
Bei Kulturbanausen in Itzehoe bleibe ich - was Hablik betrifft  und auch was Theater und Kreismuseum betrifft - da zeigt die politische Szene geradezu peinliche Unkenntnis der Materie.

Capitano

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Re: Sonderausstellung zu Wenzel Hablik in Itzehoe
« Antwort #10 am: Montag, 01. August 2011 - 21:17:40 »
Wenzel Hablik ist eher ein Künstler für Kenner und nicht sehr "berühmt". Dennoch kann man nicht behaupten, dass er hier in Itzehoe nicht ausreichend gewürdigt wurde /wird. Immerhin gibt es hier ein Wenzel-Hablik-Museum und sogar Hinweisschilder an der Autobahn. Trotzdem wird Wenzel-Hablik von der Masse einfach ignoriert. Man muss ihn also nicht unbedingt doof finden, ein einfaches Desinteresse reicht da auch um an Itzehoe vorbei zu fahren.

Auch wenn mir der folgende Satz nur schwer von Tastatur kommt: Ich muss groundstar in Bezug auf das Hablik-Haus in der Talstraße absolut recht geben. Der Kauf dieses Hauses zur Subventionierung der Hablik-Erben wäre ein Skandal gewesen.

Kuno

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Re: Sonderausstellung zu Wenzel Hablik in Itzehoe
« Antwort #11 am: Montag, 01. August 2011 - 21:22:10 »
Genau das ist auch meine Meinung.

Michael Hein

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Re: Sonderausstellung zu Wenzel Hablik in Itzehoe
« Antwort #12 am: Dienstag, 02. August 2011 - 09:29:14 »
Der Kauf dieses Hauses zur Subventionierung der Hablik-Erben wäre ein Skandal gewesen.

Ein Skandal ist, dass das Wohnhaus Hablik nicht als Gesammtkunstwerk/Museum erhalten geblieben ist.
Und: "die Masse" ingnoriert "die Kunst" an sich. Leider.

Offline ToRü | ToРуз

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Re: Sonderausstellung zu Wenzel Hablik in Itzehoe
« Antwort #13 am: Dienstag, 02. August 2011 - 11:13:35 »
Wenzel Hablik ist eher ein Künstler für Kenner und nicht sehr "berühmt". Dennoch kann man nicht behaupten, dass er hier in Itzehoe nicht ausreichend gewürdigt wurde /wird. Immerhin gibt es hier ein Wenzel-Hablik-Museum und sogar Hinweisschilder an der Autobahn. Trotzdem wird Wenzel-Hablik von der Masse einfach ignoriert. Man muss ihn also nicht unbedingt doof finden, ein einfaches Desinteresse reicht da auch um an Itzehoe vorbei zu fahren.

Auch wenn mir der folgende Satz nur schwer von Tastatur kommt: Ich muss groundstar in Bezug auf das Hablik-Haus in der Talstraße absolut recht geben. Der Kauf dieses Hauses zur Subventionierung der Hablik-Erben wäre ein Skandal gewesen.

Capitano: Ich bin gerührt...
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
Toleranz und Moral ist immer die Toleranz und Moral der anderen.

Offline ToRü | ToРуз

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Re: Sonderausstellung zu Wenzel Hablik in Itzehoe
« Antwort #14 am: Dienstag, 02. August 2011 - 11:15:32 »
Der Kauf dieses Hauses zur Subventionierung der Hablik-Erben wäre ein Skandal gewesen.

Ein Skandal ist, dass das Wohnhaus Hablik nicht als Gesammtkunstwerk/Museum erhalten geblieben ist.
Und: "die Masse" ingnoriert "die Kunst" an sich. Leider.

Kunst um jeden Preis?
Kunst ist auch immer, aber nicht nur, ein wenig Luxus.

Hier übrigens eine Doktorarbeit über den "Kunstgewerbler"

Aus dieser Doktorarbeit:

"Auch Wenzel Hablik, der sich noch bis in die dreißiger Jahre mit der Versendung der zweiten Radierungsmappe "Zyklus Architektur" für sein Konzept einer neuen, als Massenbewegung organisierten Gesellschaft einsetzte, sah sein utopisches Konzept durch die Machtergreifung der Nationalsozialisten bestätigt. Nietzsches "Übermensch", Zuchtkolonien für eine Superrasse, das auf Darwin basierende biologische "Recht des Stärkeren", Massenbewegungen, der "neue Staat" und das "klassenlose Volk" (vgl. ebd., 31) schienen sich mit dem Beginn des "Dritten Reiches" zu verwirklichen. Hablik ließ der "Aufbau eines neuen Reiches", wie er auf einer Osterkarte 1933 an seine Familie schrieb, auf "neue Möglichkeiten" und "auch für mich endlich mal eine Art 'Gerechtigkeit' wenigstens, was meine Arbeiten anbelangt", hoffen:

"Die Aufgaben eines neuen Reiches müssen gewaltige sein, und solche Leute wie ich wären doch sicher brauchbar für vieles."

Die bevorstehende Einführung des "Reichsarbeitsdienstes" schien ihm unbesehen als Verwirklichung der eigenen Ideen von Massenbewegungen und Bau-Armeen. Im Juni1933 schrieb er an den Autor eines in Berlin erschienenen Aufsatzes zum "Arbeitsdienst":

"Ein Passus hat mich besonders interessiert: 'Daß die deutsche Jugend bei der Anlage und dem Bau des REM im Wege des Arbeitsdienstes mithelfen soll!'
Ich erwähnte schon bei Ihrem Besuch, daß dies mein hauptsächlichster Wunsch ist, und alle meine Ideen auf dieser Basis sich bewegen.

Was ich schon seit etwa 1918 immer wieder predige, ist dies: schafft der Jugend Betätigungsgebiete und zwar solche, die ihren Idealen entsprechen ...
Das Kapitel 'Jugendaufgaben', das ich ausgearbeitet habe und das bis zum Dombau reicht, schließt nur solche Aufgaben ein und meiner Überzeugung nach dürfte kein
Arbeitsheer geeigneter sein für gerade solche Aufgaben - wie ein Jugend-Arbeitsheer."

Tja, der damalige Zeitgeist...?
« Letzte Änderung: Dienstag, 02. August 2011 - 11:38:23 von groundstar »
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
Toleranz und Moral ist immer die Toleranz und Moral der anderen.