Autor Thema: Moral, ethische Wertvorstellungen und wirtschaftliches Handeln  (Gelesen 11795 mal)

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swetlana

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Re: Moral, ethische Wertvorstellungen und wirtschaftliches Handeln
« Antwort #30 am: Mittwoch, 20. Juli 2011 - 23:43:45 »
Ach Groundstar - wes Brot ich ess, des Lied ich sing! Ist dies - deine Ausführung - wirklich der Weisheit letzter Schluss?

Zitat Groundstar: "Alle unsere Waren beruhen in der einen oder anderen Weise auf Ausbeutung oder artfremder Haltung."

Sicher doch! Die Frage ist nur, ob es wirklich so sein muss. Mir scheint, der Mensch befindet sich noch im embryonalen Stadium der Evolution, aber die meisten meinen, die Weis- und Wahrheit vollständig inhaliert zu haben.

Ich bin die Argumentation der Verantwortlichen (z. B. die Globalisierung ist von Nöten, um Wirtschaftswachstum zu erhalten, sogar zu steigern und vieles andere...) so was von leid. Besonders wenn die Debatte dann immer damit endet, dass man, wenn man ein anderes "System" wolle, das eben nicht auf ein ewig steigendes, nicht enden wollendes Wirtschaftswachstum beruht, gutmenschmäßig, naiv und ewig gestrig ist. Leider sitzen die Menschen, die wirklich so weise sind, dies zu erkennen, nicht an den Schalthebeln der Macht. Logischerweise eigentlich. Denn bis sie dort angekommen wären, hätten sie sich um 180 Grad drehen müssen.

Ich bekomme ja fast schon ein schlechtes Gewissen, weil ich nicht 2 x im Jahr ein neues Handy, einen noch größeren Fernseher, eine neue Spritschleuder (bei einzelnen Porsche-Modellen muss man den Kunden zwischen drei und sieben Monaten Wartezeit zumuten) kaufen will oder kann. Und nein, ich nehme auch keinen Kredit dafür auf oder schließe einen Leasing-Vertrag ab, wie viele andere, denen es sch...egal ist, ob sie ihn in einem Jahr noch bedienen können.

Und die Werbung ballert immer weiter unaufhörlich auf uns ein und sagt uns, was wir unbedingt haben müssten, um dabei zu sein.
Zitat Westdeutsche Zeitung von heute (http://www.wz-newsline.de/home/multimedia/apple-stoesst-in-neue-gewinn-galaxien-vor-1.718849): "Apple bleibt ein Phänomen: Immer mehr Menschen drängen in die Läden, obwohl sie in Spitzenzeiten auf viele Geräte wochenlang warten müssen. Es scheint, als ob es keine Konkurrenz gäbe. Allein von April bis Juni sind die Kalifornier 20,3 Millionen iPhone-Handys losgeworden, dazu fast 9,3 Millionen iPads und vier Millionen Mac-Rechner."

Ich gebe zu, mein Gefühlshaushalt in Anwesenheit von eifrigen I-Phone-Besitzern schwankt inzwischen zwischen Entnervtheit und Mitleid. Menschen, denen ihr Phone bereits an der Hand angewachsen ist, für die das Daumenscrollen inzwischen zu den komplett automatisierten und nicht mehr kontrollierbaren Bewegungen gehört, die meinen, für jede ernsthafte Frage des Lebens gäbe es ein "Äpp", kann ich einfach nicht ernstnehmen.

WOZU DIES ALLES?

Ich möchte in diesem Zusammenhang auf diesen - wenngleich schon etwas abgedroschenen Spruch - aufmerksam machen:

Erst wenn der letzte Baum gestorben ist, der letzte Fluss vergiftet und der letzte Fisch gefangen ist, werden wir erkennen, dass wir Geld nicht essen können. (oder so ähnlich)

Weiter empfehle ich zu dem Thema das Buch aus dem Jahre 1972 - Die Grenzen des Wachstums - eine Studie zur Zukunft der Weltwirtschaft (http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Grenzen_des_Wachstums)

Ich würde mir wünschen, dass das Stichwort "Wachstumsrücknahme" in Zukunft etwas mehr Beachtung findet und an Bedeutung gewinnt. (http://de.wikipedia.org/wiki/Wachstumsr%C3%BCcknahme)

swetlana

Offline ToRü | ToРуз

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Re: Moral, ethische Wertvorstellungen und wirtschaftliches Handeln
« Antwort #31 am: Donnerstag, 21. Juli 2011 - 00:02:01 »
Ach, Capitano, Dein Beitrag versüßt mir den Feierabend!!  :-* :-* (btw: gute Besserung! ;) Da hilft Silber nicht!!))

Groundstar: Du schreibst und schreibst, zitierst und zitierst.... und sagst dann: das heißt ja nicht, daß ich das alles gut finde! Also haben wir auf Deine Meinung verzichten müssen? Das täte mir Leid!
Sie ist immer so ..... unterhaltsam! ;D

Tja, Katja, ich gehe an Themen erstmal mit Fakten und Realismus ran. Wenn man die Realität versteht, gewisse Gegebenheiten akzeptiert, dann kann man sich eine Meinung bilden und beginnen, die Dinge versuchen zu ändern.

Und ich habe erst gesagt, dass ich nicht alles gut finde, was die Realität uns so bietet. Dennoch gilt es, gerade in anderen Kulturen, gewisse Dinge zu akzeptieren. Wenn ich hier gewisse Waren nicht mehr kaufe, dies viele Menschen tun, dann verlieren die Menschen in den armen Ländern auch noch ihren schlecht bezahlten Job bei einem Ausbeuter. Selbst von dem "Hungelohn" können die Menschen dort ihre Familien zumindest Grundversorgen. Ohne den Job können sie das nicht, hungern oder gehen betteln. Was hilft den Menschen dort also mehr?

Wichtig ist es, dort Veränderungen einzufordern um die Verhätnisse zu ändern. Und das passiert. Viele globale Großunternehmen achten inzwischen auf die Einhaltung von Mindeststandards in den Fabriken Chinas, Bangladeshs, Vietnams etc. Sie tun es, weil sie wissen, dass Kunden hier inzwischen auf entsprechende Berichte entsprechend regieren - zumindest für eine gewisse Zeit.
Und Veränderungen brauchen Zeit. 
Zudem man muss einen andere Aspekte beleuchten: z.B.: Was bei uns als "Hungerlohn" gilt, ist in den betroffenen Ländern oft schon ein gutes Einkommen. Die Bangladeshis und Inder auf Dubais Baustellen verdienen nach unseren Maßstäben einen Hungerlohn. Diese Bauarbeiter zählen aber in ihren Ländern oft als gutsituiert; das Geld hat in diesen Ländern eine andere Kaufkraft, die Leute bekommen dort mehr für den Euro

Meine Meinung? Solange an Veränderungen gearbeitet wird, gibt es eine Chance, diese auch durchzusetzen. Und: Dieses Thema ist mal wieder kein schwarz-weiß Thema, sondern eines, dass viele Facetten hat, die alle gut zu beleuchten sind. Ein "Imperialistische Großkonzerne beuten die Menschen in den armen Ländern aus" ist da wesentlich zu kurz gesprungen, ebenso wie ein "da ist doch alles gut".
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
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Katja

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Re: Moral, ethische Wertvorstellungen und wirtschaftliches Handeln
« Antwort #32 am: Donnerstag, 21. Juli 2011 - 00:15:11 »
Zu glauben, man ändert etwas, weil man nicht in den Zirkus geht - das ist wirklich Gutmenschelei erster Güte!

Was ändert es? Ist es da nicht besser, wenn der Zirkus die Möglichkeit hat, möglichst artgerecht zu halten? Das kann er nur, wenn er auch die finanziellen Mittel dazu hat.


DAS zählst Du zu 'Fakten und Realismus '??
Ein Löwe hat ein Revier von ca. 400km² - die eines (indischen) Elefanten bis zu 600km².  Wie groß müßte dann ein Zirkuswagen sein, um 'möglichst artgerecht' zu sein?




Offline ToRü | ToРуз

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Re: Moral, ethische Wertvorstellungen und wirtschaftliches Handeln
« Antwort #33 am: Donnerstag, 21. Juli 2011 - 00:20:04 »
Zu glauben, man ändert etwas, weil man nicht in den Zirkus geht - das ist wirklich Gutmenschelei erster Güte!

Was ändert es? Ist es da nicht besser, wenn der Zirkus die Möglichkeit hat, möglichst artgerecht zu halten? Das kann er nur, wenn er auch die finanziellen Mittel dazu hat.


DAS zählst Du zu 'Fakten und Realismus '??
Ein Löwe hat ein Revier von ca. 400km² - die eines (indischen) Elefanten bis zu 600km².  Wie groß müßte dann ein Zirkuswagen sein, um 'möglichst artgerecht' zu sein?

Wie groß ist das Revier einer Katze? Und wie artgerecht werden die meisten gehalten?
Wie artgerecht werden Hauskatzen gefüttert?

Sollen wir also die Haltung von Hauskatzen demjenigen verbieten, der eine artgerechte Haltung nicht sicherstellen kann?

Und zu den Fakten, dem zitieren: Ich zitiere viel und verlinke viel, damit sich der geneigte Leser hier auch selbst informieren und sich eine Meinung bilden kann. Der Rest sind erstmal unbelegte Behauptungen - oder Plagiate  ;) .
« Letzte Änderung: Donnerstag, 21. Juli 2011 - 00:27:42 von groundstar »
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
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Offline eilandhegel

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Re: Moral, ethische Wertvorstellungen und wirtschaftliches Handeln
« Antwort #34 am: Donnerstag, 21. Juli 2011 - 00:35:16 »
Wie groß ist das Revier einer Katze?

Das hängt davon ab, ob die Katze kastriert/ sterilisiert ist oder nicht...

...und wenn ich mich mal so in ein Tier reinversetze, ist der Verlust meiner Freiheit (bei Vollpension und Tierärzlicher Betreuung) vielleicht weniger dramatisch als mein Recht auf Unverletzlichkeit des Körpers und mein Recht auf Reproduktion...

"Everybody is a genius. But if you judge a fish by its ability to climb a tree, it will live its whole life believing that it is stupid."
A. Einstein

Katja

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Re: Moral, ethische Wertvorstellungen und wirtschaftliches Handeln
« Antwort #35 am: Donnerstag, 21. Juli 2011 - 08:39:27 »
Ne, ne, ne, groundstar - weiche nicht wieder aus! Ein Unrecht wird nicht besser, indem man ein anderes (als rhetorische Frage) gegenüber stellt!

Daß die Haltung DOMESTIZIERTER Tiere oft nicht artgerecht ist, war nicht der Diskussionspunkt! Hier ging es um Deine Behauptung, daß durch das Kaufen von Eintrittskarten die artgerechte Haltung von Zirkustieren verbessert werden kann.

Eine Antwort wie z.B. "Ich habe noch gar nicht darüber nachgedacht, daß es den Tieren im Zirkus möglicherweise besch***en geht, weil ich sie anschauen will!" wäre ehrlicher gewesen und hätte Dir meinen Respekt gebracht!

Oder erwartest Du wirklich, daß ich die Diskussion beende, indem ich sage: "Okay, groundstar hat Recht! Ich darf Mißstände nicht anprangern, weil es noch viel größere gibt!"?

ICH arbeite daran (momentan täglich ca. 16 Stunden, 7 Tage die Woche, unentgeltlich), daß das von Dir angeführte Beispiel der nicht artgerechten Haustierhaltung sich nicht vergrößert.
DU brauchtest 'nur' auf ein einmaliges (vermeintliches) Vergnügen -nämlich den Besuch in diesem Zirkus- zu verzichten!

Offline ToRü | ToРуз

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Re: Moral, ethische Wertvorstellungen und wirtschaftliches Handeln
« Antwort #36 am: Donnerstag, 21. Juli 2011 - 08:58:44 »
Ne, ne, ne, groundstar - weiche nicht wieder aus! Ein Unrecht wird nicht besser, indem man ein anderes (als rhetorische Frage) gegenüber stellt!

Daß die Haltung DOMESTIZIERTER Tiere oft nicht artgerecht ist, war nicht der Diskussionspunkt! Hier ging es um Deine Behauptung, daß durch das Kaufen von Eintrittskarten die artgerechte Haltung von Zirkustieren verbessert werden kann.

Eine Antwort wie z.B. "Ich habe noch gar nicht darüber nachgedacht, daß es den Tieren im Zirkus möglicherweise besch***en geht, weil ich sie anschauen will!" wäre ehrlicher gewesen und hätte Dir meinen Respekt gebracht!

Oder erwartest Du wirklich, daß ich die Diskussion beende, indem ich sage: "Okay, groundstar hat Recht! Ich darf Mißstände nicht anprangern, weil es noch viel größere gibt!"?

ICH arbeite daran (momentan täglich ca. 16 Stunden, 7 Tage die Woche, unentgeltlich), daß das von Dir angeführte Beispiel der nicht artgerechten Haustierhaltung sich nicht vergrößert.
DU brauchtest 'nur' auf ein einmaliges (vermeintliches) Vergnügen -nämlich den Besuch in diesem Zirkus- zu verzichten!

Artgerechte Tierhaltung muss man also unterscheiden? Ne, ne - über die Brücke gehe ich nicht.

Nein, ich bin nicht der Meinung, dass es den Tieren im Cirkus Krone schlecht geht und deshalb sehe ich mir sie auch an. Ja, ich bin der Meinung, dass die kleinen Klitschen von Zirkus ihre Tiere wesentlich schlechter halten und gehe auch deswegen da dann nicht hin.

Und wie vorher schon bemerkt: es geht um die Frage der artgerechten Haltung von Tieren. Demnach müsste man ja Zirkus und Tierpark dann verbieten, ebenso Haustierhaltung bei mangelnden finanziellen und räumlichen Möglichkeiten. Spannend.

Aber es ging hier ja inzwischen um wesentlich mehr. Und ich arbeite eben in anderen Bereichen daran, dass sich etwas ändert.
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
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Katja

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Re: Moral, ethische Wertvorstellungen und wirtschaftliches Handeln
« Antwort #37 am: Donnerstag, 21. Juli 2011 - 16:02:00 »
Okay, dann frage ich Dich ganz konkret:
Du siehst also keinen Unterschied zwischen einer Hauskatze (also einem domestizierten Tier) und einem Löwen?

Du siehst also keinen Unterschied zwischen einem Löwen, der zur Belustigung der Menschen durch einen Reifen springen muß, um anschließend wieder in seinem 4m²-großen Käfig zurück zu müssen und einem, der in einem Tierpark wenigstens keine blöden Kunststückchen vollbringen muß, 5000m² (und manchmal sogar mehr!!) Platz zur Verfügung hat und dort alt werden darf?

Du findest es gut, daß ein Fluchttier, wie ein Pferd, sein ganzes Dasein damit verbringt, stumpfsinnig im Kreis zu laufen, sinnbefreit 'Männchen' zu machen und mit bunten Federn geschmückt zu werden?
(Wenn der liebe Gott oder die Grünalge gewollt hätte, daß Pferde Federn haben, hätte er ihnen welche wachsen lassen!)

Du findest es auch gut, wenn ein Elefant auf dem Kopf steht? Warum?

Reichen die Clowns nicht zur Belustigung?

Wenn man Tiere sehen will, reicht es schon aus, in die Natur zu gehen - Capitanos eindrucksvolle Bilder von Flugmonstern und Krabbeltieren zeigt es doch, daß es auch hier interessante Tiere gibt. Warum müssen es wilde Tiere sein? Und wenn: warum kann man dann nicht alternativ einen Film sehen, der von Profis gedreht wurde, die wilde Tiere in ihrem natürlichen Umfeld beobachtet haben?

Sagt Dir der Name Matto Barfuss etwas? Er lebte mit Geparden. Ich empfehle Dir sein Buch!

Offline Dorei

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Re: Moral, ethische Wertvorstellungen und wirtschaftliches Handeln
« Antwort #38 am: Donnerstag, 21. Juli 2011 - 17:27:38 »
Liebe Katja,

Du hast mich jetzt sehr nachdenklich gemacht. Eigentlich hatte ich ja vor, mit meiner Frau in den Zirkus zu gehen. Ich fürchte nun allerdings, die Darbietungen mit den Tieren in einem anderen Licht zu sehen. Somit wäre es für mich kein ungetrübtes Vergnügen mehr. Deshalb wird es wohl nichts mit dem Zirkusbesuch am Sonnabend. So richtig glücklich macht mich das allerdings nicht. Eigentlich schade, aber viele Dinge sich nun mal im Laufe des Lebens.

Offline ToRü | ToРуз

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Re: Moral, ethische Wertvorstellungen und wirtschaftliches Handeln
« Antwort #39 am: Donnerstag, 21. Juli 2011 - 17:57:57 »
Okay, dann frage ich Dich ganz konkret:
Du siehst also keinen Unterschied zwischen einer Hauskatze (also einem domestizierten Tier) und einem Löwen?

Du siehst also keinen Unterschied zwischen einem Löwen, der zur Belustigung der Menschen durch einen Reifen springen muß, um anschließend wieder in seinem 4m²-großen Käfig zurück zu müssen und einem, der in einem Tierpark wenigstens keine blöden Kunststückchen vollbringen muß, 5000m² (und manchmal sogar mehr!!) Platz zur Verfügung hat und dort alt werden darf?

Du findest es gut, daß ein Fluchttier, wie ein Pferd, sein ganzes Dasein damit verbringt, stumpfsinnig im Kreis zu laufen, sinnbefreit 'Männchen' zu machen und mit bunten Federn geschmückt zu werden?
(Wenn der liebe Gott oder die Grünalge gewollt hätte, daß Pferde Federn haben, hätte er ihnen welche wachsen lassen!)

Du findest es auch gut, wenn ein Elefant auf dem Kopf steht? Warum?

Reichen die Clowns nicht zur Belustigung?

Wenn man Tiere sehen will, reicht es schon aus, in die Natur zu gehen - Capitanos eindrucksvolle Bilder von Flugmonstern und Krabbeltieren zeigt es doch, daß es auch hier interessante Tiere gibt. Warum müssen es wilde Tiere sein? Und wenn: warum kann man dann nicht alternativ einen Film sehen, der von Profis gedreht wurde, die wilde Tiere in ihrem natürlichen Umfeld beobachtet haben?

Sagt Dir der Name Matto Barfuss etwas? Er lebte mit Geparden. Ich empfehle Dir sein Buch!

Katja, ich sehe in der Tat qualitativ kaum einen Unterschied zwischen einem Tier, das der Belustigung dient, einem Tier, das falsch und wenig artgerecht ernährt wird und sein Dasein in einer Wohnung ohne Auslauf fristet, einem Tier, das sinnlos in einem Aquarium, oder schlimmer, kugelrunden Glas schwimmt. Und das ebenso zur Belustigung des Tierhalters.

Und ich werde in jedem Fall in den Zirkus gehen und hoffe, mit meinem Eintrittsgeld dazu beizutragen, dass die Tiere eine bessere Behandlung erfahren, wie in den meisten anderen Zirkussen (ist "Zirkusse" richtig?).

Etwas nicht zu tun bedeutet nicht immer, auch das Richtige zu tun.
« Letzte Änderung: Donnerstag, 21. Juli 2011 - 18:24:55 von groundstar »
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
Toleranz und Moral ist immer die Toleranz und Moral der anderen.

Katja

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Re: Moral, ethische Wertvorstellungen und wirtschaftliches Handeln
« Antwort #40 am: Donnerstag, 21. Juli 2011 - 22:38:59 »
Liebe Katja,

Du hast mich jetzt sehr nachdenklich gemacht. Eigentlich hatte ich ja vor, mit meiner Frau in den Zirkus zu gehen. Ich fürchte nun allerdings, die Darbietungen mit den Tieren in einem anderen Licht zu sehen. Somit wäre es für mich kein ungetrübtes Vergnügen mehr. Deshalb wird es wohl nichts mit dem Zirkusbesuch am Sonnabend. So richtig glücklich macht mich das allerdings nicht. Eigentlich schade, aber viele Dinge sich nun mal im Laufe des Lebens.


Mensch, Dorei, wenn ich Dich zum Nachdenken gebracht habe, finde ich das KLASSE! Denn wenn Du nur einen Funken von dem nachvollziehen kannst, was ich versucht habe zu erklären, dann hat sich für mich dieser Thread schon 'gelohnt'.
Wie wäre es statt eines Zirkusbesuches denn eine DVD? Kauf' Dir "Unsere Erde" und ich garantiere Dir 100% Spaß,  und am Ende wirst Du Dich freuen, nicht in den Zirkus gegangen zu sein.

breughel

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Re: Moral, ethische Wertvorstellungen und wirtschaftliches Handeln
« Antwort #41 am: Donnerstag, 21. Juli 2011 - 22:47:54 »
Liebe Katja,

Du hast mich jetzt sehr nachdenklich gemacht. Eigentlich hatte ich ja vor, mit meiner Frau in den Zirkus zu gehen. Ich fürchte nun allerdings, die Darbietungen mit den Tieren in einem anderen Licht zu sehen. Somit wäre es für mich kein ungetrübtes Vergnügen mehr. Deshalb wird es wohl nichts mit dem Zirkusbesuch am Sonnabend. So richtig glücklich macht mich das allerdings nicht. Eigentlich schade, aber viele Dinge sich nun mal im Laufe des Lebens.
es gibt ja auch Zirkus ohne Tiere oder mit wenigen Tieren, die dort ganz gut behandelt werden - früher gab es den tempodromzirkus aus Berlin - die hatten einen Hund (mehr nicht), der vor der Vorstellung um das Zelt herum lief und dann einmal ins Zelt kam und über einen Clown sprang.
Und ich liebe nach wie vor den Zirkus Roncalli mit Tiernummern - aber das ist schon eine andere Show dort.
Es gibt den Circe du Solei (oder so ähnlich geschrieben - ich hatte in 5 in Französisch) - wunderschön.

HEXE

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Re: Moral, ethische Wertvorstellungen und wirtschaftliches Handeln
« Antwort #42 am: Freitag, 22. Juli 2011 - 00:39:05 »
Gern helfe ich aus... Cirque du Soleil..  :D
Zirkus der Sonne,Sonnenzirkus, :D
Gruss von der "Sorcière" >:D
« Letzte Änderung: Freitag, 22. Juli 2011 - 00:43:42 von HEXE »

Offline ToRü | ToРуз

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Re: Moral, ethische Wertvorstellungen und wirtschaftliches Handeln
« Antwort #43 am: Freitag, 22. Juli 2011 - 09:38:20 »
Liebe Katja,

Du hast mich jetzt sehr nachdenklich gemacht. Eigentlich hatte ich ja vor, mit meiner Frau in den Zirkus zu gehen. Ich fürchte nun allerdings, die Darbietungen mit den Tieren in einem anderen Licht zu sehen. Somit wäre es für mich kein ungetrübtes Vergnügen mehr. Deshalb wird es wohl nichts mit dem Zirkusbesuch am Sonnabend. So richtig glücklich macht mich das allerdings nicht. Eigentlich schade, aber viele Dinge sich nun mal im Laufe des Lebens.


Mensch, Dorei, wenn ich Dich zum Nachdenken gebracht habe, finde ich das KLASSE! Denn wenn Du nur einen Funken von dem nachvollziehen kannst, was ich versucht habe zu erklären, dann hat sich für mich dieser Thread schon 'gelohnt'.
Wie wäre es statt eines Zirkusbesuches denn eine DVD? Kauf' Dir "Unsere Erde" und ich garantiere Dir 100% Spaß,  und am Ende wirst Du Dich freuen, nicht in den Zirkus gegangen zu sein.

Ja, so eine DVD kann ein Live-Erlebnis sicherlich ersetzen...  :-X

Übrigens: Ist das nicht ein nettes Bild heute auf der Titelseite der NR. Unsere Lokalreporterin fröhlich von Seehunden geknutscht. Ob das für die Seehunde eine Qual und nicht artgerecht war? Fragen über Fragen.
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
Toleranz und Moral ist immer die Toleranz und Moral der anderen.

electriczorro

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Re: Moral, ethische Wertvorstellungen und wirtschaftliches Handeln
« Antwort #44 am: Freitag, 22. Juli 2011 - 09:59:26 »
Der geneigte Leser mag hier sicherlich eine Win-Win Situation zwischen SHZ und Krone vermuten...denn man war im Artikel
sehr darauf bedacht alles im rechtem Licht erscheinen zu lassen. Die Frau Dr. Biologin, der Kinderwettbewerb, Nashornstreicheln und Hundequeen mit knutschenden Seehunden im 80qm Becken auf der Titelseite...Ach das ist alles so toll und nett!! Auch die vielen Anzeigen von Krone und der Ticket Verkauf über die Rundschau...Da war wohl kein Platz oder keine Zeit für einen kritischen Blick ???

Aber das ist schlicht nur:   :meinemeinung


LG

Z