Autor Thema: Moral, ethische Wertvorstellungen und wirtschaftliches Handeln  (Gelesen 11787 mal)

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Offline ToRü | ToРуз

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Re: Moral, ethische Wertvorstellungen und wirtschaftliches Handeln
« Antwort #15 am: Mittwoch, 20. Juli 2011 - 16:15:32 »
Der vorstehende Beitrag von Groundstar ist Schachsinn erster Güte! Zirkuskritiker sind also Gutmenschen.
(Zitat Wikipedia:
Politische Machtfragen erhalten durch die Verwendung des Begriffes „Gutmensch“ eine moralisch polarisierende Form, die dazu geeignet ist, die Achtung vor dem politischen Gegner zu mindern und ihn zu diskreditieren. In der politischen Rhetorik gibt es Strategien, politische Fragen entweder auf der Sachebene oder auf einer moralischen Ebene zu verhandeln. Fremdzuschreibungen des politischen Gegners durch Stigmatisierungen wie „pc“ oder „Gutmensch“ moralisieren die Kommunikation. Damit ist die Position des politischen Gegners diskreditiert, und er ist gezwungen, sich auf die eine oder andere Seite zu stellen, wenn er sein Ansehen nicht (weiter) verlieren will. Besonders offensichtlich wird diese Strategie, wo es tatsächliche oder auch nur behauptete Tabus gibt
)

Frei nach dem Motto: Der Zuschauer soll dem Zirkusbetreiber die artgerechte Haltung durch den Kauf von Eintrittskarten finanzeren, also der Kunde soll in Vorleistung treten? Verallgemeinert: Kauft erstmal alles und jeden Schwachsinn und wenn der Unternehmer genug Geld gescheffelt hat wird er schon alles besser machen?

Da fallen mir spontan folgende Worte ein: Naivität, Hose und Kneifzange!

Mir 2: Moralapostel und Gutmensch  ::)

Ich weiß ja nicht, was Du sonst im Leben so treibst oder wo Du Dich so herumtreibst; aber was den Zirkus betrifft: Krone ist da eher ein Musterzirkus. Die kleinen Klitschen können doch oft gar nicht anders, weil sie eben keine entsprechenden Finanzmittel zur verfügung haben. Hast Du denn eine Idee, was so ein betriebstag Zirkus kostet? Und zu meinem restlichen "Schachsinn": Fahr doch mal nach Bangladesh und frag mal nach, oder auch in Ghana. Klar sind die leute nicht wirklich glücklich über die Arbeitsbedingungen. Aber es ist für sie besser, als zu hungern!

Aber es ist selbstverständlich sehr bequem, aus unserer Wohlstandssichtweise anderen Ländern den gutmenschelnden Moralfinger zu zeigen!
Auch bei uns dauerte es mindestens 2 Jahrhunderte, bis wir da hinkamen, wo wir jetzt sind.
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
Toleranz und Moral ist immer die Toleranz und Moral der anderen.

Michael Hein

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Re: Moral, ethische Wertvorstellungen und wirtschaftliches Handeln
« Antwort #16 am: Mittwoch, 20. Juli 2011 - 16:30:32 »
Auch bei uns dauerte es mindestens 2 Jahrhunderte, bis wir da hinkamen, wo wir jetzt sind.

Auf wessen Kosten doch gleich ... ?
Mit welchen Methoden doch gleich ... ?

Mit brutalsten Mitteln auf Kosten der Ureinwohner in zB Australien, Afrika und Amerika. Sklaverei, Mord und Unterdrückung sind das Fundament dieser 200 Jahre, auf dem noch immer gierigst ausgebeutet wird.
http://www.taz.de/Schadstoffe-in-Minen-in-Guatemala

HEXE

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Re: Moral, ethische Wertvorstellungen und wirtschaftliches Handeln
« Antwort #17 am: Mittwoch, 20. Juli 2011 - 16:58:03 »
Auch bei uns dauerte es mindestens 2 Jahrhunderte, bis wir da hinkamen, wo wir jetzt sind.
------------Zitat Michael Hein :----------------------------------------------------------------------------------
Auf wessen Kosten doch gleich ... ?
Mit welchen Methoden doch gleich ... ?
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Und? Wenn das nicht geschehen wäre? Wo wären wir denn dann? Würde dann dein Kind arbeiten gehen???


Offline ToRü | ToРуз

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Re: Moral, ethische Wertvorstellungen und wirtschaftliches Handeln
« Antwort #18 am: Mittwoch, 20. Juli 2011 - 17:06:05 »
Auch bei uns dauerte es mindestens 2 Jahrhunderte, bis wir da hinkamen, wo wir jetzt sind.

Auf wessen Kosten doch gleich ... ?
Mit welchen Methoden doch gleich ... ?

Mit brutalsten Mitteln auf Kosten der Ureinwohner in zB Australien, Afrika und Amerika. Sklaverei, Mord und Unterdrückung sind das Fundament dieser 200 Jahre, auf dem noch immer gierigst ausgebeutet wird.
http://www.taz.de/Schadstoffe-in-Minen-in-Guatemala

Die taz - ein unerschöpflicher Quell der reinen Wahrheit und des Wissens...  ;D

Meine Ausführungen sagen ja nicht, dass ich das gut finde.

Aber unsere Errungenschaften der Arbeitnehmerrechte haben sich über Generationen entwickelt. In China z.B. entwickelt sich das auch. Auch dort gibt es inzwischen Standards, die den Arbeitern das leben erleichtern. Allerdings zieht die Karawane nun weiter - in das nächste Entwicklungsland. In China werden vile Billigwaren schon gar nicht mehr produziert - weil sie wegen der höheren Anforderungen an Arbeitsstandards einfach teurer wurden. Und es wurden viele einfache Arbeiter nun arbeitslos nach Hause geschickt. Jede Medallie hat 2 Seiten.

Un zu Afrika: Tja, erst haben wir sie ausgebeutet und nun die Chinesen; die jedoch auf eine noch wesentlich üblere Art und Weise. "Wir" haben ja noch für Beschäftigung gesorgt. Die Chinesen fliegen ihre Horden ein, beuten aus und ziehen wieder ab. Der Müll bleibt zurück und "wir" räumen per Entwicklungshilfe wieder auf. Zudem beuten auch die eigenen Regierungen die Menschen aus. Aber das passiert ebenso in Asien, Südamerika etc.
« Letzte Änderung: Mittwoch, 20. Juli 2011 - 17:10:42 von groundstar »
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
Toleranz und Moral ist immer die Toleranz und Moral der anderen.

Michael Hein

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Re: Moral, ethische Wertvorstellungen und wirtschaftliches Handeln
« Antwort #19 am: Mittwoch, 20. Juli 2011 - 18:07:23 »

Die taz - ein unerschöpflicher Quell der reinen Wahrheit und des Wissens...  ;D

Meine Ausführungen sagen ja nicht, dass ich das gut finde.


Ja, das ist sie! Die allwissende Müllhalde, das sehende Auge! Selbstverständlich kannst du meine haben wenn ich sie inhaliert habe. Melde dich einfach bei mir.

Puhhh, ich dachte schon jetzt dreht er wieder durch der gelbblaue  ;D

(wobei mir gerade auffällt: ich war in wien und habe Dir kein Bier mitgebracht! Schande über mich! Ich gelobe Besserung auf jeden Fall!)

Offline Slartibartfass

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Re: Moral, ethische Wertvorstellungen und wirtschaftliches Handeln
« Antwort #20 am: Mittwoch, 20. Juli 2011 - 18:14:02 »
Zitat
Zitat
Die taz - ein unerschöpflicher Quell der reinen Wahrheit und des Wissens...  ;D
Ja, das ist sie! Die allwissende Müllhalde,
Bitte nicht die Allwissende Müllhalde mit der taz verwechseln. Das wäre ein wenig zu viel Ehre für die taz. ;)
Es wird nie so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd.

Capitano

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Re: Moral, ethische Wertvorstellungen und wirtschaftliches Handeln
« Antwort #21 am: Mittwoch, 20. Juli 2011 - 18:16:56 »
Der vorstehende Beitrag von Groundstar ist Schachsinn erster Güte! Zirkuskritiker sind also Gutmenschen.
(Zitat Wikipedia:
Politische Machtfragen erhalten durch die Verwendung des Begriffes „Gutmensch“ eine moralisch polarisierende Form, die dazu geeignet ist, die Achtung vor dem politischen Gegner zu mindern und ihn zu diskreditieren. In der politischen Rhetorik gibt es Strategien, politische Fragen entweder auf der Sachebene oder auf einer moralischen Ebene zu verhandeln. Fremdzuschreibungen des politischen Gegners durch Stigmatisierungen wie „pc“ oder „Gutmensch“ moralisieren die Kommunikation. Damit ist die Position des politischen Gegners diskreditiert, und er ist gezwungen, sich auf die eine oder andere Seite zu stellen, wenn er sein Ansehen nicht (weiter) verlieren will. Besonders offensichtlich wird diese Strategie, wo es tatsächliche oder auch nur behauptete Tabus gibt
)

Frei nach dem Motto: Der Zuschauer soll dem Zirkusbetreiber die artgerechte Haltung durch den Kauf von Eintrittskarten finanzeren, also der Kunde soll in Vorleistung treten? Verallgemeinert: Kauft erstmal alles und jeden Schwachsinn und wenn der Unternehmer genug Geld gescheffelt hat wird er schon alles besser machen?

Da fallen mir spontan folgende Worte ein: Naivität, Hose und Kneifzange!

Mir 2: Moralapostel und Gutmensch  ::)

Ich weiß ja nicht, was Du sonst im Leben so treibst oder wo Du Dich so herumtreibst; aber was den Zirkus betrifft: Krone ist da eher ein Musterzirkus. Die kleinen Klitschen können doch oft gar nicht anders, weil sie eben keine entsprechenden Finanzmittel zur verfügung haben. Hast Du denn eine Idee, was so ein betriebstag Zirkus kostet? Und zu meinem restlichen "Schachsinn": Fahr doch mal nach Bangladesh und frag mal nach, oder auch in Ghana. Klar sind die leute nicht wirklich glücklich über die Arbeitsbedingungen. Aber es ist für sie besser, als zu hungern!

Aber es ist selbstverständlich sehr bequem, aus unserer Wohlstandssichtweise anderen Ländern den gutmenschelnden Moralfinger zu zeigen!
Auch bei uns dauerte es mindestens 2 Jahrhunderte, bis wir da hinkamen, wo wir jetzt sind.

Also weder treibe ich noch treib ich mich herum! In Ghana und Bangladesh war ich schon (mehr als 1 x) und auch in vielen anderen Staaten. Und was soll ich berichten? Trotz sklavenähnlicher Arbeit gibt es sehr viel Hunger und Elend. Und das, weil Leute wie Du sich dafür einsetzen, dass die Großindustriellen auf der Welt machen können, was sie wollen. Man kann die Zustände in der 3. Welt nicht mit den Zuständen hier vor 200 Jahren vergleichen.

Nein, es ist keineswegs bequem immer wieder der Finger auf das Elend zu zeigen oder den Schwwwachsinn mancher Möchtegerne aufzuzeigen. Aber es ist offensichtlich bequem die pseudoliberale rosarote Lobbyistenbrille aufzusetzen - oder ist es doch eher ein tiefschwarzer Sack über dem Kopf?



Offline ToRü | ToРуз

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Re: Moral, ethische Wertvorstellungen und wirtschaftliches Handeln
« Antwort #22 am: Mittwoch, 20. Juli 2011 - 18:26:27 »

Die taz - ein unerschöpflicher Quell der reinen Wahrheit und des Wissens...  ;D

Meine Ausführungen sagen ja nicht, dass ich das gut finde.


Ja, das ist sie! Die allwissende Müllhalde, das sehende Auge! Selbstverständlich kannst du meine haben wenn ich sie inhaliert habe. Melde dich einfach bei mir.

Puhhh, ich dachte schon jetzt dreht er wieder durch der gelbblaue  ;D

(wobei mir gerade auffällt: ich war in wien und habe Dir kein Bier mitgebracht! Schande über mich! Ich gelobe Besserung auf jeden Fall!)

Kein Problem. Hauptsache Du hast keinen "kleinen Braunen"  mitgebracht...  ;D

In das linke Kampfblatt schaue ich online rein, die sollen ja an mir kein Geld verdienen. Übrigens: Die sind kein so netter Arbeitgeber...

Zitat:
"Rund 250 Angestellte in Redaktion und Verlag arbeiten für die taz, die es sich bislang nicht leisten kann, ihre Mitarbeiter branchenüblich zu bezahlen. Bis 1991 gab es einen Einheitslohn für alle Angestellten, vom Schriftsetzer bis zur verantwortlichen Redakteurin. Seither gibt es „Verantwortungszuschläge“ von wenigen hundert Euro, etwa für die Leiter der einzelnen Ressorts. Der Bruttolohn für die meisten Angestellten liegt laut Haustarif bei rund 2.000 Euro im Monat; es gibt kein Urlaubs- oder Weihnachtsgeld."

Bis heute verdienen Redakteure bei der taz deutlich weniger als in anderen Zeitungen.



Und mit gewissen Themen hat man ab und an ja auch so seine Probleme ( eben wie andere auch):
Zitat

2001    3    -    Sorgfalt, Wahrhaftigkeit und Achtung der Menschenwürde,Schutz der Ehre
2002    1    -    Wahrhaftigkeit und Achtung der Menschenwürde
2009    1    -    Sorgfalt, Persönlichkeitsrechte
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Offline ToRü | ToРуз

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Re: Moral, ethische Wertvorstellungen und wirtschaftliches Handeln
« Antwort #23 am: Mittwoch, 20. Juli 2011 - 18:28:37 »
Der vorstehende Beitrag von Groundstar ist Schachsinn erster Güte! Zirkuskritiker sind also Gutmenschen.
(Zitat Wikipedia:
Politische Machtfragen erhalten durch die Verwendung des Begriffes „Gutmensch“ eine moralisch polarisierende Form, die dazu geeignet ist, die Achtung vor dem politischen Gegner zu mindern und ihn zu diskreditieren. In der politischen Rhetorik gibt es Strategien, politische Fragen entweder auf der Sachebene oder auf einer moralischen Ebene zu verhandeln. Fremdzuschreibungen des politischen Gegners durch Stigmatisierungen wie „pc“ oder „Gutmensch“ moralisieren die Kommunikation. Damit ist die Position des politischen Gegners diskreditiert, und er ist gezwungen, sich auf die eine oder andere Seite zu stellen, wenn er sein Ansehen nicht (weiter) verlieren will. Besonders offensichtlich wird diese Strategie, wo es tatsächliche oder auch nur behauptete Tabus gibt
)

Frei nach dem Motto: Der Zuschauer soll dem Zirkusbetreiber die artgerechte Haltung durch den Kauf von Eintrittskarten finanzeren, also der Kunde soll in Vorleistung treten? Verallgemeinert: Kauft erstmal alles und jeden Schwachsinn und wenn der Unternehmer genug Geld gescheffelt hat wird er schon alles besser machen?

Da fallen mir spontan folgende Worte ein: Naivität, Hose und Kneifzange!

Mir 2: Moralapostel und Gutmensch  ::)

Ich weiß ja nicht, was Du sonst im Leben so treibst oder wo Du Dich so herumtreibst; aber was den Zirkus betrifft: Krone ist da eher ein Musterzirkus. Die kleinen Klitschen können doch oft gar nicht anders, weil sie eben keine entsprechenden Finanzmittel zur verfügung haben. Hast Du denn eine Idee, was so ein betriebstag Zirkus kostet? Und zu meinem restlichen "Schachsinn": Fahr doch mal nach Bangladesh und frag mal nach, oder auch in Ghana. Klar sind die leute nicht wirklich glücklich über die Arbeitsbedingungen. Aber es ist für sie besser, als zu hungern!

Aber es ist selbstverständlich sehr bequem, aus unserer Wohlstandssichtweise anderen Ländern den gutmenschelnden Moralfinger zu zeigen!
Auch bei uns dauerte es mindestens 2 Jahrhunderte, bis wir da hinkamen, wo wir jetzt sind.

Also weder treibe ich noch treib ich mich herum! In Ghana und Bangladesh war ich schon (mehr als 1 x) und auch in vielen anderen Staaten. Und was soll ich berichten? Trotz sklavenähnlicher Arbeit gibt es sehr viel Hunger und Elend. Und das, weil Leute wie Du sich dafür einsetzen, dass die Großindustriellen auf der Welt machen können, was sie wollen. Man kann die Zustände in der 3. Welt nicht mit den Zuständen hier vor 200 Jahren vergleichen.

Nein, es ist keineswegs bequem immer wieder der Finger auf das Elend zu zeigen oder den Schwwwachsinn mancher Möchtegerne aufzuzeigen. Aber es ist offensichtlich bequem die pseudoliberale rosarote Lobbyistenbrille aufzusetzen - oder ist es doch eher ein tiefschwarzer Sack über dem Kopf?

Da hast Du dann ja leider nicht vollständig gelesen: Ich schrieb vorher: "Meine Ausführungen sagen ja nicht, dass ich das gut finde."

Leute wie ich setzen sich dafür ein, dass die Menschen in diesen Ländern Hilfe zur Selbsthilfe bekommen. In Afrika tue ich das in meinem Bereich seit 10 Jahren, aktiv.
Das geht u.a. durch Bildung und Arbeit. Das stabilisiert auch Demokratien.

Und Leute wie Du verstehn nicht, was Liberalität heutzutage bedeuten kann. Ein Punkt ist, dass man sich nicht nur die Freiheit von etwas nimmt, sondern auch die Freiheit zu etwas.  Freiheit heißt hin und wieder auch, die Meinung zu wechseln, wenn man neue Erkentnisse hat. Und:
Freiheit heißt auch, dass es manchmal auch Sinn macht, dass meine Freiheit da enden muss, wo die Freiheit eines Anderen beginnt.

In diesem Sinne.

« Letzte Änderung: Mittwoch, 20. Juli 2011 - 18:36:54 von groundstar »
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
Toleranz und Moral ist immer die Toleranz und Moral der anderen.

Offline Slartibartfass

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Re: Moral, ethische Wertvorstellungen und wirtschaftliches Handeln
« Antwort #24 am: Mittwoch, 20. Juli 2011 - 18:33:30 »
Ja, die Ausbeutung der dritten Welt ist schlimm. :(
Aber WIR wollen billigen Sprit
WIR wollen Kupfer, WIR wollen argentinisches Steak, WIR wollen Sojasprossen, WIR wollen Biosprit, WIR wollen Tabak, WIR wollen diverse Rohstoffe etc.
WIR wollen billige Elektroartikel, WIR wollen billige Klamotten, WIR wollen billige Autos, WIR wollen billig, billig, billig.
Darunter leidet die Natur. Darunter leidet auch der Mensch. Aber hauptsache BILLIG. Und da brauchen wir auch ein paar Feigenblätter. Je weiter weg das Leiden ist, je weniger man vom Leiden sieht, um so besser ist für uns und unser Gewissen.
Von daher kann ich Groundstars "Gutmenschen" gut nachvollziehen.


(Beitrag wurde vor Groundstars letzten Beiträgen verfasst)
Es wird nie so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd.

Michael Hein

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Re: Moral, ethische Wertvorstellungen und wirtschaftliches Handeln
« Antwort #25 am: Mittwoch, 20. Juli 2011 - 18:35:13 »

Bis heute verdienen Redakteure bei der taz deutlich weniger als in anderen Zeitungen.


Und das wissen und akzeptieren die auch so. Die TAZ ist eine Genossenschaft und die Redaktuere sind Genossen dort - soweit zumindest meine Info aus direkter Quelle.

Offline ToRü | ToРуз

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Re: Moral, ethische Wertvorstellungen und wirtschaftliches Handeln
« Antwort #26 am: Mittwoch, 20. Juli 2011 - 18:39:41 »

Bis heute verdienen Redakteure bei der taz deutlich weniger als in anderen Zeitungen.


Und das wissen und akzeptieren die auch so. Die TAZ ist eine Genossenschaft und die Redaktuere sind Genossen dort - soweit zumindest meine Info aus direkter Quelle.

Ein Redakteur kann Genosse sein, muss er aber nicht. Soe hörte ich es. Kai Diekmann (BILD) ist da auch Genosse...


PRESSEERKLÄRUNG
DER TAZ-AUSLANDSKORRESPONDENTEN


Zur Aktion: „Taz-KorrespondentInnen suchen Arbeit“

Bei der taz sitzt man demnächst im Ausland in der 2. Reihe

Stolz hat die taz immer mit dem dichten und kompetenten Netz ihrer MitarbeiterInnen im Ausland geworben. Doch nun hat sie 14 AuslandskorrespondentInnen gekündigt, die mit einem Pauschalvertrag an die Zeitung gebunden sind. Sie sollen neue Verträge erhalten, laut denen sie bei gleicher Arbeitsleistung bis 28 Prozent weniger verdienen.
Bisher hat die Auslandsberichterstattung bei Leserumfragen immer die besten Noten im Blatt bekommen. Damit könnte es demnächst vorbei sein, denn die Korrespondenten müssen sich de facto nach weiteren Einnahmequellen umsehen, um die entstandene Lücke zu füllen. Damit droht die Tätigkeit für die taz zur Nebenerwerbsstelle für die KorrespondentInnen zu werden - und damit wird die Qualität der Auslandsberichterstattung unweigerlich sinken.

„Wem 10, 20 oder noch mehr Prozent von Lohn und Gehalt gekürzt werden, der muss auf die Straße gehen“. (taz am 6. Mai 2010, Seite 1, Kommentar zur Griechenlandkrise)

Wir sollen für die gleiche Arbeit wesentlich weniger verdienen. In Griechenland hält die taz das für nicht hinnehmbar - im eigenen Hause aber schon. Begründet wird das mit den gestiegenen Kosten der Auslandsberichterstattung bei der taz. Aber warum sind die Kosten gestiegen? Im Blatt nimmt das Ausland einen immer größeren Raum ein, nicht nur auf den Auslandsseiten. Genau aus dieser positiven Entwicklung soll jetzt denen ein Strick gedreht werden, die dazu beigetragen haben.
Ausgerechnet eine „linke Zeitung“, die in diesem Jahr erstmals seit ihrer Gründung keine roten Zahlen schreibt, will sparen, indem sie langjährige MitarbeiterInnen, die für die taz in zahlreichen Krisen weltweit Kopf und Kragen riskiert haben, auf eine Minipauschale setzt.

Was ist der taz die Auslandsberichterstattung noch wert?

fragen wir und wehren uns. Zunächst haben wir uns an die Besitzer der taz, die Genossenschaft, gewandt, mit der Forderung, bei ihrer Jahresversammlung am 18. September darauf hinzuwirken, dass die Kündigungen zurückgenommen werden.
Zugleich müssen wir uns jetzt aber vorsorglich nach weiteren Auftraggebern umsehen. Unter dem Titel: „Taz-KorrespondentInnen suchen weitere Arbeit“ werden wir uns vom Mittwoch, dem 15.9.2010 bis zur Genossenschaftsversammlung am 18.9. nach weiteren Erwerbsquellen umsehen. In diesen Tagen stehen wir aus Zeitmangel der taz nicht zur Verfügung. Da wir gezwungen sind, die uns mit der Kündigung entstehenden finanziellen Lücken zu füllen, muss die taz zunächst in diesen Tagen ohne uns auskommen.
Das ist eine Aktion, die wir auch stellvertretend für viele andere Kollegen durchführen, gegen einen Trend in zahlreichen Medien, die durch Absenkung der Bezahlung und "Flexibilisierung" ihrer Mitarbeiter die Qualität der Berichterstattung ernsthaft gefährden."

Also: Die taz hat auch so ihrer Probleme... Da beruhigt.
« Letzte Änderung: Mittwoch, 20. Juli 2011 - 18:50:02 von groundstar »
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
Toleranz und Moral ist immer die Toleranz und Moral der anderen.

Michael Hein

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Re: Moral, ethische Wertvorstellungen und wirtschaftliches Handeln
« Antwort #27 am: Mittwoch, 20. Juli 2011 - 18:55:09 »
Also: Die taz hat auch so ihrer Probleme... Da beruhigt.

Das stimmt, das beruhigt. Man fühlt sich gleich ein bischen weniger einsam ...  :D

Katja

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Re: Moral, ethische Wertvorstellungen und wirtschaftliches Handeln
« Antwort #28 am: Mittwoch, 20. Juli 2011 - 21:14:11 »
Ach, Capitano, Dein Beitrag versüßt mir den Feierabend!!  :-* :-* (btw: gute Besserung! ;) Da hilft Silber nicht!!))

Groundstar: Du schreibst und schreibst, zitierst und zitierst.... und sagst dann: das heißt ja nicht, daß ich das alles gut finde! Also haben wir auf Deine Meinung verzichten müssen? Das täte mir Leid!
Sie ist immer so ..... unterhaltsam! ;D


Capitano

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Re: Moral, ethische Wertvorstellungen und wirtschaftliches Handeln
« Antwort #29 am: Mittwoch, 20. Juli 2011 - 22:16:37 »
Danke Katja, es geht schon besser. Hab heute schon wieder Brötchen mit dem Fahrrad holen können - geholfen haben am Besten die Wärmflaschen  ;)

Mal etwas weiter oben im Thema anknüpfen:

China ist anscheinend das Land, das einem als erstes einfällt, wenn man über ethische Wertvorstellungen und wirtschaftliches Handeln nachdenkt. Ich habe berufsbedingt sehr viel mit Importen von Gütern aller Art aus China zu tun - daily business sozusagen. In diesem Geschäft habe ich auch sehr häufig Einblick in die Preise der Chinesichen Lieferanten. Die Handelspannen bis zum Endpreis sind teils wirklich enorm, muss man sagen.

Wenn ich schreibe Güter aller Art, dann liegt die Betonung wirklich auf aller: Textilien, Schuhe, Gartenmöbel, Pharmazeutika (Hamburg ist einer der größten Umschlagplätze für pharmazeutische Rohwaren), Maschinenteile, teils sogar schon fertige Maschinen,  Lebensmittelzusatzstoffe (Wachstumsmarkt), Chemikalien aller Art, Lebensmittel - ganz besonders Biowaren wie Sonnenblumenkerne, Bohnen usw. aber auch der meiste Apfelsaft, Elektronik aller Art, und momentaner Boom: Solarmodule.

Die Liste ließe sich noch über Seiten länger führen.  Es gibt wohl kaum noch Produkte, die nicht zumindest zum Teil in China gefertigt werden. Die Fertigungsbedingungen dort sind - so die Erzählungen der verschiedenen Importeure - nicht einheitlich als schlecht zu bezeichnen. Ich habe einerseits schon sehr sehr viel Schund von dort erlebt, insbesondere was die Qualität der Produkte angeht, aber andererseits auch zunehmend bessere Qualität.

China produziert in allen Bereichen bedeutend billiger, als es in den Industrienationen möglich ist. Das liegt einerseits an den vergleichsweise niedrigen Lohnkosten, andererseits aber auch daran, dass die Fabriken sich nicht oder nur wenig mit Umweltauflagen bzw. Umweltschutzgesetzen herumplagen müssen. China hat daher auch enorme lokale Umweltprobleme. Ich befürchte, dass diese Probleme in Zukunft nicht weniger werden. Über die weiteren Produktionskosten weiß ich nicht viel, interessant wären sicherlich die Energiekosten.

China hat eine kommunistische Staatsform, ein Kunde mit großer Chinaerfahrung sagte letztens aber zu mir, dass die realen Verhältnisse in den Fabriken aber eher erzkapitalistisch sind.