Autor Thema: Moral, ethische Wertvorstellungen und wirtschaftliches Handeln  (Gelesen 11788 mal)

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Blubb

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Moral, ethische Wertvorstellungen und wirtschaftliches Handeln
« am: Dienstag, 19. Juli 2011 - 23:28:57 »
Da sich in dem Zirkus-Thread noch eine andere Diskussion auftat, habe ich mal eigenhändig diese abgetrennt und diesen neuen Thread eröffnet, in dem hoffentlich eine fruchtbare Diskussion aufleben wird.

Als Antoß schon zwei Beiträge. Meinen eigenen, der in dem anderen Thread themenfremd war und den Capitanos, der hoffentlich nichts gegen die Verwendung hat.

Und ohne jetzt den ganz großen Bogen schlagen zu wollen, aber es ist einfach nicht möglich Konsumverhalten und generell wirtschaftliches Handeln ausschließlich an ethischen Grundsätzen auszurichten? Das mag hart klingen, ist aber die Realität. Sonst kann man den Laden hier bald dicht machen. Aber das wäre eine andere Diskussion.

Eben zur anderen Diskussion:
Wenn es ethische Grundsätze zu einem bestimmten Konsumverhalten oder wirtschaftlichen Handeln gibt, so müssen diese doch wohl unbedingt berücksichtigt werden. Gerade die Außerachtlassung von solchen Grundsätze macht unsere Welt so krank, wie sie sich zunehmend darstellt bzw. zu erkennen gibt.

Capitano

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Re: Moral, ethische Wertvorstellungen und wirtschaftliches Handeln
« Antwort #1 am: Dienstag, 19. Juli 2011 - 23:49:57 »
Nein, hab ich natürlich nicht dagegen!

Um bei deinen Beispielen zu bleiben:

Wenn Schuhe in Kinderarbeit hergestellt werden, dann verstößt das gegen ethische Regeln - zumindest unserer "westlichen" Weltanschauung. Wenn ich als Konsument davon weiß, dann kann ich das nicht unbedingt ändern aber ich habe die Möglichkeit für mich persönlich zu entscheiden dieses Produkt nicht zu kaufen. Oder ich entscheide mich mich für die zweite Möglichkeit und stecke den Kopf in den Sand. Damit würde ich aber das unethische Verhalte indirekt unterstützen - und das, weil ich ein Nike-Label als Statussymbol so geil finde.

Andererseits ist man als Otto-Normal-Konsument ja bei immer in einer Sachzwang-Falle. Ich brauche nunmal Schuhe und die meisten Schuhe kommen nunmal aus China.

Ich habe in meinem Leben gelernt, dass man eben nicht alles hinnehmen sollte, sondern auch mal seine Meinung vertreten muss. Und- bestes Bespiel - sogar diejenigen, die mich und viele Millionen Gleichgesinnte noch vor einem Jahr als linke Quasikriminelle beschimpft haben, haben jetzt ihre eigene Revolution gekontert und können die AKWs gar nicht schnell genug abschalten.

Offline Hägar

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Re: Moral, ethische Wertvorstellungen und wirtschaftliches Handeln
« Antwort #2 am: Dienstag, 19. Juli 2011 - 23:54:45 »
...boah....nun wird's aber (philosophisch) anstrengend hier zu fast nachtschlafender Zeit.... ;) ....da waren wir wieder bei China.... dennoch...es scheint auch mir interessant zu werden....

Offline NF

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Re: Moral, ethische Wertvorstellungen und wirtschaftliches Handeln
« Antwort #3 am: Mittwoch, 20. Juli 2011 - 00:03:52 »
Kurz und knapp:

Ethik und Moral sind offenbar eine Kraft, die stets das Gute will und mithin das Böse schafft!

Im Klartext - das was vordergründig vor allem die Kirchen und die damit verbundene Religionen weit vor unsrer Zeit geschaffen haben, hält den neuen Anforderungen und Erfordernissen nicht mehr stand...

Den entstandenen Freiraum definiert JEDER nach seinem eigenen Gutdünken.
Parteien, Unternehmen, Organisationen - um nur einige wenige zu nennen.

Wenn die Schnittmengen auch offensichtlich sind, sie werden nach Belieben (oder Notwendigkeiten) ausgelebt.
Früher war nicht alles anders - aber die Auseinandersetzungen bei weitem nicht so unglaublich brutal und zerstörend. Wir fliegen auf den Mond, heilen Krankheiten und erreichen fast alle selbstgesteckten Ziele spielend leicht...aber leider grundsätzlich auf Kosten Anderer, die keine (oder erfolglose) Lobbyarbeiter in ihren Reihen haben.

Es fehlen einfach die Macher und Alphatiere - oder doch nicht?

EINFACH MAL MACHEN.
KÖNNTE JA GUT WERDEN.

Blubb

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Re: Moral, ethische Wertvorstellungen und wirtschaftliches Handeln
« Antwort #4 am: Mittwoch, 20. Juli 2011 - 00:06:04 »
Nein, man sollte nicht alles hinnehmen und ich halte vor allem eines für wichtig: Dass man eine Haltung entwickelt, Dinge kritisch hinterfragt. Und daraus sollte man seine Meinung entwickeln und diese auch vertreten, die aber auch nicht jedem gefallen muss.

Aber aus diesem kritischen Hinterfragen heraus, kann man eben nicht immer Konsequenzen ziehen. Das Beispiel mit den Schuhen, welches du aufgegriffen hast, kann man quasi als exemplarisch hernehmen, denn da hätte ja nicht "Nike" stehen müssen, sondern jegliches andere Fabrikat. Es ging mir dabei eben nicht explizit um die Marke. Was soll das heißen? Diese letzte Konsequenz kann man eben nicht ziehen, wenn man einen Schuh bzw. in dem Fall einen Turnschuh braucht.

Und das lässt sich für beinahe jedes beliebige andere Produkt genauso feststellen. Ich möchte nicht wissen, wie viele Produkte jeder zu Hause hat, an denen nicht mindestens ein Teil ist, dessen Herstellung irgendjemand schlechten unterstützt hat oder irgendjemanden ausgebeutet hat.

Blubb

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Re: Moral, ethische Wertvorstellungen und wirtschaftliches Handeln
« Antwort #5 am: Mittwoch, 20. Juli 2011 - 00:18:35 »
Eun Beispiel vielleicht aus jüngerer Vergangenheit.

In Deutschland wird der Staatspräsident Chinas empfangen, es werden milliardenschwere Wirtschaftsverträge geschlossen, die der deutsche Industrie zu Gute kommen. Gleichzeitig empfängt China den Präsidenten des Sudan, um von diesem Land Rohstoffe zu bekommen.

In der Bundesrepublik wird also der Regierungschef eines Landes empfangen, in dem das Volk auf schrecklichste Weise unterdrückt wird. Mit dem Geld, was die Chinesen von uns bekommen, kaufen sie sich Rohstoffe von einem Mann, der als Kriegsverbrecher per Haftbefehl "gesucht" wird.

Gefällt einem das? Wohl kaum. Muss man diese Bedenken aber aufgrund des Sachzwanges, hier "China als überragend wichtiger wirtschaftlicher Faktor im 21. Jahrhundert", zurückstellen? In meinen Augen wird man diese Frage wohl zwingend bejahen müssen.

Offline Hägar

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Re: Moral, ethische Wertvorstellungen und wirtschaftliches Handeln
« Antwort #6 am: Mittwoch, 20. Juli 2011 - 00:50:10 »
hmmmm...mal ehrlich....wer weiss denn schon wirklich was aus China kommt und zu welchen Bedingungen es hergestellt wurde...hab' da so einiges im TV gesehen (welche andere Info-Quelle hätte ich auch ?) ?...ich denke da ist mehr als wir (kleinen Leute, Verbraucher, ja...auch Nutzniesser)..uns jemals vorstellen könnten.....und was alles "läuft" im Hintergrund...wohlweislich wird das nicht publik gemacht....aber: uns geht es ja gut....und da schliesse ich mich nicht aus....auch ganz ehrlich...ein sicher endloses Thema...und nicht aufzuhalten...

Offline eilandhegel

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Re: Moral, ethische Wertvorstellungen und wirtschaftliches Handeln
« Antwort #7 am: Mittwoch, 20. Juli 2011 - 01:11:31 »
hmmmm...mal ehrlich....wer weiss denn schon wirklich was aus China kommt und zu welchen Bedingungen es hergestellt wurde...

Ich schätze das hier kommt der Realität recht nahe...

"Everybody is a genius. But if you judge a fish by its ability to climb a tree, it will live its whole life believing that it is stupid."
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Offline Itzeflitze

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Re: Moral, ethische Wertvorstellungen und wirtschaftliches Handeln
« Antwort #8 am: Mittwoch, 20. Juli 2011 - 05:38:03 »

Es fehlen einfach die Macher und Alphatiere - oder doch nicht?

Die "Macher" und "Alphatiere" unseres Staates haben es doch selber nicht so mit Moral und Ethik. Da war doch was mit Panzern, die nach Saudi Arabien verkauft wurden? Die werden bestimmt für den Frieden und nur gegen böse Leute eingesetzt  :angel:

Zum Thema China: Dass es dort keine Menschenrechte gibt, ist ja bekannt. Wenn Deutschland aber aufgrund dessenden Handel mit China blockt, hätte das in vielen Bereichen wirtschaftliche Folgen. Der Staat sitzt in einer Zwickmühle und dem Konsumenten ist der Verzicht insoweit unmöglich, da "chinesische Bauteile" überall drin sind.
Was kann man tun?

Ich denke, man hätte bei der Olympiade handeln können. Bevor der Olympiaplatz gebaut wurde, wurden dort Ansässige ohne Abfindung aus ihren Häusern geworfen. Die zuständigen "Alphatiere" ignorierten das und die Sportler hatten nicht genug Eier in der Hose, "Nein" zu sagen.

Katja

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Re: Moral, ethische Wertvorstellungen und wirtschaftliches Handeln
« Antwort #9 am: Mittwoch, 20. Juli 2011 - 08:49:30 »
Capitano, Du hast vollkommen Reccht: es ist nicht die Frage, ob man es weiß, sondern ob man OBWOHL man es weiß sein Konsumverhalten nicht ändert.

Mit einer 'ich-kann-sowieso-nichts-ändern-also-ignoriere-ich-mein-Wissen'-Einstellung wird sich nie etwas ändern!

Natürlich wird es niemand merken, wenn ich keine Nike-Turnschuhe kaufe - aber wenn ich auf den Fakt hinweise, daß diese Schuhe in Kinderarbeit unter übelsten Bedingungen hergestellt werden, finden vielleicht andere auch den Erwerb der Schuhe moralisch bedenklich und tun es mir gleich.
Und wenn DANN auch noch jemand auf die Idee kommt, die alte Frau Nike darauf hinzuweisen, aus welchen Gründen man ihr Produkt nicht mehr konsumiert, ändert sich vielleicht auch etwas an den Bedingungen.

Die Hoffnung stirbt zuletzt....

Es sollte erlaubt sein, eine andere Meinung zu haben

Man kann versuchen diese Realitäten zu akzeptieren, man kann es aber auch sein lassen und weiterhin wohlfeile Reden schwingen und alle Menschen zu bekehren.

Realitäten können jederzeit verändert werden - und warum nicht sogar manchmal verbessert?
Es geht keineswegs immer um 'Bekehrung', sondern manchmal einfach nur um einen Anstoß, über eine Sache nachzudenken, bevor man sie einfach als gegeben hinnimmt.

In dem Zirkus-Thread habe ich nicht EIN nachvollziehbares Argument in der Diskussion gelesen, was es (in meinen Augen) rechtfertigt, dieser Tierquälerei auf höchsten Niveau meine Unterstützung zukommen zu lassen, indem ich mir eine Karte für diese Veranstaltung kaufe!

Daß es sooooo schwierig sein soll, sein Konsumverhalten darauf auszurichten, solche ethisch-moralisch bedenklichen Produkte eben nicht zu konsumieren, kann kein Argument sein, sich überhaupt keine Gedanken mehr darüber machen zu müssen.

God, grant me the serenity to accept the things I cannot change,
Courage to change the things I can,
And wisdom to know the difference.

oder auf Deutsch:

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.



Deichlamm

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Re: Moral, ethische Wertvorstellungen und wirtschaftliches Handeln
« Antwort #10 am: Mittwoch, 20. Juli 2011 - 11:00:25 »
Man muss vielleicht nicht gleich Aktivist für oder gegen etwas werden, aber viele kleine Überzeugungstaten helfen auch schon weiter. Mein liebstes Thema ist das Essen: Nein, ich esse keinen "Bio"-Knoblauch aus China, ich möchte nicht, dass meine Zwiebeln aus Neuseeland rangekarrt werden und nordafrikanische Frühkartoffeln kommen mir auch nicht ins Haus.

Ich kaufe meine Lebensmittel bevorzugt saisonal und regional - und am liebsten ohne Umweg direkt beim Erzeuger. Das erfordert ein bisschen Beschäftigung mit dem Thema, Planung beim Einkauf und Kreativität, wenn im Winter das Angebot ausdünnt. Macht das die Welt wirklich besser? Vielleicht nur ein kleines Bisschen - aber dafür schmeckt es ein großes Stück besser...

 :P

Stefan

Michael Hein

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Re: Moral, ethische Wertvorstellungen und wirtschaftliches Handeln
« Antwort #11 am: Mittwoch, 20. Juli 2011 - 12:14:38 »
@Stefan: das sehe ich genau so!

Und: solange die von maßloser Gier Getriebenen das Steuer der Welt in der Hand haben, wird sich hier gar nichts ändern. Wer mit Lebensmittelpreisen spekuliert oder Waffen an grausame Diktatoren verkauft, nur um sich dann von den eingefahrenen Gewinnen die zwölfte Rolex ans Handgelenk zu binden, ... wie wiederlich ist das den wohl?! Freiwillig werden "die" allerdings nichts ändern, da braucht es ein mutiges Eingreifen der Regierungen.
Ein lesenswerter Kommentar dazu auch in der TAZ:
http://www.taz.de/Debatte-EU-Schuldenkrise/!74694/

Aus Sicht eines Händlers kann ich nur sagen, dass es oft verdammt schwierig ist, ethisch einwandfrei Waren einzukaufen. Auf der einen Seite sind die Produktionsbedingungen meistens schwer zu ermitteln, auf der anderen Seite sind die allermeisten Käufer in keinster Weise bereit, die für "ethisch korrekt" hergestellte Produkte den nötigerweise höheren Kaufpreis zu bezahlen.
Egal also, ob man Käufer oder Verkäufer ist, es ist ein schwieriger Weg voller Kompromisse  :-\

Offline ToRü | ToРуз

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Re: Moral, ethische Wertvorstellungen und wirtschaftliches Handeln
« Antwort #12 am: Mittwoch, 20. Juli 2011 - 13:25:21 »
Zu glauben, man ändert etwas, weil man nicht in den Zirkus geht - das ist wirklich Gutmenschelei erster Güte!

Was ändert es? Ist es da nicht besser, wenn der Zirkus die Möglichkeit hat, möglichst artgerecht zu halten? Das kann er nur, wenn er auch die finanziellen Mittel dazu hat.

Es muss jedem klar sein: Unser Wohlstand ist auf der Ausbeutung anderer Länder gegründet.
Tiere wurden und werden nicht immer "artgerecht" behandelt; wobei es für mich immer wieder fraglich ist, wer den Begriff "artgerecht" definiert.
Auch werden Menschen nicht immer "artgerecht" behandelt.

Alle unsere Waren beruhen in der einen oder anderen Weise auf Ausbeutung oder artfremder Haltung.

Wie kann man das ändern? Teilweise mit Geld.

Z.B. Faire Bezahlung: Dann kosten die Schuhe halt das Doppelte, Fleisch eben auch. Dann kann sich eben nicht mehr eine breite Masse gewissen Wohlstand leisten, sondern nur einige wenige. Wenn nicht jeder ein Handy hat, dann schont das viele Menschen, die Umwelt. Öl kostet dann auch bald das Doppelte, Sprit 5 EUR pro Liter, oder mehr. Folge: es können nur noch wohlhabende Menschen das Autofahren leisten. Ok. Busfahren wäre dann aber auch wesentlich teurer, auch, weil der Busfahrer ja auch fair bezahlt werden muss.

Und so kannn man endlose Beispiel finden, die dann auf die Formel reduzierbar sind: Weniger Wohlstand für die breite Masse führt zu einer Verbesserung der Umwelt durch weniger Resourcenverbrauch. Gleichzeitig könnten mehr Menschen "artgerecht" leben, fair bezahlt werden. Allerdings gäbe es dann wohl auch weniger Arbeit, denn wenn Massenmärkte wegbrechen, dann muss ja auch nicht mehr soviel produziert werden. Kurz und gut: Es gäbe weniger Konsumenten, die dann aienen fairen Preis bezahlen. Es gäbe fair bezahlte Arbeiter, davon aber weniger, denn bei geringerem Konsum muss weniger Produziert werden. Gut für die Umwelt, aber für den Menschen? Und die Tiere? Tja, wer es sich leisten kann, hält sich artgerecht Haustiere. Der Rest halt nicht.

Und mal ein anderer Aspekt; In unseren Augen ist es Ausbeutung, lokal sind die Menschen allerdings oft froh, das sie überhaupt Geld durch eigene Arbeit verdienen können! Die dortige Sichtweise ist oft: besser einen schlecht bezahlten Job als gar keinen und betteln gehen. Von den Ländern, von denen wir hier schreiben, hat nämlich kaum eines ein Sozialsystem wie wir es kennen. Da gilt: Keine Arbeit - kein Reis = Hungern.
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
Toleranz und Moral ist immer die Toleranz und Moral der anderen.

Capitano

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Re: Moral, ethische Wertvorstellungen und wirtschaftliches Handeln
« Antwort #13 am: Mittwoch, 20. Juli 2011 - 15:48:01 »
Der vorstehende Beitrag von Groundstar ist Schachsinn erster Güte! Zirkuskritiker sind also Gutmenschen.
(Zitat Wikipedia:
Politische Machtfragen erhalten durch die Verwendung des Begriffes „Gutmensch“ eine moralisch polarisierende Form, die dazu geeignet ist, die Achtung vor dem politischen Gegner zu mindern und ihn zu diskreditieren. In der politischen Rhetorik gibt es Strategien, politische Fragen entweder auf der Sachebene oder auf einer moralischen Ebene zu verhandeln. Fremdzuschreibungen des politischen Gegners durch Stigmatisierungen wie „pc“ oder „Gutmensch“ moralisieren die Kommunikation. Damit ist die Position des politischen Gegners diskreditiert, und er ist gezwungen, sich auf die eine oder andere Seite zu stellen, wenn er sein Ansehen nicht (weiter) verlieren will. Besonders offensichtlich wird diese Strategie, wo es tatsächliche oder auch nur behauptete Tabus gibt
)

Frei nach dem Motto: Der Zuschauer soll dem Zirkusbetreiber die artgerechte Haltung durch den Kauf von Eintrittskarten finanzeren, also der Kunde soll in Vorleistung treten? Verallgemeinert: Kauft erstmal alles und jeden Schwachsinn und wenn der Unternehmer genug Geld gescheffelt hat wird er schon alles besser machen?

Da fallen mir spontan folgende Worte ein: Naivität, Hose und Kneifzange!




HEXE

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Re: Moral, ethische Wertvorstellungen und wirtschaftliches Handeln
« Antwort #14 am: Mittwoch, 20. Juli 2011 - 16:13:43 »
Zitat groundstar :
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Was ändert es? Ist es da nicht besser, wenn der Zirkus die Möglichkeit hat, möglichst artgerecht zu halten? Das kann er nur, wenn er auch die finanziellen Mittel dazu hat."
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Aber was groundstar sonst geschrieben hat, ist durchaus zu bedenken und auch nicht von der Hand zu weisen!