Autor Thema: Treffer versenkt!  (Gelesen 1182 mal)

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ae8090

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Treffer versenkt!
« am: Freitag, 25. März 2011 - 13:16:28 »
Wer am vergangen Sonntag Tatort gesehen hat, und das haben viele!, weiß es und wird es in Erinnerung haben: es ging um Fußball und Homosexualität.

Ein fiktiver Spieler von Hannover 96 kam tot von der Welt, es gab den Verdacht, er wäre zu Lebzeiten schwul gewesen. Im Zuge der Ermittlungen wurde ein anderer (ebenfalls fiktiver) Spieler des Teams als homosexuell geoutet, der sich am Ende des Film dann auch öffentlichselbst outtet und im nächsten Spiel wieder aufläuft.

Dieses Thema in einem Tatort zu bearbeiten hatte Theo Zwanziger höchstselbst angestoßen und Maria Furtwängler angesprochen. Die wollte zunächst in der Werkskantine von Wolfsburg drehen, aber denen schien das offenbar zu wirklicheitsnah, auf jeden Fall winkten sie dankend ab. So wandte sich "Charlotte Lindholm" (welch' Name in dem Zusammenhange!!!) vertrauensvoll an die Freunde in hannover und gewann sie für eine Zusammenarbeit.

Innerhalb des Tatorts nun wies jener fiktive H96-Spieler, welcher am Ende dann geoutet wurde, jede Spekulation, er könne schwul sein, entrüstet zurück und sagte (ich zitiere aus der Erinnerung) sinngemäß: 'Das wird ja immer wieder gerne behauptet. Der ist schwul oder der ist schweul. Die halbe Nationalmannschaft soll schwull sein und der Trainerstab gleich mit!'

Heute nun ein mediale Echo aus Richtung N11/DFB zu diesem Tatort und wohl in Sonderheit zu dieser Szene:

"Nationalmannschaft
Bierhoff und DFB verärgert über Tatort: "Nationalelf missbraucht"
abendblatt.de

In dem ARD-Film wurde das Thema Homosexualität im Fußball mit der DFB-Auswahl in Verbindung gebracht. Bierhoff: "Schade und ärgerlich".
...
Die Umsetzung des Themas hat allerdings für Unmut in Kreisen des deutschen Fußball-Bundes gesorgt. „Ich finde es schade und ärgerlich, dass die Prominenz der Nationalelf missbraucht wird, um irgendein Thema zu entwickeln oder einen Scherz zu machen“, sagte Manager Oliver Bierhoff der „Bild“-Zeitung (Freitag). Zwanziger verteidigte das Drehbuch zwar als wie normale "praktizierte Überzeichnung", man müsse aber auch bei so einem schwierigen Thema "sensibel bleiben und nicht durch unwahre und unnötige Randbemerkungen von den eigentlichen Aufgaben ablenken“, so der Verbandschef.
...
Bierhoff wertete diese Anspielung als „einen Angriff auf meine Familie – die Familie der Nationalmannschaft“. Bierhoff kündigte grundsätzliche Überlegungen an, „wie wir mit solchen Dingen umgehen. Dass wir nicht wehrlos sind gegen Gerüchte und falsche Unterstellungen aller Art“. Gerade auch die Nationalmannschaft habe sich geschlossen und offen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit gestellt, betonte Zwanziger. „Es ist mir völlig egal, welche sexuelle Orientierung einer unserer Nationalspieler oder Nationalspielerinnen hat.“
..."
QukA: abendblatt.de


Ich würde mal sagen: Gut gemacht. Treffer und versenkt. Wer auch immer das Drehbuch geschrieben hat, er hat genau ins Schwarze getroffen!

Michael Hein

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Re: Treffer versenkt!
« Antwort #1 am: Freitag, 25. März 2011 - 13:31:12 »
Ich würde mal sagen: Gut gemacht. Treffer und versenkt. Wer auch immer das Drehbuch geschrieben hat, er hat genau ins Schwarze getroffen!

Das ließt sich verdammt so!
Ich habe aufgrund des für meinen Geschmack extrem langweiligen Drehbuchs es leider nicht bis zur Auflösung des Falls geschafft. Nach der Reaktion der nationalen elf hätte ich mich vieleicht doch wach halten sollen ...

breughel

  • Gast
Re: Treffer versenkt!
« Antwort #2 am: Samstag, 26. März 2011 - 09:23:37 »
Das Thema war ein alter Hut und Frau Burda/Lindholm wie üblich ziemlich unterkühlt.
Passte gut für einen deutschen Sonntagabend.
Über das Thema -Fußball und Schwulsein - hatte schon Günther Amendt 1970 nett geschrieben - leider wurde er von einem drogenabhängigen Muttersöhnchen überfahren.
Viel Rummel also und wenig Substanz.