Autor Thema: Tsunami trifft Japan  (Gelesen 20167 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline ToRü | ToРуз

  • Mitglied
  • ***
  • Beiträge: 9.866
  • Geschlecht: Männlich
  • ☆☆☆☆
Re: Tsunami trifft Japan
« Antwort #45 am: Montag, 14. März 2011 - 18:08:26 »
Das Thema lautet: Tsunami trifft Japan!
Mal wieder alle verbissen?

Ja, das hast Du Recht, breughel. Und ich sehe mich bestätigt, es geht den Kernkraftgegnern nun nur um die vermeintliche Bestätigung, nicht um die Tsunamiopfer...

Fleischhauer hat es eben doch erkannt.
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
Toleranz und Moral ist immer die Toleranz und Moral der anderen.

Offline Schrauber

  • Mitglied
  • ***
  • Beiträge: 140
Re: Tsunami trifft Japan
« Antwort #46 am: Montag, 14. März 2011 - 18:52:14 »


 Und ich sehe mich bestätigt, es geht den Kernkraftgegnern nun nur um die vermeintliche Bestätigung, nicht um die Tsunamiopfer...

Fleischhauer hat es eben doch erkannt.

Moin Moin,
warum siehst du dich bestätigt?
Es ist doch schlicht und ergreifend nichtso das es den Kernkraftgegnernnur um die vermeintliche Bestätigung geht.
Und Fleischhauer ist ein Vollidiot.

Gruß Schrauber

Offline Itzeflitze

  • Mitglied
  • ***
  • Beiträge: 2.645
  • Geschlecht: Weiblich
  • Wieder Hamster- und Katzenfreak
Re: Tsunami trifft Japan
« Antwort #47 am: Montag, 14. März 2011 - 19:19:56 »
Ich habe es nun doch noch zeitverzögert zur Veranstaltung geschafft und freue mich, dass die Beteiligung meine Erwartung übertroffen hat.
Voraussichtlich wird es nächsten Montag wieder eine Mahnwache geben - gleiche Zeit, gleicher Ort.
Demonstrationen vor dem AKW Brunsbüttel und in Hamburg sind ebenfalls in Planung.

Natürlich ist die Veranstaltung politisch geprägt. Sie soll Druck auf Merkel ausüben, damit sie auch wirklich so konsequent ihre Versprechen aus der Rede von heute Nachmittag durchsetzt.
Es ist höchste Zeit, dass wir Bauern mit der Mistgabel winken.

Offline Hein Blöd

  • Mitglied
  • ***
  • Beiträge: 380
  • Geschlecht: Männlich
Re: Tsunami trifft Japan
« Antwort #48 am: Montag, 14. März 2011 - 21:03:08 »
Geht es denn um absolute Sachlichkeit? Oder doch eher um angemessenes Mitgefühl?
Vielleicht ist ja eher beides davon abhängig, was die Geschehnisse mit uns zu tun haben, eben, wie sie uns "betreffen". Natürlich fühlen wir uns den Japanern als westliche Industrie-Nation verbunden. Bei der Überschwemmungskatastrophe in Pakistan im vergangenen Jahr war die "Betroffenheit" jedenfalls deutlich geringer, kein Vergleich. Ist das "sachlich" richtig?

Aber gerade diese Verbundenheit mit einem High-Tech-Land wirft uns abseits allen Mitgefühls für die Japaner doch unweigerlich auf unsere eigene Situation zurück. Und da stimme ich tatsächlich mal mit Frau Merkel überein, sofern sie das ernst meint, dass wir unseren Umgang mit den entsprechenden Technologien neu bewerten müssen. Mag natürlich auch sein, dass sie und Hr. Westerwelle nun doch eher auf wachsendes Gras spekulieren und die Sache in drei Monaten irgendwie aus dem Blickfeld verloren haben.

Natürlich haben es die Japaner in erster Linie mit einer Naturkatastrophe zu tun, deren Ausmaß entsetzlich ist, jedermann betroffen macht und hilflos zusehen lässt.
Daneben haben sie nun aber noch ein nicht ganz natürliches zusätzliches Problem, weil sie sich zu sehr auf Technologie verlassen haben, die nicht so sicher ist, wie sie sich haben weismachen lassen. Da fängt eine andere Art von Betroffenheit an, denn auch unsere Energieversorger fühlen sich der Wahrheit nicht immer so ganz verpflichtet.

Offline Koch Th

  • Mitglied
  • ***
  • Beiträge: 4.223
  • Geschlecht: Männlich
Re: Tsunami trifft Japan
« Antwort #49 am: Montag, 14. März 2011 - 21:17:43 »
Die Katastrophe in Japan ist der Super,Super Gau überhaupt: 1    Erdbeben der stärke 8-9
                                                                                             2    Riesen Flutwelle die zig tausend Menschen das Leben                                                                                      kosteten

                                                                                              3   Atomreaktoren (2-3) sind schon explodiert 

                                             Japan ist am Ende


« Letzte Änderung: Montag, 14. März 2011 - 22:09:43 von Alex »
Mit Jungen Leuten bleibt mann jung

HEXE

  • Gast
Re: Tsunami trifft Japan
« Antwort #50 am: Montag, 14. März 2011 - 21:57:46 »
Das Thema lautet: Tsunami trifft Japan!
Mal wieder alle verbissen?
werden hier Diskussionen üblicherweise so unsachlich geführt?
Hilfreich ist das doch nicht!!!

Welche Naturkatastrophe wäre denn denkbar,in Deutschland derartige Folgen
zu zeitigen?
« Letzte Änderung: Montag, 14. März 2011 - 22:27:54 von HEXE »

electriczorro

  • Gast
Re: Tsunami trifft Japan
« Antwort #51 am: Dienstag, 15. März 2011 - 09:40:22 »
Um es mal sachlich auszudrücken:

Der GAU in Fukushima kam durch eine "Unwahrscheinlichkeit" zustande. Erdbeben, Tsunami menschliches Versagen.
Zu was hat sie geführt ? Das die Sichherheitssysteme, die Redundanz und Sicherheit versprachen, versagt haben. Gleiche
Wahrscheinlichkeitsmodelle liegen deutschen Kraftwerken zu Grunde. Die Frage ist aber, um sachlich zu bleiben, wo trat
der eigentliche Schaden beim Kraftwerk ein ? Es wurde nicht durch das Erdbeben beschädigt und der Tsunami sorgte lediglich
dafür, das die Notstromversorgung ausgefallen ist. Also eine schlichte Unterbrechung der Stromversorgung führte zum Ausfall der Kühlung. Und dies halte ich für ein so gar nicht "unwahrscheinliches" Szenario! Es könnte jederzeit auch hier stattfinden, erster Gedanke wäre eine Jahrhundertsturmflut, Stromausfall durch Orkan und vieles mehr...Ein Flugzeugabsturz ist dabei wohl wahrscheinlich noch das unwahrscheinlichste  :P und selten dämlich dies als Argument anzuführen. Die Katastrophe nahm ihren Lauf mit Ausfall der Notstromversorgung und nicht wegen der Naturkatastrophe. Eine Situation, die auch jederzeit hier passieren kann mit den gleichen Auswirkungen und Folgen. Versagt erstmal die Kühlung nimmt alles andere seinen Lauf und lässt sich von Menschenhand nicht mehr stoppen. Wie kann man da von Sicherheit sprechen ????

Die Argumentation bei Abschaltung hätten wir keine Stromversorgung mehr ist ein Witz und dämliches Killerargument der Bundesregierung und der Energieversorger, die ihre Pfründe schwinden sehen, wenn plötzlich jeder Bauer mit einer ausreichend großen Wiese zum Stromproduzenten wird.
Zur Diskussion insgesamt: So traurig wie der Anlass ist, es gibt leider keinen passenderen und wirkungsvolleren Augenblick
als genau jetzt die Macht des Volkes zu mobilisieren und den Druck auf die Regierung zu erhöhen. Und nur wenn diese
Diskussion mit Erfolg geführt wurde, bekommt das Leid und der Tod der vielen Strahlenopfer einen Sinn!! Also wenn nicht
jetzt wann dann ???

 :meinemeinung

Liebe Grüße

Z

P.S.: Und ich finde die Diskussion passt perfekt in diesen Thread !!
« Letzte Änderung: Dienstag, 15. März 2011 - 09:43:56 von electriczorro »

breughel

  • Gast
Re: Tsunami trifft Japan
« Antwort #52 am: Dienstag, 15. März 2011 - 09:49:09 »
Das Thema lautet: Tsunami trifft Japan!
Mal wieder alle verbissen?
werden hier Diskussionen üblicherweise so unsachlich geführt?
Hilfreich ist das doch nicht!!!

Welche Naturkatastrophe wäre denn denkbar,in Deutschland derartige Folgen
zu zeitigen?
Da Du weit weg wohnst wäre ein GAU für Dich nicht so direkt gefährlich und Erdbeben sind heir eher selten.

Offline ToRü | ToРуз

  • Mitglied
  • ***
  • Beiträge: 9.866
  • Geschlecht: Männlich
  • ☆☆☆☆
Re: Tsunami trifft Japan
« Antwort #53 am: Dienstag, 15. März 2011 - 10:00:57 »
Wenn es um Sicherheit und Redundanz geht, geht der Konstrukteur meist vom schlimmesten, wahrscheinlichen Ereignis in der jeweiligen Situation aus.
So auch in Japan.

Das dort erlebte Naturereignis ist das schlimmste seit es Aufzeichnungen darüber gibt, war also bisher undenkbar. Künftig wird das also der Maßstab bei etwaigen Sicherheitsüberlegungen sein.

« Letzte Änderung: Dienstag, 15. März 2011 - 10:26:52 von groundstar »
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
Toleranz und Moral ist immer die Toleranz und Moral der anderen.

Offline Hein Blöd

  • Mitglied
  • ***
  • Beiträge: 380
  • Geschlecht: Männlich
Re: Tsunami trifft Japan
« Antwort #54 am: Dienstag, 15. März 2011 - 10:20:48 »
Die Notsysteme der Anlage in Japan unterscheidet sich von denen in unserem Land.

Inwiefern? Weil bei unseren Alt-Reaktoren das Containment aus schnellschmelzendem Stahl statt aus langsam porös werdendem Beton besteht wie in Japan? Weil es bei uns kein menschliches Versagen gäbe?

Zudem gucke ich mir mal diese Liste mit Unfällen in atomtechnischen Anlagen seit 1940 an. Da gab es sicherlich einige. Einige Läder sind da auffällig.
Ich finde aber kein einziges deutsches Kraftwerk dazwischen. Gott sei dank!

Statt "Gott sei dank!" könnte man von weniger religiöser Perspektive vielleicht auch sagen "Schwein gehabt!".
"Unsere Ingeneure sind darüber erhaben" hat man eben auch in Japan gedacht.

Und dann gibt es die meldepflichtigen Ereignisse
Ja, da gab es einige in Deutschland.
Aber unsere Atomaufsicht ist da sehr sensibilisiert - und das ist gut so!

Die sensibilisierte Atomaufsicht konnte aber nicht verhindern, dass auch in schon auffällig gewordenen Atomkraftwerken immer wieder kritische Störfälle gegeben hat. Sieh Dir doch nur mal an, wie oft Brunsbüttel in der Liste auftaucht und wie jeweils damit umgegangen worden ist. Es wurde immer wieder vertuscht und gelogen.
Alle bisherigen nuklearen Katastrophen waren immer eine Verkettung von mehr oder weniger schwerwiegenden technischen Problemen mit Fehleinschätzungen des Reaktorverhaltens. Auch in Fukushima I hätten die Reaktoren vielleicht noch gekühlt werden können, wenn nur die passenden Kabel für die vorhandenen (!) mobilen Notstromaggregate da gewesen wären. Und das in einem High-Tech-Land!

Die Japaner müssen jetzt schmerzlich erleben, dass das "Restrisiko" größer war, als sie es eingeschätzt haben. Angesichts der aktuellen Entwicklung bin ich mir nicht sicher, ob die entsetzlichen Folgen des Erdbebens und des Tsunamis wirklich das größte Problem bleiben oder ob es nicht noch dicker kommt, wenn eine hochradioaktive Wolke über die 35-Millionen-Metropole Tokio zieht. Im Moment steht das zu befürchten.

Für mich ist die Kernenergie auch ein Auslaufmodell. Aber solange wir keinen stabilen, gleichwertigen Ersatz haben, sollten wir die Dinger solange nutzen, solange es nach menschlichem Ermessen sicher ist. Und wir sehen ja derzeit, dass wir Anlagen haben, die nicht produzieren, weil die Aufsichtsbehörden eben nicht von der entsprechenden Sicherheit ausgehen. Das beruhigt, denn dann funktioniert das System.

Dazu fällt mir folgender Monitor-Beitrag ein:


Wenn es um Sicherheit und Redeundanz geht, geht der Konstrukteur meist vom schlimmesten, wahrscheinlichen Ereignis in der jeweiligen Situation aus. So auch in Japan.
Das dort erlebte Naturereignis ist das schlimmste seit es Aufzeichnungen darüber gibt, war also bisher undenkbar. Künftig wird das also der Maßstab bei etwaigen Sicherheitsüberlegungen sein.

"bisher undenkbar" war schon immer ein Trugschluss, wenn es um Naturgewalten ging.
Sollte die Anpassung der Maßstäbe an neuere Erkenntnisse auch für bestehende Anlagen gelten, müsste diese Klage (PDF) ja erfolgreich sein.

Offline ToRü | ToРуз

  • Mitglied
  • ***
  • Beiträge: 9.866
  • Geschlecht: Männlich
  • ☆☆☆☆
Re: Tsunami trifft Japan
« Antwort #55 am: Dienstag, 15. März 2011 - 10:42:03 »
Dann müssten wir bei jeder Konstruktion annnehmen, dass der Himmel einstürzt, ein Komet, ein Vulkan oder doch ein Tsunami uns trifft.

Es gibt keine absolute Sicherheit und immer ein gewisses Restrisiko.  Du kannst auch gleich auf die Straße gehen und ein Müllwagen überfährt dich. Oder nimm den Unfall vergangenes Wochenende in Hamburg; die Menschengruppe hätte das auch nicht für möglich gehalten. Es gibt kein risikofreies Vollkaskoleben.

Es gibt aber durchaus kalkulierbare Risiken. Diese Kalulation läuft eben auf Basis von Wahrscheinlichkeiten und Erfahrung. Wenn dann das unwahrscheinliche Eintritt, dann ist das eben das immer vorhandene Restrisiko.
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
Toleranz und Moral ist immer die Toleranz und Moral der anderen.

breughel

  • Gast
Re: Tsunami trifft Japan
« Antwort #56 am: Dienstag, 15. März 2011 - 10:44:59 »
Ja,und dann kann wie bei Tschernobyl ein Schaden von ca. 300 Milliarden Dollar entstehen und 10 000sende sterben oder verkrüppelt werden.
Es gibt auch Risiken, die nicht eingegangen werden sollten.
« Letzte Änderung: Dienstag, 15. März 2011 - 10:56:20 von breughel »

Bernd

  • Gast
Re: Tsunami trifft Japan
« Antwort #57 am: Dienstag, 15. März 2011 - 11:03:51 »

...
Das dort erlebte Naturereignis ist das schlimmste seit es Aufzeichnungen darüber gibt, war also bisher undenkbar.
...
Die Möglichkeit der "Kernschmelze" aus unterschiedlichen Gründen war seit Beginn der Diskussion um die Energiegewinnung aus Atomkernspaltung ein schwergewichtiges Argument. Ebenso wie bei der Thematik zur Beseitigung von radioaktivem Müll wurde ständig ohne Unterlass vor den Gefahren gewarnt.
Nun die Begriffe "nicht vorhersehbar" und "undenkbar" in die PRO- und CONTRAWAAGSCHALEN zu werfen, ist falsch, verlogen oder zumindest völlig kenntnislos.

Dieses scheinen sogar viele Politiker jetzt zu erkennen. Hoffentlich werden sie und die Bürger und auch Wähler nach einer Stillhaltezeit nicht wieder durch dümme Sprüche geblendet.

Risikovermeidung gilt bei jeder Tätigkeit. Bei Risiken, die eine hohe Zahl an Opfern treffen könnte, ist sie zwingend!

HEXE

  • Gast
Re: Tsunami trifft Japan
« Antwort #58 am: Dienstag, 15. März 2011 - 11:11:00 »
Das war für mich jetzt eine sachliche Diskussion,der ich folgen konnte.

Offline ToRü | ToРуз

  • Mitglied
  • ***
  • Beiträge: 9.866
  • Geschlecht: Männlich
  • ☆☆☆☆
Re: Tsunami trifft Japan
« Antwort #59 am: Dienstag, 15. März 2011 - 11:19:05 »
...
Risikovermeidung gilt bei jeder Tätigkeit. Bei Risiken, die eine hohe Zahl an Opfern treffen könnte, ist sie zwingend!

Ok, keine Fussballspiel mehr in der Hamburger Imtech-Arena. Da könnte nämlich ein Flugzeug reinstürzen und , wenn ausverkauft, bis zu 57,000 Menschen zu Schaden kommen.  >:D
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
Toleranz und Moral ist immer die Toleranz und Moral der anderen.