Autor Thema: Bestechung von Spielern und Schiedsrichtern  (Gelesen 1663 mal)

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Offline Slartibartfass

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burmel

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Re: Bestechung von Spielern und Schiedsrichtern
« Antwort #1 am: Mittwoch, 05. Januar 2011 - 22:43:51 »
Bei so manchem Kicker hab ich mich schon oft gefragt ob die wirklich so schlecht sind oder nur so tun ???
Im Ernst, die Dimensionen scheinen erschreckend zu sein, gerade in den unteren Klassen wo doch der Spaß noch mehr im Vordergrund stehen sollte.
Das ganze ist schlimmer als Doping, das macht man schließlich um zu gewinnen.
Und was macht der DFB? Wenig bis nichts. Wer mag denn daran glauben das das in der Buli nicht auch der Fall ist?

Kuno

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Re: Bestechung von Spielern und Schiedsrichtern
« Antwort #2 am: Donnerstag, 06. Januar 2011 - 08:28:05 »
Wrestling, Boxen, Radrennen, Eiskunstlauf, Handball und jetzt auch Fussball. . .
Da liege ich ja nicht so verkehrt wenn ich das alles nicht so ernst nehmen kann.
Alles zwielichtige Sportarten bei denen manche Zeitgenossen schon vorher wissen wie es aus geht.

ae8090

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Re: Bestechung von Spielern und Schiedsrichtern
« Antwort #3 am: Donnerstag, 06. Januar 2011 - 09:51:09 »
Zunächst einmal unterstelle ich bis zum Beweis des Gegenteils jedem Sportler Ehrlichkeit. Dass es Ausnahmen gibt, ist klar. Dass es die auch im Fußball gibt, wissen wir spätestens seit dem Bundesligaskandal Anfang der 70 Jahre. Auch dass die Sachen ans Licht kommen, bewerte ich zunächst einmal positiv.

Aber ich halte es für nicht sonderlich förderlich, mit imaginären Dunkelziffern zu arbeiten. Gewiss mag es noch nicht entdeckte Vorfälle geben, das ist jedoch kein Grund, pauschal Sportlern Unehrlichkeit zu unterstellen. Selbst dann nicht, wenn ich konstatiere, dass bei einigen Sportarten "externe Einflüsse", sei es Doping, sei es Bestechung, einflussreicher sein mögen als bei anderen Sportarten. In Sachen Doping scheint zB ganz vorn dabei zu sein der Radsport, in Sachen Bestechung (und hier spekuliere ich jetzt) vermute ich deutlich mehr externen Einfluss bei Sportarten, bei denn das Ergebnis nicht objektiv festgestellt werden kann (Weitsprung: die gesprungene Weite kann ich messen), sondern von subjektiven Entscheidungen abhängt (Punktsieg beim Boxen - wer hat sich hier nicht schon so manches Mal gewundert?)

Dass der Hauptverdächtige Ante S. nach dem Bestechungsskandal von 2004 im Jahre 2005 zu zwei Jahren und sieben Monaten Haft verurteilt wurde, aber schon 2006 wieder auf freiem Fuße seiend die nächsten Untaten planen und ausführen kann, stellt (wieder einmal) einige Fragen an die Praxis unseres Justizsystems. Doch das ist ein anderes Thema.

Nun hat der neuerliche Bestechungsskandal also zumindest die zweite Bundesliga erreicht (St. Pauli hat damals noch in der zwoten Liga gespielt - aus der BL I ist nach wie vor kein entsprechender Vorfall bekannt). Aber auch das ist nicht wirklich neu, war doch schon der VfL Oldenburg, ehemaliger Zweitligist, bzw. einer seiner Spieler vor dem Gericht in Bochum genannt worden.

Beim FC St. Pauli müssen mehr als der beschuldigte Schnitzler (der aus meiner Sicht lebenlänglich gesprerrt gehört!) von der ganzen Geschichte gewusst haben. Gestern im Abendblatt:

Zitat
Der Stürmer hatte zwei Teamkollegen zu dem Treffen mitbringen müssen, um den Beweis zu liefern, dass er im Team Komplizen habe. 5000 Euro habe er jedem dafür gezahlt. Allein für die Begleitung, denn manipuliert hätten auch sie nichts. Die Partie endet 2:2, R. verliert viel Geld und verlangt von Schnitzler 400 000 Euro Schadenersatz.
....
Der verantwortliche Mitarbeiter der Bank ist St.-Pauli-Fan.
 
Innerhalb der Mannschaft und im Umfeld ist seine Spielsucht längst bekannt. Nach Abendblatt-Informationen hatte Schnitzler in nahezu allen Spielkasinos im Großraum Hamburg Hausverbot. Mannschaftskollegen bietet er bis zu 100 Euro, wenn sie ihm für einen Tag ihren Personalausweis leihen. Vergeblich. Schnitzler lässt sich mit der Unterwelt ein, wettet und zockt immer häufiger illegal, vornehmlich in Hinterzimmern. Black Jack und Poker. Nächtelang, auch im Internet. Im "Stern" berichtet er von einem Geldeintreiber, der ihm eine Pistole an die Schläfe hielt.


Auch wenn aus diesem Artikel fast nebensätzlich hervorgeht, dass Schnitzler kein Einzelgänger war, das System Methode zu haben schien und es innerhalb des FC St. Pauli und auch im weiteren Umfeld offenbar einige Mitwisser gab, so ist insgesamt doch der Umgang der Hamburger Medien mit den neuen Erkenntnissen bemerkenswert. Bemerkenswert sanft und vorsichtig.

"What did the President know end when?" war mal eine Frage, die einiges in Bewegung gesetzt und am Ende zum Rücktritt eines US-Präsidenten geführt hat. Warum stellt sie bislang keiner der Jounalisten der Hamburger Medien mit dem öffentlichen Meinungsoligopol?

Offline Slartibartfass

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Zebrapower

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Re: Bestechung von Spielern und Schiedsrichtern
« Antwort #5 am: Freitag, 21. Januar 2011 - 09:29:05 »
Bei so manchem Kicker hab ich mich schon oft gefragt ob die wirklich so schlecht sind oder nur so tun ???
Im Ernst, die Dimensionen scheinen erschreckend zu sein, gerade in den unteren Klassen wo doch der Spaß noch mehr im Vordergrund stehen sollte.
Das ganze ist schlimmer als Doping, das macht man schließlich um zu gewinnen.
Und was macht der DFB? Wenig bis nichts. Wer mag denn daran glauben das das in der Buli nicht auch der Fall ist?

Um Gewinn geht es bei Schiri/Spielerbestechung, meines Erachtens nach, aber auch !!

Offline Slartibartfass

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Re: Bestechung von Spielern und Schiedsrichtern
« Antwort #6 am: Freitag, 21. Januar 2011 - 17:54:17 »
Um Gewinn geht es bei Schiri/Spielerbestechung, meines Erachtens nach, aber auch !!
Ja, um Wettgewinne.
Es wird nie so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd.

Offline Koch Th

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Re: Bestechung von Spielern und Schiedsrichtern
« Antwort #7 am: Sonntag, 30. Januar 2011 - 19:34:51 »
Wo Geld im Spiel ist, wird auch "Beschissen"  Tschuldigung
Mit Jungen Leuten bleibt mann jung

Offline Slartibartfass

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Re: Bestechung von Spielern und Schiedsrichtern
« Antwort #8 am: Sonntag, 30. Januar 2011 - 19:37:58 »
Wo Geld im Spiel ist, wird auch "Beschissen"  Tschuldigung
Korrtekt.
Es wird nie so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd.