Zu Weihnachten gehört für mich...

[Baltic]

...drei Haselnüße für Aschenbrödel.  

Hoohoohoo,

fast jeder von uns hat sicherlich ein bestimmten Film, ein Lied ein Gedicht oder ein Sketch, der/die/das an Weihnachten nicht fehlen darf.
Diesen Thread habe ich eröffnet, um mal in Erfahrung zu bringen, was für Euch an Weihnachten ein absolutes "Muss" ist. Wenn das fehlt, ist das Fest kein Fest, es will sich keine Weihnachtsstimmung einstellen.  Vielleicht gibt es ja auch eine hübsche geschichte dazu oder eine Familientradition.
Überlegt mal, was für euch an Weihnachten unerlässlich ist.

Ich eröffne mal mit einem Klassiker, der unbedingt dazu gehört:

In freudiger Erwartung auf eure Beiträge
wünsche ich viel Spaß  

Baltic

[Koch Th]

Mit der gesamten Familie zusammen sitzen ohne streit u.ä.

Wir sind diese Jahr 4 (vier) Generrationen am Tisch.

Und ich habe nur einen Tag Weihnachten 25. +26.ten muß ich arbeiten.


Ich wünsche hier schon mal allen ein schönes Weihnachtsfest.

[Rhaco]

Für mich ist es Heiligabend auch unerläßlich, mit meiner lieben Familie gemeinsam zu feiern. Erst wird schön gegessen, dann werden die Kinder beschert...dann die Erwachsenen. Anschließend wird gespielt und geklönt und sehr viel gelacht. Wir haben immer irre viel Spaß an Heiligabend und ich werde immer ganz sentimental, wenn ich daran denke, daß der IST-Zustand eines Tages der Vergangenheit angehören könnte.

Traditionell gehört für mich auch an Heiligabend ein Kinobesuch mit den Kindern dazu, sofern die Vorstellung nicht zu spät anfängt. Dieses Jahr steht "Rapunzel - frisch verföhnt" auf dem Programm.

Gedichte, Lieder pp. werden seitens der Kinder nicht vorgetragen, da ich selbiges damals als Kind gehaßt habe, wenn alle Augen auf mich gerichtet waren.

Tradition bei mir im Hause ist ferner, daß der Tannenbaum am zweiten Weihnachtstag abends verschwindet. Schließlich steht er bei mir dann schon lang genug, der Rest der Familie besucht XY und Z...und ich kann in Ruhe abschmücken, alles verbannen und mich mental auf die Silvesterparty vorbereiten. 

Ich wünsche allen usern ein besinnliches Weihnachtsfest und danke auf diesem Wege der diensthabenden Bevölkerung

Und ich habe nur einen Tag Weihnachten 25. +26.ten muß ich arbeiten.

  für ihr Engagement.

[Kuno]

wir sehen lieber diese Familie

[Baltic]

Rhaco, vielen Dank für deine ausführliche Antwort, das liest sich sehr harmonisch.
Da wünsche ich euch viel Spaß! 

Dann erzähle ich auch mal ein bißchen:

Meistens schmücke ich mit den Töchtern am 23.12. den Tannenbaum, den mein mann auf den Fuss gesetzt hat. Dazu hören wir schon traditionell keine Weihnachtsmusik, sondern die CD "Mein Apfelbäumchen" von Reinhard Mey. Die hören wir auch nur dann, das hat sich so eingebürgert und gehört zum Tannenbaumschmücken wie Kugeln und Kerzen. 

So in etwa sieht das gute Stück dann aus.



An Heiligabend lassen wir es meistens ruhig angehen. Die weihnachtliche Stimmung stellt sich bei Nachmittagskaffee mit leckerem Gebäck ein. Dazu gucken wir weihnachtliches TV-Programm, z.B. Michel aus Lönneberga.

Zum Essen bereiten wir in der Regel etwas vor, was nicht so einen großen Aufwand macht und gut schmeckt. Aber vor dem Essen kommt noch die Bescherung, die bei uns auch ohne Gedichte oder Gesang über die Bühne geht. Weil uns vor Jahren mal das Losstürzen auf die Geschenke gestört hat, wurde das "Auswürfeln" eingeführt: Es wird reihrum gewürfelt und wer eine eins oder eine sechs hat, darf sich eines seiner Geschenke nehmen. Erst wenn es ausgepackt und gebührend bewundert wurde, darf der Nächste würfeln. So bekommt auch jedes Geschenk die Aufmerksamkeit, die es verdient.

Wenn alle Geschenke ihren Besitzer gefunden haben, gibt es Essen in entspannter Atmosphäre. Danach wird dann gespielt, geguckt oder Musik gehört, je nach dem was der Gabentisch hergab. 

Da mein Mann Schichtgänger ist, leben wir damit, dass er entweder erst am Nachmittag da ist oder Abends wieder los muss zur Nachtschicht - so wie im diesen Jahr. (Manchmal hat er auch frei an Weihnachten.  ) Daher fahren wir an den Feiertagen auch nicht weg, sondern gehen es so gemütlich an, wie es geht.

Der Tannenbaum bleibt bei uns meistens bis zum 4./5. Januar stehen, dann fliegt er raus. 

[Capitano]

Wir waren früher immer am Nachmittag des Heiligabend bei einer guten Freundin zum Glühwein eingeladen. Leider verstarb diese gute Freundin vor ein paar Jahren und wir vermissen sie sehr. Wir gehen jetzt jedes Jahr am Heiligabend Nachmittag auf den Friedhof und trinken dort an ihrem Grab einen Glühwein.

Und dann gibt es auch noch ein paar schöne Erinnerungen an die eigene Kindheit wie z.B. dieses Gedicht.

Kiek ens, wat is de Himmel so rod,
Dat sünd de lütt Engels de backt dat Brod,
de backt de Wienachtsmann sien Stuten,
för all de lütten Leckersnuuten.

Nu flink de Tellern ünnert Bett
Und lech ju henn un weest recht nett,
de Sünnerclaas steit vör de Dör,
de Wienachtsmann de schickt em her.

Wat de Engels hem backt, dat schüllt ju probeern.
un smeckt ju dat good, so hört se dat gern,
Un de Wienachtsmann smunzelt:"Nu back man mehr!"
Och, wenn doch man erst Wienachten weer

[Baltic]

Das ist schade, wenn eine liebgewonnene Tradition verloren aber, aber lieb von euch,
wenn ihr die Freundin in Gedanken immer noch in euer Ritual mit einbezieht.
 
Capitano, das Gedicht kenne ich auch noch aus meiner Kindheit, aber ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich nur die erste Strophe zusammen bekommen hätte. 

Mein obligatorisches Weihnachtsgedicht als Kind war dieses von Anna Ritter:

Denkt euch, ich habe das Christkind gesehen!
Es kam aus dem Walde, das Mützchen voll Schnee,

mit rotgefrorenem Näschen.
Die kleinen Hände taten ihm weh,

denn es trug einen Sack, der war gar schwer,
schleppte und polterte hinter ihm her.

Was drin war, möchtet ihr wissen?
Ihre Naseweise, ihr Schelmenpack -

denkt ihr, er wäre offen der Sack?
Zugebunden bis oben hin!

Doch war gewiss etwas Schönes drin!
Es roch so nach Äpfeln und Nüssen!

Mein Vater konnte sich immer köstlich amüsieren, wenn ich es an Heiligabend vortrug, weil ich "Naseweise" und "Schelmenpack" so sehr betonte, am Ende Probleme mit der Grammatik hatte und "Es rochte so nach Äpfel und Nüsse" rezitierte. 

[Ölixdorferin]

bei uns geht jedes jahr ein stück tradition verloren da wir in regelmäßigen abständen einen dazugehörigen zu grabe getragen haben (erst am freitag unser familienoberhaubt den opa)

ich kann mich daran erinnern das als kind bei meinen großeltern nebenan gefeiert wurde wir haben mit drei generationen in einer straße nebeneinander gewohnt was unglaublich schön war/ist da immer einer da war/ist der helfen kann
der baum wurde von den männern im wald organisiert  wie mein vater mir immer erzählte (später habe ich es dann mitbekommen das der baum legal erworben wurde) was für uns kinder natürlich noch mehr spannung erzeugte
die mütter haben den baum dann am vorabend geschmückt und oma hat ein traumhaftes essen gezaubert
heiligabend haben wir kinder dann auf die glocke gewartet um in die riesige stube zu stürmen und den baum und vor allem die geschenke zu begutachten
es wurde dann erst gegessen (gemein da der blick immer in richtung baum ging) und dann kam die bescherung

jahre später als meine oma zu alt wurde fand das essen bei uns statt es gab für die eltern und oma karpfen blau und für das kind (mich) fischstäbchen 

als dann meine oma ins pflegeheim mußte meine mutter gesundheitlich angeschlagen war wurde bei mir und meinem mann gefeiert und das auf wunsch mit kartoffelsalat und würstchen

nun sind aus damals 12 leuten noch drei übriggeblieben mein mann mein vater und meine wenigkeit
naja und der kartoffelsalat und dennoch machen wir das beste draus

und am ersten und zweiten feiertag wird in bremen mit dem rest der familie gefeiert wo uns eine neue generation (3 monate jung) erwartet

ich wünsche euch allen eine schöne weihnachtszeit und haltet an traditionen fest solange ihr könnt

[find]

Für mich gehört zu Weihnachten, mit meiner kleinen Familie zusammen zu sitzen und wenn die Augen der Kids um die Wette mit dem Weihnachtsbaum leuchten.

[Das Zauberlicht]

@ Ölixdörferin: Dein Text stimmt mich gleichzeitig traurig und wehmütig, aber auch froh über das Vorandensein von geliebten und gelebten Traditionen! Deinem letzten Satz kann ich mich nur anschließen:

Ich wünsche euch allen eine schöne Weihnachtszeit und haltet an Traditionen fest solange ihr könnt

Bei uns ist es seit wir eigene Kinder haben so, daß wir Heilgabend in der Kernfamilie zuhause feiern, am 1. Weihnachtstag waren wir dann immer mit der ganzen Verwandtschaft bei Opa, das findet aus Altersgründen inzwischen bei meiner Tante statt. Früher waren wir dann am 2. Weihnachtstag bei meiner Großtante mit der anderen Hälfte der Verwandtschaft, aber die ist vor 2 Jahren gestorben (die Tante, nicht die Verwandtschaft  ).
An Heiligabend wird vormittags der Baum geschmückt und alles vorbereitet. Am Nachmittag gehen wir dann in den Familiengottesdienst mit Krippenspiel, der traditionell meistens mit "Oh Du fröhliche" aufhört. Danach werden die Kerzen am Baum angezündet und mit einem Glöckchen die Kinder hereingeklingelt zur Bescherung und Karten vorgelesen. Erst danach essen wir, unser leckeres kaltes Buffet.

[Sway]

Als Kind habe ich mal den Weihnachtsmann in Bedrängnis gebracht...
Der kam nämlich immer ausgerechnet dann, wenn wir in der Kirche waren!
Nur Papa hat ihn getroffen, denn der musste immer zuhause essen machen.

Aber NACH dem Kirchengang stand er vor der Kirche um Süßes zu verteilen und dann habe ich ihn mir geschnappt und gesagt: "So, jetzt musst du aber auch mal bei uns vorbeikommen, wenn WIR zuhause sind! Immer nur Papa, das ist unfair!" 

Er hat aber gut reagiert. Hat gesagt, er kommt so früh zu uns, damit er nachher die Kinder in Afrika noch beschenken kann. 
Mit "Kindern in Afrika" konnte man uns damals immer kriegen... 

Meine Mutter und ich gehen immer noch in die Kirche an Heiligabend. (Wir sprechen immer die Weihnachtsgeschichte mit und verfolgen seit meiner Kindheit den Männerchor, der immer die gleichen Töne nicht trifft...)
Mein Vater bleibt immer noch zuhause. Aber der Weihnachtsmann kommt nicht mehr... 

[ae8090]

Als Kind habe ich mal den Weihnachtsmann in Bedrängnis gebracht...
Der kam nämlich immer ausgerechnet dann, wenn wir in der Kirche waren!
Nur Papa hat ihn getroffen, denn der musste immer zuhause essen machen.

Aber NACH dem Kirchengang stand er vor der Kirche um Süßes zu verteilen und dann habe ich ihn mir geschnappt und gesagt: "So, jetzt musst du aber auch mal bei uns vorbeikommen, wenn WIR zuhause sind! Immer nur Papa, das ist unfair!" 

Er hat aber gut reagiert. Hat gesagt, er kommt so früh zu uns, damit er nachher die Kinder in Afrika noch beschenken kann. 
Mit "Kindern in Afrika" konnte man uns damals immer kriegen... 

Meine Mutter und ich gehen immer noch in die Kirche an Heiligabend. (Wir sprechen immer die Weihnachtsgeschichte mit und verfolgen seit meiner Kindheit den Männerchor, der immer die gleichen Töne nicht trifft...)
Mein Vater bleibt immer noch zuhause. Aber der Weihnachtsmann kommt nicht mehr... 

Ach Du armes Kind! Keine Geschenke?

[tanzmaus]

Bei uns war es in den letzten Jahren etwas verschieden...#
Dieses Jahr z.B. fahren wir zu meiner Oma und essen da und machen dort auch die Bescherung.
Ich kann mich aber noch daran erinnern , dass wir früher immer am 23.12 glaube ich , den Tannenbaum aufgestellt haben und Mutti ihn geschmückt hat. Heute mach ich das , bis auf die Lichterkette , meistens alleine (warum auch immer , aber alle mögen es )
An Heiligabend sind wir dann mit Papa und damals noch herrn Lehmann spazieren gegangen und als wir wieder nach Hause kamen lagen die Geschenke unter dem Baum.
Außerdem stand noch eine Tasse mit einem Schluckt Kaffee auf dem Tisch.
Mutti hat uns dann immer erzählt , der Weihnachtsmann konnte nicht alles austrinken , denn er muss ja noch anderen Kindern die Geschenke bringen.
Also zu Hause angekommen , wurden die dicken Sachen in die Ecke geworfen und die Geschenke regelrecht aufgerissen.
Ging es dann zum Essen , konnten wir und -glaube ich - nur schwer losreißen.

Heute ist das alles anders.
Letztes Jahr , kam meine Oma dann zu uns.
Wir haben allerdings nur Kaffee und Kuchen gegessen und schon um 16:00 Uhr Bescherung gemacht , da Oma und Tante noch im hellen wieder nach Hause wollten.(es lag ja so viel Schnee)
Da ging das Auspacken schon viel gesitteter am und ich selbst bin auch nicht mehr so hibbelig wie früher , bevor ich die Geschenke aufmache.

Zu Weihnachten gehört für mich außerdem auch "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" oder "Santa Claus".
Um richtig in Weihnachtsstimmung zu kommen , gibt es bei mir eigentlich nicht was ich tun könnte.
Aber wenn ich dann ersteinmal drin bin , bastel ich wie eine Verückte Fröbelsterne und Weihnachtsengel , die dann an den Baum kommen.

Auch wenn es noch ein wenig dauert , wünsche ich schon jetzt allen frohe Weihnachten !

Ach ja und wenns dann mit der Weihnachtsstimmung richtig gut läuft , hör ich gerne die Weihnachtslieder von Rolf Zuckowski

[Sway]

Ach Du armes Kind! Keine Geschenke?

Nein, wir verteilen keine Geschenke mehr. Aber wir machen dieses Jahr so eine Art Julklapp. Jeder bringt ein paar Kleinigkeiten mit und dann wird gewürfelt...