Autor Thema: Organspende  (Gelesen 8844 mal)

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Blubb

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Organspende
« am: Mittwoch, 03. November 2010 - 20:01:52 »
Anlass für diesen Thread ist nicht die Sedung von Anne Will am vergangenen Sonntag, sonder ein Leserbrief in der NR, den ich vor ein paar Wochen bei einem Besuch in Itzehoe in dieser Zeitung gelesen habe. In diesem Brief sprach sich eine Dame vehement gegen Organspende aus. Die Spender seien, so die Leserin, gar nicht richtig tot, sondern nur sterbend. Tot sei man erst dann, wenn die Leichenstarre eingesetzt hat. Außerdem sei die Organspende wider der Natur, was man an Abstoßreaktionen des aufnehmenden Körpers sehe. Ergo sollte man Organspende nicht unterstützen.

Aus meiner Sicht kann es beim Thema "Organspende" keine zwei Meinungen geben. Ich halte den Besitz eines entsprechenden Ausweises für absolut selbstverständlich und auch notwendig. Das hat zwei Gründe. Ich wünsche niemandem, also natürlich auch nicht mir selbst, dass man irgendwann auf ein fremdes Organ angewiesen sein muss. Ich könnte es gar nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, dankbar ein Spenderorgan aufzunehmen, es jemand anderem aber zu verweigern. Christen würden wohl von Nächstenliebe sprechen, andere von Mitmenschlichkeit.
Ein weiterer Grund ist noch sehr viel gravierender. Ich möchte keinen Angehörigen in die missliche Lage bringen, entscheiden zu müssen, ob meine Organe gespendet werden sollen nur weil ich im Vorfeld meinen Willen nicht klar erkennbar gemacht habe.
Deshalb sehe ich es als selbstverständlich an einen Organspendeausweis in meinem Portmonaie zu haben.

Was ich auch sehr widersinnig finde, ist die Tatsache, dass eine überwältigende Mehrheit Organspende gut findet, sich aber nur eine Minderheit dazu bereit erklärt tatsächlich zu spenden.

Ein kleiner Hinweis noch zum Schluss: Nicht nur drücken, sondern auch schreiben.




















 

Rizzi

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Re: Organspende
« Antwort #1 am: Mittwoch, 03. November 2010 - 20:06:22 »
Haben meinen immer in der Geldbörse dabei.
Das sollte meine Einstellung über das Thema zeigen.  ;)

Außerdem weiß meine Frau für den Fall der Fälle bescheid, richtige Entscheidungen treffen zu können.

 daumenhoch

ae8090

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Re: Organspende
« Antwort #2 am: Mittwoch, 03. November 2010 - 20:34:10 »
meine Organe stehen nach meinem Tode zur Organspende bereit. Das habe ich testamentarisch festgehalten. Orgaspenderausweis ist auch vorhanden.

Übrigens 1: Die einfachste und vielleicht wunderbarste Form der Organspende, die wir alle schon zu Lebzeiten machen können, ist die Blutspende. Ich gestehe zwar, dass ich seit meinem Wegzug aus Hamburg nicht mehr so ein eifriger Spender bin, aber über Jahre habe ich früher immer wieder gespendet. (Vor allem war es im Studium manchmal auch prima, 40 DM extra zu haben ....  ;) )

Übrigens 2: Ich bin für eine Umkehrung des Rechtes, wie es in einigen anderen Staaten, wenn ich richtig informiert bin, Usus ist: Oragspende ist grundsätzlich immer statthaft, außer der betreffende mensch hat diesem ausdrücklich wiedersprochen.

Sanni

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Re: Organspende
« Antwort #3 am: Mittwoch, 03. November 2010 - 20:54:31 »
Seit vielen Jahren trage ich den Spenderausweis immer
bei mir. Meine nächsten Angehörigen wissen natürlich
Bescheid, wie nach meinem Ableben mit mir zu verfahren
ist.

Blut habe ich übrigens immer unentgeltlich beim DRK gespendet  :angel:

Rizzi

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Re: Organspende
« Antwort #4 am: Mittwoch, 03. November 2010 - 20:58:43 »
Blut habe ich übrigens immer unentgeltlich beim DRK gespendet  :angel:

Unentgeltlich für dich. Das DRK hat ordentlich dran verdient.   ;)

ae8090

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Re: Organspende
« Antwort #5 am: Donnerstag, 04. November 2010 - 08:52:10 »
Blut habe ich übrigens immer unentgeltlich beim DRK gespendet  :angel:

Unentgeltlich für dich. Das DRK hat ordentlich dran verdient.   ;)

Das ist einer der Gründe, warum ich jetzt nicht mehr spende. Als ich nioch in HH wohnte, bin ich nach Eilbek, dort ist am Krankenhaus das Institut für Bluttransfusion. Dort habe ich dann das Geld bekommen. zzgl lecker Frühstück und auch noch Fahrgeld obendrauf.

Spende ich beim DRK, holt sich das DRK das geld, gibt aber nüscht weiter. Das empfinde ich nicht als in Ordnung.

Kuno

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Re: Organspende
« Antwort #6 am: Donnerstag, 04. November 2010 - 09:21:05 »
Wieviel bekommt man eigentlich für eine Organspende ? z.B. Herz ?

Blubb

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Re: Organspende
« Antwort #7 am: Donnerstag, 04. November 2010 - 09:47:50 »
Wieviel bekommt man eigentlich für eine Organspende ? z.B. Herz ?


Ist das eine Anfrage für Organhandel?

Im Übrigen haben jetzt zwei User auf "Nein" gedrückt. Es wäre ja mal ganz interessant zu wissen, warum man dies getan hat. Der Thread ist keine Werbung für Organspende, sondern eine Diskussion, die auch abweichende Meinungen zulässt. Nicht drücken, sondern dann auch schreiben.


« Letzte Änderung: Donnerstag, 04. November 2010 - 09:54:59 von Blubb »

ae8090

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Re: Organspende
« Antwort #8 am: Donnerstag, 04. November 2010 - 09:53:48 »
Wieviel bekommt man eigentlich für eine Organspende ? z.B. Herz ?


Du bekommst da gar nichts mehr für  ;D

Sanni

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Re: Organspende
« Antwort #9 am: Donnerstag, 04. November 2010 - 11:33:15 »
Blut habe ich übrigens immer unentgeltlich beim DRK gespendet  :angel:

Unentgeltlich für dich. Das DRK hat ordentlich dran verdient.   ;)

Das ist einer der Gründe, warum ich jetzt nicht mehr spende. Als ich nioch in HH wohnte, bin ich nach Eilbek, dort ist am Krankenhaus das Institut für Bluttransfusion. Dort habe ich dann das Geld bekommen. zzgl lecker Frühstück und auch noch Fahrgeld obendrauf.

Spende ich beim DRK, holt sich das DRK das geld, gibt aber nüscht weiter. Das empfinde ich nicht als in Ordnung.

Ja an mich und die vielen (dennoch zuwenig) anderen Spender gibt das DRK kein Geld,
ist richtig.
Aber für mich war das immer in Ordnung (hat mich ja auch keiner gezwungen mein Blut dort zu lassen).

Zur Organspende, meiner Meinung nach bedeutet SPENDE in jedweder Form:
ich gebe etwas freiwillig OHNE eine Gegenleistung zu bekommen  :)


Rizzi

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Re: Organspende
« Antwort #10 am: Donnerstag, 04. November 2010 - 11:47:19 »

Ja an mich und die vielen (dennoch zuwenig) anderen Spender gibt das DRK kein Geld,
ist richtig.
Aber für mich war das immer in Ordnung (hat mich ja auch keiner gezwungen mein Blut dort zu lassen).

Zur Organspende, meiner Meinung nach bedeutet SPENDE in jedweder Form:
ich gebe etwas freiwillig OHNE eine Gegenleistung zu bekommen  :)



Stimmt. Der Denke kann ich mich anschließen.

Also gehe ich Freitag wieder ins Klinikum zum Blutverkauf.

Offline ToRü | ToРуз

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Re: Organspende
« Antwort #11 am: Donnerstag, 04. November 2010 - 11:50:29 »
Wieviel bekommt man eigentlich für eine Organspende ? z.B. Herz ?


Eine Niere Spenden ist ja OK, aber wie willst Du ohne Herz weitermachen?????  >:D  ;D

Aber: 1kg Herz: 4,90 EUR

Spaß beiseite: ich habe seit Jahren einen Organspenderausweis. Wenn meine Organe noch zu verwenden sind, dann kann sie gerne jemand anderes haben - ich brauch sie dann ja nicht mehr.
« Letzte Änderung: Donnerstag, 04. November 2010 - 11:55:45 von groundstar »
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
Toleranz und Moral ist immer die Toleranz und Moral der anderen.

Offline eilandhegel

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Re: Organspende
« Antwort #12 am: Donnerstag, 04. November 2010 - 12:08:07 »
Also ich finde die Frage ist blöd gestellt.
Manche Leute wollen halt nach ihrem Ableben ihre Organe spenden und andere nicht. Das muss jeder selber wissen und ich würde es unredlich finden jemanden, der es eigentlich nicht will, dazu zu überreden.
Aber viele, die ihre Organe spenden würden haben keinen Organspenderausweis ausgefüllt oder im Portemonaie - das ist das eigentliche Problem.

Also:
Sollte man einen Organspenderausweis haben? Wenn man seine Organe spenden will definitiv. Wenn nicht dann braucht man auch keinen Ausweis.

Sollte man seine Organe nach dem Tod spenden? Das sollte meiner Meinung nach jeder Mensch völlig unbeeinflusst nach seinem eigenen Gewissen entscheiden.
"Everybody is a genius. But if you judge a fish by its ability to climb a tree, it will live its whole life believing that it is stupid."
A. Einstein

Rhaco

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Re: Organspende
« Antwort #13 am: Donnerstag, 04. November 2010 - 12:13:52 »
Wieviel bekommt man eigentlich für eine Organspende ? z.B. Herz ?




Spaß beiseite: ich habe seit Jahren einen Organspenderausweis. Wenn meine Organe noch zu verwenden sind, dann kann sie gerne jemand anderes haben - ich brauch sie dann ja nicht mehr.


Und genau das ist der Gedankengang den wohl viele haben, die sich körperlich nicht wirklich fit fühlen. Ich meine...was
nützt einem dieser Ausweis, wenn in mir nur Schrott existiert, der hinterher eh in der Tonne landet. Nicht falsch verstehen...
ich rechne jedem hoch an, der einen Organspendeausweis mit sich führt und bereit ist zu spenden. Aber ich kann ebenso
den Gedankengang der Anderen nachvollziehen. Denn ein Jemand, in dem mehrmals bösartige Krebszellen gefunden
wurden die er aus eigener Kraft bekämpft hat, der überlegt sich genau, ob er die Verantwortung seines etwaigen evtl. doch noch irgendwo in sich schlummernden "inneren Teufels" weitergeben wird.

Zudem kann ich auch die Angst einiger Personen verstehen. Ich meine...ab wann kann die Medizin zweifelsohne sagen,
die Person sei tot und merkt nichts mehr...? Sicherlich, wenn ich nach einem Unfall kopflos in der Ecke liege...dann
ist das zweifelsohne. Aber die Vorstellungskraft einiger Menschen ist dermaßen groß, daß ihnen die Angst im Nacken sitzt,
sich für derartiges zu entscheiden. Man denke z. B. an die Gruselgeschichten, wo Menschen, die für tot gehalten wurden,
lebendig begraben wurden. Inwiefern an diesen Geschichten ein Fünkchen Wahrheit hängt, vermag ich nicht zu vermuten.
Aber das wäre für mich eine vorstellbare Möglichkeit, warum sich einige dagegen sträuben.

Meine Liebsten wissen, was nach meinem Ableben zu tun ist, bevor ich in Ofen 13, Klappe 8 verschwinde...



Offline ToRü | ToРуз

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Re: Organspende
« Antwort #14 am: Donnerstag, 04. November 2010 - 12:38:29 »
Wieviel bekommt man eigentlich für eine Organspende ? z.B. Herz ?




Spaß beiseite: ich habe seit Jahren einen Organspenderausweis. Wenn meine Organe noch zu verwenden sind, dann kann sie gerne jemand anderes haben - ich brauch sie dann ja nicht mehr.


Und genau das ist der Gedankengang den wohl viele haben, die sich körperlich nicht wirklich fit fühlen. Ich meine...was
nützt einem dieser Ausweis, wenn in mir nur Schrott existiert, der hinterher eh in der Tonne landet. Nicht falsch verstehen...
ich rechne jedem hoch an, der einen Organspendeausweis mit sich führt und bereit ist zu spenden. Aber ich kann ebenso
den Gedankengang der Anderen nachvollziehen. Denn ein Jemand, in dem mehrmals bösartige Krebszellen gefunden
wurden die er aus eigener Kraft bekämpft hat, der überlegt sich genau, ob er die Verantwortung seines etwaigen evtl. doch noch irgendwo in sich schlummernden "inneren Teufels" weitergeben wird.

Zudem kann ich auch die Angst einiger Personen verstehen. Ich meine...ab wann kann die Medizin zweifelsohne sagen,
die Person sei tot und merkt nichts mehr...? Sicherlich, wenn ich nach einem Unfall kopflos in der Ecke liege...dann
ist das zweifelsohne. Aber die Vorstellungskraft einiger Menschen ist dermaßen groß, daß ihnen die Angst im Nacken sitzt,
sich für derartiges zu entscheiden. Man denke z. B. an die Gruselgeschichten, wo Menschen, die für tot gehalten wurden,
lebendig begraben wurden. Inwiefern an diesen Geschichten ein Fünkchen Wahrheit hängt, vermag ich nicht zu vermuten.
Aber das wäre für mich eine vorstellbare Möglichkeit, warum sich einige dagegen sträuben.

Meine Liebsten wissen, was nach meinem Ableben zu tun ist, bevor ich in Ofen 13, Klappe 8 verschwinde...




Akzeptable Gedankengänge. Aber ich sehe das pragmatisch: Tod ist Tod. Ein bisschen Tod und dann überleben, da bleibt meist etwas übrig und so wollte ich dann nicht unbedingt leben.

Und ob meine Organe noch zu gebrauchen sind - darüber mache ich mir keine Gedanken. Entweder es passt, oder halt nicht.
Bei meinem Tod bleibt meine Hülle zurück, nicht mehr und nicht weniger. Aber Du hast natürlich Recht: das muss wirklich jeder selber wissen. Zwangsorganspende würde meine Zustimmung auch nicht finden.
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
Toleranz und Moral ist immer die Toleranz und Moral der anderen.