Autor Thema: Was für eine Sauerei  (Gelesen 11930 mal)

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Katja

  • Gast
Re: Was für eine Sauerei
« Antwort #45 am: Mittwoch, 03. November 2010 - 22:10:12 »
Es gibt eine Menge Promis, die sich im Tierschutz engagieren, ohne daß man/frau dauernd darüber in den Medien liest.
Ob es nun als Werbung für die eigene Person dienen sollte oder 'nur' die unhaltbaren Zustände auf dem Hof zeigen sollte, darüber kann durchaus spekuliert werden.

Sicherlich hätten viele TV-Sender den Beitrag auch gebracht, wenn es keinen prominenten 'Paten' für dieses Projekt gegeben hätte.

Was ich nicht verstehe:
wir haben ein Veterinäramt, das die Befähigung jedes Menschen prüft (und entsprechende Prüfungen abnimmt), der Tiere (auch auf Zeit) aufnimmt und versorgt.
Dieser sogenannte § 11 - Schein ist eine grundsätzliche Vorschrift, der nicht nur erteilt, sondern auch vom Vet.-Amt überprüft wird.
Den e.V. der Katzenhilfe gibt es nun seit Januar 2009 - und wir hatten schon 2 x Besuch vom Amt. Das halte ich für gut und richtig, denn deren Interesse erstreckt sich eben NICHT darauf, Tierschützern auf die Füße zu treten, sondern auf mögliche Fehler hinzuweisen.
Das dortige Veterinäramt hat also tief und fest geschlafen, denn JEDE Einrichtung ist VOR und WÄHREND des Betriebes zu prüfen.

Daß diese Beiträge GENAU DAS SIND, was breughel hier bemängelt, erkenne ich an der Tatsache, daß z.B. die Bagger gezeigt wurden, die tote Tiere ausbuddeln.
Hätte sie die Kadaver zum Abdecker gebracht, wäre es bestimmt nicht so effektiv für einen reißerischen Bericht gewesen, oder?!

Es ist erlaubt, Tiere auf dem eigenen Grundstück zu bestatten - was soll uns das also sagen?
Es war m.M.n. völlig unerheblich für die Information des Berichtes!

Wenn eine Dogge ein Sofa zerfetzt, sieht es aus, wie nach einem Bombenangriff. Von 'schöner Wohnen' ist das dann weit entfernt! Und ein ganzes Rudel großer Hunde, denen langweilig ist, kann auch schon mal ein Haus verwüsten.

Bitte, versteht mich richtig: es gibt dort NICHTS zu entschuldigen, die Tiere wurden sicherlich nicht artgerecht gehalten und versorgt!
Aber ich hatte beim Ansehen der Berichte immer wieder das Gefühl, daß dort nur gefilmt wurde, um einen möglichst schockierenden Film abzudrehen, der sich gut verkaufen läßt.  

Hannes Jaennicke, Mario Adorf, Günther Fielmann, Udo Lindenberg, Elke Heidenreich uvm. sind auch aktive, engagierte UND prominente Tierschützer - ich kann mich nicht erinnern, daß sie sich schon jemals in einem solchen oder ähnlichen Bericht zur Schau gestellt haben.

Glaubt Ihr eigentlich, solche Bilder gibt es nicht bei uns im Kreis Steinburg?? Wir haben schon viele solcher Zustände gesehen - dann haben wir die Tiere da rausgeholt - fertig!
Das Haus/ die Wohung interessierte uns keinen Deut - und Bilder haben wir nur gemacht, um sie dann vorzuweisen, wenn man uns wegen Diebstahl (der Tiere) angezeigt hätte.

Aber wenn Ihr wollt, dann (foto-)dokumentieren wir demnächst aktuelle Vorkommnisse  >:D - aber was tut Ihr mit diesen Informationen?
Man kann NICHTS dagegen tun, daß so etwas nicht wieder vorkommt...NICHTS!





Rhaco

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Re: Was für eine Sauerei
« Antwort #46 am: Mittwoch, 03. November 2010 - 22:22:10 »
Sicherlich gibt es keine Garantie dafür, daß sich derartiges nicht wiederholt.
Aber würden alle ihre Bilder der Öffentlichkeit präsentieren, dann würden auch viel mehr
Leute wach gerüttelt. Hinsehen und gemeinsam etwas tun. Nicht einfach wegsehen und
die Sache stillschweigend runterschlucken.

Wie gesagt...mir ging das eigentlich gar nicht darum, daß das alles auf dem Mist von Frau
Z. gewachsen ist...es ging mir ausschließlich darum, der besagten angeblichen "Tierschützerin"
mittels Unterschrift die Möglichkeit zu nehmen, zeitlebens wieder an Tiere zu kommen, die
sie in ihre Obhut nehmen möchte. Und je mehr das Ding die Runde macht, desto geringer
ist ihre Chance.



Blubb

  • Gast
Re: Was für eine Sauerei
« Antwort #47 am: Mittwoch, 03. November 2010 - 22:30:53 »
Ich kann mich nur nochmal wiederholen. Was Frau Moderatorin da macht ist Internetpranger auf Boulevardniveau, den ich bestimmt nicht deswegen gut finde, weil es um den Tierschutz geht. Der Zweck heiligt eben nicht die Mittel.

Offline Itzeflitze

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Re: Was für eine Sauerei
« Antwort #48 am: Mittwoch, 03. November 2010 - 22:32:19 »
Ich stimme Rhaco zu. Immerhin ist die Frau von der Border Collie Hilfe ebenfalls durch die Medien bekannt und viele Menschen haben ihr vertraut.
Dass jetzt keine neuen Tiere dort hin kommen und der Verbleib der Übrigen geklärt wird, ist momentan wichtiger als jede Spekulation, warum das Haus verdreckte.

@Katja: Die einzige Möglichkeit, dass Fälle von Hoarding oder auch Vernachlässigung wie bei Frodo sich nicht wiederholen, wäre ein Tierhaltungsverbot.
Das durchzuboxen ist sicherlich nicht einfach.

Katja

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Re: Was für eine Sauerei
« Antwort #49 am: Mittwoch, 03. November 2010 - 22:44:10 »
Aber würden alle ihre Bilder der Öffentlichkeit präsentieren, dann würden auch viel mehr
Leute wach gerüttelt. Hinsehen und gemeinsam etwas tun.

Rhaco, diese Bilder machen nicht mehr, als das, was hier passiert! Man ekelt sich, man ist entsetzt, man könnte u.U. heulen, wegen der armen Tiere, die unter diesen Zuständen leben mußten.... und dann??
Morgen kommt der nächste Bericht, übermorgen wieder einer... aber es tut sich einfach NICHTS!

Was hat Frau K. denn getan? Geh' mal völlig unemotional an diese Sache ran:

Sie hat ein Haus verwüstet! Korrekt!
Sie hat Tiere nicht ordnungsgemäß versorgt! Unsicher, denn Dreck ist NICHT gesetzlich geregelt!
Meßbarer Schaden ist 'nur' an der Immobilie entstanden. Und DAS war auch Inhalt der Berichte im Fernsehen.
Die Tiere spielen doch nur eine Nebensache!

Ein Spaziergang mit einer dieser armen Kreaturen, die dort leben mußten, wäre sinnvoller gewesen, als ein Interview vor laufender Kamera.


Rhaco

  • Gast
Re: Was für eine Sauerei
« Antwort #50 am: Mittwoch, 03. November 2010 - 23:12:13 »
Im Grunde genommen ist es ja egal, wessen Haus verwüstet wurde. Aber ich habe mir mal die
Mühe gemacht und alle Videos angesehen. Die Kratzspuren der Hunde sind unübersehbar und
mir kann niemand erzählen, daß das Berliner Tierheim auch nur im entferntesten so dreckig
ist wie auf den Videos zu sehen (nur jetzt mal aufgrund der Vielzahl der gehaltenen Hunde
im Verhältnis gesehen). Viele Hunde = viel Dreck. Und nichts auf dieser Welt entschuldigt das
Verhalten der vermeintlichen Tierschützerin, die Hunde in ihrem eigenen Kot dahin vegetieren und sie über längere Zeit allein zu lassen. Von mir aus hätte auch x, y oder z das Video drehen könnten. Ich wäre so oder
so erschüttert gewesen und habe gänzlich ausgeblendet, daß es sich bei der Immobilie um
das Haus von Frau Z. handelt. Das interessiert mich nämlich herzlich wenig und wenn ich ganz
ehrlich sein soll, ich habe das anfangs auch überlesen und übersehen.

Ich möchte mich hier auch mit niemandem streiten. Jeder hat seine eigene Meinung. Und das
ist auch gut so und wird von mir akzeptiert.
Vielleicht reagiere ich auch in den Augen des ein oder anderen etwas über. Aber ich befinde
mich derzeit im Hyperfokus im Hinblick auf das Leid, welches den Tieren zugefügt wurde und
bin derzeit leider außerstande die weiteren Aspekte die hier genannt wurden, nüchtern zu
betrachten, da sie für mich fürchterlich irrelevant sind.


Katja

  • Gast
Re: Was für eine Sauerei
« Antwort #51 am: Mittwoch, 03. November 2010 - 23:28:36 »
Nein, Rhaco, streiten will ich auch nicht - GANZ BESTIMMT NICHT! Meine Frage war auch ganz ernst gemeint, denn ich bin ratlos und wirklich auf der Suche nach einer Möglichkeit, etwas gegen solche Zustände zu unternehmen.

Es ist das Gesetz, daß Tiere emotionslos und nüchtern betrachtet - also muß ich mich (um einen Weg zu finden, gegen diese Ks der Welt etwas tun zu können) auf die gleiche Ebene begeben. Anders wird das nichts, außer, daß ich psychisch erschöpft und ausgelaugt meine Arbeit, die ein bißchen Leid lindert, nicht mehr tun kann. Es ist also reiner Selbstschutz, der micht zwingt, die Emotionen aus DIESEM Bericht raus zu lassen.

Das kann ich NICHT, wenn ich mitte drin stehe in dem Dreck, Müll, Chaos, in dem Tiere zurück gelassen werden.  >:D Hui, dann möchte ich mir nicht begegnen....
Aber für die Tiere muß ich professionell (und damit emotionslos) handeln - was ich hinterher mache, ändert nichts an der Tatsache, die wir vorgefunden haben. Dann sind die Tiere in Sicherheit - und der Rest ist Geschichte.

Das Gesetz, Rhaco, ist zu lasch - und die Sanktionen bei Verstoß dagegen, sind lächerlich! Seit Jahrzehnten kümmern sich die großen Organisationen darum, daß Tierschutzgesetze strenger und Verstöße strenger geahndet werden. Da freut man sich tierisch darüber, daß Hühner jetzt ein ganzes DINA4-Blatt Platz haben müssen - und wen kümmert es, wenn es nicht so ist?

Diese Augenwischerei verhöhnt die Tiere, die unter diesen Bedingungen leben müssen. Aber die Energie, mich darüber aufzuregen, Rhaco, will ich einfach nicht aufbringen, weil sie dann an anderer Stelle fehlt, wo ich sie effektiver einsetzen kann.


Katja

  • Gast
Re: Was für eine Sauerei
« Antwort #52 am: Mittwoch, 03. November 2010 - 23:51:30 »
Komm', Rhaco, ich schenke Dir ein Lächeln, ja?!

Lies' mal - DARIN finden wir die Kraft, die wir brauchen - in solchen Geschichten, nicht in dem Elend, das es zweifelsfrei gibt und an dem wir nichts ändern können!

breughel

  • Gast
Re: Was für eine Sauerei
« Antwort #53 am: Donnerstag, 04. November 2010 - 08:25:20 »
Na, da habe ich dann doch nicht Zwegert geguckt sondern das Erste! - ein Film, der wirklich sehr gut war und unter die Haut ging.
Indirekt ging es da um Kinderschutz........