Autor Thema: Jungliberale sorgen sich um Kiffer  (Gelesen 4609 mal)

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breughel

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Re: Jungliberale sorgen sich um Kiffer
« Antwort #15 am: Freitag, 22. Oktober 2010 - 18:28:30 »
In den Niederlanden wird gerade wieder eine massive Gegenbewegung aktiv - dort wird wieder das Strafrecht verschärft und Kiffer gesellschaftlich eher geächtet.
Ich konnte mich im vergangenen Sommer in Amsterdam gründlich umsehen und auch im Grenzgebiet
nach Deutschland.
Vor Jahren wurde ich selbst mal im Zug nach Amsterdam von niedrländischen Grenzpolizisten sehr herbe angegangen, da man mich für einen Drogenkurier hielt (in die Niederlande!).
Nachdem man mich ziemlich blöde und aggressiv angemacht hatte, ließ man von mir ab nachdem ich eine offizielle Einladung der Universität Amsterdam vorwies - zu einem Kriminologenkongress.
In Amsterdam dann wurde ich als Nazi identifiziert von besoffenen Niederländern, ein sehr erfolgreicher Zuhälter erzählte mir von seinen Plänen, mit Telefonsex reich zu werden und im Chinasuppenladen wurde heftig Heroin gedealt. Seitdem denke ich anders über Toleranz in den NL mag die NL nicht mehr so gerne.

Katja

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Re: Jungliberale sorgen sich um Kiffer
« Antwort #16 am: Freitag, 22. Oktober 2010 - 18:49:23 »
Mark  Benecke ist Ähnliches in Cottbus passiert, breughel. ;)

Mein Hinweis auf die Niederlande war eigentlich auch und vor allem dafür gedacht, weil einige Deutschen immer ganz gern in die internationale Nachbarschaft schielt - wie offen dort alles ist, wie tolerant man doch dort ist, und auch wie gut man dort Politik betreibt  etc.- immer im Vergleich mit Deutschland, wenn es gerade mal als Argument 'paßt'.

Nein, groundstar, der Konsum von THC ist NICHT legal - es sei denn, Du meinst den synthetischen Scheiß, der aus der Pharma-Küche kommt.
Sehr wohl steht also dieser (therapeutische) Konsum AUCH zur Debatte.

Worin liegt der Unterschied von THC zu Alkohol Eurer Meinung nach? Nur weil Alkohol im Supermarkt gekauft werden kann, bleibt er trotzdem eine Droge.

(M)eine Idee: hätte man die Möglichkeit, THC-Produkte zu versteuern, wäre auch das ruckzuck legal, wenn der Staat fein mitverdienen kann!

Ansonsten ist es eine verlogene Sch***, weiche Drogen zu verbieten, wenn der Genuß von Alkohl vom Suchtaspekt  schlimmer ist.

Und NEIN, ;) - ich gehöre nicht zur "kriminellen Gesellschaft" derer, die THC konsumiert.
Trotzdem bin ich mal der Meinung der Jungliberalen ;D





Michael Hein

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Re: Jungliberale sorgen sich um Kiffer
« Antwort #17 am: Freitag, 22. Oktober 2010 - 19:01:44 »
Worin liegt der Unterschied von THC zu Alkohol Eurer Meinung nach? Nur weil Alkohol im Supermarkt gekauft werden kann, bleibt er trotzdem eine Droge.

Und NEIN, ;) - ich gehöre nicht zur "kriminellen Gesellschaft" derer, die THC konsumiert.
Trotzdem bin ich mal der Meinung der Jungliberalen ;D

Alkohol ist die traditionelle, gesellschaftlich tief verwurzelte und anerkannte Volksdroge. Alkohol zu trinken gehört zu unserer Kultur, wer es nicht tut ist schnell ein Exot. Spätestens an seiner eigenen Konfirmation sollte man den ersten Rausch vorweisen können. An der Volksdroge Alkohol sterben jedes Jahr mehr Menschen, als an allen anderen Drogen zusammen. Vom weit verbreiteten Alkoholismus und dessen Folgen wollen wir mal gar nicht reden. Als Einstiegsdroge gilt Alkohol auf keinen Fall.
THC ist Teufelswerk und wer es einmal raucht endet mit einer Nadel im Arm auf dem Bahnhofsklo.
.
.
.
Ich auch nicht
&
Ich manchmal auch ... was groundstar sicher eine Freude bereitet  ;)

So, nach Hause jetzt, das Feierabendbier wartet schon auf mich!  ;D


&:
don`t drink or kiff and drive!

Capitano

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Re: Jungliberale sorgen sich um Kiffer
« Antwort #18 am: Freitag, 22. Oktober 2010 - 19:48:18 »
Vor allem: Don't bogart that joint my friend!

Ansonsten:


Offline ToRü | ToРуз

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Re: Jungliberale sorgen sich um Kiffer
« Antwort #19 am: Freitag, 22. Oktober 2010 - 23:33:45 »
...
Trotzdem bin ich mal der Meinung der Jungliberalen ;D

Ich manchmal auch ... was groundstar sicher eine Freude bereitet  ;)
..

Nein, ich gehe jetzt mal nicht von einer Trendwende aus...  ;D
Und es wird mir auch nicht zu Kopf steigen - immer schön auf dem Boden bleiben.  ;)
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
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Offline ToRü | ToРуз

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Re: Jungliberale sorgen sich um Kiffer
« Antwort #20 am: Freitag, 22. Oktober 2010 - 23:39:09 »
In den Niederlanden wird gerade wieder eine massive Gegenbewegung aktiv - dort wird wieder das Strafrecht verschärft und Kiffer gesellschaftlich eher geächtet.
Ich konnte mich im vergangenen Sommer in Amsterdam gründlich umsehen und auch im Grenzgebiet
nach Deutschland.
Vor Jahren wurde ich selbst mal im Zug nach Amsterdam von niedrländischen Grenzpolizisten sehr herbe angegangen, da man mich für einen Drogenkurier hielt (in die Niederlande!).
Nachdem man mich ziemlich blöde und aggressiv angemacht hatte, ließ man von mir ab nachdem ich eine offizielle Einladung der Universität Amsterdam vorwies - zu einem Kriminologenkongress.
In Amsterdam dann wurde ich als Nazi identifiziert von besoffenen Niederländern, ein sehr erfolgreicher Zuhälter erzählte mir von seinen Plänen, mit Telefonsex reich zu werden und im Chinasuppenladen wurde heftig Heroin gedealt. Seitdem denke ich anders über Toleranz in den NL mag die NL nicht mehr so gerne.

Amsterdam ist ja Glücklicherweise nicht representativ für NL. Ich habe dort 5 Jahre gelebt und gearbeitet; zudem habe ich einen niederländischen Teil in der Familie  und habe Amsterdam immer schon als sehr Deutschfeindlich und Hort rechten Gedankenguts erleben müssen. Erinnere mich noch gut an die "Witze", wie damals der Jumbo Jet in Bijlmer in das Hochhaus gestürzt ist - dort wohten überwiegend Migranten.
So von wegen Toleranz...

Allerdings hat sich das Bild insgesamt inzwischen gewandelt - ein Prozess, der schon ca. 10 Jahre andauert. Toleranz gab es eher Richtung deutsche Grenze. Aber selbst da ist das inzwischen anders.
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Offline rizzo

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Re: Jungliberale sorgen sich um Kiffer
« Antwort #21 am: Samstag, 23. Oktober 2010 - 00:19:28 »
Vor allem: Don't bogart that joint my friend!

Ansonsten:

http://www.youtube.com/watch?v=HCeih1Nb9r0

Wunderbarer Link.
Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht ist dieser "Anti-Kiffen-Song" als direkte Reaktion auf Stefan Raabs Lied "Gebt das Hanf Frei" entstanden. Helge Schneider hatte sich überraschend selbst zu TV Total eingeladen (wurde zumindest von Raab so gesagt) und hat vorher nicht erzählt warum er in die Sendung will. Auf der Couch hat Raab dann erstmal einen auf albernen Comedy-Smalltalk gemacht und merkte erst nach und nach, dass Helge Schneider es ein sehr ernsthaftes Anliegen war, darauf hinzuweisen, dass er als Jugendlicher viel gekifft und er das im Nachhinein bereut hat. Dann fragte er Stefan noch, ob er denn mit seinem "Gebt das Hanf Frei" etwa jungen Leuten gegenüber das Kiffen verharmlosen wolle, er sei doch Vorbild. Sehr lustig mit anzusehen wie Stefan Raab da erstmal ganz schön am Rumdrucksen war. Nach dem Gespräch gab Helge dann zum ersten Mal sein Mörchen-Lied zum Besten.
Insbesondere bei Jugendlichen kann sich zu viel kiffen negativ auf die Persönlichkeitsentwicklung auswirken. Deshalb muss man aber nicht gleich jeden Kiffer kriminalisieren meiner Meinung nach.


Offline Desinfector

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Re: Jungliberale sorgen sich um Kiffer
« Antwort #22 am: Samstag, 23. Oktober 2010 - 12:35:28 »
dass man das Zeug lodern aber nicht besitzen darf, das finde ich noch das beste an der Gesetzgebung.

Es muss Dir also jmd den Joint halten und nur dann darfst Du also dran ziehen oder wie war das noch gleich?

wenn doch nur so viele Arbeitsplätze (in Deutschland) an dem "Stoff" wie am Alkohol hängen würden,
dann wäre das Zeug bestimmt schon längst legalisiert.
gravity sux!

Offline ToRü | ToРуз

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Re: Jungliberale sorgen sich um Kiffer
« Antwort #23 am: Samstag, 23. Oktober 2010 - 14:13:39 »
Dann gäbe es Camel Weed oder Hanf HB  ;D
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Offline Slartibartfass

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Re: Jungliberale sorgen sich um Kiffer
« Antwort #24 am: Donnerstag, 28. Oktober 2010 - 16:23:36 »
Vor einigen Jahren wurde ein Bekannter von mir nach einer Party von der Polizei kontrolliert, und es wurden ca 0,3 Gramm Gras bei ihm entdeckt. Die Personalien wurden aufgenommen, das Gras wurde beschlagnahmt, und ein paar Wochen später hat er einen Schrieb gekriegt, dass das Verfahren wegen Geringfügigkeit eingestellt wurde.
So weit, so gut.

Ein paar Jahre später hat mein Bekannter im Rahmen seiner Ausbildung ein Praktikum in einer städtischen Einrichtung (im Sozialbereich, gehobener Dienst) begonnen. Die Sachbearbeiterin, die ihn betreute wies ihn, wenn ich es richtig verstanden habe, auf seine "recht dicke Akte" hin.
Bei der Akteneinsicht stellte sich dann heraus, dass die 300 Milligramm Gras einen Aktenordner von über 100 Seiten füllte. Schriftwechsel zwischen Polizei und Staatsanwaltschaft, zwischen Staatsanwaltschaft und Gericht, zwischen Meldebehörden usw. Irgendwo war dann der Schrieb von einem Richter, dass er doch nicht mit so einem Kleinkram belästigt werden müsse.
Wieviel Zeit, wieviel Geld wurde da verschwendet. (*)

Wenn ich mal davon ausgehe, dass dieses nicht der einzige Fall war, der wegen Geringfügigkeit eingestellt wurde, aber davor einen tierischen Verwaltungsaufwand verursacht hat, spreche ich mich eindeutig für einen liberaleren Umgang mit den sogenannten Weichen Drogen aus.
  • Höhere Steuereinnahmen durch einen hohen Steuersatz auf Gras.
  • Einsparungen in der Verwaltung durch geringeren Verwaltungsaufwand.
  • Polizei und Justiz können sich mehr um richtige Probleme kümmern.
etc.

(*) besonders witzig: Das Beweismittel war in der Asservatenkammer nichtmehr auffindbar.  ::)
Es wird nie so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd.

Offline Slartibartfass

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Re: Jungliberale sorgen sich um Kiffer
« Antwort #25 am: Sonntag, 07. November 2010 - 10:16:15 »
Kubicki ist dagegen.  ;D
Wobei er wohl eher auf harte Drogen anspielt.
« Letzte Änderung: Sonntag, 07. November 2010 - 10:32:01 von Slartibartfass »
Es wird nie so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd.

Offline ToRü | ToРуз

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Re: Jungliberale sorgen sich um Kiffer
« Antwort #26 am: Montag, 08. November 2010 - 10:44:24 »
Die Jungliberalen im land Schleswig-Holstein möchten, dass der Besitz sog. weicher drogen entkriminalisiert wird.
Die strafrechtliche Verfolgung des Besitzes schon kleinerer mengen führe zu einer Kriminalisierung von Menschen, die eigentlich nicht als kriminell zu bezeichnen seien.
Wieviele Mitglieder der Jungliberalen im Land selbst Konsument sind, wurde nicht berichtet.



Der FDP-Parteitag hat den JuLi-Antrag vergangenen Samstag abgelehent.
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