Autor Thema: "Der Islam gehört zu Deutschland"  (Gelesen 7735 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Katja

  • Gast
Re: "Der Islam gehört zu Deutschland"
« Antwort #30 am: Dienstag, 12. Oktober 2010 - 16:34:14 »
Ich sehe schon Katja, wie sie sich die Zigarette ausdrückt und überlegt, ob auch diese Diskussion , an der du maßgeblich beteiligt bist, geschlossen werden soll / sollte.

Egal, wo Du Dich hier versteckst: KOMM RAUS!!! ;)

Nööö, ich habe heute Lenor genommen und werde meiner Rolle als Optimist gerecht: ich hoffe, daß es hier irgendwann mal wieder um das Thema geht und lasse den Thread (zunächst) geöffnet.
 :angel:

Michael Hein

  • Gast
Re: "Der Islam gehört zu Deutschland"
« Antwort #31 am: Mittwoch, 13. Oktober 2010 - 13:07:36 »
Das heutige Schlagloch in der TAZ bietet Denkanstöße zum Thema Integration (finde ich zumindest):
http://www.taz.de/1/debatte/kolumnen/artikel/1/bewaffnete-zungen/

Offline ToRü | ToРуз

  • Mitglied
  • ***
  • Beiträge: 9.863
  • Geschlecht: Männlich
  • ☆☆☆☆
Re: "Der Islam gehört zu Deutschland"
« Antwort #32 am: Mittwoch, 13. Oktober 2010 - 14:17:31 »
Das heutige Schlagloch in der TAZ bietet Denkanstöße zum Thema Integration (finde ich zumindest):
http://www.taz.de/1/debatte/kolumnen/artikel/1/bewaffnete-zungen/

Den Artikel finde ich auch gut, auch wenn er in der taz steht...

Zitat:
"Der vorherrschende Grundtenor von Toleranz und Akzeptanz ist keineswegs "ein verlogener Kuschelsound", sondern eine zivilisatorische Errungenschaft."
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
Toleranz und Moral ist immer die Toleranz und Moral der anderen.

Bernd

  • Gast
Re: "Der Islam gehört zu Deutschland"
« Antwort #33 am: Mittwoch, 13. Oktober 2010 - 15:48:37 »
Islam – Zugehörigkeit – Islamisten – Politik – Eingliederung – Kultur – Recht – Rechtsprechung – Gerechtigkeit – Wirtschaft - …

Bundespräsident Christian Wulffs Aussagesatz wird in der öffentlichen Diskussion gerüttelt, geschüttelt, verbeult, geglättet, verbrannt, wiederhergestellt, ... Die Reihenfolge der aufgezählten Verbformen ist willkürlich. Auf jeden Fall wird der Satz mit den oben angegebenen Wörtern gemengt und reichlich vermischt.

Diese Gesamtmischung ist verständlich, da bei jedem Meinungsaustausch eigene Kenntnisse, Erfahrungen, Interessen und Gefühle einfließen. Das Ringen um Objektivität fällt schwer und wird stark durch Akzeptanz und Toleranz mitbestimmt.

Andere Menschen zu beleidigen, ist leicht.
Andere Menschen zu überzeugen, ist schwerer.

Seine eigene Meinung plausibel zu gestalten und dabei seine Ehrlichkeit nicht zu verlieren, ist am schwierigsten, wenn die Argumente Anderer besser, treffender und richtiger sind und man eigentlich seine Meinung ändern müsste. Dazu gehört Mut!

Extrem bei diesem Thema!

ae8090

  • Gast
Re: "Der Islam gehört zu Deutschland"
« Antwort #34 am: Mittwoch, 13. Oktober 2010 - 16:10:06 »
In der gesamten Frage der Einwanderung nach Deutschland und der Integration der Einwanderer/innen wurden m.E. über Jahre katastrophale Fehler vor allem seitens der Politik begangen. Ganz grob gesagt standen sich über Jahrzehnte zwei Lager gegenüber: die einen, die wider besseren Wissens bestritten haben, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist (was sachlich schon vor vierzig Jahren falsch war) und die anderen, die ebenso starrsinning auf dem Standpunkt verharrten, dass man weder Einwanderung steuern noch von den Einwandernden etwas verlangen dürfe.

Beide Standpunkte sind nicht nur grundfalsch, sondern haben aus meiner Sicht auch gleichermaßen schweren Schaden über Deutschland und unsere Gesellschaft gebracht.

Insofern ist die nun angestoßene Debatte, sei es Kirsten Heisig (die eigentlich über Jugendgewalt  schreibt, aber dabei das Thema Integration notwendigerweise mit berührt), sei es Thilo Sarazzin (O-Ton Siegmar Gabriel: Thilo hat zu 90% absolut Recht), sei es Peer Steinbrück (vermutlich der klügste Kopf, den die SPD derzeit hat), seien es andere, grundsätzlich zu begrüßen. (Anmerkung für gewohnheitsmäßige Missversteher: Die Debatte an sich ist zu begrüßen, nicht jede einzelne Äußerung in ihr).

Dass Personen wie der derzeitige bayrische Ministerpräsident in dieser Debatte eher durch ungeschickte Äußerungen auffallen, mag ebenso an interlektuellen Fähigkeiten bzw deren Mangel liegen wie das Fehlen geeigneter und substanzieller Beiträge zu diesem Thema aus manchen Teilbereichen der Politik (z.B. SED-PDS-WASG-DieLinke) und der Medien (z.B. taz).

Ebenso lässt es an wirklichem Verständnis für diese Debatte vermissen, wer sie auf die Frage der Religion verkürzen will. Das mag zwar für das eigene Denken recht bequem (um das böse Wort Faulheit einmal zu vermeiden) sein, aber ist der Sache nicht dienlich. In Wahrheit ist es doch so, dass es in Deutschland seit den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts bereits Moscheen gibt und somit auch nennenswerte islamische Bevölkerungsanteile (sonst würde die Moschee ja keinen Sinn machen).

Wir werden Antworten finden müssen auf teilweise recht unbequeme Fragen. Eine der Fragen ist, warum die Einwanderer/innen aus manchen Ländern nach verhältnismäßig kurzer Zeit unglaublich gut integriert sind (im Soziologen- und Statistiker-Deutsch heißt es dann, sie seien "unsichtbar" geworden), z.B. die Einwanderer aus Pakistan, Indonesien und dem Iran (alles drei große muslimische Nationen mit sehr unterschiedlichen Kulturen), aus Indien (mit einer Vielzahl von Religionen, aber weder nenneswerten christlichen noch nennenswerten islamischen Bevölkerungsanteilen), Spanien, Portugal, Italien, aber auch Vietnam u.a.m., dass wir aber durchaus große Probleme bei der Integration von Einwanderern aus anderen Ländern haben, tlw. Türkei, auf jeden Fall Libanon und Irak (alle drei islamisch), aber auch Rumänien und Bulgarien (in denen die größte Religion das Christentum ist), tlw. Russland und sonstige "Reststaaten der UdSSR.

Und ich vermute einmal, dass es da keine pauschale Antwort gibt.

Gewiss aber werden wir die Probleme, die Einwanderung immer und notwendigerweise mit sich bringt, eben nicht ideologisch, sondern ganz praktisch zu lösen haben. Ich möchte dafür ein Beispiel geben. Die unlängst vermutlich durch Suizid verstorbene berliner Jugendrichterin Kirsten Heisig hat in ihrem Buch "Das Ende der Geduld" davon berichtet.

Immer wieder können wir in Deutschland an den Schulen beobachten, dass Mädchen mit bestimmten Herkunftshintergrund (Roma und Muslima) zwar nicht immer, aber immer öfter ab dem 12 Lebensjahr schlicht nicht mehr in die Schule kommen. Offenbar ein häufiger werdendes Phänomen.

Der Hintergrund: Sie werden verheiratet!

Das widerspricht sicherlich unserem Empfinden von Recht im Allgemeinen, von der Entwicklung junger Menschen und ihrem Recht auf Selbstbestimmung im Besonderen und sicherlich auch ethisch-moralischen Vorstelllungen, die sich in unserer Gesellschaft als verbindliche Werte durchgesetzt haben.

Wir kommen allerdings nicht umhin, festzustellen, dass es in anderen Teilen der Welt diesbezüglich andere Festlegungen gibt. Dieses können wir sachlich feststellen, ohne es deshalb bewerten zu müssen.

Kommen nun Menschen aus anderen Kulturen zu uns und bringen ihre eigenen Vorstellungen diesbezüglich mit, wollen also ihre Töchter wie in ihren Heimatländern mit 12 Jahren verheiraten, müssen wir, sofern das in Deutschland geschieht, uns eindeutig dazu verhalten. Ein stillschweigendes Dulden, so wie es derzeit zu oft geschieht, hieße, das Unrecht, welches geschieht, mitzutragen.

Hier gibt es m. E. einerseits die Möglichkeit, im Vorfeld den Einwanderern und Einwandererinnen unsere Rechtsordnung und unsere Werte zu vermitteln und ihnen klar zu machen, dass sie hier herzlich willkommen sind, sofern sie sich an unsere Regeln halten. Das muss in der Konsequenz dann allerdings heißen, dass jenen Eltern, die ihre minderjährigen Kinder „verheiraten“ (von einer „Eheschließung“ im deutschen rechtlichen Sinne kann ja nicht gesprochen werden) jugendamtliche Hilfe beiseite gestellt wird bis hin zu der Konsequenz, dass ihnen im Zweifel, wenn sie also die Hilfen ausschlagen bzw auf ihrem Standpunkt beharren) das Sorgerecht sowie auch die Aufenthaltserlaubnis entzogen wird. Und da sollten wir meines Erachtens sehr konsequent sein, wir sind es den zu schützenden jungen Menschen schuldig.

Die letzte soziale Leistung für diese Eltern wäre dann das Rückfahrtticket.

Alternativ gibt es m.E. nur die Möglichkeit, anzuerkennen, dass sich unsere geltenden Rechte und Werte aus der hier historisch ansässigen Bevölkerung und ihrer Geschichte (u.a. Christentum und Reformation, Aufklärung, Befreiung 1945 u.a.m.) erklären lassen und dass mit einer entsprechenden Änderung der Bevölkerung und ihres soziokulturellen Hintergrundes auch derlei in Rechtsform gegossenen Werte sich ändern können. Sprich: Konsequenterweise müssten wir dann das gesetzliche Heiratsalter (nur für Mädchen?) auf zwölf Jahre herabsetzen.

Wer das will, möge bitte die Hand heben.
« Letzte Änderung: Mittwoch, 13. Oktober 2010 - 16:12:21 von ae8090 »

Bernd

  • Gast
Re: "Der Islam gehört zu Deutschland"
« Antwort #35 am: Mittwoch, 13. Oktober 2010 - 17:01:53 »
...
Kommen nun Menschen aus anderen Kulturen zu uns und bringen ihre eigenen Vorstellungen diesbezüglich mit, wollen also ihre Töchter wie in ihren Heimatländern mit 12 Jahren verheiraten, müssen wir, sofern das in Deutschland geschieht, uns eindeutig dazu verhalten. Ein stillschweigendes Dulden, so wie es derzeit zu oft geschieht, hieße, das Unrecht, welches geschieht, mitzutragen.

Hier gibt es m. E. einerseits die Möglichkeit, im Vorfeld den Einwanderern und Einwandererinnen unsere Rechtsordnung und unsere Werte zu vermitteln und ihnen klar zu machen, dass sie hier herzlich willkommen sind, sofern sie sich an unsere Regeln halten. Das muss in der Konsequenz dann allerdings heißen, dass jenen Eltern, die ihre minderjährigen Kinder „verheiraten“ (von einer „Eheschließung“ im deutschen rechtlichen Sinne kann ja nicht gesprochen werden) jugendamtliche Hilfe beiseite gestellt wird bis hin zu der Konsequenz, dass ihnen im Zweifel, wenn sie also die Hilfen ausschlagen bzw auf ihrem Standpunkt beharren) das Sorgerecht sowie auch die Aufenthaltserlaubnis entzogen wird. Und da sollten wir meines Erachtens sehr konsequent sein, wir sind es den zu schützenden jungen Menschen schuldig.
...
Jeder Bürger wird auf seine Rechte und Pflichten hingewiesen.
Es wird nichts geduldet.
Es wird unterstützt oder gar bestraft.

Es fehlt nur an Hinweisen und/oder Beweisen für die Rechtsbrüche.
Dieses fehlt ebenso z.B. bei Kindesmisshandlungen, Vergewaltigungen in Familien.
Daran muss gesamt gearbeitet werden.

Du vermischt Rechtsbruch, Strafverfolgung und Gesetzeslage.
Wer soll wo die Hand heben?
Das deutsche Rechtssystem ist nicht gefährdet.

Michael Hein

  • Gast