Autor Thema: die etwas andere Fußball-WM  (Gelesen 1238 mal)

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Helmut

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die etwas andere Fußball-WM
« am: Montag, 01. Mai 2006 - 15:07:08 »
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Football in coming home!

Sansibar gegen Tibet statt Kommerz und Ticketing

Für viele Freunde des Fußballs ist die Freude an der WM 2006 getrübt: Keine Karten, Kommerzialisierung, endlose Debatten über angeblich drohende Ausschreitungen. Wer das ursprüngliche Spiel sucht, der sollte die Mini-WM in Hamburg besuchen. Mit dabei: Sansibar, Grönland, Tibet und die Republik St. Pauli.

Von Patrick Gensing, tagesschau.de

Gibt es im 21. Jahrhundert noch den Fußball jenseits gelangweilter Großverdiener und abgedroschener Sepp-Herberger-Weisheiten? Gibt es auch andere Folgen der Globalisierung im Sport als südamerikanische Millionäre in verregneten europäischen Großstädten? Gibt es noch den leidenschaftlichen Kampf um des Kampfes willen, das Spiel im ursprünglichen Sinne? Ja - und zwar auf St. Pauli.
Wo sonst das Team des FC St. Pauli in der Regionalliga Nord gegen Vereine wie Wattenscheid 09, Kickers Emden oder Hertha BSC II kickt, findet vom 29. Mai bis zum 3. Juni eine besondere Weltmeisterschaft statt. Mit dabei sind Auswahlteams, die von der FIFA nicht anerkannt werden. So zum Beispiel Grönland: Das politisch zu Dänemark gehörende Land bemüht sich seit Jahren um die Mitgliedschaft im Weltfußballverband. Bisher verweigert jedoch die FIFA die Mitgliedschaft mit der Begründung, dass auf der Polarinsel kein Naturrasenplatz existiere, der den Normen entspräche.
Grönland trat bereits einmal gegen einen anderen Teilnehmer der Mini-WM an: Im Sommer 2001 spielten die Grönländer in Kopenhagen gegen Tibet. Fußball-Liebhaber aus ganz Europa reisten zu diesem Aufeinandertreffen der Exoten. Grönland siegte damals vor rund 5000 Zuschauern mit 4:1 gegen die Fußballer, die extra vom Dach der Welt nach Dänemark herabgestiegen waren.

Weitere Teilnehmer an der Mini-WM sind Gibraltar, die Republik St. Pauli sowie Sansibar. Sansibar ist kein anerkannter, unabhängiger Staat, kann deswegen nicht in die FIFA aufgenommen werden. Die "Malindi Red Socks" (die Spieler tragen rote Socken) sind seit Januar 2004 immerhin eigenständiges Mitglied der Afrikanischen Fußballkonföderation. Ihr Nationaltrainer ist der Komiker Oliver Pocher.

Agentur steckt hinter der Mini-WM

Doch so ganz ohne Kommerz geht es auch in St. Pauli nicht. Eine Agentur aus Hamburg finanziert den Gipfel der Fußballzwerge. Den Fans des FC St. Pauli scheint das egal zu sein, zu verlockend sind die anstehenden Partien. Und beim Ticketkauf muss auch niemand im Internet sämtliche persönliche Daten angeben, im Stadion wird richtiges Bier ausgeschenkt und vor Ausschreitungen von tibetanischen Mönchen und Eis-Hooligans aus Grönland haben auch noch keine Politiker gewarnt.


Quelle: tagesschau.de

Albrecht

  • Gast
Re: die etwas andere Fußball-WM
« Antwort #1 am: Montag, 01. Mai 2006 - 19:08:59 »
Sansibar ist kein anerkannter, unabhängiger Staat, kann deswegen nicht in die FIFA aufgenommen werden.

Danach dürfte Deutschland doch auch nicht anerkannt sein - schließlich haben wir unsere Unabhängigkeit an die FIFA abgetreten! ::)