Autor Thema: AKW-Laufzeitverlängerungen  (Gelesen 56972 mal)

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ae8090

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Re: AKW-Laufzeitverlängerungen
« Antwort #90 am: Mittwoch, 08. September 2010 - 13:51:23 »
Findest Du ernsthaft, dass der Dreck auf der einen Seite ein Argument ist, auf der anderen Seite auch Dreck zu machen?

so habe ich groundstar nicht verstanden. Bei mir ist angekommen:

'sich einerseits über die zugegebenermaßen hochgiftigen, aber doch in vielen Jahrtausenden abbaubaren Gifte zu echauvieren, andrerseits aber zu den oftmals an gleicher Stelle gelagerten, nicht abbaubaren und ebenfalls hochgiftiogen Stoffe zu schweigen, ist irgendwie schräge.'

Und das kann ich nachvollziehen.

Offline ToRü | ToРуз

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Re: AKW-Laufzeitverlängerungen
« Antwort #91 am: Mittwoch, 08. September 2010 - 14:01:37 »
Findest Du ernsthaft, dass der Dreck auf der einen Seite ein Argument ist, auf der anderen Seite auch Dreck zu machen?

so habe ich groundstar nicht verstanden. Bei mir ist angekommen:

'sich einerseits über die zugegebenermaßen hochgiftigen, aber doch in vielen Jahrtausenden abbaubaren Gifte zu echauvieren, andrerseits aber zu den oftmals an gleicher Stelle gelagerten, nicht abbaubaren und ebenfalls hochgiftiogen Stoffe zu schweigen, ist irgendwie schräge.'

Und das kann ich nachvollziehen.

Danke, genauso habe ich es gemeint!

Wer gegen AKWs und Atommüll protestiert, der muss konsequenter Weise auch gegen Chemieunternehmen und hochtoxische Chemieabfälle auf die Straße gehen. Tut aber keiner; zumindet habe ich noch keine "Anti-Chemie-Demo" in Bonn oder Berlin gesehen oder davon gehört. Wo ist denn eine "KettenReaktion" gegen Chemieunternehmen?

Mit Umweltlobby meine ich nicht den lokalen Aktivisten, der ehrlich sich um die Umwelt sorgt und entsprechend seinen eigenen Lebensstil anpasst.
Ich meine mit Umweltlobby die Unternehmen, die von der ganzen Thematik profitieren und daher die Diskussion auch schüren und lenken, ähnlich wie es die Atomlobby tut.

Denn es geht wie fast immer im Leben: Ums Geld.
« Letzte Änderung: Mittwoch, 08. September 2010 - 14:03:16 von groundstar »
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
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Bernd

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Re: AKW-Laufzeitverlängerungen
« Antwort #92 am: Mittwoch, 08. September 2010 - 16:38:31 »
Findest Du ernsthaft, dass der Dreck auf der einen Seite ein Argument ist, auf der anderen Seite auch Dreck zu machen?

so habe ich groundstar nicht verstanden. Bei mir ist angekommen:

'sich einerseits über die zugegebenermaßen hochgiftigen, aber doch in vielen Jahrtausenden abbaubaren Gifte zu echauvieren, andrerseits aber zu den oftmals an gleicher Stelle gelagerten, nicht abbaubaren und ebenfalls hochgiftiogen Stoffe zu schweigen, ist irgendwie schräge.'

Und das kann ich nachvollziehen.

Danke, genauso habe ich es gemeint!

Nur Dumme versuchen, Schritte gleichzeitig auszuführen! Versucht es einmal und erzählt von euren Erfahrungen. Dabei ist der Zustand des Kopfes am Interessantestem.

Das Atommüllproblem mit anderen Müllproblemen zu vermengen, ist völlig unangemessen.
Damit werden die Probleme verwischt und den Bürgern eine Selbstschuld vermittelt, welches gänzlich falsch ist.
Wo bleibt der Strang zum Giftmüll?

Zurück zu den AKW-Laufzeitverlängerungen!

Capitano

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Re: AKW-Laufzeitverlängerungen
« Antwort #93 am: Mittwoch, 08. September 2010 - 18:47:04 »

Ich bin zur Zeit auch nicht wirklich aktiv gegen andere Grundübel wie z.B.

- Kinderarbeit in Indien
- Massive Ölverpestungen durch Shell & Co. in Westafrika und anderswo
- Die Mutter aller Ölpesten im US-Golf
- Die weltweiten Regenwaldabholzungen
- Die generelle Ausbeutung des Planeten und der Menschen darauf
- Die FDP
- Die CDU

Und deswegen darf ich jetzt auch nicht gegen Atomkraftwerke und gegen die Machenschaften der hiesigen großen vier Atomkonzerne sein?

Eine recht merkwürdige Unlogig! Ein so richtig schön unsachliches Totschlagargument.

 

Offline Peter D.

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Re: AKW-Laufzeitverlängerungen
« Antwort #94 am: Donnerstag, 09. September 2010 - 00:11:59 »
@Capitano:

Meine ehrliche Bewunderung und Anerkennung dafür, wie Du es durchhälst, auf dieses penetrant-dümmliche (Kopier-)Argumentieren von undergroundstar noch sachlich gegenzuhalten!

Das zeugt von einer äußerst ausgeglichenen Persönlichkeit ... Gratuliere!
"Man darf in der Demokratie eine Meinung haben, man muss nicht. Wenn man keine Ahnung hat: Einfach mal Fresse halten." (Dieter Nuhr)

Offline Purple Joe

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Re: AKW-Laufzeitverlängerungen
« Antwort #95 am: Donnerstag, 09. September 2010 - 09:08:21 »
... ich stimme Itzefritze zu !  Bewunderung pur für Capitano ! Ich gebe zu, ich habe diesen Gleichmut nicht.Eine Schattendiskussion mit jemanden, der nahtlos inhaltslose gelbe Phrasen aneinander reiht.
Schon der Vergleich mit Schweden ist so etwas von daneben. In Schweden wird die Atomkraft nicht subventioniert wie hier und neue Kraftwerke dürfen nur gebaut (dürfen) als Ersatz für alte Kraftwerke. Und sie müssen das Risiko versichern, was bei uns nicht der Fall ist. Bei uns sind nur 0.1% der zu erwartenden Schadenssumme bei einem GAU ist bei uns versichert.
Wie kann man so etwas zum Vergleich heranziehen ???

Zu den allgemeinen globalen Problemen die von Capitano genannt wuren habe ich hier eine Empfehlung (OffTopic) :
http://www.spillthebeans.de/ 



Purple






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Offline ToRü | ToРуз

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Re: AKW-Laufzeitverlängerungen
« Antwort #96 am: Donnerstag, 09. September 2010 - 10:09:27 »

Ich bin zur Zeit auch nicht wirklich aktiv gegen andere Grundübel wie z.B.

- Kinderarbeit in Indien
- Massive Ölverpestungen durch Shell & Co. in Westafrika und anderswo
- Die Mutter aller Ölpesten im US-Golf
- Die weltweiten Regenwaldabholzungen
- Die generelle Ausbeutung des Planeten und der Menschen darauf
- Die FDP
- Die CDU

Und deswegen darf ich jetzt auch nicht gegen Atomkraftwerke und gegen die Machenschaften der hiesigen großen vier Atomkonzerne sein?

Eine recht merkwürdige Unlogig! Ein so richtig schön unsachliches Totschlagargument.

 

Capitano, Du kannst sein wogegen Du willst.

Alleine Deine Aufzählung und die unsinnige, polemische Vermischung mit CDU und FDP zeigt mir, dass eine sachliche Diskussion zu dem Thema schwierig ist.

Selbstverständlich kann ich hochtoxischen Chemiemüll mit Atommüll vergleichen und es zeigt, wie seltsam die Wahrnehmung in diesem Land zu diesem Thema ist. Daher passte mein ausführlicher Einwand sehr gut ins Thema und Eure Reaktion habe ich erwartet. 

Und wenn ich hier Infos bereitstelle um diese zu teilen um zu versuchen eine sachliche Diskussion zu ermöglichen, Itzefritze, dann ist das sicher nicht dümmlich. Dümmlich ist dann eher der, der sich sachlich gar nicht äußert sondern immer nur versucht, andere mit dümmlich-persönlichen Angriffen zu diskreditieren. Wie wäre es denn mal mit Fakten von Dir? Da kam hier noch nix!

@ Purple Joe:
Und Atommüll verursachen gut versicherte, nicht subventionierte schwedische Atomkraftwerke nicht?
Kann man Deine Äußerung so werten, dass Du weniger gegen Atomkraft hast, wenn hier schwedische Verhältnisse hergestellt sind?

Bei uns geht es ja noch nichtmal um Neubauten - und das ist auch gut so.




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swetlana

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Re: AKW-Laufzeitverlängerungen
« Antwort #97 am: Donnerstag, 09. September 2010 - 11:59:35 »
Der Sachverständigenrat der Bundesregierung für Umweltfragen sagt in seinem Bericht vom Mai 2010:

Weder eine Verlängerung der Laufzeit von Atomkraftwerken noch der Bau neuer Kohlekraftwerke mit Kohlendioxidabscheidung und -speicherung sind notwendig für den Übergang zur erneuerbaren Stromversorgung. Der SRU warnt davor, dass durch signifikante Laufzeitverlängerungen für Atomkraftwerke Überkapazitäten im System entstehen. Die konventionellen Kraftwerke sind auf Dauer nicht mit der erneuerbaren Stromerzeugung vereinbar, da ihre Leistung nicht schnell genug an die Schwankungen der Wind- und Sonnenenergie angepasst werden kann. Das dauerhafte Nebeneinander von konventioneller und wachsender erneuerbarer Stromerzeugung würde das System ineffizient und unnötig teuer machen.
Quelle:
http://www.umweltrat.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/AktuellePressemitteilungen/2010/2010_02_PM_100_Prozent_erneuerbare_Stromversorgung_bis_2050.html

Olav Hohmeyer vom SRU äußert sich nach dem von Schwarz-Gelb lächerlicherweise als "epochal" und als "Quantensprung" gefeierten Energiekonzept auch in dem von mir weiter unten verlinkten Frontal21-Bericht sehr kritisch.

Wofür hat die Regierung eigentlich diese ausgewiesenen Experten, wenn diese sowieso anscheinend für den Papierkorb arbeiten?

swetlana

Offline ToRü | ToРуз

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Re: AKW-Laufzeitverlängerungen
« Antwort #98 am: Donnerstag, 09. September 2010 - 12:02:12 »

Wofür hat die Regierung eigentlich diese ausgewiesenen Experten, wenn diese sowieso anscheinend für den Papierkorb arbeiten?

swetlana


Weil es dann halt immer auch andere Experten gibt, die das Gegenteil behaupten...
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Paul Schrader

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Re: AKW-Laufzeitverlängerungen
« Antwort #99 am: Donnerstag, 09. September 2010 - 12:25:14 »
Ein Hofnarr musste damals auch immer den König belustigen und ihm das erzählen, was er hören wollte. Tat er es nicht, war seine Karriere (und meist auch sein Leben) beendet. Ähnlich ist es mit den von Dir genannten "Experten" und Gutachtern.

Panem et circenses eben. Nur klappt das manchmal nicht so ganz.

swetlana

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Re: AKW-Laufzeitverlängerungen
« Antwort #100 am: Donnerstag, 09. September 2010 - 12:33:42 »
Aber dieser Sachverständigenrat wurde von der Bundesregierung berufen bzw. eingerichtet, ist also kein Gutachter/Sachverständiger, der von irgendeiner Lobbygruppe bezahlt wird.

Ich tippe mal, dass gerade die Unabhängigkeit des Expertenrates sein Problem ist.

Hier ein Auszug aus dem Auftrag:
Der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) ist ein wissenschaftliches Beratungsgremium der Bundesregierung mit dem Auftrag, die Umweltsituation und Umweltpolitik in der Bundesrepublik Deutschland und deren Entwicklungstendenzen darzustellen und zu begutachten sowie umweltpolitische Fehlentwicklungen und Möglichkeiten zu deren Vermeidung oder Beseitigung aufzuzeigen.

Alle vier Jahre ist entsprechend dem Auftrag ein Gutachten zu erstellen und der Bundesregierung zu übergeben. Das Gutachten beschreibt und kommentiert aktuelle umweltpolitische Entwicklungen und behandelt vertieft zumeist einige Schwerpunkthemen. Darüber hinaus erarbeitet der SRU Sondergutachten, in denen spezielle Umweltprobleme ausgewählt und umfassend untersucht werden. Um die Bundesregierung zeitgerecht vor wichtigen umweltpolitischen Entscheidungen beraten zu können, formuliert der SRU in Stellungnahmen und Kommentaren zur Umweltpolitik Empfehlungen zu aktuellen Fragen der Umweltpolitik, wie zum Beispiel zu laufenden Gesetzesvorhaben.
Der Sachverständigenrat für Umweltfragen ist nur an den im Erlass begründeten Auftrag gebunden und in seiner Tätigkeit unabhängig. Dies bedeutet, dass er über die Themen seiner Gutachten und Stellungnahmen selbst entscheidet und in der Begutachtung der Umweltsituation und Umweltpolitik sowie in seinen Empfehlungen an keine Vorgaben gebunden ist.
Quelle: http://www.umweltrat.de/cln_137/DE/DerSachverstaendigenratFuerUmweltfragen/Auftrag/auftrag_node.html

swetlana

Offline ToRü | ToРуз

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Re: AKW-Laufzeitverlängerungen
« Antwort #101 am: Donnerstag, 09. September 2010 - 13:04:43 »
Unabhängig soll er ja sein - so unabhängig wie ein von einer Regierung berufenes Gremium eben sein kann.

Die Mitglieder werden in der Regel für 4 Jahre berufen.

Von den derzeitigen 7 SRU Mitgliedern wurden alle von einem Umweltminister Sigmar Gabriel berufen..

Was übrigens so mancher Politiker vom Sachverständigenrat (hier Wirtschaftsrat, ebenfalls unabhängig und von der Regierung berufen) hält, kann man hier nachlesen
 
« Letzte Änderung: Donnerstag, 09. September 2010 - 13:14:45 von groundstar »
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
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Bernd

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Re: AKW-Laufzeitverlängerungen
« Antwort #102 am: Donnerstag, 09. September 2010 - 13:39:44 »
Selbstverständlich kann ich hochtoxischen Chemiemüll mit Atommüll vergleichen und es zeigt, wie seltsam die Wahrnehmung in diesem Land zu diesem Thema ist. Daher passte mein ausführlicher Einwand sehr gut ins Thema und Eure Reaktion habe ich erwartet. 
Vergleichen darf man grundsätzlich schon, jedoch nicht in einem gebundenen Thema! Das wurde und wird an Schulen gelehrt und gelernt, wenn aufgepasst. Die Wahrnehmung ist nicht seltsam, sondern differenziert und das mit allem Recht.
Der Einwand passte nicht.
Wenn Du die Reaktionen erwartet hast, welches ich Dir nicht glaube, wäre Deine Argumentation adäquater und mit Sinn versehen.
Alles Übrige wurde schon ge- und beschrieben.

Offline ToRü | ToРуз

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Re: AKW-Laufzeitverlängerungen
« Antwort #103 am: Donnerstag, 09. September 2010 - 13:53:00 »
Vergleichen darf man grundsätzlich schon, jedoch nicht in einem gebundenen Thema! Das wurde und wird an Schulen gelehrt und gelernt, wenn aufgepasst. Die Wahrnehmung ist nicht seltsam, sondern differenziert und das mit allem Recht.
Der Einwand passte nicht.

Na wenn DU das schreibst Bernd...  ::)

Offenbar sind Deine Erinnerungen an Schule noch frischer wie meine; geschenkt.

Und lebensbedrohender Giftmüll ist lebensbedrohender Giftmüll, was gibt es da zu differenzieren?

Die Reaktion habe ich erwartet, weil die Diskussion hier immer läuft wie sie läuft, egal bei welchem Thema.

Ich finde Deine Argumentation auch nicht gerade adäquat odtr sinnreicher - aber das liegt daran, dass wir thematisch nie zusammenkommen werden.

Allerdings ist es oft so, dass wenn einem die Sachargumente ausgehen man oft versucht den Diskussionspartner zu diskreditieren. Dadurch werden die eigenen Vorträge aber auch nicht wahrer...
« Letzte Änderung: Donnerstag, 09. September 2010 - 13:56:16 von groundstar »
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Paul Schrader

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Re: AKW-Laufzeitverlängerungen
« Antwort #104 am: Donnerstag, 09. September 2010 - 14:09:34 »
Offenbar sind Deine Erinnerungen an Schule noch frischer wie meine

Und Bernd kennt den Unterschied zwischen "wie" und "als". ;D