Hege und Pflege der Natur (?)

[DerDerbste]

Einspruch, lieber Doppel-D! Dachse können sehr wohl gegessen werden

Damit haben wir den Dachs doch schon auf die für uns Jagdfreunde sichere (Argumentations-)Seite geholt...
Rasierpinsel, saftiger Braten UND den Rest steckt sich der Waidmann noch an den Hut.
Braucht ein Tier noch mehr Argumente um niedergestreckt zu werden? 

Sag' bloß, Du rasierst Dich naß? 

Klar!
Du doch bestimmt auch... 

Und nein, es ist nicht OT, das gehört auch zu "Hege und Pflege der Natur".

[Katja]

Schätzeken, ich rasiere mir allerhöchsten die Haare von den Zähnen 

Okay, dann wären da noch Lachmöwen, Elstern und Krähen. Wofür mußten die nun ihr Leben aushauchen, wenn nicht ausschließlich dafür, die Profilneurose und/oder Minderwertigkeitskomplexe eines grün gekleideten Möchtegern-Großwildjägers zu streicheln?

Armselig...

Selbst WENN ich den Nutzen eines toten Dachses im Bereich der Nahrungsbeschaffung einordnen könnte (und ich tu es NICHT!!), frage ich mich, warum niemand etwas dagegen sagt, daß hier das Tier des Jahres 2010 bejagt wird.

[rizzo]

Und wo ist jetzt die Lanze für die Jagd?

Deine Argumentation ist mehr als dürftig, rizzo! In dem Artikel ging es um die Anzahl der Tiere, die getötet wurden.
Wo und wann hast Du das letzte Mal Dachse und Lachmöwen GEGESSEN??

Hier werden Tiere getötet, weil man einfach Spaß am Töten hat - und damit man sich selbst einredet, wichtig zu sein, schiebt man schnell die Hege und Pflege vor.

Im Prinzip hast Du ja Recht, was die Haltung des sogenannten Nutzviehs angeht - allerdings hat DAS in einer Diskussion zum Thema Jagd rein gar nichts zu suchen!

Hier haben einige ziemlich pauschalisiert die Jagd oder Jäger kritisiert. Du z.B. hast ohne (für mich erkennbaren) Bezug von "Zurschaustellung menschlicher Perversität" gesprochen. Das ist meiner Meinung nach schon ziemlich abwertend.  Ich bin selbst kein Jäger oder Jagdgegner, weshalb ich eher wenig Ahnung von dem Thema habe. Von Waschbären habe allerdings ich z.B. mal gelesen, dass sie in einigen Teilen von Deutschland zur Plage geworden sind. In dem genannten Spiegel-Artikel steht allerdings auch, dass der Bestand in Folge der Jagd sogar noch zugenommen hat... Evtl. will man ja auch verhindern, dass sich Waschbären in Schleswig-Holstein massenweise ansiedeln... ein komplexes Thema wie man sieht.
Du unterstellst offenbar jedem Jäger, dass er nur "Spaß am Töten" hat und die Hege und Pflege lediglich als Deckmäntelchen nutzt. Was es mit Sinn oder Unsinn der Lachmöwen- und Dachsjagd auf sich hat, kann ich Dir auch nicht sagen. Ich kenne allerdings auch persönlich Jäger, die das Töten als notwendiges Übel zur Fleischbeschaffung ansehen.
Du oder Deine Haustiere essen doch vermutlich auch Fleisch, oder nicht? Nur weil Du es nicht selbst getan hast,  ändert das nichts an der Tatsache, dass für Deine Mahlzeit ein Tier getötet wurde (und vermutlich auch gelitten hat).
Das hat meiner Meinung nach sehr wohl etwas damit zu tun, ob man sich ein pauschales moralisches Urteil über "die Jäger" erlauben kann.

rizzo

[Fiet]

Hier haben einige ziemlich pauschalisiert die Jagd oder Jäger kritisiert. Du z.B. hast ohne (für mich erkennbaren) Bezug von "Zurschaustellung menschlicher Perversität" gesprochen. Das ist meiner Meinung nach schon ziemlich abwertend. 

Meiner Meinung nach war das noch ziemlich milde ausgedrückt. Ich habe keine Skrupel mich hinzustellen und Jäger als Perverslinge zu bezeichnen. Mit voller Überzeugung und ohne auch nur den Anflug eines schlechten Gewissens.

[Fiet]

Übrigens wurden in Schleswig-Holstein in der Saison 2007/2008 7406 Katzen erschossen. Offiziell. Inoffziell? 
Und selbstverständlich wurde jede einzelne von ihnen beim Wildern auf frischer Tat ertappt. 

[rizzo]

Hier haben einige ziemlich pauschalisiert die Jagd oder Jäger kritisiert. Du z.B. hast ohne (für mich erkennbaren) Bezug von "Zurschaustellung menschlicher Perversität" gesprochen. Das ist meiner Meinung nach schon ziemlich abwertend. 

Meiner Meinung nach war das noch ziemlich milde ausgedrückt. Ich habe keine Skrupel mich hinzustellen und Jäger als Perverslinge zu bezeichnen. Mit voller Überzeugung und ohne auch nur den Anflug eines schlechten Gewissens.

Aha
Bist Du Veganerin?
Ich find es ehrlich gesagt eher pervers, dass es Leute gibt, die jeden Tag n Stück Fleisch auf dem Tisch haben wollen ("müssen") und am Besten noch zum Discounter Ihrer Wahl gehen, wo ein Kilo Fleisch weniger als ein Kilo Tomaten kostet und sich dann über "die armen Tiere" wundert, die man ab und zu mal in irgendwelchen Fernsehbeiträgen zur Massentierhaltung sieht.  Ich habe mir darüberhinaus mal einen "Biohof" angeschaut, der u.a. auch Bio-Eier verkauft. Richtig "glücklich" sahen die Hühner auch nicht aus und an Altersschwäche sterben die glaube ich auch nicht, wenn sie nicht mehr genug produzieren...
rizzo

[Katja]

Rizzo, es geht doch gar nicht darum, vegan zu leben - sondern den Spaß am Töten durch scheinheilige Argumente wie 'Hege und Pflege' zu verschleiern!
Jäger tun das! Insbesondere dadurch erkenntlich durch den Bericht in der shz!

Es geht nicht um die Hege, die die Jagd auf Waschbären begründet!
Liest Du den Artikel, findest Du EINEN Waschbären!! EINEN!!
Diesen Grund bestreitet niemand hier!

Für einen Waschbären braucht man einen Schuß (oder eine Lebendfalle und viel Geduld!) - es sind aber fast 21.000 Tierleichen, von denen mehr als die Hälfte nicht als Nahrung dienen!!

Wieviel Hirn steckt also in einem Menschen, der nicht zum Zweck der Nahrungsgewinnung (Überleben) tötet, sondern zum Spaß??
Wie pervers ist es, Tiere zu töten, die man vorher angefüttert und damit zur Vermehrung beigetragen hat?

[rizzo]

Rizzo, es geht doch gar nicht darum, vegan zu leben - sondern den Spaß am Töten durch scheinheilige Argumente wie 'Hege und Pflege' zu verschleiern!
Jäger tun das! Insbesondere dadurch erkenntlich durch den Bericht in der shz!

Es geht nicht um die Hege, die die Jagd auf Waschbären begründet!
Liest Du den Artikel, findest Du EINEN Waschbären!! EINEN!!
Diesen Grund bestreitet niemand hier!

Für einen Waschbären braucht man einen Schuß (oder eine Lebendfalle und viel Geduld!) - es sind aber fast 21.000 Tierleichen, von denen mehr als die Hälfte nicht als Nahrung dienen!!

Wieviel Hirn steckt also in einem Menschen, der nicht zum Zweck der Nahrungsgewinnung (Überleben) tötet, sondern zum Spaß??
Wie pervers ist es, Tiere zu töten, die man vorher angefüttert und damit zur Vermehrung beigetragen hat?

Achso,

so langsam verstehe ich glaube ich: Nur so zum Spass töten finde ich auch nicht in Ordnung. Auch diese so genannte Trophäenjagd, ob in Deutschland oder "auf Safari" finde ich abstoßend.
Ich weiß ganz einfach nicht, ob es vielleicht doch Gründe gibt, eine Lachmöwe zu töten. Glaube ich zwar nicht unbedingt, aber ich weiß es nicht, wiel ich nicht im Thema stecke.
Es gibt - wie gesagt - Jäger, die in erster Linie zum Zwecke der Nahrungsgewinnung töten und nicht, weil sie Spass daran haben. In so einem Fall habe ich auch Verständnis dafür, dass sie Rehe im Winter auch füttern. Das macht ein Landwirt mit seinen Schlachttieren ja auch nicht anders.
Ich rege mich halt immer leicht bei Leuten auf, die einerseits für sich in Anspruch nehmen, jeden einzelnen Jäger zum "Perversen" abzustempeln und andererseits gedankenlos ihr Fleisch aus dem Kühlfach nehmen, ohne sich darüber im Klaren zu sein, dass sie damit viel mehr Leid für die Tiere verursachen und die "Drecksarbeit" des Tötens einfach für sie von jemandem anderen übernommen wird. Das wäre für mich eine Doppelmoral.

[Fiet]

Ich find es ehrlich gesagt eher pervers, dass es Leute gibt, die jeden Tag n Stück Fleisch auf dem Tisch haben wollen ("müssen") und am Besten noch zum Discounter Ihrer Wahl gehen, wo ein Kilo Fleisch weniger als ein Kilo Tomaten kostet und sich dann über "die armen Tiere" wundert, die man ab und zu mal in irgendwelchen Fernsehbeiträgen zur Massentierhaltung sieht.  

Ist nicht viel weniger pervers, als Jäger, die "Hege und Pflege" als Deckmäntelchen für ihr Mörder-Hobby vorgeben.
Und nein, ich esse kein Fleisch.

[Capitano]

Andererseits ist es auch erstaunlich, wie sich diese unendliche Tierliebe oft in den Ruf nach dem Jäger ändert, nachdem zum ersten Mal eine Rotte Wildschweine den gepflegten Vorgarten umgepflügt hat.

[Fiet]

Ach, bitte. Das ist doch auch so eine Urban Legend. 

[Katja]

Genau, Capitano!! Denn diese Tiere vermehren sich auch nur so viel, wie es Nahrung im Wald gibt. Dafür sorgen die Jäger nämlich, damit immer genug Wild zum Abschuß freigegeben werden kann.

Hätte ich einen gepflegten Vorgarten, in dem Wildschweine sich nach Futter umsehen, würde ich die Jäger rufen - um alles wieder in Ordnung zu bringen! ALLES!!

[Michael Hein]

...
Hätte ich einen gepflegten Vorgarten, ...

Zur Entspannung zwischendurch etwas Lektüre zum Thema "Hege & Pflege der Natur" im weiteren Sinne gefällig:
http://www.taz.de/1/debatte/kolumnen/artikel/1/last-exit-gartenparadies/