Autor Thema: Wolfsmanagementplan  (Gelesen 2063 mal)

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Alex

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Wolfsmanagementplan
« am: Freitag, 12. März 2010 - 20:11:06 »
Ich verlasse ich mich jetzt mal darauf, dass die Experten wissen was sie tun und ich weiterhin mit Hund + Co unverspeist durch diverse Wälder spazieren kann.

Schleswig-Holstein soll wieder "Wolfsland" werden. 199 Jahre nach Abschuss des letzten grauen Räubers bereitet sich das Land auf dessen Rückkehr vor. Man wünscht sich, dass er wieder heimisch wird", sagt Umweltministerin Juliane Rumpf bei der Präsentation des Schleswig-Holsteinischen "Wolfsmanagementplans" in Eekholt . Ziel sei ein möglichst weitgehend konfliktfreies Nebeneinander von Wolf und Mensch. Der Plan soll helfen, Ängste bei den Menschen abzubauen. Bislang lebt im nördlichsten Bundesland kein einziger Wolf. "Man will jedoch gerüstet sein, wenn der erste Wolf zurückkehrt."

Damit der Wolf überleben kann, reichen Gesetze alleine nicht aus. Um die Wiederbesiedlung zu sichern, muß zunächst die notwendige Akzeptanz in breiten Bevölkerungsschichten erreicht werden. Um Ängste und auch Vorurteile abzubauen, sollen speziell ausgebildete Wolfsbetreuer als dementsprechende Ansprechpartner zur Verfügung stehen; der Wildpark Eekholt soll dabei der zentrale "Wolfsstützpunkt" werden, sagte Rumpf.

Wölfe gehören nach Auffassung der Experten zu den am wenigsten gefährlichen Arten unserer Landschaft. "Die Erfahrungen aus anderen Ländern wie Italien, Spanien und Rumänien, in denen der Wolf in enger Nachbarschaft zum Menschen lebt, zeigen, dass das Gefahrenpotenzial durch Wölfe sehr - um nicht zu sagen erstaunlich gering ist", meinte Rumpf.

Capitano

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Re: Wolfsmanagementplan
« Antwort #1 am: Freitag, 12. März 2010 - 20:37:55 »
Zunächst einmal hört es sich ja toll an, wenn vom Menschen ausgerottete Tierarten wieder angesiedelt werden sollen.

Aber:

Frei lebende Wölfe haben Reviergrößen von mehr als 150 qkm, teils sogar über 350 qkm. Sie ernähren sich von den großen Beutetieren wie z.B. Hirsche. Wo in unserem kleinen Bundesland haben wir denn noch so viel Platz und so viel jagdbare Beutetiere für Wölfe?

Dass Wölfe hier wieder heimisch werden können - im Sinne von frei und wild lebend - sehe ich daher nicht wirklich.
  
Ich habe übrigens vor zwei Wochen einen Seeadler über Itzehoe fliegen sehen, das fand ich sehr interessant.
« Letzte Änderung: Freitag, 12. März 2010 - 20:41:18 von Capitano »

Offline Desinfector

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Re: Wolfsmanagementplan
« Antwort #2 am: Freitag, 12. März 2010 - 22:27:23 »
Hey.

Zitat
Grauer Räuber
Zitat
unverspeist

Nu mach aus dem Wolf (an sich) mal keine Bestie.
Bestien sind doch eigentlich wir Menschen,
die überall in die Territorien der Tiere eindringen und diese verdrängen.

Ein Wolf hat vor Menschen viel mehr Angst, als man wohl gemeinhin denkt.
Wölfe fressen nun auch nicht nur Hirsche (und den Menschen Schafe und Kühe weg).
Die fangen auch kleinere "Viecher" wie Kaninchen und Mäuse.

Wenn man es schafft, dass Wölfe sich in unseren Breiten wieder heimisch fühlen,
dann hat die Natur ein gutes Stück ihrer früheren Qualität zurück bekommen.


Wikipedia sagt unter anderem:
Zitat
Vitamine und Spurenelemente nimmt der Wolf nicht nur über den Verzehr pflanzenfressender Beutetiere auf, sondern er frisst auch selbst pflanzliche Nahrung. Zur Nahrung des Wolfes zählen auch Heidelbeeren, Preiselbeeren, Brombeeren, Wildobst, Hagebutten sowie Blätter von Seggen und Gräsern. Jungwölfe verzehren auch Insekten.

und:
Zu Forschungszwecken hat man Wölfe eingefangen (und besendert).

Lockmittel waren WEINTRAUBEN

« Letzte Änderung: Freitag, 12. März 2010 - 22:31:53 von Desinfector »
gravity sux!

Alex

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Re: Wolfsmanagementplan
« Antwort #3 am: Freitag, 12. März 2010 - 22:36:11 »
Das stimmt, der Mensch fällt nicht in das spezifische Beuteschema des Wolfs, was man für meine vierbeinigen Freunde
Hund + Co
allerdings nicht sagen kann.

Paul Schrader

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Re: Wolfsmanagementplan
« Antwort #4 am: Samstag, 13. März 2010 - 07:45:02 »
Hauerha! Nomen est omen? Wird das dort jetzt gefährlich für Spaziergänger? :)


wutz

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Re: Wolfsmanagementplan
« Antwort #5 am: Samstag, 13. März 2010 - 09:25:54 »
Das stimmt, der Mensch fällt nicht in das spezifische Beuteschema des Wolfs, was man für meine vierbeinigen Freunde
Hund + Co
allerdings nicht sagen kann.

In den Gebieten in denen sich die Wölfe aufhalten, ist eh Leinenzwang. Wer das nicht beachtet ist selbst Schuld.

kiruna

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Re: Wolfsmanagementplan
« Antwort #6 am: Samstag, 13. März 2010 - 10:01:04 »
Zunächst einmal hört es sich ja toll an, wenn vom Menschen ausgerottete Tierarten wieder angesiedelt werden sollen.

Aber:

Frei lebende Wölfe haben Reviergrößen von mehr als 150 qkm, teils sogar über 350 qkm. Sie ernähren sich von den großen Beutetieren wie z.B. Hirsche. Wo in unserem kleinen Bundesland haben wir denn noch so viel Platz und so viel jagdbare Beutetiere für Wölfe?

Dass Wölfe hier wieder heimisch werden können - im Sinne von frei und wild lebend - sehe ich daher nicht wirklich.

...diese genannte Reviergrösse bezieht sich auf die aus Polen bekannte, tatsächlich wird die Reviergrösse von der Beutetierart und deren Anzahl bestimmt. Die Ernährung ist vielseitig kann von Elchen, Hirschen bis hin zu Hasen, wühlmäusen etc. reichen, in der nähe von menschlichen Siedlungen können auch Schafe Hunde und Katzen auf dem Speiseplan stehen, sich darüber ernsthafte Sorgen machen ist überzogen, es gibt genügend wilderende Hunde die Schafe reissen, von daher erwarte ich das die Schäfer ihre Schafe schützen und nicht jetzt anfangen zujammern.

Offline Itzeflitze

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Re: Wolfsmanagementplan
« Antwort #7 am: Donnerstag, 18. März 2010 - 19:01:15 »
Ich finde es immer wieder amüsant, wie gerade Leute mit Halbwissen sich vor Dingen fürchten.
Bevor wir einen wildlebenden Wolf in freier Natur sehen, werden wir von einer in Südfrüchten versteckten, importierten, giftigen Spinne gebissen.
Der Wolf hat durch Schreckmärchen ein böses Gesicht, dabei ist es ein Raubtier wie jedes andere auch. Nur etwas größer.
Vor Hunden haben nur wenige Leute Angst, dabei stammen diese doch vom Wolf ab und ihnen fehlt die Scheu vor dem Menschen.

In dem Sinne: "Ahuuuuuuu" und willkommen Wolf!

(Nordamerikanische Timberwölfe im Wildpark Lüneburger Heide)

LG Anne

kiruna

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Re: Wolfsmanagementplan
« Antwort #8 am: Donnerstag, 18. März 2010 - 20:12:36 »
im Saarland genauer in Merzig (meiner Geburts- und Heimatstadt: lange her) gibt es einen
Werner Freund http://www.wolfspark-wernerfreund.de/
der seit etlichen Jahren das Verhalten der Wölfe beobachtet usw.
Das Gehege sowie seine Vorträge sind sehr interessant.

Raubtiere egal ob Wölfe oder Bären etc in freier Wildbahn zutreffen geht gegen null...
Selbst in Lappland im Sarek auf Trekkingtour im Winter u. Herbst habe ich ein einzigesmal einen Schwarzbären zu Gesicht bekommen und das nur mit dem Fernglas, den beweis das mal eines der Tiere in der nähe meines zeltes war, waren mal Spuren in der nahen Umgebung. in der Regel gehen diese Tiere dem Menschen aus dem Weg, Wo es etwas gefährlich werden könnte sind Begegnungen mit Sprössling und deren Mutter da werden selbst gutmütige Elche zu "Bestien"

Capitano

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Re: Wolfsmanagementplan
« Antwort #9 am: Donnerstag, 18. März 2010 - 21:09:29 »
Ausführlichere Informationen über Wolfsprojekte gibt es beim Nabu insbesondere in diesen Leitlinien. Wer möchte kann auch Wolfspate werden.

swetlana

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Re: Wolfsmanagementplan
« Antwort #10 am: Donnerstag, 12. August 2010 - 23:03:52 »
Passt ja wohl irgendwie hierhin:

Der "PROBLEMWOLF" im Wallis (Schweiz) ist gestern erschossen worden. Er hatte drei Rinder getötet, wahrscheinlich hat er eine trächtige Gefährtin, die jetzt wohl als nächstes auf der Abschußliste steht. Ich bin sehr traurig und hoffe nur, dass man die Wölfin nicht erwischt.

Hier ein Statement, dem ich mich voll und ganz anschließe:

http://www.presseportal.ch/de/pm/100019151/100608420/fondation_franz_weber

swetlana