Autor Thema: "Schwule sollen nicht Fußballer werden"  (Gelesen 2397 mal)

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Blubb

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"Schwule sollen nicht Fußballer werden"
« am: Freitag, 12. März 2010 - 10:03:28 »
Schön provokant, oder? Das sage nicht ich, sondern das hat der ehemalige Manager von Schalke 04, Rudi Assauer, in einem Interview kundgetan.
Vor dem Hintergrund der Amerell-Affäre, die ich hier, ob der medialen Schlammschlacht zwischen Manuel Kempter, Manfred Amerell und DFB, in der keiner der Beteiligten gut aussieht, nicht weiter kommentieren möchte, hat das Thema Homosexualität im Fußball, aber auch in der Gesellschaft, höchste Aktualität. Gerade im Hinblick auf die denkwürdigen Aussagen von Rudi Assauer stellt sich die Frage, ob die Ablehnung von Homosexualität im Fußball wirklich so verbreitet ist, wenn ja, welche Gründe das hat und ob das ein eher den Fußball betreffendes Problem ist oder immer noch ein mehrheitlich gesellschaftliches.

breughel

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Re: "Schwule sollen nicht Fußballer werden"
« Antwort #1 am: Freitag, 12. März 2010 - 10:10:21 »
Assauer, der stets betont männlich (oder präziser gesagt, was er für männlich hält) auftritt, mit Zigarre, Bier und blöden Sprüchen, der auch mal seine Patnerin attackiert, scheint eher ein Problem mit sich zu haben.
Wer so auftritt wie er, ist latent schwul. Nicht zufällig lutscht er dauernd Zigarren.

Offline Slartibartfass

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Re: "Schwule sollen nicht Fußballer werden"
« Antwort #2 am: Freitag, 12. März 2010 - 10:29:02 »
Der Anteil der Fußballer (in den höheren Spielklassen), die offen zu ihrer homosexualität stehen, dürfte gegen Null gehen.

(Laut Ralf König ist es ja ein bestätigtes Vorurteil, dass schwule nicht Fußball spielen können. ;) )
Es wird nie so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd.

Blubb

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Re: "Schwule sollen nicht Fußballer werden"
« Antwort #3 am: Freitag, 12. März 2010 - 10:34:40 »
Der Anteil der Fußballer (in den höheren Spielklassen), die offen zu ihrer homosexualität stehen, dürfte gegen Null gehen.

(Laut Ralf König ist es ja ein bestätigtes Vorurteil, dass schwule nicht Fußball spielen können. ;) )

Und da fängt doch das Problem an: Wieso kann man sich im Fußball nicht outen, während es woanders scheinbar unproblematisch möglich ist? Es muss homosexuelle Fußballspieler geben. Spiegelt der Fußball in diesem Punkt also die Gesellschaft wieder oder nicht?

ae8090

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Re: "Schwule sollen nicht Fußballer werden"
« Antwort #4 am: Freitag, 12. März 2010 - 10:41:24 »
Assauer, der stets betont männlich (oder präziser gesagt, was er für männlich hält) auftritt, mit Zigarre, Bier und blöden Sprüchen, der auch mal seine Patnerin attackiert, scheint eher ein Problem mit sich zu haben.
Wer so auftritt wie er, ist latent schwul. Nicht zufällig lutscht er dauernd Zigarren.

100 % Zustimmung, in Sonderheit zu letztem Satz!

Der Anteil der Fußballer (in den höheren Spielklassen), die offen zu ihrer homosexualität stehen, dürfte gegen Null gehen.

(Laut Ralf König ist es ja ein bestätigtes Vorurteil, dass schwule nicht Fußball spielen können. ;) )

Und da fängt doch das Problem an: Wieso kann man sich im Fußball nicht outen, während es woanders scheinbar unproblematisch möglich ist? Es muss homosexuelle Fußballspieler geben. Spiegelt der Fußball in diesem Punkt also die Gesellschaft wieder oder nicht?

Stelle Dir mal bitte vor (das Beispiel ist vonmir konstruiert), beim FC St. Pauli outet sich der Spieler XY und der Kiezclub tritt beim FC Hansa Rostock an. Kannst Du Dir vorstellen, was dann auf der Tribüne von Rostock los wäre?

Blubb

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Re: "Schwule sollen nicht Fußballer werden"
« Antwort #5 am: Freitag, 12. März 2010 - 10:46:08 »
Stelle Dir mal bitte vor (das Beispiel ist vonmir konstruiert), beim FC St. Pauli outet sich der Spieler XY und der Kiezclub tritt beim FC Hansa Rostock an. Kannst Du Dir vorstellen, was dann auf der Tribüne von Rostock los wäre?

Natürlich kann ich mir das vorstellen. Die Frage ist doch, ob das ein Spiegelbil der Gesellschaft wäre oder ob der Fußball ein weitgehend homophobes Biotop ist. Ich will damit nicht alle Fans über einen Kamm scheren. Aber es drängt sich der Eindruck auf, dass es gerade unter vielen Fans noch große Vorbehalte gegenüber Schwulen gibt. Und das finde ich in diesen Zeiten doch eher erschreckend.

wassolls

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Re: "Schwule sollen nicht Fußballer werden"
« Antwort #6 am: Freitag, 12. März 2010 - 12:21:49 »
Zitat
Wer so auftritt wie er, ist latent schwul. Nicht zufällig lutscht er dauernd Zigarren
Der war echt gut.


Aber als Fußballer würde ich mich auch nicht outen.
Es gibt leider genug primitive Fans die ständig ihre Parolen von den Tribünen grölen.
Das habe ich jetzt schon beim Amerellfall erlebt.
Da müsste der Fußballer ein sehr dickes Fell haben.

ae8090

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Re: "Schwule sollen nicht Fußballer werden"
« Antwort #7 am: Freitag, 12. März 2010 - 12:24:04 »
Stelle Dir mal bitte vor (das Beispiel ist vonmir konstruiert), beim FC St. Pauli outet sich der Spieler XY und der Kiezclub tritt beim FC Hansa Rostock an. Kannst Du Dir vorstellen, was dann auf der Tribüne von Rostock los wäre?

Natürlich kann ich mir das vorstellen. Die Frage ist doch, ob das ein Spiegelbil der Gesellschaft wäre oder ob der Fußball ein weitgehend homophobes Biotop ist. Ich will damit nicht alle Fans über einen Kamm scheren. Aber es drängt sich der Eindruck auf, dass es gerade unter vielen Fans noch große Vorbehalte gegenüber Schwulen gibt. Und das finde ich in diesen Zeiten doch eher erschreckend.

sicherlich nicht nur bei den Fans, aber ansonsten hast Du Recht

Blubb

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Re: "Schwule sollen nicht Fußballer werden"
« Antwort #8 am: Freitag, 12. März 2010 - 19:55:24 »
Zum Thema "Homophobie im Fußball" hier ein interessantes Interview.

Die Frage ist dann natürlich, wie offen man in der Gesellschaft allgemein umgeht, denn das klingt auch im Interview leicht durch.
Der Satz "Ich habe ja nichts gegen Schwule, aber...", wie ihn auch Rudi Assauer benutzt, ist gar nicht mal so untypisch.