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Griechenland und warum man sich in Grund und Boden schämen sollte

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Blubb:
Surft man dieser Tage auf die Seite der BILD-Zeitung (Und ich empfehle jedem das mal zu tun. Aber bitte eine Kotztüte dabei haben), so könnte man den Eindruck haben, im Süden Europas gebe es ein Land, das von faulen Volldeppen bewohnt wird, die nichts besseres zu tun haben das Geld mit beiden Händen aus dem Fenster zu werfen, den eigenen Staatsapparat zu korrumpieren, der EU auf der Tasche zu liegen und natürlich auf nichts sehnlicher als auf die "klugen" Ratschläge aus Deutschland gewartet haben (Hier sind ein paar Beispiele aus den letzten Tagen).

Die Krönung ist heute die Reaktion auf einen Brief des Bundestagspräsidenten, der die Griechen unter anderem auch für so manch hämischen Kommentar in der deutschen Presse um Entschuldigung bittet. In ihrer ganzen Verlogenheit fragt die Redaktion doch tatsächlich, wen er denn dort gemeint haben könnte.

In Reaktion auf die BILD hat ein Hamburger Journalist, Sohn eines Griechen, einen Artikel verfasst, der es wirklich in sich hat und der das ganze Unverständnis über das, was im Moment in dem Blatt passiert, sehr sachlich, aber zugleich mit wütenden Worten beschreibt.

Die Vehemenz, mit der die BILD vorgeht, kann sogar einen überzeugten Gegner des Springer-Verlages noch erschrecken. Ich kann gar nicht beschreiben, wie sehr mich diese hämische, rechtspopulistische, fast schon rassistische, Hetze anwidert, ekelt, ich weiß nicht was.
Nun kann man natürlich sagen: "Dann ignorier das doch einfach!" Ich ewidere darauf aber: "Man darf das nicht ignorieren. Denn wir alle sollten Interesse daran zeigen, wie Medien in diesem Land arbeiten. Wer das, was die BILD dort momentan betreibt, ignoriert, akzeptiert dies."

swetlana:
Ja, es ist echt widerlich und das Gefühl "Fremdschämen" bekommt wieder eine weitere Dimension, die man vorher nicht für möglich hielt. Die Bild-Zeitung hat schon immer die niedrigsten Instinkte der Menschen angesprochen und wird das wohl auch ungestört weiterhin tun, denn es ist außerordentlich nützlich, da es den Pöbel von den wirklichen Problemen ablenkt.

Ich habe vorgestern auf Phoenix eine Sendung über Rudi Duttschke gesehen. Auch hier haben die Schmierblätter des Springer-Verlags seinerzeit vor dem Attentat auf Duttschke ganze Arbeit geleistet.

Auszug aus wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Rudi_Dutschke)

1968 machten viele Studenten die Springerpresse für das Attentat verantwortlich, da diese zuvor monatelang gegen Dutschke und die demonstrierenden Studenten agitiert hatte. Die Boulevardzeitung Bild schrieb z. B. am 7. Februar 1968: „Man darf auch nicht die ganze Dreckarbeit der Polizei und ihren Wasserwerfern überlassen.“ Sie rief Tage vor dem Attentat zum „Ergreifen“ der „Rädelsführer“ auf. Bei den folgenden bis dahin schwersten Ausschreitungen wurde auch das Gebäude des Springerverlags angegriffen und Auslieferungsfahrzeuge für seine Zeitungen angezündet.

swetlana

Blubb:
Ich bin mir auch bewusst, dass wir die Diskussion um Bild und den ASV schonmal hatten, aber dieses aktuelle Beispiel, veranlasste mich dazu, dieses nochmal extra aufzugreifen.

wassolls:
Begonnen hat dieses Theater doch durch das Fokus Titelblatt.
Das war auch nicht die feine Art.

Blubb:

--- Zitat von: wassolls am Dienstag, 09. März 2010 - 14:34:34 ---Begonnen hat dieses Theater doch durch das Fokus Titelblatt.
Das war auch nicht die feine Art.

--- Ende Zitat ---

Also ich bezweifel mal ganz stark, dass die BILD ein Focus-Titelblatt braucht, um das zu tun, was sie gerade machen. Das Blatt ist einfach so und das ist schon schlimm genug.

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